Abzocke bei Servicenummern mit dem Handy?

Jeder kennt ja die beliebten Gewinnspiele bei denen man eine bestimmte Telefonnummer anrufen kann um irgendwelche Preise zu gewinnen. Auch viele Hotlines der meisten großen Firmen bieten Servicenummern an, wo man für vierzehn Cent Telefonkosten oder mehr aus dem Festnetz anrufen kann. Ansich keine schlechte Sache, wenn da nicht immer der Zusatz wäre, "Handykosten können geringfügig abweichen".

Ich habe noch nie einen Hinweis gesehen, wie hoch die tatsächlichen Handykosten bei diesen Anrufen sind. Habt ihr Erfahrungen damit? Sind die Kosten unterschiedlich hoch? Legt der Betreiber der Hotline die Höhe der Gebühren fest? Was habt ihr schon bei solch einem Anruf bezahlt?

Mein Schwiegervater hat bei einer Versicherung nach einem Autounfall die Servicenummer von seinem Handy aus angerufen (reguläre Kosten aus dem Festnetz vierzehn Cent) und für zehn Minuten Gesprächsdauer acht Euro bezahlt. Er hat als Telefonkarte einen Billiganbieter, wo normalerweise nur neun Cent in alle Netze anfallen und war über die Höhe der Kosten mehr als überrascht.

Um solche Überraschungen in Zukunft zu vermeiden und eventuell auch alle Talkterianer zu warnen würde ich mich über eure Antworten freuen.

hooker hat geschrieben:Ich habe noch nie einen Hinweis gesehen, wie hoch die tatsächlichen Handykosten bei diesen Anrufen sind. Habt ihr Erfahrungen damit? Sind die Kosten unterschiedlich hoch? Legt der Betreiber der Hotline die Höhe der Gebühren fest? Was habt ihr schon bei solch einem Anruf bezahlt?

Danke für die Informationen. Meinst du mit der genannten Gebühr einen Euro pro Minute? Der teure Anruf war nämlich von einem Handy mit Simyokarte und würde somit einiges erklären. Wobei ich aber immer noch nicht verstehe, wieso die Netzbetreiber solche Preise verlangen dürfen.

Weil diese Preise freibleibend sind, oder noch besser gesagt nur Nebenleistungen sind, die seltener genutzt werden als Hauptleistungen. Selbst die Hauptleistungen können vom Anbieter her frei definiert werden, aber mal ehrlich, wer würde zu einem Anbieter gehen, wo die SMS statt 0,20 EUR 0,50 EUR kostet, wenn dafür nichts anderes geboten wird?

Nebenleistungen sind also hier das Stichwort, sicher sind hier die Gebühren für die Durchleitung höher, aber auch die Anbieter möchten an diesem nicht unerheblich großem Kuchen gut mitverdienen. Und da das Televoting immer noch in den Kinderschuhen steckt, ist der Markt groß und man kann einiges verdienen. Und ganz ehrlich, mir ist es egal, wie hoch diese Gebühren sind, denn die Nummern rufe ich nie an (mittlerweile werden die Preise ja auch angesagt, wenn ich mich nicht täusche).

Ausnahme sind die allgemeingülten Notrufnummern sowie einige nationale Rufnummern, die pauschal abgerechnet werden, weil eben Verträge bestehen. Das aber für jede einezelne Vorwahl zu machen, ist alleine vom Aufwand her beinahe unmöglich, gibt es beinahe unzählige Kombinationen (momentan sind wir glaube ich bei knapp 100.000 Rufnummern mit unterschiedlicher Vorwahl, die natürlich auch alle unterschiedliche Gebühren aufweisen können).

Sorry, die Angaben waren natürlich pro Minute gemeint. Sprich ein Euro pro Minute am Beispiel Simyo und 0,12 Euro die Minute aus dem Festnetz, jeweils plus einen einmaligen Zuschlag egal wie lange man mit der Nummer telefoniert.

Selbstverständlich dürfen die Netzbetreiber die Preise hierfür festlegen, das nennt man gemeinhin freie Marktwirtschaft. Wenn dir der Preis bei Simyo zum Beispiel nicht passt, würde ich mal bei Anbieter wie Vodafone, T-mobile oder ePlus nachgucken ob sich da nicht doch ein Wechsel lohnt Du kannst auch auswählen ob du lieber bei McDonalds einen Hamburger für einen Euro oder aber bei Burger King für 99 Cent kaufst - am Ende hast du so ziemlich das gleiche Produkt mit wenigstens einem Cent Preisunterschied. Macht immerhin jeden 100sten Burger bei Burger King gratis.

Simyo hat zum Beispiel sehr günstige Tarife netzintern, dafür aber eben bei anderen Produkten deutlich höhere Preise. Andere Anbieter haben nicht ganz so hohe Preise für andere Produkte, sind letztendlich bei netzinternen aber wiederrum etwas teurer. Somit muss man eben für sich abwägen, was man am meisten nutzt und somit einen passenden Tarif beim Anbieter seiner Wahl buchen.

Nach den neuesten Richtlinien der Bundesnetzagentur muss jeder Rufnummernanbieter die maximalen Minutenpreise für einen Anruf mit dem Mobiltelefon aus dem deutschen Festnetz angeben. Ist nur schwierig das korrekt anzugeben scheint mir. Eine Servicenummer kann man übrigens auch sperren lassen für Handys, um den Anrufern die Kosten zu ersparen. Für Prepaid-Handys sind die meisten Sonderrufnummer sowieso gesperrt.