Ein alternatives Schulsystem

vom 25.11.2007, 23:12 Uhr

Was haltet ihr von der Idee?

Sehr gut!
1
9%
Im Großen und Ganzen gut.
1
9%
Naja, etwas gewagt...
1
9%
Spinnst du?
1
9%
Totaler Schwachsinn, sowas braucht unser Land nicht!
3
27%
Ich hab den Text nicht gelesen, er ist mir zu lang :)
3
27%
Ich bin unentschlossen, was ich davon halten soll...
1
9%
 
Abstimmungen insgesamt : 11

Schon länger mache ich mir Gedanken über ein alternatives Schulsystem, ein Schulsystem, dass den Schülern mehr Freiheit verschafft. Heute habe ich einen kurzen Text dazu verfasst und möchte euch bitten eure Meinung dazu zu sagen, sofern ihr eine habt. Vielleicht ist das Konzept etwas gewagt, aber ich denke, dass es im großen und ganzen einiges bessern würde, was im Moment in den Schulen falsch läuft...

Hier der Beitrag in meinem Blog dazu:

http://thairu.blogspot.com/2007/11/unser-schulsystem.html

» thairu » Beiträge: 184 » Talkpoints: 8,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe mir mal die Mühe gemacht deinen langen Text zu lesen und danke dir für die Mühe ihn zu verfassen.

Es gibt einige positive Aspekte an deiner Idee.Vor allem das eigenständige Lernen ist eine gute Sache. Und du hast Recht: Wer braucht Basen und Säuren wenn er Infomatiker wird?! Niemand, genau. Ich zB bin eine Null in Französisch.

Sobald ich die Schule verlassen werde vergesse ich sicherlich schnurstraks 95% von dem, was ich dort in Fr gelernt habe. Denn ich interessiere mich nicht dafür und ich werde es sicherlich nie anwenden. Englisch hingegen ist wichtig. Dort bin ich auch einer der Besten Schüler der Klasse. Aber der Unterrichtsstoff ist sehr langweilig. Und zB dort könnte man mehr auf eigenständige Arbeit setzen. Wie dem auch sei.

Einige Probleme könnten dann bei der Bewertung der Schüler auftreten. Wie will man ein Zeugnis erstellen, wenn jeder was anderes macht und vor allem auch jeder in unterschiedlicher Masse lernt? Es muss doch auch Maßstäbe geben. Vor allem beim Abitur. Da kann doch nicht jedem Schüler seine einzelnen Prüfungen verfasst werden. Da gibt es dann Leute die haben keine Ahnung von Thema a, andere wiederrum von Thema b aber keine Ahnung von a und c und so weiter. Das sollte besser durchdacht sein.

Abschließend ist zu sagen, dass sich das sowieso nicht durchsetzen wird, egal wie gut du es vielleicht noch nachträglich durchdenkst.
- Meine Meinung -

Mit freundlichen Grüßen,
S-lord

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» S-lord » Beiträge: 376 » Talkpoints: 19,47 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich sehe das Hauptproblem darin, dass es im Grunde das untergräbt, wofür das deutsche Schulsystem steht / stehen sollte: Die umfassende Allgemeinbildung.

Natürlich bringt dies oder das manchmal weniger und man kann als Schüler damit wenig anfangen - ich habe viele Fächer und viele Themen für sinnlos gehalten und stets das Argument gehabt, "Das brauch ich nieeee im Leben.", "Dafür gibt es doch Computer / Maschinen." oder aus der Unternehmersöhnchenhaltung heraus "Dafür habe ich dann Angestellte die das für mich tun müssen.". Im Nachhinein lag ich fast immer falsch - übrigens auch mit Französisch was ich gehasst habe und gerade mal mit gut Glück noch eine 3 in der 10. auf`s Zeugnis geschafft habe. Mittlerweile wurde ich damit öfter konfrontiert, als ich dachte und man kann nicht in die Zukunft sehen - und wenn einem dann etwas fehlt, dann guckt man genauso dumm aus der Wäsche wie die Amis, die so ein ähnliches Schulsystem, wie Du es vorgeschlagen hast, haben. Ich bin zwar immernoch kein Franzose, kann aber wenigstens Sachen ungefähr verstehen und mich mehr schlecht als recht auf Französisch verständigen.

