Gemeinsames Essen mit der Familie: Problem
Bei uns zuhause gibt es nach dem Essen zurzeit häufiger ein Problem. Bei uns ist es selbstverständlich, gemeinsam zu essen und eigentlich auch, sich dabei zu unterhalten und über den Tag zu sprechen. Nun hat sich meine elf Jahre alte Schwester allerdings angewöhnt, sich dabei immer mehr zurückzuziehen.
Meine Mutter und ich decken meistens den Tisch und gehen dann zu ihr und sagen ihr Bescheid, dass es Essen gibt und sie jetzt kommen soll. Statt sofort aufzustehen und mitzukommen, sagt sie meistens, dass sie gleich komme, weil sie zum Beispiel noch etwas zu Ende lesen müsse. Wir sitzen dann am gedeckten Tisch und warten bis sie kommt. Natürlich ruft meine Mutter sie häufiger, doch es kann schon vorkommen, dass meine Schwester dann zehn Minuten später am Tisch sitzt und wir aus Ärger schon angefangen haben zu Essen. Meine Mutter könnte sie zwar zwingen, immer sofort mitzukommen, aber dadurch wäre dann die Stimmung beim Essen selbst verdorben oder sie würde gar nicht mitessen.
Während wir dann essen, benimmt sie sich meistens ganz normal und beteiligt sich auch am Gespräch oder hört zumindest zu, aber wenn sie fertig ist, steht sie einfach auf, bringt ihren Teller in die Küche und verschwindet zurück in ihr Zimmer. Sie richtet sich gar nicht danach, ob meine Mutter und ich schon fertig gegessen haben oder ob wir mitten im Gespräch sind. Selbst wenn sie sich vorher mit uns unterhalten hat, bricht sie es mehr oder weniger einfach ab und geht. Wenn meine Mutter dann sagt, sie solle sitzen bleiben, fängt sie an zu murren und zickig zu werden und schwört damit regelmäßig einen Streit herauf, der meistens dazu führt, dass sie dann irgendwann trotzdem verschwindet und die bisherige Stimmung dahin ist.
Oftmals hat dann keiner Lust, sie zum "Bei-uns-bleiben" zu verdonnern und sie kann gehen, auch wenn wir ihr natürlich unsere Meinung dazu sagen. Das scheint meine Schwester aber nie besonders zu interessieren und am nächsten Tag ist es dasselbe Problem. Wenn man mit ihr darüber reden will, blockt sie total ab und meint, dass ihr das Gespräch zu langweilig sei und sie ja sowie so nur dasitze und uns beim Essen zuschaue. Den ganzen restlichen Tag über redet sie aber ganz normal mit uns.
Was würdet ihr an unserer Stelle machen? Kann man ihr das irgendwie abgewöhnen oder müssen wir das mehr oder weniger akzeptieren, weil es nur eine Phase ist? Das Problem besteht nämlich seit noch nicht allzu langer Zeit, vorher blieb sie ganz normal bei uns.
Ich habe 3 Kinder im Alter von 16, fast 12 und 9 Jahren. Natürlich habe ich es auch gerne wenn wir wenigstens am Wochenende zusammen sitzen und gemeinsam essen, und/oder danach etwas reden. Doch meistens haben meine Kinder wichtigere Sachen zu machen, als sich zu unterhalten. Daher beschränken wir unsere Gespräche auf die Länge des Essens. Ich erwarte nur von meinen Kindern, dass sie so lange sitzen bleiben bis alle aufgegessen haben.
Meistens gehen dann 2 von ihnen wieder ins Zimmer oder gehen danach Fernsehschauen und meistens bleibt einer noch da, um noch etwas zu plaudern. Funktioniert bei uns gut. Ich zwinge meine Kinder nicht dazu. Würde auch nicht gehen, denn so wie du schreibst wären sie auch sauer. Ich schätze einmal, dass deine Schwester in die Pubertät kommt. Da hat man andere Interessen, als mit der Mutter und der Schwester zu sitzen und zu plaudern. Ich würde sie lassen, sie kommt dann sowieso wieder von alleine und wird sich auch sicher dann am plaudern beim Essen beteiligen.
Ich habe zwar noch zwei kleinere Kinder, aber ich würde es nicht dulden, wenn sich eines meiner Kinder einmal so verhält. Bei mir haben die Kinder genug Freiheiten, aber gegessen wird zusammen. Schlimm genug das der Papa aufgrund seines Schichtdienstes nicht immer dabei sein kann. Die Familie kommt meistens doch nur am Tisch zusammen und ich finde es wichtig, auch in der Pupertät oder später wenn man sich austauschen kann.
