Welche Kriterien für weiterführende Schule?
Mein Sohn kommt nächsten Sommer auf die weiterführende Schule. Auf jeden Fall wird er aufs Gymnasium gehen, das ist schon mal klar. Allerdings mache ich mir schon seit einem halben Jahr Gedanken darüber, welche Schule es nun wird. Es gab hier auch eine Infomappe mit allen weiterführenden Schulen im Landkreis, diese kenn ich nun fast in und auswendig. Aber so wirklich entschieden haben wir uns noch nicht. Es hat jede Schule gute Seiten, aber auch Sachen die mir nicht so zusagen.
Gymnasium 1 ist eine katholische Stiftsschule, und eine Privatschule. Das heißt, jeden Monat muss schulgeld bezahlt werden, was im Moment bei etwa 45 Euro im Monat liegt. Im Moment wäre das kein Problem, doch mein Mann ist nächstes Jahr wieder arbeitslos, aber man kann wohl etwas beantragen für sozial schwache Familien. Die Schule liegt ausserdem in einem kleinen Ort, es gibt dort an der Schule keine Gewalt, keine Drogen, keine aggressiven Ausländer, da fast alle Schüler aus einem guten Elternhaus kommen. Nach der Schule kann mein Sohn auch nicht auf die Idee kommen, irgendwo rum zu gammeln, denn dort gibt es nichts zum gammeln. Ausserdem wird in der Schule viel wert auf Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft, und soziale Eigenschaften gelegt. Diese Schule ist in der engeren Auswahl.
Gymnasium 2 wäre hier die nächste Schule, sie ist die größte Schule im ganzen Landkreis mit über 5.000 Schülern. Es ist eine Gesamtschule, also alles vertreten von Hauptschule, Berufsschule, Grundschule, Sonderschule, etc. Es gibt dort sehr viel Gewalt, viele Ausländer, etc. Viele der Klassenkameraden meines Sohnes werden dort auf die Schule gehen. Diese Schule ist nicht in der engeren Auswahl.
Gymnasium 3, 4 und 5 liegen im nächst größeren Ort, aber jede Schule hat einen anderen Schwerpunkt. Entweder Sport, Musik oder mathematisch - wissenschaftlich. Mit Sport und Musik hats mein Sohn nicht so, und auch ich finde, das das nicht wirklich fürs spätere Leben sinnvoll ist. Von daher tendiere ich zu der Schule mit mathematisch und wissenschaftlichem Schwerpunkt. An einer dieser Schulen kann man sogar schon während der Schulzeit nebenher studieren, glaub ab der 11. Klasse. Geht natürlich nur, wenn das Kind auch super schlau ist.
Ich denke mal, das es eine von diesen Schulen sein wird. Allerdings dürfen diese 3 Schulen Kinder ablehnen, die nicht direkt aus der Stadt kommen. Erst mal bekommen nämlich nur Kinder dort einen Platz, die direkt aus der Stadt sind. Und wenn dann kein Platz mehr ist, hat man Pech gehabt. Oder die restlichen Schulplätze werden verlost. Es kann also sein, das wir an keiner dieser 3 Schulen einen Platz bekommen, dann haben wir ein Problem.
Dann käme nur noch Schule 1 in Frage.
Nach welchen Kriterien habt ihr die Schule für eure Kinder ausgewählt? Was ist euch wichtig an einer Schule, und was nicht?
Mein Sohn ist dieses Jahr aufs Gymnasium gekommen. Eine wirklich große Wahl an Schulen hatten wir aber nicht, da wir recht ländlich wohnen.
Er geht also auf das Gymnasium in unserem Ort. Sehr groß ist das nicht und mir haben auch die Angebote, wie Arbeitsgemeinschaften und ähnliches sehr gefallen. Auch das Schulgebäude ist inzwischen sehr schön eingerichtet. Es gibt dort nur eine naturwissenschaftliche Ausrichtung, einfach weil die Schülerzahlen einen zusätzlichen sprachlichen Zweig ab der 7. Klasse nicht her geben. Wenn man Kinder in diese Richtung bringen will, müssten sie in die Kreisstadt gehen, etwa 10km von uns entfernt. Das wäre auch möglich gewesen, da ich sowieso jeden Tag fahre, aber das stand eigentlich nicht zur Diskussion bei uns.
Eine Privatschule hatten wir auch in der Auswahl, aber da hätte er dann ins Internat gehen müssen, da die doch ein ganzes Stück weg ist. Das wollte das Kind natürlich nicht und ich auch nicht.
