Demonstrationen in Europa
Mit Protesten quer durch Europa entläd sich die Wut auf den Sparkurs, der nach der Finanzkriese fast alle Länder einführen. Bei einem EU-weiten Aktionstag unter dem Motto "Nein zu Sparmaßnahmen - Vorrang für Beschäftigung und Wachstum" gingen in Brüssel Zehntausende auf die Straße. Während in Griechenland die Spediteure ihren Ausstand fortsetzten, sorgte ein Generalstreik in Spanien für Behinderungen an Touristenflughäfen.
Angesichts der Schuldenkrise versuchen zahlreiche EU-Staaten ihre Finanzen mit strikten Sparplänen zu sanieren. Dagegen hatten die Gewerkschaften europaweit zu Protesten aufgerufen, darunter auch in Polen, Italien, Serbien und Lettland. In Griechenland, das nach der Rettung vom Staatsbankrott nun einen harten Sparkurs fahren muss, setzten die Lastwagenfahrer ihre Proteste gegen die Liberalisierung des Transportwesens fort.
In Spanien machten die Gewerkschaften mit einem landesweiten Generalstreik gegen den Spar- und Reformkurs der Regierung mobil. Auch im hochverschuldeten Irland hatten die Gewerkschaften zu einer Kundgebung vor dem Parlament in Dublin aufgerufen.
Kurz: Es wird immer schlimmer. Es wird protestiert in: Spanien, Frankreich, Irland, Griechenland und Italien. Wo soll das denn hinführen?
In Deutschland wird mal wieder nicht in so großem Maße protestiert. Findet ihr das gut, oder würdet ihr große Massenproteste gegen die deutschen Sparmaßnahmen gutheißen
Ich persönlich finde die Sparmaßnahmen zwar nicht gut, habe aber eingesehen, dass da etwas gemacht werden muss. Bin also gegen Proteste.
Wie seht ihr das?
LG blcky05
Ich bin sehr wohl für Proteste. Denn nur so wird klar, dass die Bevölkerungen mit den aktuellen Kursen der Regierungen und der Politik unzufrieden sind und das sich hier was zwingend ändern muss.
Allerdings bin ich auch der Meinung das dies mit Sinn und Verstand passieren muss. Es kommt also immer auf den jeweiligen Protest und den Grund dafür an. Hier bin ich der Ansicht, dass die Proteste leider in der Tat gegen die falschen Sachen gerichtet sind, und man es definitiv besser machen könnte.
Aktuelles Beispiel ist zB der Protest gegen den Castor Transport. Man kann ja gegen die Atompolitik sein, das bin ich auch. Aber sich auf die Gleise zu legen um den Castor Transport zu verhindern ist meiner Meinung nach vollkommen überflüssig und falsch. Was erreicht man damit? Richtig nichts. Weil es falsch aufgefasst wird und auch zu definitv falschen Ergebnissen führt. Der Atommüll ist nunmal da. Und er muss auch definitiv zu den Zwischenlagern und Endlagern gebracht werden. Daran führt nunmal kein Weg vorbei. Das einzige was also durch diese Proteste bewirkt wird, ist also das unnötig Steuergelder verschwendet werden. Einmal für die tausenden von Polizisten die zum Einsatz kommen und zweitens für die Verzögerung der Transporte. Geld was man meiner Meinung nach viel besser investieren könnte.
Warum stellen sich nicht jene Demonstranten einfach friedlich vor unseren Bundestag und stellen dort klar, dass sie mit der Entscheidung die Laufzeiten der Atomkraftwerke zu verlängern nicht zufrieden sind? Wäre meiner Meinung nach eine viel bessere und effektivere Protestaktion. Aber nein, dann lieber den radikalen und unnötigen Weg einschlagen, der nichts bringt.