Und um nun zum Schluss zu kommen - ich befürworte das nicht, liegt vielleicht an meiner Zeit bei den Amis. Ich fand das Schulsystem dort immer toll (als Kind), weil es sooooviele Fächer zur Auswahl gibt (an manchen Schulen über 400) und man so genau das Lernen konnte, was Spaß machte und sich so auf seine Stärken festlegen konnte. Das Resultat sieht man aber auch wiederum bei den Amis bestätigt und bei uns nicht in diesem Ausmaß: So zieht man sich eine Schar von "Fachidioten" heran, weil man zwar die eigenen Stärken ausbaut und weiterentwickelt, aber die Schwächen liegen brach und werden noch größer. Also Fachbildung statt Allgemeinbildung - man kennt sich prima im eigenen Fach aus, hat aber keine Ahnung von etwas anderem.

Und irgendwann im Leben ist man immer auf eine gute Allgemeinbildung angewiesen, sei es hier auf TT, beim Smalltalk, im Beruf oder von mir aus bei der Quizshow im Abendprogramm oder damit man nicht der dümmste auf einer Party ist, wenn jemand Trivial Pursuit rauskramt und sich so blamiert und zum Deppen abstempelt, weil man nur 10 % aller Fragen beantworten kann und sonst gar nicht weiß, was gemeint sein kann - Wer nicht weiß was ich meine, mal mit einer Runde Amis eine Runde Trivial Pursuit spielen....peinlich und amüsant.

Achso, und auch das angesprochene Halbwissen wird immer stärker benötigt, denn gerade wenn man Jobs in großen Unternehmen anstrebt und dort Einstellungstests bestehen muss, wird dieses abgefragt - eben um Fachidioten nicht aufsteigen zu lassen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Naja, mehr Freiheit? NOCH mehr Freiheit? Wie ist es denn in unseren Nachbarländern? Hier sind die Schüler zum Teil ja von morgens bis abends in der Schule, essen dort, machen ihre Haufarbeiten dort, und die haben sicherlich weniger Freiheiten als wie Deutschen es in der Schule haben. Es reicht ja schon, mal einen Blick in eine stinknormale Klasse der Hauptschule zu werfen: Da fehlen Schüler am laufenden Band, die Schulleitung ist überfordert damit, die Eltern sowieso und die Freiheit beginnt ja schon damit, dass man einfach macht, was man möchte.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich möchte weder die Argumente meiner Vorposter wiederholen, noch eigene Posting zu ähnlichen Themen kopieren.
Aber auch ich denke, dass zu viel Freiheit nicht sinnvoll ist, das hat einerseits mit der Vergleichbarkeit der Zeugnisse zu tun, andererseits, dass mit diesem Vorhaben keine breite Allgemeinbildung erworben wird.
Kinder haben nun mal bestimmte Interessen. Wenn man sie diese ungehindert weiter verfolgen lässt, dann werden sie ganz bestimmt zu Profis. Allerdings ist es doch so, dass man das was man nicht mag gern vernachlässigt, und das Ergebnis ist dann wirklich eine einseitige Bildung.
Ich bin dafür, dass gerade in unteren Klassenstufen mehr Lernmethoden vermittelt werden, dann kann auch in oberen Klassenstufen mehr Wissen vermittelt werden, da nicht mehr stur auswendig gelernt wird, sondern verstanden wird. Je nach Bildungsweg muss dieses Wissen natürlich mehr (Gymnasium) oder weniger (Hauptschule) umfassend sein.
Wer spezielle Interessen hat, der sollte diesen in zusätzlichen Förderkursen nachgehen können.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich stimme einfach mal Subbotnik zu, weil ich exakt seiner Meinung bin und ja nicht nochmal alels widerholen muss.