Aus deiner Beschreibung heraus würde ich auch zur letzten Schule tendieren. Oder eben alternativ zur ersten Möglichkeit. Wobei mir persönlich eine katholische Schule nicht so sympathisch wäre, aber das liegt daran, dass ich mit Religion so absolut gar nichts am Hut habe. Käme für mich also darauf an, in wie weit sich das dort im Schulalltag auswirkt. Ansonsten klingt das ja gut. 45,00Euro sind auch nicht so die Welt, auch bei kleinerem Geldbeutel nicht. Da zahle ich schon das doppelte für die monatliche Nachhilfe zu der mein Kind regelmäßig geht.
Wir waren damals einfach zum Tag der offenen Tür im Gymnasium und mein Kind war völlig begeistert von der Schule. Sowas gibt es doch an eueren Schule bestimmt auch oder? Da konnte man sich auch mal mit den Lehrern unterhalten und all sowas.
So eine riesige Gesamtschule wäre mir auch nichts. Das würde ich auch vermeiden wollen.
Mein Sohn ist künstlerisch begabt und so wollte er natürlich gerne auf ein Gymnasium, das Kunst als Schwerpunkt hat. Das war auch kein Problem, es lag auch günstig, so dass er es bequem mit dem Bus erreichen konnte. Die Probleme stellten sich leider erst im Laufe der Jahre heraus, als das Gymnasium sein Profil änderte und nun ehr Wissenschaftlich orientiert ist und die Bildenekunst ziemlich brach liegt.
In sofern, kann ich nur raten, dir die Programme der Schulen gut anzusehen, dass sie auch noch in der Oberstufe passen und nicht wie bei uns, wo mein Sohn Gefahr lief, die Schule wechseln zu müssen, weil der Kunstleistungskurs an dem nachbar Gymnasium unterrichtet wurde und da dann ersteinmal deren Schüler aufgenommen wurden und für unsere Schüler zwei Plätze zu wenig waren. Zum Glück ist dann noch ein Mädchen auf eine andere Schule gewechselt, weil sie lieber Musik machen wollte. Aber er pendelt zwischen zwei Schulen hin und her, manch einer aus seiner Semesterstufe sogar zwischen drei Schulen, wobei die eine mit dem Auto 20 Minuten von den anderen entfernt ist und somit die Schüler oft zu spät zum Unterricht erscheinen, weil der öffentliche Verkehr noch länger brauch.
Überhaupt würde ich mich erkundigen, wie es in der Oberstufe mit den Kursen aussieht, ob die Schulen, wie bei uns, mit anderen Schulen kooperieren, oder ob sie in der Lage sind eine große Kursvielfalt anzubieten. Dann weiß ich nicht, ob in eurem Bundesland auch nach der 12. Klasse das Abitur ist, so ist es also auch wichtig für dich zu erfahren, wie das mit der Nachmittagsbetreuung ist, dem Mittagessen und den Aktivitäten in der Schule.
Unsere Schule hat jetzt z.B. Doppelschulstunden eingeführt und dann da zwischen 40 Minuten Pausen, damit die Schüler sich auch mal richtig austoben können und auch genug Zeit haben ihr Pausenbrot zu essen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man einfach in einer Doppelstunde auch mal Zeit hat etwas kreativer mit den Schülern zu arbeiten und der Vorteil für die Schüler, wenn fünf Stunden Deutsch auf zwei Doppelstunden und eine Einzelstunde in der Woche verteilt sind, bekommen sie weniger Hausaufgaben auf, als wenn sie an fünf Tagen die Woche Einzelstunden haben. Das entspannte bei einer Ganztagsschule, wo die Gymnasien mit Abitur nach dem 12. Jahrgang ja hinsteuern, ungemein.
Ich bin schwer der Ansicht, dass man bei der Wahl der Schule die Kinder mit einbeziehen sollte. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass das alles allgmeinbildende Gymnasien mit Schwerpunkten sind und keine Fachgebundenen Gymnasien.
Wichtig ist bestimmt, dass die Schule ausreichend Förderung bieten kann. Das ist aus eigener Erfahrung schwierig, wenn der Ausländeranteil zu hoch ist und Gewalt zur Tagesordnung gehört. Allerdings wird es auch nichts bringen, Kinder in einer besonderen Schule unterzubringen um sie vor Gewalt zu schützen. Jeder sollte eine Vorstellung davon bekommen wie es in der Welt aussieht. Natürlich darf das auch nicht zu schlimm sein.
