Umorientierung und komplett neuer Beruf nach Elternzeit?
Ich habe in einer ortsansässigen, mittelständischen Firma von 1999 bis 2001 eine Ausbildung zur Industriekauffrau absolviert, zwei Jahre dort gearbeitet und dann mein erstes Kind bekommen. Nach der Elternzeit, die im Jahr 2006 endete, wurde ich auf einen berufsfremden Arbeitsplatz verwiesen. Dort arbeitete ich bis zur zweiten Schwangerschaft Ende 2008.
Nun ist das erste Jahr Elternzeit wieder um und mir wurde gesagt, ich könne arbeiten kommen, aber nur, wenn ich im 4-Schicht-System tätig sein könnte, (ich hatte zuvor eine Halbtagsstelle mit geregelten Arbeitszeiten) was mit zwei Kindern einfach nicht möglich ist.
Schon immer wollte ich eigentlich im sozialen Bereich tätig sein, sprich Kindergärtnerin oder Sozialpädagogin oder ähnliches mit Kindern und Jugendlichen machen. Nun stellt sich mir Anbetracht meiner oben geschilderten Situation die Frage anch einem kompletten Neuanfang.
Mein Traum wäre eine Ausbildung zur Erzieherin, also Tätigkeit in einem Kindergarten. Ich habe bereits mit der Leiterin eines Kindergartens gesprochen, die mir sagte, daß die Erzieherinnenausbildung mittleweile 5 Jahre umfasst. Ein Jahr Vorpraktikum, in dem auch schon die Schule begleitend involviert ist, zwei Jahre Schule und dann das Anerkennungsjahr. (Was in dem fehlenden 5. Jahr abläuft, weiß ich noch nicht).
Hat jemand eine solche Kehrtwende gemacht? Die Ausbildung, die ich gern machen würde, darf kein Geld kosten. Im Gegenteil, da ich in der Zeit der Ausbildung nicht noch einem Nebenjob nachgehen kann, muß sie zumindest die Kosten für die Kinderbetreuung decken. Kann mir jemand den detaillierten Ablauf bzw. die zeitliche Gliederung sowie den finanziellen Teil einer erzieherischen Ausbildung erläutern? Kann mir jemand aus eigener Erfahrung berichten bzw. zu- oder abraten?
Prinzipiell gibt es sicher mehrere Mütter, die nach der Elternzeit eine andere berufliche Karriere anstreben als vor dem Kind. Viele Berufe lassen sich mit Kind einfach nicht so gut vereinbaren und das ist dann sicher oft auch der entscheidende Anlass für eine Umorientierung.
Außerdem verändert ein Kind doch auch irgendwie sein eigenes Leben und die Interessen verschieben sich oft. Auch das kann ein Grund für eine berufliche Umorientierung sein. Ich habe mir eine Zeit lang auch eine berufliche Änderung vorgestellt. Allerdings wäre die zumindest in etwa in meinem bisherigen Ausbildungsbereich gewesen. Als Grundausbildung habe ich ein Lehramtsstudium gemacht. Dazu habe ich auch noch Zusatzausbildungen im Bereich der integrativen Outdoorpädagogik und ich habe auch noch eine weitere Ausbildung zur Legasthenietherapeutin.
Vor meiner Schwangerschaft habe ich in einem privaten Bildungsinstitut für schwer erziehbare Jugendliche gearbeitet. Diese Tätigkeit hat mir sehr gut gefallen, allerdings lässt sich diese Arbeit leider auch nicht ganz nach meinen Vorstellungen mit einem Kind vereinbaren. So habe ich mir dann überlegt ganz in den Behindertenbereich zu wechseln. Ich habe wie gesagt bereits ein wenig in dem Bereich gearbeitet und eine integrative Zusatzausbildung habe ich zumindest im Outdoorbereich auch. Es wäre also zumindest keine ganz neue Schiene gewesen.
Allerdings wäre ein zusätzlicher Kurs nicht schlecht gewesen. Das wäre auch nicht so das Problem gewesen. Ich wollte in einer Behindertenwerkstatt arbeiten. Ich habe da auch schon mit dem Leiter gesprochen und sie hätten mich auch mit Freude genommen, weil die Kombination meiner bisherigen Ausbildungen gar nicht so schlecht ist. Den Kurs hätte ich im letzten Karenzjahr machen können. Ich komme aus Österreich und da bekomme ich 2,5 Jahre Kinderbetreuungsgeld. Es gibt auch Förderungen, wenn man in dieser Zeit eine Ausbildung macht.
Allerdings hätten auch diese Arbeitsbedingungen nur sehr schlecht zu meiner Situation gepasst. Da ich aber auch alleinerziehend bin, brauche ich unbedingt eine Tätigkeit, die sich gut mit meinem Sohn vereinbaren lässt.
Dir wird es denke ich einmal nicht viel anders gehen. Prinzipiell ist eine zusätzliche Ausbildung, auch wenn sie in eine ganz andere Richtung geht, immer von Vorteil. Wenn du im Kindergartenbereich arbeiten möchtest, gibt es auch noch die Möglichkeit einer Kindergartenassistentin. Zumindest gibt es das in Österreich. Diese Ausbildung dauert keine 5 Jahre und kann sehr gut berufsbegleitend gemacht werden. Ich kenne einige, die das nach dem ersten Kind gemacht haben. Allerdings verdient eine Assistentin im Kindergarten natürlich auch um einiges weniger als eine Kindergärtnerin. Das musst du dir eben überlegen, ob das dann für dich in Frage kommt.
Meine Schwägerin hat im letzten Karenzjahr eine Umschulung zur Gesundheitstrainerin für Kinder gemacht. Sie hat dann auch noch einen weiteren Kurs zur Gruppenleiterin gemacht und nun hat sie in einem privaten Kindergarten sogar eine Stelle gefunden, wo sie eine eigene Gruppe hat. Gut, ich gebe zu, dass das wohl mehr Glück war, aber auch das gibt es eben.
5 Jahre sind eine lange Ausbildungszeit. In Österreich dauert die Ausbildung zur Kindergärtnerin ebenfalls 5 Jahre und das ist nicht eine berufsbegleitende Ausbildung, sondern eine Tagesschule. Ich muss gestehen, dass so eine intensive Ausbildung in meiner Situation nicht mehr möglich wäre. Aber das kommt natürlich auf die persönliche Situation an. Ich würde mich an deiner Stelle einmal umhören welche Alternativen du hast. Es gibt auch noch weitere Möglichkeiten um mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Die meisten erfordern jedoch schon eine längere Ausbildung. Du musst dir also in erster Linie wohl überlegen, ob du mit einer Assistententätigkeit auch zufrieden wärst. Falls ja, gibt es da bestimmt mehrere Möglichkeiten, die für dich in Frage kommen würden.
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