Mutter ist Prostituierte - Kind wird gemobbt
Meine Schwester erzählte mir gestern etwas, was mich ein wenig schockiert hat. Sie haben wohl ein neues Mädchen in der Klasse, dessen Mutter eine Prostituierte ist. Aus diesem Grund wird das Mädchen von allen gemobbt und immer ausgeschlossen. Das Mädchen ist nun 14 Jahre alt und hat wohl schon öfters die Schule gewechselt, weil sie überall rausgemobbt wurde.
Die Mutter verstehe ich überhaupt nicht, wenn man schon einen solchen Beruf ausübt, dann doch nicht auf Kosten der Kinder und man sollte schon versuchen, dass man das nicht durch die Weltgeschichte plaudert. An ihrer Stelle hätte ich schon die Stadt gewechselt, damit mein Kind endlich wieder ein normales Leben haben kann. Vor allem geht das schon so weit, dass dem Mädchen nach der Schule aufgelauert wird und sie mit Kondomen beworfen wird. Das finde ich wirklich richtig hart und da sollte man als Mutter doch mal reagieren.
Ich habe irgendwie Mitleid mit diesem Mädchen und würde ihr gerne helfen. Allerdings weiß ich nicht wie, da ich sie ja persönlich nicht kenne. Meine Schwester möchte ich da auch nicht unbedingt mit rein ziehen, da ich weiß, wie ihre Klassenkameraden sein können und ich sie davor bewahren will. Wie würdet ihr in einer solchen Situation reagieren? Wie kann man diesem Mädchen helfen, ohne selber in die Schussbahn zu geraten? Was haltet ihr von dem Verhalten der Mutter?
Ich möchte die Mutter jetzt nicht unbedingt verurteilen. Wer wird denn schon gerne Prostituierte? Das macht man normalerweise aus einer großen Not heraus. Vielleicht wären sie sonst vor Schulden schon längst ruiniert. Einzig einen Vorwurf kann man der guten Frau schon machen. Sie sollte es niemandem erzählen. Natürlich kann sowas immer rauskommen. Wer weiss ob der Schuldirektor von dem Mädchen nicht auch Kunde ist. So ein Risiko besteht generell immer bei dieser Art Geld zu verdienen.
Wie Du der Kleinen helfen kannst ist schwer zu sagen. Machen kann man nicht viel. Vielleicht kannst Du mit der Mutter reden? Es gibt vielleicht auch andere Jobs die ihr helfen können die Familie über Wasser zu halten. Niemand mag gerne so arbeiten denke ich bzw. hoffe ich. Ob sie aus der Stadt raus will und ob das Mädchen das möchte das weiss niemand zu genau. Auf jeden Fall sollte das Selbstbewusstsein des Mädchens gestärkt werden. Sie muß den Lästermäulern nur stark gegenüber tretten. Immerhin lebt die Mutter nicht vom Staat und macht auch nur ihre Arbeit.
Ich bin auch der Meinung, dass die Mutter auf Grund der Tätigkeit der sie nachgeht nicht vorverurteilt werden sollte. Vermutlich ist es weniger Spaß an der Freude der sie zur Prostitution bewegt als vielmehr der Wunsch, dem Kind und sich selbst einen in finanzieller Hinsicht vernünftigen Lebensstandard bieten zu können. Niemand – außer der Mutter selbst – kann mit Bestimmtheit sagen welche Gründe für ihre Jobwahl vorliegen, ob es am Ende nicht vielleicht wirklich die pure Verzweiflung war.
Natürlich ist das nicht gerade ein Beruf der in der Gesellschaft als „ehrbar“ bezeichnet wird. Das allein ist aber meiner Meinung nach nicht der Knackpunkt. Kinder können so grausam sein, dazu braucht es noch nicht mal einen Aufhänger wie Prostitution. Schon in meiner Schulzeit zeichnete sich ab, dass Kinder, die zum Beispiel aus sozial schwächeren Familien stammten, keinen guten Stand hatten. Keine Levi’s oder Diesel Jeans am kleinen Popo? Da wird nicht gefragt ob Mama und Papa nur nicht einsehen einen Haufen Geld für eine Hose auszugeben die nur für kurze Zeit richtig passt oder ab es an Geldmangel liegt – da wurde gelästert und gehänselt. Wann immer jemand anders ist oder aus der Masse hervorsticht – positiv wie negativ - ist die Gefahr groß dass dieser Jemand angegriffen wird.
Warum die Mutter nicht mit ihrem Kind umzieht ist eine gute Frage. Einerseits denke ich, dass ich an ihrer Stelle den Rückzug antreten würde um es meinem Kind leichter zu machen. Um aus der Schussbahn zu kommen und wieder ein einigermaßen unbehelligtes Leben führen zu können. Andererseits ist es dann auch wieder nicht einzusehen dass die Mutter Freunde und Familie zurück lassen soll, „nur“ weil die Leute sich in Dinge einmischen, die sie so gar nichts angehen. Wie das Outing zustande kam weiß wohl auch nur die Mutter, ich vermute aber mal dass es sich schlicht nicht ewig verbergen lässt und der eine oder andere Kunde vielleicht mal geplaudert hat. Mangelnde Diskretion seitens der Mutter schließe ich da einfach mal aus.
