Durchgängige Öffnungszeiten lässt Jugendliche eher Trinken
Passend zum Thema, ob Alkohol zukünftig nur noch an Erwachsene verkauft werden soll, was hier bitte nicht diskutiert werden, hier mal eine Feststellung der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen: Diese haben festgestellt, dass durch die längeren Ladenöffnungszeiten Jugendliche vermehrt zum Alkohol greifen: „Der Alkohol ist deutlich präsent und jederzeit verfügbar“, so Christa Merfert-Diete, Präventionsreferentin der DHS. Dadurch sei das Problem, dass die Droge fast immer zu haben sei deutlich näher gerückt, da viele Lebensmittelgeschäfte auch lange oder teilweise durchgängig in Innenstädten geöffnet haben – dadurch entfalle für Jugendliche die „Vorratshaltung“, da man nur schnell losgehen müsse, um sich etwas kaufen zu können.
Laut der DHS würden dadurch Kontrollentscheidungen, welche früher den Konsum teilweise begrenzten, entfallen. Denn wenn keiner mehr in der Lage war zu fahren um vielleicht etwas von der Tankstelle zu holen, gab es halt nichts mehr – jetzt reicht der Gang um die Ecke in den meisten Großstädten aus. Zwar wird auch von der DHS eingeräumt, dass das Problem der dauerhaften Verfügbarkeit im „Zeitalter“ der Tankstellenshops präsent war, sich jedoch nun zuspitzen würde, da Lebensmittelgeschäfte und Supermärkte näher an den Treffpunkten der Jugendlichen lägen und sie billig mit Alkohol versorgen können.
Die DHS fordert zur Suchtprävention ähnlich wie beim Tabak ein generelles Werbeverbot und ein teilweise Verkaufsverbot „dieses abhängigmachenden Nervengifts“, was darin resultieren könnte, dass es nicht mehr länger als Lebensmittel verkauft und behandelt werden darf, sondern, vielleicht denkt man hier an die USA, Schweden und andere Länder, nur noch von speziellen Geschäften und Verkaufsstellen angeboten werden soll. Dadurch könnte auch bei Erwachsenen ein bisher oft fehlendes Bewusstsein für die Gefahr des Alkoholkonsums wachsen und der Jugendschutz strikter eingehalten werden, was in den letzten Jahren ehrlicherweise kaum geschah oder nur sehr unzureichend.
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann geht es also in dieser Feststellung der DHS nicht darum, ob die Jugendlichen diesen Alkohol überhaupt kaufen dürften?! Sondern, dass es einfacher möglich ist. Ich denke schon, dass ma so leichter an Alkohol kommt. Allerdings ist das Problem durch ein Werbeverbot wohl nicht so zu lösen. Zum Einen kennen die Jugendlichen Alkohol und werden dessen Existenz nur durch ein Werbeverbot nicht einfach vergessen. Zumal Alkohol ja trotzdem in den Geschäften weiterhin präsent ist. Das wird sicherlich eine Generation dauern, bis man mit diesem Werbeverbot einige Ergebnisse erzielen könnte.
Sinnvoller ist die Idee mit den speziellen Läden da schon. Wenn Alkohol nicht mehr in Läden verkauft wird, in denen es auch Lebensmittel gibt, dannn wird ja wirklich erst mal klar, dass es sich nicht um ein Lebensmittel, sondern um ein Genussmittel handelt. Andererseits wird damit vielleicht auch die Hemmschwelle Alkohol zu kaufen höher gesetzt.
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