Außerdem ist auch die Frage ob Du für Dein Kind schon eine Entscheidung über den späteren Werdegang treffen solltes. Nur weil Kunst o.ä. nicht unbedingt komerziell erfolgreich sein muss, muss es noch lange nicht das falsche für sie sein. Deshalb solltet ihr alle Schulen gemeinsam anschauen wenn ein Elterntag oder Tag der offenen Türe angeboten wir und dann gemeinsam entscheiden was das beste für euch ist. Ich kenne ein paar Kinder, die nach den Empfehlungen von Eltern und Grundschullehrern bei der Schulwahl gegangen sind und im Nachhinein hat sich rausgestellt, dass es nicht das richtige war. Die eine Wurde von Eltern und Lehrern in die Realschule gesteckt. Heute hat sie einen Abiturschnitt mit 1,0. Der wäre ihr nach eigener Aussage leichter gefallen wenn sie gleich auf s Gymnasium gedurft hätte wie sie gewollt hatte.
Dann kenne ich noch jemand, der eigentlich au ein Technisches Gymnasium wollte und nicht durfte. Der studiert heute an einer Technischen Hochschule und musste etliche Fächer nachholen, die er nicht hatte und tut sich heute auch etwas schwerer wie es hätte laufen können. Natürlich muss man die Kinder bei ihren Entscheidungen unterstützen, aber sie sind durchaus in der Lage selbst mitzureden.
Bei uns bieten die meisten Schulen wieder das G9 an, zumindest an der Gesamtschule wird es wieder angeboten, beim Rest der Schulen stehen noch Konferenzen aus. Eine pädagogische Mittagsbetreuung wird auch von jeder Schule angeboten, in einer Schule ist das Mittagessen sogar kostenlos. Allerdings lege ich darauf nicht so viel Wert, da er ja nicht jeden Tag lange Schule hat, und sonst direkt nach Hause fahren soll. Er ist ja auch schon alt genug, um alleine zu Hause zu bleiben, und sich was zu Essen zu machen.
Ich habe meinen Sohn auch schon gefragt, und ihm im Internet die verschiedenen Schulen gezeigt. Auf Musik hat er jetzt nicht so die Lust, aber da die Angebote am Nachmittag ja meist freiwillig sind, muss er da ja auch nicht hin. Für meinen Sohn ist wichtig, das er auf jeden Fall eine neue Sprache lernt
Naja, es wird wohl keine leichte Entscheidung werden. Nächste Woche haben wir hier in der Grundschule noch einen Elternsprechtag, da werd ich mal mit der Klassenlehrerin sprechen. Und die Schulen werden auf jeden Fall auch noch besichtigt.
Danke erst mal für eure Tipps und Erfahrungen.
Ich würde die Schule nur nach einem Kriterium auswählen (sofern nichts Gravierendes dagegen spricht): die Entfernung. Das heißt, ich würde mein Kind in der ortsansässigen Schule anmelden. Das liegt daran, dass ich selbst mitbekommen habe, dass die Kinder, die weit weg wohnen entweder ständig gefahren werden müssen oder aber, wenn sie mit dem Bus kommen, im Winter ständig die ersten 5-10 Minuten der ersten Stunde verpassen, weil die Busse wirklich immer zu spät kamen. Ständig fahren möchte man das Kind ja auch nicht und mit dem Fahrrad kann es bei tiefem Schnee ja auch nicht fahren, also sollte die Entfernung für einen Fußmarsch okay sein.
Eine andere Schule würde ich nur auswählen, wenn gegen die nächstgelegene Schule irgendetwas Gravierendes spricht (oder eben 2 Schulen gleich weit entfernt sind). Also wenn die Schule für Gewalt bekannt ist, würde ich von ihr sicherlich absehen! Gegen einen Ausländeranteil hätte ich dagegen wohl nichts.
Von diesem "Schwerpunkt" würde ich mich jetzt überhaupt nicht beeinflussen lassen. Einmal finde ich einen sportlichen oder musischen Schwerpunkt auch ziemlich sinnlos und der wissenschaftliche Schwerpunkt kommt doch in den ersten Jahren meistens gar nicht zur Geltung, sondern erst in der Oberstufe. Und wenn dein Kind ab der Mittelstufe sowieso die Wissenschaften blöd findet, wäre eine "normale" Schule wohl die bessere Wahl.
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