Genau so verhält es sich mit den Demonstrationen und Streiks bezüglich des Sparkurses. Das wir nun sparen müssen, sollte doch wohl einleuchtend sein. Warum hat man sich also damals nicht auf die Straße gestellt als die Regierung beschlossen hat unnötige Gelder in marode Banken zu pumpen? Warum stellt man sich nicht auf die Straße weil nun mit eben diesem unserem Geld Manager millionenschwere Gehälter und Abfindungen kassieren? Es ist unser Geld. Warum also nicht hier?
Fazit: Ich bin für Proteste, Demonstration und Streiks. Aber dann bitte überlegt, mit Sinn und Verstand und vor allen Dingen friedlich!
AJK hat geschrieben:Was erreicht man damit? Richtig nichts.
Ist klar. Und wenn es keine Proteste gegeben hätte, wären auch Sondersendungen zum Thema gekommen. Hätte man das Thema auch in der Form in den Nachrichten dargestellt und es wäre auch so massiv thematisiert worden. Nur wenn man hier gegenüber sich selbst bei der Wahrheit bleibt, wird man verstehen, dass nur so ein Bewusstsein geschaffen wird!
Da könnte man auch das dumme Argument bringen, dass z.B. Greenpeace Aktionen nie Sinnvoll waren oder je was gebracht hätten und ein Umdenken ja auch "von allein" gekommen wäre. Das mag in der Fantasie klappen. Nicht aber, wenn es keine "Lobby" gibt, die für bestimmte Interessen eintreten.
AJK hat geschrieben:Warum stellen sich nicht jene Demonstranten einfach friedlich vor unseren Bundestag und stellen dort klar
Die aktuelle und gewählte Regierung ist mit dem Versprechen angetreten, den "Ausstieg aus dem Ausstieg" hinsichtlich Atomkraft zu betreiben. Nun sind sie gewählt und machen, was sie versprochen haben. Das könnte bei so einer Gelegenheit wie Du sie beschreibst ein jeder Sprecher den Demonstranten entgegen bringen. Ich würde doch meinen, dass der von Dir gemachte Vorschlag nichts bringt!
AJK hat geschrieben:Das wir nun sparen müssen, sollte doch wohl einleuchtend sein.
Warum sollte das einleuchtend sein? Da will ich doch behaupten, dass es genug Gegengutachten und genügen wissenschaftliche Abhandlungen gibt, die genau das Gegenteil behaupten. Daher ist es dumm sich hier zum Sprecher von denen zu machen, die diesen Unsinn behaupten und hier Sachzwänge vorschieben. Dazu genügt es übrigens anzuschauen, woher die Steuereinnahmen kommen bzw. welchen Anteil an den Gesamteinnahmen z.B. die Lohnsteuern heute haben und wie die Entwicklung in den letzten 30 Jahren war. Aber offenbar wirkt die Hirnwäsche durch und durch.
AJK hat geschrieben:und vor allen Dingen friedlich!
Was den Druck auf die Akteure natürlich unheimlich erhöht, etwas zu tun. Auf die Idee, bei friedlichen Protesten die Politik des Aussitzens einzuschlagen, kommt mit Sicherheit kein bundesrepublikanischer Politiker. So lautet die Losung: "Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass."
Ich glaube du verstehst mich da ein bischen falsch. Vielleicht habe ich mich auch nicht richtig ausgedrückt. Naja, wie dem aus sei. Ich behaupte ja nicht, dass Demonstrationen vollkommen fehl am Platz sind. Ganz im Gegenteil, ich sagte ja sogar, dass es gut ist, wenn man sich auf die Straße stellt, und demonstriert. Keine Frage. Natürlich muss das Bewusstsein für solche Proleme geschaffenen werden. Ansonsten kehre sie die Medien ganz einfach unter den Tisch, und keine Sau juckt es. Deshalb braucht es gewisse Aktionen.
