Tägliche Ruhestörung durch Hundegebell - was tun?
A lebt mit ihrem Partner in einer Mietwohnung an einer Hauptverkehrsstraße in einem recht ruhigen Vorort. Aus den zur Verfügung stehen Zimmern haben sie das ruhigste zum Schlafzimmer erkoren um dem Straßenlärm zu entgehen; es geht nach hinten raus in den Garten – und damit auch zu ihren Nachbarn. Das Nachbarhaus ist schon ein gutes Stück entfernt und freistehend. Sie werden durch eine Einfahrt, ein Stück Gehweg und eine Garage voneinander getrennt – nur um die Entfernung etwas deutlicher zu machen. Die Nachbarn haben zwei große und recht liebe Hunde die tagsüber den Garten unsicher machen dürfen und dabei natürlich auch ab und an mal Bellen. Nachts haben die beiden nie etwas von den zwei Vierbeinern gehört – bis vor etwa 6 Wochen.
An einem Sonntag zwischen 5 und 6 Uhr in der Frühe wurden A und ihr Partner das erste Mal durch Hundegebell geweckt. Allerdings war es kein kurzes Bellen; Minutenlang gab einer der beiden Hunde alles und es waren erstaunlich wie extrem laut sein Gebell im Schlafzimmer ankam - trotz verschlossener Fenster und heruntergelassener Rollläden. Weil einmal ja kein Mal ist, haben A und ihr Partner sich zwar geärgert so früh aus den Federn geworfen worden und gut 15 Minuten lang Zuhörer eines ziemlich lauten und extrem ausdauernden Hundes geworden zu sein, verloren aber kein weiteres Wort darüber.
Seit diesem Sonntag haben A und ihr Partner beinahe jeden Morgen das zweifelhafte Vergnügen zwischen 5 und 6 Uhr durch lautes und durchdringendes Gebell geweckt zu werden. Allerdings dehnte sich die Dauer des Gebells immer länger aus – bis am heutigen morgen der absolute Höhepunkt von zwei Stunden andauerndem Gebell erreicht wurde! An Schlaf ist nicht mehr zu denken wenn der Hund erst mal losgelegt hat. A sieht nun nicht ein, sich von einem Hund diktieren zu lassen wann sie ihre Nachtruhe zu enden hat – wobei 5 Uhr in der Frühe auch wirklich heftig ist!
Als As Freund dann das Haus verließ um zur Arbeit zu gehen hörte er das Gebell noch immer, es kam scheinbar aus dem Keller des Nachbarhauses. Auf das Klingeln des Freundes hin öffnete niemand. Nur zu gerne hätte er den Nachbarn erklärt wie Nerv tötend und störend das andauernde Gebelle ist; eine Chance hatte er leider nicht dazu. Daraufhin beschloss er die Behörden einzuschalten.
Weil As Partner – wie man an seiner Reaktion erkennen kann - gerne mal etwas ungehalten wird, hat A beschlossen die Nachbarn selber anzusprechen und darum zu bitten, für etwas mehr Ruhe zu sorgen und doch ein wenig Rücksicht zu nehmen. Schließlich war es vor besagtem Sonntag doch auch möglich! Nun weiß A nicht so recht wie sie sich erklären und was sie sagen soll. Mit den Nachbarn haben A und ihr Freund zwar keine Probleme, sie kennen die Nachbarn aber auch nur von den seltenen Begegnungen auf der Straße bei denen sie sich lediglich guten Tag sagen.
A möchte ungern das quasi nicht existente nachbarschaftliche Verhältnis auf ewig zerstören indem sie gleich das Ordnungsamt rüber schicken. Vielmehr wäre A an einem persönlichen Gespräch gelegen, bei dem vernünftig geklärt werden kann welche Möglichkeiten es gibt um der permanenten Ruhestörung zu entgehen. Wie würdet ihr euch verhalten und was könnt ihr A raten? Kennt ihr die Gesetzeslage, auf die A sich im Notfall während des Gesprächs beziehen könnte?
Ich kann Dir nur schreiben, wie es sich bei Mietwohnungen verhält. Hundegebell ist zwar erlaubt, aber der Hund darf nicht stundenlang an einem Streifen bellen. Längeres Gebell ist erlaubt in der Zeit von 8.00 Uhr morgens bis 13.00 Uhr mittags und von 15.00 Uhr nachmittags bis 19.00 Uhr abends. Allerdings darf ein Hund während dieser Zeit auch nur höchstens 10 Minuten am Stück bellen.
Wenn ein Wohnungsmieter unter dem Gebell der Nachbarhunde leidet und deswegen die Miete mindert, muß der benachbarte Grundeigentümer diesen Schaden ersetzen.(AG Köln 130 C 275/00)
Solltest Du eine Mietwohnung haben, würde ich den Vermieter ansprechen und ihn bitten, mit den Nachbarn zu sprechen. Aber Du kannst ihn ja auch freundlich ansprechen und ihn bitten, Abhilfe zu schaffen.
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