Traurig ist natürlich, dass das Mädchen derart unter der Arbeit ihrer Mutter leiden muss. Die Schuld daran sehe ich aber weniger bei der Mutter als bei den Mobbern. Es ist meiner Meinung nach Erziehungssache. Die Klassenkameraden Deiner Schwester haben ja von irgendwo her Wertvorstellungen vermittelt bekommen – meist stammen diese in erster Linie aus dem Elternhaus. Wird zu Hause proklamiert, dass Prostituierte „schlechte Menschen“ sind, wird das Kind dies verinnerlichen und weitertragen. Solche Vorurteile bekommt man aus den Köpfen kaum noch heraus.
Die Mutter darauf anzusprechen macht wohl wenig Sinn, denn ich bin mir sicher dass sie die Problematik kennt. Immerhin musste ihre Tochter schon mehrfach die Schule wechseln. Helfen könntest Du dem Mädchen also wohl nur, wenn Du die Sichtweise der Mitschüler verändern könntest – und das dürfte schwierig werden. Ein Ansatzpunkt wäre eventuell das Lehrerkollegium zu mobilisieren und das Thema Toleranz mehr in den Unterricht einzubeziehen. Möglichkeiten gäbe es da viele, zum Beispiel durch passende Lektüre im Deutschunterricht oder Gespräche in Religion. Was Deine Schwester anbelangt so muss sie für sich selbst entscheiden wie sie sich weiterhin verhält. Freundet sie sich mit dem Mädchen an, stehen die Chancen gut, dass sie selbst in die Schusslinie gerät.
Lobenswert ist jedenfalls, dass Dich das Thema so berührt und Du helfen möchtest. Gäbe es mehr Menschen wie Dich, hätte das Mädchen ein Problem weniger.
Mesmerizing hat geschrieben:Die Mutter verstehe ich überhaupt nicht, wenn man schon einen solchen Beruf ausübt, dann doch nicht auf Kosten der Kinder und man sollte schon versuchen, dass man das nicht durch die Weltgeschichte plaudert.
Woher weißt Du denn, dass die Mutter das in der Weltgeschichte herum plaudert? Wenn das einmal bekannt ist, dann kann man das Bekanntwerden einfach nicht mehr rückgängig machen, da helfen in der Regel auch Umzüge nicht, da einen ganz oft doch die Vergangenheit wieder einholt.
Und ehrlich gesagt, wenn man so einen Beruf verheimlicht, macht es das wirklich besser? Ich fürchte eher nicht, denn man muss ja doch damit rechnen, dass irgendein Mitmensch dahinter kommt und alles was man geheim zu halten versucht publik macht.
Mesmerizing hat geschrieben:Wie kann man diesem Mädchen helfen, ohne selber in die Schussbahn zu geraten?
Gar nicht. Entweder man steht zu seiner Hilfe oder kann es gleich sein lassen, denn wie willst Du das machen? Egal ob Du dem Mädchen direkt zur Seite stehen willst oder andere für das Thema sensibilisieren: Du wirst Dich dazu bekennen müssen, dass Du hinter dem Mädchen stehst und dabei kannst Du immer in die Schussbahn geraten.
Mesmerizing hat geschrieben:Was haltet ihr von dem Verhalten der Mutter?
Ich kenne die Mutter und ihre Beweggründe nicht und kann daher nicht urteilen. Wenn sie dieser Tätigkeit aus Verzweiflung nachgeht ist das schon ziemlich traurig. Was aber wenn sie Spaß an dieser Tätigkeit hat, ist das dann verurteilenswert? Ich denke, man hilft einem solchen Mädchen zunächst am meisten, wenn man wirklich um den Blick hinter die Kulisse bemüht ist und sich nicht von irgendwelchen Vorurteilen ablenken lässt.
Zunächst einmal möchte ich sagen, dass mir das Mädchen sehr leid tut und es eine furchtbare Situation ist. Ich kann die Mutter auch absolut nicht verstehen, falls sie von den Vorkommnissen überhaupt weiß! Denn man kann ja nicht unbedingt davon ausgehen, dass die Tochter ihr auch alles wirklich so erzählt, wie es sich in der Schule abspielt. Ehrlich gesagt kann ich mir das sogar kaum vorstellen, denn ansonsten würde die Mutter doch ihre Tochter nicht in diese Schule schicken.
Ich bin auch der Meinung, dass man die Dame nicht aufgrund ihres "Jobs" verurteilen sollte. Wie bereits schon gesagt wurde, macht so etwas ja sicherlich niemand gerne und freiwillig. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass diese Arbeit diskret behandelt werden sollte. Wohlgemerkt weiß man ja auch nicht, woher die Kinder überhaupt wissen welchen Beruf die Dame ausübt.
Ich glaube helfen kann man dem armen Mädel nicht so wirklich. Die einzige Möglichkeit die ich sehe wäre, einfach mal mit der Mutter zu sprechen. Man sollte ihr genau schildern wie ihre Tochter in der Schule gemobbt wird und was da los ist. Vielleicht werden sie ja dann in einen anderen Bezirk ziehen und können dort noch einmal von vorne anfangen.
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