Und zu deinem Argument, dass Kinder schon in frühen jahren wissen, was sie wollen, bzw. was sie später einmal wollen, halte ich für Schwachsinn. Ich habe meinen Berufswunsch in den letzten 10 Jahren sicher 5 mal, oder sogar öfter, geändert. Ich glaube nicht, dass die meisten Kinder in der Pubertät schon wissen, was sie in 10 Jahren wirklich arbeiten wollen. Dafür entwickeln sie sich noch zu stark und zu schnell. Da kann sich noch soviel ändern.
Es gibt heute schon genug Idioten, die absolut keine Allgemeinbildung haben. Dein vorgeschlagenes System würde das noch verstärken.

Dass unser Schulsystem geändert werden muss, finde ich auch, aber ich bin da eher für Ganztagsschulen und vor allem dafür, dass es Gesamtschulen, mit verschiedenen Graden (A,B.C) gibt. A für die Schüler, die in einem Fach sehr gut sind, B für die Schüler die in einem Fach mittelgut sind und C für Schüler, die in einem Fach eher schwach sind.

So lernen alle in jedem Bereich etwas, aber werden trotzdem in den Bereichen, die ihnen liegen, besonders gefördert und können dort dann auch einen besseren und höher angesehenen Abschluss machen.

Nicht wie es heute bei uns ist. Hauptschule für die Schlechten, Realschule für die mitlleguten und Gymnasium für die sehr Guten. Die meisten Schüler sind nämlich nicht in jedem fach gleichgut bzw. gleichschlecht.

» rolleyes » Beiträge: 453 » Talkpoints: 2,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Nun ich denke du weißt selbst, dass sich ein solches Konzept kaum umsetzen lässt, denn was würde wohl aus den Schülern werden, wenn sie nur das tun würden, was ihnen Spaß macht. Ganz ehrlich, aber dann könnten wir alle auch gleich im Kindergarten bleiben, denn Schule ist nun mal nicht zum Spaß da. Auch wenn man am Ende Informatiker werden möchte, so ist es doch noch lange nicht gesagt, dass man kein Chemie braucht. Gewisse Aspekte aus all diesen Fächern gehören nun mal zur Allgemeinbildung und es würde sich eine gigantische Bildungslücke bilden, wenn alle nur das lernen würden, was ihnen gefällt. Schüler werden in der Schule mit all diesen Fächern in erster Linie deswegen konfrontiert, damit sie ihre Stärken und Schwachen kennenlernen und das ist nach der Grundschule nicht getan.

Es ist doch heute weithin bekannt, dass im Vergleich eigentlich sehr wenige Schüler wirklich wissen, was sie mal werden wollen. Sogar viele Abiturienten haben da keine Ahnung und du glaubst wirklich, dass ein Fünftklässler ohne jegliche Berufserfahrung und Praktikum weiß, was er will und seine Zukunft danach ausrichten können würde? Ist es denn nicht genug daran getan, dass man in der Oberstufe seine Schwerpunkte heraussuchen kann und die anderen Fächer stundenmäßig dadurch schon soweit zurück gehen, dass man sich nur noch auf das allerwichtigste begrenzt? Ist der Urwald oder chemische Formeln wirklich so unwichtig, dass nur Geographen und Chemiker sowas wissen sollten?

Würde man jedem Schüler die Freiheit geben, seine Fächer frei wählen zu können, dann würde das riesige Bildungslücken bedeuten. Wenn Schüler nur noch das lernen würden, was ihnen Spaß macht und was sie können, dann würden sie in der Hinsicht doch eigentlich gar nichts mehr lernen, denn sie tun nur das, was sie ohnehin schon können. Und angenommen, wir nehmen mal dein Beispiel und ein Schülern lernt kein Mathematik und Chemie, sondern Deutsch und Politik und auch keine weitere Fremdsprache, sondern noch Sozialwissenschaften und das war es. Mal ganz ehrlich, glaubst du wirklich ein solcher Mensch hätte später mal Chancen auf dem Arbeitsmarkt? Jemand mit einem solchen Abschluss a la Schule muss Spaß machen, kann sich später vielleicht an der Walddorfschule zum Klo putzen bewerben, aber das war es auch schon.

