Jobben am Anfang des Studiums - eine gute Idee?

vom 19.11.2010, 11:24 Uhr

Ich bin gerade im zweiten Semester und möchte mir einen Nebenjob suchen - nun frage ich mich was sich da anbietet und wieviel ich genau verdienen kann? Da gibt es sicherlich Vorgaben und auch Modelle die am besten zum Studentenleben passen. Derzeit bin ich zwar recht eingespannt, aber ich möchte mir unbedingt noch etwas nebenbei verdienen. Habt ihr eine Idee wie ich einen Job in den stressigen Studentenalltag integrieren kann - und würdet ihr mir überhaupt in den ersten Semestern dazu raten oder soll ich lieber noch warten?

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» studentessa » Beiträge: 43 » Talkpoints: 16,88 »



Generell habe ich schon von vielen Freunden gehört, dass ein Job während des Studiums nicht wirklich zu empfehlen ist. Ich würde also einen solchen nur annehmen wenn es überhaupt nicht anders geht. Gibt es aber eine andere Möglichkeit dann solltest du auf einen Job verzichten. Insbesondere die ersten Semester sind natürlich sehr wichtig und da solltest du dich voll und ganz auf dein Studium konzentrieren können. Dieses sollte doch erst einmal die Hauptsache sein. Wenn du dann feststellst, dass du dein Studium gut schaffst dann kannst du ja immer noch über einen Nebenjob nachdenken.

» Someone » Beiträge: 201 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wenn du das Geld nicht unbedingt brauchst und du der Meinung bist, dass du auch ohne Job mit deinem Studium schon voll ausgelastet bist, würde ich dir nicht raten auch noch zusätzlich zu arbeiten. Die Zeit, die du mit arbeiten verbringst, ist dann die, die dir zum Studium fehlt. Außerdem sollte man auch immer noch ein bisschen Zeit für Hobbies und Freunde mit einplanen. Wenn das ganze Leben nur aus studieren und arbeiten besteht, kann das sehr schnell zu Frust führen.

Wenn du der Meinung bist, dass du neben der Uni noch arbeiten kannst, solltest du dir genau überlegen wieviel Zeit du dafür zur Verfügung hast. Achte einfach mal darauf, wieviel Zeit dir im Alltag wirklich komplett frei zur Verfügung steht. Dementsprechend solltest du dir dann einen Job suchen. Generell finde ich es nicht sinnvoll bei einem Arbeitgeber zu arbeiten, bei dem man immer eine gewisse Stundenzahl erfüllen muss. Es gibt Zeiten in denen es mal lockerer in der Uni zu geht und dann auch stressige Zeiten (Klausuren), da sollte man im Job doch etwas flexibler sein.

Ich arbeite zum Beispiel in einem Callcenter. Normalerweise arbeite ich 40-50 Stunden im Monat. In den Monaten, in denen Klausuren geschrieben werden, sind es aber dann meistens nur so um die 20 Stunden. Wenn du während des Semester gar keine Zeit zum arbeiten hast, sind natürlich Semesterferienjobs auch eine gute Alternative.

» Peci » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Someone hat geschrieben:Generell habe ich schon von vielen Freunden gehört, dass ein Job während des Studiums nicht wirklich zu empfehlen ist. Ich würde also einen solchen nur annehmen wenn es überhaupt nicht anders geht.


Da scheint dann wohl jeder andere Erfahrungen zu machen. Ich kenne sehr viele Leute, die überhaupt kein Problem damit haben/hatten neben dem Studium zu arbeiten. 30-40 Stunden im Monat sind eigentlich für fast jeden drin und ich kenne viele Leute, die durchaus Fächer studiert haben, die man zu den stressigeren Fächern zählen kann. Insgesamt war aber auch die Bandbreite recht hoch, sodass ich mir nicht vorstellen kann, dass es generell Studienrichtungen gibt, bei denen man nun sagen kann, da geht es gar nicht.

Es kommt viel mehr darauf an, wie man sich selber seine Zeit einteilen kann. 30-40 Stunden im Monat sind keine 10 Stunden pro Woche. Also 2-3 mal pro Woche für wenige Stunden arbeiten oder eine richtige Schicht am Wochenende und man hat die Zeit abgearbeitet. Und es bleibt auch noch genug Zeit nebenher sich Hobbys und Freunden zu widmen. Zudem gibt es auch genug Jobs, bei denen man sehr schön stupide arbeiten kann, also ohne viel nachdenken gewisse Handlungen immer wieder und wieder machen. Das fand ich eine sehr gute Abwechslung zum Studium, bei dem es ja doch eher um geistige Arbeit geht. Da war die Arbeit für den Kopf schon eine gewisse Erholung.