Und nein, dein Argument ist auch keineswegs "dumm". Allerdings kannst du gerne das Wörtchen "Nie" weglassen. Greenpeace Aktionen sind sowohl sinnlos als auch manchmal total hirnrissig. Ich persönlich habe nichts gegen Greenpeace. Es ist gut, wenn sich jemand für unsere Umwelt einsetzt. Allerdings hat auch Greenpeace einige Spinner an Bord, die tatsächlich durch dumme und sinnlose Aktionen Greenpeace zum Teil lächerlich erscheinen lassen. Auch das kann man sehen wie man will. Ist zumindest meine Meinung. Nicht selten hört man von Leuten, dass sie sich eigentlich gerne für die Umwelt setzen, aber mit Greenpeace nichts zu tun haben wollen, weil ihnen manche Aktionen zu sehr an Fanatismus grenzen. Bin also nicht der Einzige mit dieser Meinung, bzw. Einstellung. Letzten Endes bleibt aber jeden selbst überlassen, was er davon hält. Ich nicht sehr viel.
Und wie gesagt, du tust grad so, als hätte ich gesagt, Aktionen würden NIE was bringen. Aber das stimmt nicht. Natürlich bringen Aktionen was. Denn selbstverständlich passiert ein Umdenken "nicht von alleine". Da hast du natürlich recht. Aber das ist halt nicht immer so in Zusammenhang mit gewissen Aktionen. Und da bin ich zB auch der Meinung, dass es eben auch nichts bringt sich auf die Gleise zu legen und Steuergelder zu verschwenden. Ist nun mal auch meine Meinung. Ich finde das könnte man viel geschickter anstellen, dadurch womöglich auch mehr erreichen, und dabei auch noch unser Geld schonen. Aber stimmt, wozu sich die Mühe machen, wenns a.) Auch radikaler geht, und b.) Man ja dann auch richtig "cool" ist, wenn man bei solchen Aktionen mitmacht und dann seinen Freunden was zu erzählen hat.
Mein gemachter Vorschlag? Ich verstehe grad nicht, auf welchen meiner Vorschläge du gerade eingehst. Vielleicht sagst du mir konkret, welchen du meinst, damit ich nicht unnötig auf was anderes antworte...
Über sparen oder nicht sparen kann man natürlich geteilter Meinung sein. Da hast du recht. Und auch hast du recht damit, dass in solchen Zeiten die Wirtschaft angekurbelt werden muss, indem man dass eh schon knappe Geld investiert. Hier meinte ich aber eher die Tatsache, dass das Geld eben nicht für sinnlose Dinge aus dem Fenster geschmissen wird, sondern es sinnvollere Dinge investiert werden. Mein Problem ist nur, dass Politiker immer gerne vom Sparkurs reden und allen erzählen, dass wir jetzt sparen müssen und am Ende wird der kleine Mann gschröpft durch Steuererhöhungen und Leistungskürzungen. Auf der anderen Seite unterstützt man marode Banken und sieht mit an von diesem unserem Geld Managern Millionen in den Arsch geschoben werden. DAS ist natürlich sehr sparsam, sehr fair und vor allen Dingen sehr sinnvoll investiertes Geld. Aber stimmt ja, es war ja so arbeitsvertraglich festgellegt, das besagter Manager auf jeden Fall seine zehn Millionen Jahresgehalt bekommt und wenn er Mist gebaut hat, auch seine millionenschwere Abfindung. Das die Bank für die Erfüllung dieses Vertrags kein Geld mehr hat und dafür nun Steuergelder hergnommen werden, interessiert nur recht wenige.
Und was deinen letzten Absatz anbelangt. Natürlich friedlich. Oder wie stellst du dir das konkret vor? Sollen Steine und Flaschen fliegen, damit die Politiker aufwachen? Zumindest könnte man das meinen. Es gibt doch nur zwei Alternativen bei Demonstrationen: Entweder friedlich oder nicht friedlich. Grauzonen gibt es da meiner Meinung nach nicht, und sollte es auch nicht geben. Die Demos beim Castor-Transport waren zum Teil nicht friedlich. So schaut es aus. Hat also nichts mehr mit "wasch mir den Pelz, aber mich nicht nass" zu tun.
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