Arbeit bei Eltern annehmen?

Unter den beschriebenen Voraussetzungen würde ich das Jobangebot wohl ablehnen. Falls du aber grundsätzlich an dieser zusätzlichen Einnahmequelle interessiert bist, solltest du vielleicht noch einmal mit deinen Eltern sprechen. Vielleicht lässt sich ja eine Lösung finden, mit der du und deine Eltern zufrieden sind.

Wenn die bisherige Putzfrau beinahe die doppelte Bezahlung bekommt wie du sie erhalten würdest, finde ich es schon ein starkes Stück von deinen Eltern, dir wesentlich weniger Geld anzubieten. Warum solltest du für die gleiche Arbeit schlechter entlohnt werden als jemand fremdes? Normalerweise würde ich eher dem eigenen Kind mehr Geld geben als einer fremden Kraft. Es geht ja nicht um ein paar Euro, sondern auf den Monat gerechnet um ein paar hundert Euro, die man als Student in der Regel mehr als gut gebrauchen kann. Dass du zuhause wohnst, ist nicht das richtige Argument, um dir weniger Geld anzubieten. Schließlich hast du bisher auch zuhause gewohnt, so dass sich für deine Eltern nichts ändert. Auch die Tatsache, dass du Studentin bist, berechtigt den Arbeitgeber moralisch (in dem Fall: deine Eltern) ja nicht einfach dazu, aus diesem Grund weniger zu zahlen. Die meisten Putzfrauen haben auch keine Ausbildung als Gebäudereiniger, so dass man wohl kaum von mangelnder Qualifikation sprechen kann. Wenn du ganz gerne putzt und gründlich bist, kannst du den Job als Student ebenso gut erledigen wie jede Putzfrau auch.

Am besten finde ich den Vorschlag, den JotJot gemacht hat. Für die drei Tage pro Woche, in denen du nicht so lange zur Uni gehen musst, kannst du diesen Job auf 400-Euro-Basis ja übernehmen, solange dir auch der volle Betrag ausgezahlt wird. Für die restlichen zwei Tage können deine Eltern sich ja dann nach einer Putzfrau umsehen, so dass du an diesen langen Tagen nicht noch bis spät am Abend putzen musst. Irgendwann musst du ja auch sicher noch lernen oder willst einfach mal etwas anderes machen.

Grundsätzlich finde ich es in deinem Fall aber in Ordnung, wenn du für deine Eltern arbeitest. Ich finde es immer ein bisschen unglücklich, wenn Kinder bei ihren Eltern im Betrieb oder Büro eine Ausbildung machen, was ich auch schon erlebt habe. Aber hier handelt es sich nur um einen Aushilfsjob, an den du nicht zwangsläufig für Jahre gebunden bist. Daher ist das schon in Ordnung.

Ich würde den Job definitiv ablehnen. Wollen dich deine Eltern ausbeuten? Einer fremden Putzfrau, die noch dazu schlecht arbeitet, wollen sie das doppelte bezahlen wie dir, das geht ja mal gar nicht. Ich kenne das eigentlich auch so, dass man, wenn man jemanden besser bezahlt, dann eher sein eigenes Kind bevorzugt.

Ich würde deinen Eltern klipp und klar sagen, dass du den Job gerne machen würdest - mit einer vernünftigen Bezahlung. Also genau die gleiche Höhe wie die Putzfrau, die momentan da arbeitet. Sag ihnen einfach, dass dein Hauptjob das Studium ist und du dich nicht unter deinem Wert verkaufen lassen willst. Dann such dir lieber wo anders einen Putzjob, der dann vernünftig bezahlt wird.

Ich sehe das genauso wie meine Vorredner - die Bezahlung für diese Arbeit ist schlicht und einfach zu niedrig. 400 Euro sind für einen Studenten schon ganz okay - allerdings sind die erforderlichen 60Std und mehr im Monat doch etwas viel.

Aber vielleicht kennst du ja noch eine Mitstudentin, die vielleicht einen Teil der Arbeit übernehmen würde? Dass du deine Arbeitszeit auf max. 50 Std begrenzt, und der Rest dann sie erledigt? Dann hat man auch direkt gegenseitig eine Krankheits/Urlaubsvertretung. Deine Eltern könnten dir dann die 400 Euro bezahlen und für die zweite Aushilfe dann halt entsprechend nach Stunden. So würden sie im Endeffekt auch nicht mehr ausgeben als vorher mit der fest angestellten Putzfrau.

Ich persönlich würde diesen Job an deiner Stelle nicht annehmen. Ich glaube einfach, dass es für deine momentane Situation eine zu hohe Belastung wäre. Deine Hauptaufgabe ist ja immer noch das Studium und ich würde befürchten, dass du dich nicht mehr so richtig auf dieses konzentrieren könntest, wenn du jeden Tag noch zwei oder drei Stunden lang putzen müsstest. Das Studium wird ja auch sicherlich etwas schwieriger und ich würde an deiner Stelle nicht riskieren, dass du dort Probleme bekommst.

Weiterhin sind natürlich solche Abwesenheitszeiten mit Haustieren absolut nicht in Ordnung. Wenn du sowieso schon bis 19 Uhr in der Uni bist dann finde ich persönlich es wichtig, dass du dann sofort nach Hause kommst um dich um deine Tiere zu kümmern. Die armen sitzen ja den ganzen Tag in deiner Wohnung und warten auf dich. Ich könnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, wenn meine Katzen eine so lange Zeit alleine bleiben müssten. Ich denke, es wäre wohl somit für dich besser, wenn du alles beim alten lässt.