Beschriftung von Bücherrücken
Ich habe eben mal im Regal meine Bücher sortiert. Ich habe zwar nicht viele, aber ich wollte die Schrift schon nach einer Richtung haben, damit man nicht ständig den Kopf drehen muss, wenn man ein Buch sucht. Dabei ist mir wieder mal aufgefallen, dass die Beschriftung der Bücher einmal rechts und einmal links rum ist. Richtig sortieren, dass das Buchdeckblatt beispielsweise nach rechts zeigt und die Beschriftung des Buchrückens auch geht nicht, weil diese Beschriftung einmal zum Anfang des Buches und einmal zum Ende des Buches zeigt.
Es gibt schon so lange Bücher und für alles gibt es eine Norm. Warum hat man das noch nicht genormt, dass jede Beschriftung auf dem Buchrücken in die gleiche Richtung zeigt. Nach welchen Kriterien werden die Buchrücken beschriftet? Ist das von Verlag zu Verlag verschieden oder bestimmt das der Autor?
Der Autor bestimmt das nicht, da der Autor mit dem Layout absolut nichts zu tun hat und es für gewöhnlich erst beim fertigen Buch zu sehen bekommt, da eine Druckfahne nur das Manuskript und nur ganz selten auch den Umschlag enthält. Würde aber auch nichts ändern, wenn der Autor da sagt, "ich will das aber andersherum draufstehen haben."
Ist Verlagssache und somit auch ganz den Verlagen überlassen, ob sie nun von oben nach unten oder unten nach oben den Schriftzug auf dem Buchrücken setzen. Eine Richtlinie dafür gibt es nämlich nicht. Allerdings halten Verlage es jeweils einheitlich. Also wechseln nicht zwischen mal von oben mal von unten kommenden Schriftzügen ab.
Mir fällt das vor allem dann auf, wenn ich Bücher in verschiedenen Sprachen nebeneinander stehen habe. Zumindest bei meinen Büchern scheint es so zu sein, dass die meisten deutschen Bücher einen nach links gedrehten Text haben, der von unten nach oben zu lesen ist, während es bei den englischen Büchern meistens umgekehrt ist.
Ich kann allerdings nicht bestätigen, dass das Verlage jeweils einheitlich regeln. Ich habe nämlich Bücher vom gleichen Verlag und sogar vom gleichen Autoren, die einen unterschiedlich beschrifteten Buchrücken haben. Das ist mir deshalb mal aufgefallen, weil die Bücher nebeneinander stehen und weil ich eigentlich immer die Theorie hatte, dass die Richtung der Beschriftung etwas mit der Sprache des Buches zu tun hat.
Aber es ist doch schön, dass es nicht für alles eine Norm gibt. Ich mag ein bisschen Individualismus in meiner Bibliothek ganz gerne und ich finde es jetzt auch nicht so tragisch, wenn ich den Kopf etwas zur Seite drehen muss um einen Buchtitel zu lesen. Und ich weis auch bei über tausend Büchern noch recht gut, wo ich ein bestimmtes Buch finden und wie der Buchrücken in etwa aussieht.
Nein, das ist auch bei deutschen Büchern so, mit englischen und deutschen Büchern hat das nichts zu tun. Guck einfach mal auf den Verlag. Innerhalb des Verlags (und bei Verlagsgruppen für gewöhnlich auch den anderen Verlage aus der Gruppe) ist die Beschriftung einheitlich, aber nimmst Du ein Buch aus einem anderen Verlag, ist es wieder andersherum.
Allerdings haben sich da schon andere Leute Gedanken zu gemacht und wollten eine Norm. Wie das aussah und was draus wurde, kann man hier nachlesen. Würde mich aber nicht wundern, wenn sie diese Norm irgendwann durchkriegen.
Morgaine hat geschrieben: Guck einfach mal auf den Verlag. Innerhalb des Verlags (und bei Verlagsgruppen für gewöhnlich auch den anderen Verlage aus der Gruppe) ist die Beschriftung einheitlich, aber nimmst Du ein Buch aus einem anderen Verlag, ist es wieder andersherum.
Wie schon gesagt, das trifft auch nicht immer so zu. Falls du das selber mal nachprüfen willst - das sind die deutschen Hardcover Ausgaben der Terry Pratchett Romane aus dem Manhattan Verlag. Und die Aussage bezieht sich hier auf den Papierumschlag, ich habe die Umschläge nicht abgemacht um zu schauen wie es drunter aussieht und die meisten Menschen stelle sich Bücher ja auch mit diesem Umschlag drum ins Regal.
Außerdem wären da noch die Taschenbuchausgaben der Anne Rice Romane aus dem Goldmann Verlag. Da habe ich zwei Bücher nebeneinander stehen, die vom Coverdesign her ähnlich sind und ungefähr zur gleichen Zeit veröffentlicht worden sein müssen, aber die Beschriftung auf den Buchrücken zeigt in zwei verschiedene Richtungen. Aber ich glaube da gibt es inzwischen Neuauflagen, mit passenden Covern für die Vampirfans, so dass du das wahrscheinlich nicht nachschauen kannst. Von Goldmann / Blanvalet gibt es aber auch noch eine ganze Reihe anderer Bücher, die ich als Beispiele nennen könnte. Ja, ich war neugierig und habe über Mittag nachgeschaut.
Interessant in dem verlinkten Text ist übrigens, dass ich nicht die einzige zu sein scheine, die geglaubt hat, dass es einen Unterschied zwischen deutschen und englischen Büchern gibt. Vielleicht benutzen englische Verlage ja wirklich häufiger von oben nach unten Text als deutsche.
@Cloudy: Dann sind das vermutlich ältere Bücher, der ganze Schwung Neuerscheinungen unterschiedlicher Verlage, den ich hier um mich habe, ist jedenfalls einheitlich nach Verlag. Möglich, dass man vor einigen Jahren (oder Jahrzehnten?) da überhaupt nicht drauf geachtet hat und so dann halt mal so herum und mal so herum gedruckt wurde.
Vergleiche ich hier meine englischen Bücher mit den deutschen, so überwiegen bei den deutschen tatsächlich die von unten kommenden Schriften, während die englischen mehr von oben nach unten sind. Aber eben halt auch nicht bei allen deutschen Büchern.
Mir ist die unterschiedliche Laufrichtung schon vor geraumer Zeit aufgefallen und da war die Sprache des Buches meist der Indikator für die Ausrichtung des Rückendruckes. Ich habe das amüsiert zur Kenntnis genommen, aber damals nicht weiter darüber nachgedacht.
Ein Blick in das Bücherregal meiner Mutter bestätigt die Beobachtung, dass die deutschen Titel fast alle in die selbe Richtung zeigen und die englischsprachigen umgekehrt verlaufen. Und wir haben in beiden Sprachen Bücher aus diversen Verlagen und unterschiedlichen Alters. Trotzdem läuft bei den englischen Titeln die Schrift in die gleiche Richtung und bei den deutschen in die andere. Es gibt da einige wenige Ausnahmen, aber bei dem Großteil meiner und ihrer Bücher ist das so. Am Verlag kann es also nicht liegen, ich tippe auch eher auf das Land.
Das klärt allerdings noch nicht die Frage, warum es sich in England und Amerika großenteils eingebürgert hat in diese Richtung zu schreiben, hier aber in die andere. Wie es z.B in Frankreich, Italien oder Spanien aussieht wäre ja dann auch mal interessant, ich habe jedoch keine Bücher in diesen Sprachen, vielleicht kann dazu jemand anders etwas sagen?
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