Wenn man alt genug ist und weiß was man will, kann man sich auf die beruflichen Forderungen spezialisieren und eben das passiert doch auch in der Universität und bei der Ausbildung. Doch selbst dann entscheiden sich noch viele um und wählen andere Wege oder werden ausgesiebt und da glaubst du ernsthaft, ein Zwölfjähriger wüsste schon genau über seine späteren beruflichen Ausrichtungen Bescheid? Was ist denn, wenn er sich irrt und alles was er gelernt hat ist zwar einfach und macht Spaß, aber langweilt ihn und er will es nicht als Beruf machen? Muss man dann wieder ganz von vorne anfangen? Du sieht, dass Ganze ist absoluter Schwachsinn, denn ein solcher Schüler hätte sein Leben dann schon vertan.

Dann schreibst du auch, dass die ersten vier Schuljahre alles wesentliche unterrichtet werden soll, also Mathematik, Deutsch, Englisch, Naturwissenschaften und Politik. Ich denke, dass es einen guten Grund hat, dass Kinder erst in der fünften Klasse mit Dingen wie Politik oder Chemie beginnen, denn die Grundlagen sind nun mal noch nicht gegeben, um solche Themen vernünftig anzugehen. Und man wird es niemals schaffen, in diese vier frühen Jahre alles wesentlich aus diesen Fachbereichen hinein zu quetschen, so dass man am Ende sagen kann, die Kinder hätten eine genügende Allgemeinbildung. Genau betrachtet lernt ein Kind in den ersten vier Schuljahren doch im Grunde nur ganz einfache Dinge wie rechnen, schreiben, lesen und viel darüber hinaus nicht. Es würde mich sehr interessieren, wie du es schaffen willst solchen Kindern Politik und Chemie zu erklären.


Was übrigens die Mathematik angeht, so hat diese bei dir einen sehr hohen Stellenwert, denn du schreibst man müsse mit Geld umgehen können. Um mit Geld umgehen zu können. reicht die Grundschul Mathematik, die restliche Zeit grübelt man über Gleichungen und Funktionen und spezialisiert sich auf viele Fachbereiche, die von Geld ganz, ganz weit entfernt sind. Dies sind Sachen, die man später als Chemiker, Ingenieur, Architekt, Kaufmann und so weiter braucht und laut deiner Aussage, man solle die Kinder schon in frühen Jahren auf das spezialisieren, was sie später werden wollen, braucht ein angehender Dolmetscher Mathematik sicherlich keine zwölf Jahre lang.

In deinen Augen wird Selbstständigkeit an den Schulen zu wenig gelehrt und da stimme ich dir in gewissen Punkten auch zu, aber das Schulsystem wie du es beschreibst, löst dieses Problem keinesfalls. Ich denke man tut heutzutage auch schon sehr viel, in dem Schülern die Möglichkeit gegeben wird Facharbeiten zu schreiben, dessen Thema sie sich doch schließlich auch aussuchen dürfen, Referate und generell hat sich in den Schulen viel getan, so dass Schüler sich bestimmte Bereiche selbst erarbeiten müssen, die anschließend geprüft werden. Lehrer gäbe es demnach in deinen Augen gar nicht, sondern nur eine Art Erzieher, die den Schülern Mut machen und sie in dem glauben lassen, es sei richtig, dass sie nur das lernen, was sie lernen wollen und wozu sie sich im Alter von neun oder zehn Jahren entschieden haben, weil sie damals vielleicht Feuerwehrmann oder Astronaut werden wollten.