Ich habe auch eine Freundin, die teilweise noch deutlich mehr als die 30-40 Stunden im Monat arbeitet. Nicht immer, aber wenn gewisse Gelegenheitsjobs zusammenkomme, sind da schnell mal 60-70 Stunden im Monat beisammen. Einen Monat hatte ich selbst auch mal um die 80 Stunden nebenbei gearbeitet. In dem Monat kam das Studium dann aber wirklich ein wenig zu kurz, allerdings war das auch am Anfang vom Semester, wo nicht viel los war, also keine Prüfungen oder übermäßigen Pflichtveranstaltungen. Sowas sollte aber eher die Seltenheit sein.

Grundsätzlich denke ich also, dass Jobs um die 40 Stunden im Monat kein Problem darstellen. Wichtig ist aber wie von einem Vorredner schon erwähnt, dass man wenigstens ein wenig was drehen kann an den Schichten oder der Arbeitszeit um in Prüfungsphasen etwas kürzer treten zu können. Es ist aber auch eine gute Möglichkeit neue Menschen kennenzulernen, vorallem eben auch Leute, die nicht das gleiche studieren. Das hat mir ganz gut gefallen, da man an einigen Fakultäten manchmal ja schon sehr unter sich allein ist mit den Kommilitionen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich wüsste jetzt nicht, was dagegen spricht, im Studium noch nebenbei etwas zu Jobben. Im Studium hast du so viel Freizeit wie sonst nie und kannst dir dazu noch deine Arbeitszeit (d.h. die Zeit, die du für dein Studium verbringst) total frei planen. Eine Integration in den Studienalltag ist also absolut unproblematisch (wenn du nicht gerade eine extreme Klausurenphase hast, deine Abschlussarbeit schreibst oder für Abschlussprüfungen lernen musst, wobei es selbst dann nicht unmöglich ist).

Ich würde das mit dem Jobben aber sowieso davon abhängig machen, ob du überhaupt Geld brauchst. Wenn du welches brauchst, dann such dir einen Job, wenn du ansonsten mit deinem Geld super auskommst, dann würde ich es eher bleiben lassen und die Zeit so nutzen, dass du auch Spaß daran hast. Dann kann man sich auch eher was studienbezogenes suchen, notfalls eben auch mit geringerer Bezahlung.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich sehe nicht, was gegen einen Job während des Semesters spricht und dem Argument, dass die Zeit dann für das Studium fehlen würde, kann ich nur bedingt zustimmen. Denn wenn man mal ehrlich ist, wird man doch feststellen, dass man ziemlich viel Zeit mit Dingen verbringt, die nichts mit dem Studium zu tun haben. Sprich, wenn man Abends vor der Glotze sitzen oder in die Kneipe gehen kann, hätte man auch genug Zeit für einen Job.

Aber um zur eigentlichen Frage zurück zu kommen - ich würde dir raten, dich mal an der Uni selber nach Jobs umzuschauen. Es werden öfters mal studentische Hilfskräfte gesucht, die kleinere Arbeiten für Dozenten übernehmen. Das können solchen Sachen wie Kopien für eine Vorlesung machen sein aber auch anspruchsvollere Sachen wie Internet Recherchen. Der Vorteil an so einem Job ist natürlich, dass du zum Arbeiten nicht groß durch die Gegend fahren musst und eventuell auch noch etwas dabei lernst, das für dein Studienfach relevant ist. Wenn du Glück hast, kannst du dir deine Zeit auch relativ frei einteilen und kannst dir deine Arbeit dann in Freistunden legen.

Ob es ratsam ist, schon am Anfang des Studiums einen Job anzunehmen kann ich schlecht beurteilen. Mein Studium war am Anfang auch extrem stressig und zeitintensiv, von anderen Leuten weiß ich aber, dass sie anfangs eine recht entspannte Zeit hatten und erst später massiven Lernstress hatten. Das kommt wohl wirklich darauf an, was man studiert und letztendlich musst du selber beurteilen, ob du dir zutraust,im Moment noch neben dem Studium zu arbeiten.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Man hat während des Studiums so viel Freizeit wie sonst nie?? Das frage ich mich doch sehr, was ihr so studiert. Ich hatte bisher noch nie so wenige Stunden pro Woche Vorlesungen bzw. Übungen wie dieses Semester.

