Wie vereinbart man Arbeit und ständig krankes Kind?

vom 23.10.2010, 18:47 Uhr

Ich bin alleinerziehend. Mein Sohn ist derzeit 22 Monate alt und hat schwere Neurodermitis. Wie ich in einem anderen Thread gerade berichtet habe, hat er durch die offene Haut ein sehr empfindliches Immunsystem. Er schnappt prinzipiell alles auf und ist sofort länger krank, wenn ein Kind beim Babytreffen auch nur einen leichten Schnupfen hat.

Derzeit bin ich noch in Karenz. Ich arbeite zwar nebenbei vereinzelt ein paar Stunden, aber prinzipiell fange ich frühestens erst nächsten September zum Arbeiten an. Ich werde da versuchen eine Stelle als Lehrer in einem Gymnasium zu bekommen, da ich so doch auch recht viel zu Hause arbeiten kann.

Trotzdem muss ich natürlich damit rechnen, dass mein Sohn, wenn er dann in den Kindergarten kommt, wohl noch häufiger krank sein wird. Angekündigte Katastrophen treten bekanntlich zwar nicht ein, aber wenn man realistisch bleibt, muss ich wohl oder übel damit rechnen.

Ich mache mir jetzt schon Sorgen, wie sich das mit einer Arbeit vereinbaren lässt? Als Lehrerin habe ich zwar den großen Vorteil, dass ich dann wenigstens öfters zu Hause bin, schon alleine wegen der Ferien und dergleichen, aber trotzdem sollte ich wohl öfters in der Schule erscheinen. :wink: Wenn ich richtig informiert bin, bekommt man auch zwei Wochen Pflegeurlaub, aber mehr glaube ich nicht.

Ich bin wie gesagt alleinerziehend. So gibt es leider auch keinen Papa, der auch einmal zu Hause bleiben könnte. Meine Mama kann zwar sicher immer wieder einspringen, aber sie wohnt auch 130 Kilometer entfernt. Sie unterstützt mich zwar, wo sie nur kann, aber sie kann natürlich auch nicht ständig da sein.

Ich glaube, dass es auch sowas wie mobile Kinderkrankenschwestern oder so gibt. Zumindest gibt es glaube ich irgendwo eine Stelle, die eben für solche Fälle jemanden zur Betreuung vorbei schicken. Allerdings ist das wohl auch immer jemand anderer und gerade ein krankes Kind verlangt nach einer Bezugsperson. Ich bezweifle ein wenig, dass mein Sohn, der sowieso sehr schüchtern und introvertiert ist, das mitmachen wird.

Ist so überhaupt eine Arbeitsstelle für mich möglich? Da ich vor meiner Karenzzeit zum Glück gut verdient habe, könnte ich mich eine Zeit lang mit Arbeitslosengeld über Wasser halten, da ich als Legasthenietherapeutin auch ein wenig von zu Hause aus dazu verdienen kann. Trotzdem kann das doch nicht die Lösung sein. Mein Kind steht zwar an oberster Stelle, aber trotzdem gehe ich gerne arbeiten. Ich würde nur sehr ungern arbeitslos sein.

Gibt es hier vielleicht jemanden, der in einer ähnlichen Situation ist oder war? Wie habt ihr das Problem gelöst? Wart ihr arbeiten? Wieviele Stunden habt ihr gearbeitet? Eine Halbtagsstelle geht in meinem Fall leider nicht, da sich das finanziell nicht ausgehen wird, da mein Ex leider auch nur sehr wenig Allimente zahlt.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Irgendwann musst Du ja wieder arbeiten, um nach der Karenzzeit sozusagen nicht den Anschluß zu verlieren, oder? Es ist schon eine immense Belastung, wenn Du Deinen Job dann nicht so gut ausübst, weil Du Dir auch noch Gedanken um Deinen Sohn machst. Das kann ich auch nachvollziehen, ein chronisch krankes Kleinkind braucht mehr Zuwendung, als ein gesundes Kleinkind.

Gibt es für solche Krankheitstage nicht jemanden, dem Du vertraust und dem Du Dein Kind anvertrauen würdest? So, dass Du jemanden kurzfristig anrufst, der Deinen Sohn betreut. Das erfordert natürlich Flexibilität und ich weiß nicht, wie die sonstige Betreuung Deines Sohnes aussieht.

Du hast Recht - es gibt eine mobile Krankenpflege, auch für Kinder. Ich weiß aber nicht, wie gut oder schlecht dieses in Österreich ausgebaut ist. Wenn Du mal mit so einer Einrichtung Kontakt aufnimmst, könntest Du erfragen, wie das Personal eingeteilt wird. Rein von meiner Logik ausgehend, denke ich schon, dass sie Dir stets die gleichen Personen zur Seite stellen würden. Sie wissen ja auch, wie schwierig es ist, überhaupt erst einmal einen Zugang zu einem Kind zu bekommen.

Möglich ist eine Arbeitsstelle schon, aber gerade in einem Beruf als Lehrerin ist es recht schwierig. Du kannst ja schlecht die Kinder an einem anderen Tag oder zu einer anderen Uhrzeit unterrichten, wie sie nun auf dem Stundenplan stehen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Mein Sohn war in den ersten Jahren (insbesondere im ersten Jahr auch ständig krank). An außer Haus arbeiten war da nicht wirklich zu denken. Ich habe aber schon im Jahr vor dem Eintritt in die Krippe (da gab es auch das Erziehungsgeld) eine Selbstständigkeit aufgebaut, die es mir erlaubte zu mir genehmen zu arbeiten und das halt von zu Hause. Da war die Betreuung eines kranken Kindes mit dem arbeiten und damit auch Geld verdienen recht leicht zu vereinbaren.

Eine andere Möglichkeit für Dich ist es sicher, Dich nach einer anderen Form der Kinderbetreuung umzusehen, bei der der Kontakt zwischen Deinem Sohn und möglicherweise kranken Kindern mińimal und so die Gefahr einer Ansteckung gering ist.

Kinderkrankenschwestern mögen zwar eine sinnvolle Alternative sein, aber ein krankes Kind noch mit fremden und vielleicht sogar häufiger wechselnden Betreuern zu konfrontieren halte ich für keine gute Idee.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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