Mehrheit der Kleinkinder im Netz zu finden

vom 16.10.2010, 16:00 Uhr

Eine Studie der Sicherheitsfirma AVG bringt es ans Licht: die überwiegende Mehrheit der zweijährigen Kinder sind in irgendeiner Form im Internet präsent; in den USA sogar 92 Prozent, in den EU-Ländern etwa 70 Prozent. Stolze Eltern stellen teilweise schon vor der Geburt des Kindes Ultraschallbilder ins Netz, nach der Geburt wird dann oft genug mit Fotos des Nachwuchses dessen Entwicklung dokumentiert. Knapp drei Viertel der Befragten möchten die Fotos denn auch mit Verwandten, Freunden und Bekannten teilen, aber ein Fünftel möchte einfach nur den eigenen Online-Auftritt aufwerten.

Während das noch für stolze Eltern sicher noch nachvollziehbar ist - wer zeigt nicht gern Fotos vom Nachwuchs, gehen einige Eltern noch weiter. So haben etwa fünf Prozent der Befragten ein eigenes Profil in einem sozialen Netzwerk für den Sprössling angelegt, sieben Prozent haben eine E-Mail-Adresse angelegt.

Erstaunlich ist die Antwort auf die Frage nach der Besorgnis, wenn Bilder oder Daten hochgeladen werden, denn immerhin hat sich ja inzwischen herum gesprochen, dass das Internet nichts vergisst. Die Eltern waren da schon besorgt. Bleibt zu hoffen, dass sie sich dann wenigstens mit den Datenschutzbestimmungen der von ihnen genutzten Plattformen befassen - denn immerhin erschaffen sie eine Online-Präsenz für einen anderen Menschen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



MIch persönlich erstaunen diese Zahlen. Ich hätte diese bei weitem nicht so hoch eingeschätzt. Vor allem die hohen Zahlen in Europa sind verblüffend.

Etwas bedenklich ist diese Entwicklung aber auf jeden Fall. Schließlich kann sich ein Kind gegen sowas nicht wehren.Ich wäre jedenfalls alles andere als erfreut, wenn ich wüsste, dass Bilder und Informationen meiner frühsten Kindheit sich in den Tiefen des Internets befinden und dort auch nicht mehr verschwinden können.
Es stellt sich ohnehin die Frage, warum viele Menschen bezüglich der Privatsphäre so wenig Skrupel haben, wenn es um soziale Netzwerke geht.

Ich selbst bin auch in zwei sozialen Netzwerken angemeldet und nach der anfänglich hohen Euphorie wird mir schon zusehens klarer, dass dort viele sehr private Informationen freigegeben werden. Nur habe ich immerhin die Möglichkeit, meine Konten dort zu löschen oder auszudünnen, sodass zumindest meine Daten nicht mehr für normale Nutzer verfügbar sind.

Aufruf an alle Eltern: Bitte überlegt Euch gut, wie viel Ihr von Euren Kindern wirklich preisgebt!

» ares » Beiträge: 27 » Talkpoints: 1,12 »


Also wegen ein paar Bildern habe ich da nun selbst nicht so die große Sorge. Da diese auch im Netz landen können ohne das ich als Mutter darüber Bescheid weiß. Ich kenne einige Webseiten, wo meine Kinder zu sehen sind. Einfach weil wir da auf größeren Veranstaltungen gewesen sind. Und nur bei einer Webseite bin ich vom Betreiber vorher gefragt worden, ob ich dies auch erlaube.

Auch auf meiner eigenen Webseite und bei sozialen Netzwerken gibt es Bilder von meinen Kindern. Wenige zwar und meine Kinder wissen darüber auch Bescheid. Allerdings haben sie selbst dort keine Accounts von mir eingerichtet bekommen. Dazu sind sie einfach noch zu jung und insgesamt sind sie selbst auch noch nicht im Internet unterwegs.

Allerdings habe ich da nirgends ihr Leben Schritt für Schritt dokumentiert. Denn das wäre mir persönlich auch zu viel Aufwand. Nur in Zeiten, wo Familien immer weiter auseinander wohnen, kann ich auch verstehen, das man so die nächsten Verwandten auf dem Laufenden halten will. Gerade wenn die Großeltern auch sehr weit weg wohnen, erfreuen diese sich doch an aktuellen Bildern.

Das viele dabei noch zu unbedarft mit der Thematik umgehen, ist eine andere Sache. Und da stellt sich dann wieder die Frage, wie man die Eltern am besten darüber aufklären könnte.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich finde diese Entwicklung sehr erschreckend. Ich bin sehr froh, dass es in meiner Kindheit das Internet noch nicht gab. Ich verstehe auch überhaupt nicht, warum die Eltern ihre Kinder so im Internet profilieren müssen. Natürlich ist es sehr praktisch, wenn man über das Internet weit entferne Verwandte über den Entwicklungsstatus seines Kindes informieren kann aber dies könnte doch auch in privatem, nicht für die Öffentlichkeit zugänglichen Rahmen geschehen.

Ich bin auch in sozialen Netzwerken angemeldet und sehe immer öfter, dass dort Personen anstatt ihrem eigenen Bild das Bild ihres Kindes eingespeichert haben. Das ist mir absolut unverständlich. Ich begreife nicht, was dies bringen soll und warum manche Leute daran so einen Spaß haben.

» Someone » Beiträge: 201 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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