Abpumpen während einer Klausur

Frau A. ist 17 Jahre alt und vor kurzem Mutter einer Tochter geworden. Frau A. ist an sich noch Schülerin, besucht aber die Schule nach der Geburt ihres Kindes noch nicht wieder regelmäßig. Frau A. pumpt ihre Muttermilch ab und füttert sie dann mit einem Fläschchen dem Kind. Das ist bisher auch kein Problem gewesen.

Die Woche ist allerdings eine wichtige Klassenarbeit, die Frau A. gerne mitschreiben würde. Bisher pumpt Frau A. alle zwei Stunden die Milch ab. Die Klausur geht aber über fünf Stunden. Da sich die Milchproduktion nicht von heute auf morgen umstellen lässt, hat Frau A. nun unter Anderem das Problem, dass ihre Brüste wohl während der Klausur ziemlich prall werden und wahrscheinlich auch schmerzen würden. Die Versorgung das Babys und auch das Füttern kann in der Zeit der Klausur jemand anderes übernehmen. Das ist das kleinere Problem.

Frau A. fragt sich aber, wie sie halt mit dem Umstand umgehen soll, dass ihr Brüste wohl kaum die Milchproduktion mal kurzfristig für die fünf Stunden einstellen werden. Ich persönlich bin ja der Meinung, dass Frau A. an sich ja auch während der Klausur halt zum Abpumpen den Raum verlassen kann. Frau A. sagt aber mit Recht, dann wird ihr die Klausurzeit nicht reichen. Ich weiß, dass es generell die Möglichkeit gibt, manchen Schülern längere Zeiten einzuräumen. Unter Anderem bei behinderten Schülern. Aber wäre Frau A. in dem Fall nicht auch behindert und man müsste ihr die Pause zugestehen? Es wäre ja theoretisch kein Problem, dass sie in der Zeit weiterhin in gewissem Masse unter Aufsicht wäre. Und man ihr halt nach dem Abpumpen die Zeit hinten dran hängt. Eine zeitliche Beschränkung für das Abpumpen wäre allerdings schlecht, weil sich Frau A. dann unter Druck gesetzt fühlen würde und bereits aus Erfahrung weiß, dass sie dann nicht abpumpen kann.

Ich denke schon, dass Frau A. grundsätzlich die Möglichkeit eingeräumt werden kann während der Klausur abzupumpen. Eine weibliche Lehrkraft könnte sie in ein nicht genutztes Klassenzimmer begleiten und so sicherstellen, dass Frau A. sich wirklich nur mit der Pumpe beschäftigt und keine Spickzettel oder ähnliches bei sich trägt.

Ob die Schule, die Frau A. besucht dem aber zustimmt, kann man so pauschal nicht sagen. Frau A. sollte sich schnellstmöglich an den Fachlehrer wenden und auch das Direktorium mit einbeziehen um im Vorfeld abzuklären ob ihr ermöglicht werden kann während der Klausur abzupumpen und die Zeit, die sie dafür braucht, gut geschrieben zu bekommen. Schließlich gilt es auch etwas Organisationsarbeit zu leisten.

Mich würde übrigens schwer interessieren wie die Sache ausgegangen ist. Ich wünsche Frau A. viel Glück für ihre Klausur – immerhin ist es beachtlich, dass sie die Schule nicht abgebrochen hat und weiterhin an ihrem Abschluss arbeitet.

Ich würde dir recht geben, denn das ist wirklich eine Sache, bei der der Schülerin eine Pause zusteht. An meinem Gymnasium gab es den Fall, dass eine schwangere Schülerin Klausur geschrieben hat und diese hat dann nach der Hälfte der Zeit eine halbe Stunde Pause bekommen, damit sie raus gehen konnte, weil das lange Sitzen sehr anstrengend war. Das Gleiche wurde auch einer Freundin von mir erlaubt, die Skoliose hat. Deshalb denke ich, dass es in diesem Fall auch ähnlich sein dürfte. Ich weiß nicht, wie lange so ein Abpumpen dauert, aber eine halbe Stunde Pause sollte schon drin sein.

