In der Schulkantine mit Karte zahlen

Eine Hamburger Grundschule hat ihre Eltern aufgerufen, für die Kinder so genannte Schülergirokonten bei der Hamburger Sparkasse zu eröffnen. Da die Schule beabsichtigte die Barzahlung in der Schulkantine einzustellen und die besagte Bank als Sponsor für das nötige Equipment auftreten wollte.

Nach Protesten der Elternschafft und einschreiten der Verbraucherzentrale wurde das Projekt allerdings ersteinmal wieder Ad Akter gelegt. So meinte die Verbraucherzentrale, dass man das Recht auf Barzahlung hätte und einem Verbraucher dies Recht nicht entzogen werden kann, in dem nur noch die Zahlung über Karte möglich ist.

Ich persönlich fand die Idee der Kartenzahlung im ersten Moment ganz gut. Da wir früher in der Schulkantine am Gymnasium meines Sohns das Problem hatten, dass findige Schüler mit kanadischen Münzen bezahlten, die auf dem ersten Blick wie Euromünzen aussehen. Auch hatten wir Kantinenmütter mit dem nichtvorhandenen Wechselgeld zu kämpfen und so würde uns die Arbeit doch erleichtert werden.

Allerdings muss ich nach weiterem überlegen doch die Nachteile der Karte sehen. Denn ich denke mal, dass das Bezahlen über den Geldchip gehen würde, weil diese Art der Bezahlung in der Regel ohne zeitaufwendige Eingabe des Pins vonstatten geht. Wenn nun aber die Karte verloren geht, dann ist auch das ganze Geld weg, was wohl etwas mehr wäre, als die paar Euro, die das Kind für die Schulkantine täglich mit hat.

Wie würdet ihr das finden, wenn in der Schulkantine nur noch mit Geldkarte bezahlt werden soll? Wobei ich dieses Verfahren für Grundschulschüler sowieso als zu früh sehen.

Im ersten Moment habe ich eigentlich auch gedacht, dass dies doch eine tolle neue Idee ist. Mit der Kartenzahlung würde man nämlich auch den Diebstählen aus dem Weg gehen. Man muss ja einfach offen dazu stehen, dass es auch schon in den Grundschulen eine gewisse Kriminalität gibt und dass so manche Kinder den anderen das Geld für ihr Essen stehlen. Wenn dort aber alle Kinder mit einer Karte zahlen müssten wäre dies nicht mehr möglich.

Bei weiterem Nachdenken über dieses Thema komme ich aber auch zu dem Schluss, dass diese Idee einfach nicht komplett ausgereift ist. So finde ich es beispielsweise auch nicht in Ordnung, dass für die Kinder extra ein Konto eröffnet werden sollte. Zu einer solchen Entscheidung sollte einfach niemand gezwungen werden. Daher finde ich diese Idee dann doch widerrum nicht so gut.

Die Idee hört sich im ersten Moment super an, allerdings kann man von Grundschülern nicht verlangen das sie mit Karte zahlen. Für Kinder ist es im Endeffekt ein Stück Plastik und sie realisieren doch gar nicht welcher Geldwert dahinter steckt. Ich gehöre eigentlich nicht zu den Leute die immer sagen früher war alles besser, aber bei dem Thema Schulessen bzw. Bezahlung war es so. Ich kann mich noch erinnern das es Essenmarken gab. diese konnten monatlich im Voraus gekauft werden und waren dann auch nur für einen bestimmten Tag gültig. Wenn man also mal eine verloren hat dann war auch nur die Marke für einen Tag weg. Meine Mama hat mir diese immer morgens mitgegeben. Das war eine praktikable Lösung und ich hatte nicht die Verantwortung als wenn man Bargeld oder eine Geldkarte hatte.

Eine Geldkarte lässt sich wohl ebenso "klauen" wie normales Bargeld, denke ich. Ich sehe darin also keinen Vorteil, denn wie Du schon sagst, wird auf der Karte vermutlich mehr Geld sein, als die paar Münzen, die man sonst mitbekommt. Zudem finde ich es absolut ungeheuerlich, dass die Hamburger Sparkasse sich da schon wieder zukünftige Kunden an Land ziehen will. Man hat ja wohl eine freie Wahl zu welcher Bank man geht, und es gibt sicherlich auch Leute, die vielleicht gar nicht möchten, dass das eigene Kind ein Konto bei gerade der Bank hat. Dieses Aufgezwungene halte ich für komplett falsch.

Dürften Grundschüler denn überhaupt schon ein eigenes Konto haben mit Karte? Ist das gesetzlich überhaupt zulässig?

Ich finde diese Idee nicht wirklich gut. Vielleicht wäre das eine Erleichterung für die Kantine, aber sicherlich nicht für die Schüler, die sich in diesem Alter zunächst einmal an Bargeld gewöhnen sollten, bevor sie dann irgendetwas mit Geldkarten zu tun haben sollten.

Meiner Meinung nach sollte eine bargeldlose Bezahlung auch in weiterführenden Schulen noch nicht zum Einsatz kommen, sondern erst während der Berufsausbildung, wo dann auch jeder wissen sollte, wie man mit Geldkarten, egal welcher Art, umgeht.

Bei uns an der Schule haben die Kinder eine Plastikkarte für das Mittagessen und wer diese vorweisen kann, bekommt auch was. Allerdings verwahrt diese die Horterzieherin auf und gibt sie nur kurz vor dem Essen an die Kinder. Danach wird sie gleich wieder eingesammelt.

Eine Abrechnung erfolgt aber nicht über die Karte, da sie nur als Nachweis dient, das das Kind berechtigt ist und über die vorhandene Hard- und Software wird nur geprüft, ob für das Kind das Essen ausgegeben darf. Ist nämlich die letzte Rechnung nicht bezahlt, so bekommt das Kind einen Sperrvermerk. Gleichzeitig wird auch angezeigt, welches Essen das Kind bestellt hat, da wir teilweise bis zu vier Essen in der Auswahl haben, welches schon im Vormonat bestellt wird.

Wenn allerdings die Kinder richtige Geldkarten haben und diese auch selbst verwahren müssen, sehe ich da doch ein berechtiges Problem. Einerseits kann das Kind ja auch andere Dinge ausserhalb der Schule damit bezahlen und dann reicht das Geld vielleicht nicht mehr fürs Essen. Zum anderen verleitet es auch Kinder, welche nicht so eine Karte besitzen und ein warmes Essen wollen oder auch andere Dinge, das sie sich die karten von Mitschülern beschaffen.