Angst vor Medikamenteneinahme - Gedanken, etc.

Wie ihr vielleicht schon in meinem anderen Beitrag gelesen habt, muss ich eine Kombinationstherapie mit Antibiotika machen, d.h. Doxycyclin und Cefuroxim gemeinsam. Gestern Mittag nahm ich eine Tablette Doxy, da ich wusste das es mir Übelkeit bereitet trank ich dazu gleich viel Tee. Das ging soweit ganz gut, bis ich gestern Abend dann Doxy und Cefuroxim in Komination nahm. Seitdem ist mir durchweg schlecht und ich hab Bauchschmerzen.

Ich hab heut morgen ohne Probleme die Doxy genommen aber die Cefuroxim hab ich weggelassen. Ich habe dermaßen Angst die zu nehmen, das ich schon völlig am Rad drehe, so schlecht ist mir davon. Da ich psychisch sowieso nicht immer in der besten Verfassung bin und generell nicht besonders begeistert von Medikamenten macht mir das besonders zu schaffen - und auch weil ich einen sehr empfindlichen Magen habe und Angst habe, das sich das dann darauf verlagert und sich die Schleimhaut entzündet.

Mit meinem Gynäkologen kann ich nicht wirklich darüber reden, er sagte es gäbe keine Alternative und ich müsste die nehmen. Aber ich kann das nicht, es macht mich fertig, mir ist übel und schwindlig davon und auch die Psyche spielt da eine große Rolle. Kennt ihr dieses Problem? Angst vor Medikamenten? Dazu kommt bei mir auch noch das ich seit 2 Wochen mit Schmerzen herumlaufe und Angst habe, das es nicht besser wird, wenn ich jetzt eines der Antibiotika absetze. Da mein Gyn aber gesat hatte, das es keinen Verwandten Stoff gäbe, der besser verträglich wäre, nützt es mir auch nicht viel ihn erneut darauf anzusprechen. Ich weiß quasi nicht mehr was ich machen soll - Fakt ist: Ich will und kann Cefuroxim nicht mehr nehmen.

Ich kann dich sehr gut verstehen. Auch ich habe Panik Tabletten zu nehmen, allerdings nicht wegen der Nebenwirkungen sondern weil mein Kopf mir immer sagt die bleiben im Hals stecken und ich muss ersticken. Das kommt daher das mir das im Kindesalter beinahe passiert werde. Meine Ärztin verschreibt mir aber immer wieder Medikamente die es angeblich in keiner anderen Form gibt. Dann gehe ich immer zur Apotheke meines Vertrauens und die helfen mir weiter. Vielleicht solltest du auch einfach mal zu Apotheke gehen und dich beraten lassen. In der Apotheke kann man die natürlich kein anderes Medikament verschreiben, aber sie können dir ein paar Tipps geben wie die Medikamente besser verträglich werden. Vielleicht helfen bestimmte Lebensmittel oder es gibt ein weiteres Medikament gegen die Übelkeit.

Ich hoffe es geht dir bald besser und wünsche noch gute Besserung.

Vielen Dank für Deine netten Worte! Ich war gerade eben in der Apotheke, die Dame dort war sehr erstaunt über die Antibiotikakombination und konnte mich scheinbar auch sehr gut verstehen. Sie empfahl mir Iberogast (ansonsten könnte man wohl nicht allzuviel machen) und gab mir den Rat, es mit den Tabletten vielleicht doch sein zu lassen oder im Notfall nochmal mit dem Arzt zu lassen - wenn der Ekel und die Nebenwirkungen allzu groß werden. Denn es bringt ja auch nicht viel, sich die Dinger hineinzuzwingen und dann stundenlang darunter zu leiden. Dann geht es einem gerade etwas besser und dann kann man sich die nächste Fuhre einverleiben.