Ich würde einfach mal an der Schule nachfragen und die Situation erklären. Ich bin mir ziemlich sicher, dass kein Lehrer darauf bestehen wird die Schülerin dazubehalten oder sich weigern wird die vertane Zeit neu aufzurechnen. Für die Zukunft würde ich der Schülerin aber trotzdem raten die Milchproduktion umzustellen. Ich kenne mich zwar nicht damit aus, aber ich meine davon gehört zu haben, dass dies mittels Medikamenten möglich ist. So könnte sie wenigstens vermeiden, dass sie bei jeder Klausur eine Pause machen muss, da das auch für die Lehrer sicher nicht immer angenehme ist, weil diese dann unter Umständen länger Aufsicht halten müssen, als eigentlich gedacht.

Für die Zukunft würde ich der Schülerin aber trotzdem raten die Milchproduktion umzustellen. Ich kenne mich zwar nicht damit aus, aber ich meine davon gehört zu haben, dass dies mittels Medikamenten möglich ist.

Ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass das zu einem Problem führen könnte. Wenn man vorher mit den Lehrern spricht, dann sollten diese doch eigentlich vernünftig und einsichtig genug sein und deiner Freundin erlauben, dass sie während der Klassenarbeit die Milch abpumpen kann. Nur weil man eine Klassenarbeit schreibt, heißt dies ja normalerweise auch nicht, dass man zwischendurch nicht einmal auf die Toilette gehen kann. Deswegen würde ich sagen, dass dies dann auch kein Problem sein sollte.

Wäre ich Frau A, würde ich die Frühchenstation um ein ärztliches Attest bitten, dass es für das Kind das beste ist, wenn Frau A möglichst alle 2 Stunden abpumpt, um ein gesundes Gedeihen zu gewährleisten. Wenn Frau A sehr nett um Hilfe ansucht, sollte eigentlich kein vernünftiger Mensch diese Bitte abschlagen können. Wenn Frauen nach der Entbindung wieder arbeiten, haben sie meines Wissens nach sogar ein Recht auf Milchpumpzeiten. Warum sollte das bei einer Schülerin auf Kulanzbasis nicht zutreffen?

Sollte der Direktor oder der prüfende Lehrer eine sehr strenge Persönlichkeit sein, der generell keine Ausnahmen gewährt, würde ich mich als Frau A an eine nette Lehrerin, die möglichst selbst schon Kinder hat, wenden und um Rückendeckung bitten. Diese hat dann, so sie selbst gestillt hat, auch Verständnis dafür, dass das Abpumpen unter Zeitdruck nicht gut funktioniert. Gegebenenfalls könnte man noch den Vertrauenslehrer der Schule um Hilfe bitten. Falls alles nicht hilft, würde ich als Notlösung Frau A raten, einen Anwalt zu nehmen und das Recht einzuklagen.

Bei der Mutter eines Frühgebohrenen Kindes würde ich niemals mit Medikamenten die Milchproduktion umstellen oder abstellen. Die Ärzte können Frau A sicherlich auch bestätigen, dass Muttermilch für das Kind das Beste Nahrungsmittel ist.

A muß den jeweiligen Lehrer ansprechen und um Abpumpzeit bitten. Jeder Lehrer wird dafür Verständnis haben und ihr unter Aufsicht diese Zeit gewähren. Ich denke, dass diese Möglichkeit die einzige ist, einen anderen Ausweg wird es nicht geben.

Ich hätte jetzt auch gesagt, dass das besondere Umstände sind und der entsprechende Lehrer der Schülerin durchaus die Zeit, die sie für das Abpumpen benötigt, hinten wieder anhängen müsste. Schülerin A zeigt ja ihren Willen, dass sie die Klausur gerne mitschreiben möchte.

An ihrer Stelle würde ich einfach im Voraus einmal mit dem Lehrer sprechen, wie sich die Sachlage verhält und ob sie die Klausur so mit Unterbrechung mitschreiben kann. So hätte sie die Sicherheit, dass alles klappt. Allerdings glaube ich trotzdem, dass A. sich unter Druck fühlen könnte, auch wenn sie alle Zeit der Welt für das Abpumpen gestellt bekommt. Irgendwie denkt man dann doch vielleicht, dass man sich beeilen sollte, um wieder weiterschreiben zu können. Darüber sollte sich A. vielleicht auch schon im Voraus Gedanken machen, nicht dass es dann doch nicht so klappt mit der Klausur, wie sie es sich eigentlich vorgestellt hat.