Dieses Semester habe ich wenige bzw. kurze Vorlesungen und keine Pausen dazwischen, sodass ich pro Woche 30 Stunden in der Uni verbringen muss (in den Semestern davor waren es eher so um die 35-40 Stunden). Für die Nachbearbeitung und vor allem für die Übungszettel, die wir wöchentlich abgeben müssen, brauche ich noch etwa weitere 10 bis 15 Stunden pro Woche. So verwende ich minimum 40 Stunden pro Woche für die Uni (und es sind sonst wie gesagt sehr viel mehr Vorlesungen). Dazu arbeite ich 10 bis 12 Stunden pro Woche sodass ich auf eine minimum 50 Stunden Woche komme.

Und wenn ich mal mehr für die Uni machen muss und eventuell auch mehr arbeite, komme ich dann auf 57 Stunden pro Woche. Die Fahrtzeit ist dabei natürlich nicht mit eingerechnet. Wo da dann die viele Freizeit bleibt ist mir unbegreiflich.

Und wer jetzt meint, dass man ja nicht immer so viel Zeit für die Uni verbringt, wie man sich errechnet: Bei mir ist es leider wirklich der Fall, wenn wir diese Zettel nicht regelmäßig abgeben und insgesamt 50% der Ergebniss darauf erreichen, werden wir nicht zu den Klausuren zugelassen. Die Vorlesungen sind zwar nur zum Teil Pflicht, aber wenn man dort nicht hin geht, braucht man zu Hause viel länger um sich den Stoff zu erarbeiten.

» Peci » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich arbeite seit dem ersten Semester neben dem Studium und habe gar kein Problem damit. Wenn die Klausurenphase ansteht, nimmst du dir einfach frei. Bei vielen Jobs kann man sich die Arbeit ganz gut einplanen.
Praktisch wäre es, wenn du dir einen Job suchst, der zu deinem Studium passt, dann kannst du gleich richtig gut Erfahrungen sammeln.
Ich weiß nicht, wo du studierst, aber in Hamburg gibt es z.B. eine Seite vom Studierendenwerk (Stellenwerk), auf der ganz viele Studentenjobs angeboten werden. Da habe ich meinen auch gefunden. Geht da bei 7,50 Euro pro Stunde los. Viel Erfolg.

» AnniDidde » Beiträge: 18 » Talkpoints: 7,62 »


Peci hat geschrieben:Und wenn ich mal mehr für die Uni machen muss und eventuell auch mehr arbeite, komme ich dann auf 57 Stunden pro Woche. Die Fahrtzeit ist dabei natürlich nicht mit eingerechnet. Wo da dann die viele Freizeit bleibt ist mir unbegreiflich.


Ja und? Es gibt genug Berufsgruppen, da ist das eine ganz normale Arbeitszeit. Und rechnest du jetzt bei 40 Stunden pro Wochen in der Uni in Zeitstunden oder Unterrichtsstunden? Ich kenne eigentlich nur wenige Leute, die auf Dauer 40 Zeitstunden in der Uni verbringen müssen. Zudem sollte man eben auch nie vergessen, dass ein nicht unerheblicher Teil der Zeit die man in der Uni verbringt, mehr oder weniger freiwillig ist.

Aus meinen Erfahrungen sind in der Regel nur gut die Hälfte der Stunden Pflichtstunden, also Seminare, Praktika oder Vorlesungen mit Anwesenheitspflicht. So einen Luxus hat man später im Arbeitsleben nicht mehr, dass man sich bei der Hälfte der Arbeitszeit entscheiden kann ob man zur Arbeit kommt oder nicht.

Und selbst gut 60 Stunden pro Woche sind nicht unbedingt soviel, dass man daneben keine Zeit mehr für was anderes hätte. Das ist 1/3 der Woche, gemessen an deiner Maximalbelastung. Nun kann man da nochmal 1/3 für Schlafen abziehen und du hast immernoch 1/3 der Woche über, also noch 50-60 Stunden pro Woche zur freien Verfügung. Was spricht dagegen, davon 5-10 Stunden pro Woche für eine Arbeit zu nutzen?

Also ganz ehrlich, nahezu jeder Student kann ohne Probleme pro Woche 5-10 Stunden in der Woche freischaufeln, wenn er denn will. Es gibt da ja genug Zeit die man einfach verplämpert.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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