Deine Angst, die Tabletten könnten im Halse stecken bleiben kann ich auch nur allzu gut nachvollziehen. Auch ich hatte schon das ein oder andere Mal das Gefühl das eine Tablette trotz vielem trinken "nicht richtig rutscht" und mir noch stundenlang im Hals stecken geblieben ist. Auf Grund Deiner Erfahrungen als Kind kann ich es dann erst recht nachvollziehen, verstehe allerdings nicht, das Deine Ärztin da scheinbar nicht drauf eingeht. Was würden wir nur manchmal ohne die netten Damen aus der Apotheke tun? Die haben mir schon so manches mal geholfen.

Ich kenne das Problem sehr gut, dass ich Angst habe Medikamente zu nehmen. Mir ging es psychisch mal sehr schlecht und ich bekam Psychopharmaka verschrieben. Ich habe diese Tabletten 2 Tage genommen und dann ohne Absprache mit dem Arzt wieder abgesetzt, weil ich plötzlich Panik bekam nicht mehr ich selbst zu sein, wenn ich Medikamente nehme, die mich selber verändern und ich nicht mehr so bin, wie ich und die anderen Menschen mich kennen. Ich bin nie wieder zu dem Arzt gegangen und ich habe auch die Tabletten nicht mehr genommen. Ob ich nun gefährdet bin in Depressionen zu fallen und nicht mehr rauszukommen weiß ich nicht.

Auch wenn ich irgendwelches Antibiotikum nehmen soll, habe ich immer Angst, dass diese Tabletten mit anderen Mitteln irgendwelche Wechselwirkungen haben und ich vielleicht sogar daran sterben könnte. Als ich die Medikamente für mein Asthma bekam, hat der Arzt mir erst mal eine Stunde erklären müssen, dass diese Medikamente wirklich harmlos sind und man nicht befürchten muss, dass es was falsches ist, was er mir gegeben hat. Ich muss sagen, dass ich heute noch eikn komisches Gefühl habe, wenn ich die Medikamente nehme und nehme sie nicht regelmäßig.

Du solltest auf jeden Fall mit einem Arzt darüber reden und sagen, welche Bedenken du hast und vielleicht kann er dir die Angst nehmen oder was anderes verschreiben. Vielleicht kann er dich aber auch überzeugen, dass die Medikamente wirklich die richtigen Medikamente sind.

Hat dein Arzt denn eine Resistenztestung gemacht, dass er der Meinung ist, dass es keine Alternative zu den beiden Antibiotika gibt? Wenn das der Fall ist, dann kann es schon sein, dass du wirklich beides nehmen musst.

Die Magenschleimhaut wird dabei nicht unbedingt geschädigt. Antibiotika sind da eigentlich meist harmlos. Gefährlicher sind da Schmerzmittel wie Ibuprofen, Voltaren oder Aspirin. Was sich in meinen Augen bei Schmerzen und Übelkeit anbieten würde, wäre wenn man noch Novalgin dazu geben würde. Gibt es auch als Tropfen, schmecker etwas eklig, sind so aber gut verträglich.

Einfach die Antibiotika absetzen würde ich ohne weiteren ärztlichen Rat auf keinen Fall. Gerade wenn man bedenkt, dass dein Arzt der Meinung war, dass es keine Alternativen gibt, könnte man mit einer halbherzigen Therapie da auch noch Resistenzen heraufbeschwören gegen die einzigen Mittel die helfen. Klar ist es nicht Sinn der Sache, dass es dir am Ende schlechter geht als vorher. Aber du bist ja nun scheinbar auch ohne Medikamente nicht beschwerdefrei, von daher wird es da schon eine Indikation für geben. Da wäre es besser etwas gegen die Übelkeit dazuzugeben.

Ich würde aber auf jeden Fall nochmal mit dem Arzt darüber reden und je nach Reaktion, also ob er es dir vernünftig erklären kann, warum du die Sachen nehmen musst und warum es gar keine Alternative geben sollte, eventuell eine zweite Meinung einholen.