Harte Bestrafung oder eine Chance geben?

Hallo

Ich wollte mal eure Meinung zum Thema wissen. Sollte man Wiederholungstäter eher hart bestrafen weil sie ihre zweite Chance schon hatten oder sollte man ihnen erneut die Chance geben ihr Leben zu verändern?
Ist eine lange Haft nicht meist schädlicher für den Verurteilten als eine kurze und erkenntnissreiche?

Um dazu etwas sagen zu können, müsste man noch einige Faktoren berücksichtigen, als da wären das Delikt - Du kannst ja schlecht einen Taschendiebstahl mit einem Mord vergleichen - das Alter des Täters/der Täterin - ein Jugendlicher ist noch eher formbar als jemand über 30 - und die Gründe, aus denen heraus ein Delikt begangen wird.

Wenn z.B. ein Vater den Vergewaltiger seines Kindes tötet, wird das eventuell anders bewertet als der Mann, der bei einer alten Frau eingebrochen ist und sie im Moment des Entdecktwerdens erschlagen hat.

Ob eine Gefängnisstrafe im Allgemeinen ihren Zweck erfüllt, ist meiner Meinung nach fraglich. Ein Zimmer mit Fernseher auf Staatskosten ist keine wirkliche Strafe. Außerdem gibt es die landläufige Meinung, was man vorher noch nicht wusste, lernt man im Knast. Der Deutsche Strafvollzug wäre da dringend Reformbedürftig, finde ich.

Wiederholungstäter bei welchem Verbrechen? Denn es gibt doch schon Unterschiede allein bei der Tat. Zumal es allein bei Diebstahl schon die Möglichkeit gibt, das dieser Krankhaft ist und somit die Person eher eine Therapie benötigt, als einen Gefängnisaufenthalt.

Ebenso bei Gewalttätern. Ich will das jetzt mit Sicherheit nicht schönreden. Aber wer mit häuslicher Gewalt aufwächst, dem ist oftmals nicht wirklich bewusst, das er eben was falsches tut. Auch da wird die reine Haftstrafe nicht viel bringen, sondern so ein Mensch muss therapiert werden, damit er lernt mit gewissen Situationen gewaltlos fertig zu werden.

Du siehst also allein bei den beiden Beispielen das man nicht pauschal sagen kann, das ein Wiederholungstäter härter bestraft werden muss. Man muss da schon einiges sehr differenziert betrachten, wo höhere Strafen angebracht sind und wo eine Therapie mehr Sinn macht.

Ich bin der Meinung, dass gerade bei jungen Straftätern immer ein Psychologe mit zu Rate gezogen werden müsste, der tatsächlich hinterleuchtet ob der Straftäter aus in der Erziehung, Elternhaus etc Defizite in der Entwicklung des Rechtbewußtseins gehandelt hat oder ob die Straftaten wirklich aus kalter Berechnung, niederen Beweggründen wie Bereicherung etc. begangen wurden.

Sollte ersteres zutreffen soll eine Therapie, durchaus im geschlossenen Vollzug, ermöglicht werden.

Bei zweiterem muss es einfach eine empfindliche Strafe geben. Ich kenne tatsächlich Leute, die immer wieder KV Delikte begehen und noch immer eine Bewährung nach der anderen bekommen. So was gehört weggesperrt!