Bei all diesen Dingen kommst du nicht auf die Idee, dass viele Schüler ohne eine plausible Erklärung oftmals gar nicht vernünftig lernen können, weil sie einfach jemanden brauchen, der sich auskennt und es ihnen erklärt. Du gehst davon aus, dass ein kleines Grundschulkind erfahren genug ist, zu wissen, was es später werden möchte und dann in der Fünften und Sechsten Klasse soweit ist, seine Lerngebiete auf seine berufliche Zukunft zu richten und das unabänderlich. Nimm es mir nicht übel, aber das ganze klingt nach einem naiven Kindertraum und mehr nicht. Das was du beschreibst, wäre keine Bildung.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Du schreibst, dass Kinder schon sehr gut wissen, was sie wollen und worauf sie hinarbeiten, deshalb soll man sie frei arbeiten lassen. Das halte ich für keine gute Idee. Ich zum Beispiel habe Mathe und Naturwissenschaften immer gehasst, dafür liebe ich Sprachen. Hätte man mich nur das tun lassen, was ich selbst tun wollte, dann hätte ich so einiges verpasst. Denn jetzt, in der Kollegstufe hat sich doch so einiges geändert im Vergleich zu früher. Gut, ich bin froh, Physik und Chemie abgelegt zu haben, aber Mathe ist mir längst nicht mehr so verhasst wie in der Mittelstufe. Inzwischen verstehe ich es viel besser und schreibe sogar gute Noten. Auch wenn ich wahrscheinlich nie einen Beruf ergreifen werde, wo man Dinge wie Kurvendiskussion oder Vektorrechnung braucht, bin ich doch froh, es gelernt zu haben. Denn nur die Schule bietet einem ein breites Angebot an Allgemeinwissen, das man im späteren Leben nie wieder in dieser Form erhält. Auch zum Beispiel Geschichte und Biologie interessieren mich jetzt sehr und ich mache in diesen Fächern sogar Abitur, während ich sie früher total langweilig fand. Wie gesagt - ich hätte mich nie dafür entschieden, wenn ich nicht das "Pflichtangebot" gehabt hätte.

Ein anderes Beispiel ist mein kleiner Nachhilfeschüler, der in die sechste Klasse geht. Er fragt mich oft, wozu er das denn alles lernen soll. Ginge es nach ihm, würde er wahrscheinlich nur den Sportunterricht besuchen. Viele kleine Jungs sind so. Aber später kommt natürlich auch das Interesse für andere Fächer auf. Dazu ist aber auch ein gewisses Angebot nötig, denn von allein fängt man meist nicht plötzlich an, sich für Neues zu interessieren. Außerdem gehst du in deinem Text davon aus, dass alle Kinder ein "Fachgebiet" haben, für das sie sich besonders begeistern. Da denke ich an meinen Bruder, der jetzt 17 ist und bis vor ein paar Jahren abgesehen vom Comuterspielen absolut keine Interessen hatte. Ich frage mich schon, was er dann in seiner Freiarbeitszeit in der Schule gemacht hätte. Vermutlich die World of Warcraft erforscht ;)

Ich halte es auch für problematisch, vor allem in der Pubertät so viel Freiarbeit zu machen, denn das ist doch bei vielen gerade die Zeit, wo man von allein gar nichts für die Schule tut. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass man bei der vielen Freiarbeitszeit haufenweise Schlupflöcher findet, um das Lernen zu vermeiden. Und gerade in der Pubertät kann diese Arbeitsverweigerung durch Gruppenzwang dazu führen, dass keiner mehr etwas lernt. Selbst bei uns war es in der 8. und 9. Klasse so, dass man schief angeschaut wurde, wenn man sich zum Beispiel gemeldet hat und etwas wusste. Interesse am Unterricht zu zeigen war genauso verpönt. Das ist natürlich total kindisch, aber Teenager sind so.

Trotz allem finde ich, dass man an unserem Schulsystem einiges ändern könnte. Und zwar dahingehend, dass man mehr anbietet und auch ein wenig mehr selbst wählen kann. Aber in einem ganz anderen Ausmaß als du es vorschlägst. Ich hatte beispielsweise von der 5. bis zur 11. Klasse Latein, was eindeutig zu lang war. Meiner Meinung nach hätte man in der 9. Klasse mit Latein aufhören können, sodass man mehr Zeit für die 3. Fremdsprache (in meinem Fall Französisch) gehabt hätte. Dann hätte man in der 10. noch eine weitere Sprache (z.B. Spanisch) lernen können. Natürlich hätte man das alles auswählen können und hätte auch freiwillig weiter Latein nehmen können. Aber ansonsten war ich mit meiner Schulzeit ganz zufrieden. Ich war ja auch noch im G9 ;)

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» microonde » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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