Gerade in der Pupertät ist das doch wichtig. Klar kann ich Deine Schwester auch verstehen, denn wir waren selber auch mal jung und Eltern und Geschwister nerven ab einem bestimmten Alter nur. Trotzdem isst man doch am Tisch nicht ewig und man wird wohl auch keine 2 Stunden danach reden. Nach dem Essen darf bei uns dann jeder seines Weges gehen. So mache ich es dann auch später mal wenn meine Räuber "groß" sind.
Hallo Tauglanz, dieses Verhalten kenne ich von meinem Pflegekind, das aber noch zwei Jahre jünger ist, auch sehr gut. Bei ihr ist es so, dass sie damit die Aufmerksamkeit auf sich ziehen will beziehungsweise wenn ihr die Aufmerksamkeit entzogen wird, weil nun mal mindestens auch ein anderes Kinder am Tisch sitzt, das natürlich auch Aufmerksamkeit auf sich ziehen will.
Ich habe jetzt schon mit ihr darüber gesprochen, dass das so nicht geht, weil jeder ein Recht darauf hat sich darzustellen und das nicht nur ein Familienmitglied im Mittelpunkt stehen kann. Solche Gespräche finden bei uns aber nicht am Esstisch während der Mahlzeiten statt sondern zu einem anderen Zeitpunkt, denn das Essen lass ich mir ungern verderben. Habt Ihr auch schon mal versucht mit der Kleinen außerhalb der Mahlzeiten über dieses Thema zu sprechen und gemeinsame Regeln zu finden?
Was die Verspätung angeht, mit der deine Schwester zum essen erscheint, so finde ich, dass sich das Problem doch ganz gut dadurch lösen ließe, dass du sie einfach ein paar Minuten früher rufst. Ich komme auch nicht sofort, wenn man mich zum Essen ruft und ich bin mir sicher, dass es keiner leiden kann, wenn er seine Tätigkeit von einer Sekunde auf die andere Unterbrechen muss. Wenn du deine Schwester 10 Minuten vor dem Essen rufst, wird sie wohl auch pünktlich da sein, da sie einfach die gewünschte Zeit hat, um zuende zu lesen oder was immer sie auch gerade tut.
Was das Gespräch angeht, so finde ich das schon auch sehr unhöflich von deiner Schwester, aber trotzdem nicht besonders schlimm. Nach dem Essen habe ich auch keine Lust noch sitzen zu bleiben, um den anderen beim Essen zusehen, ich finde es einfach unangenehm zu warten, bis jemand aufgegessen hat und ihm beim Schmatzen zuzuhören. Das geht sicher vielen Leute so und ich verstehe deine Schwester in dieser Hinsicht voll und ganz. Beim Tisch geht es bei uns auch meistens nur um nebensächliches, deshalb fühle ich mich nicht schuldig, wenn ich einfach vom Tisch aufstehe und gehe, man hat schließlich auch noch was anderes zu tun und kann es sich manchmal einfach nicht erlauben ewig zu warten.
Hallo,
meine Jungs (10 Jahre) fangen auch schon langsam an zu pubertieren - und seitdem brauchen sie schier ewig um an den Esstisch zu kommen. Eine Zeitlang haben wir gewartet und gemeckert, aber letzte Woche haben wir den beiden Herren unsere Entscheidung mitgeteilt:
Wir rufen die Kinder 15 Minuten vor dem Essen (zum Beispiel "Kiddies, in 15 Minuten gibt´s Mittagessen!") und noch einmal 5 Minuten vorher. Nach diesen 5 Minuten wird mit essen angefangen. Wer dann nicht anwesend ist, muss warten bis alle mit ihrem ersten Teller fertig sind und bekommt erst etwas, wenn die anderen schon ihren zweiten Teller haben. Dementsprechend warten wir auch nicht, bis die Trödelnasen mit dem essen fertig sind, sondern stehen auf wenn außer dem Trödler alle fertig sind.
Seitdem jeder der Jungs einmal warten musste und am Ende alleine am Tisch saß, klappt es wunderbar und kurz nach dem 5-Minuten-Ruf sitzen alle mit gewaschenen Händen am Esstisch. Auch wird bei uns außer in dem oben beschriebenen Sonderfall gewartet bis alle mit dem Essen fertig sind, erst dann stehen wir auf. Sogar die KLeine (knapp 2) bleibt in ihrem Hochstuhl sitzen und wird herausgehoben wenn das Essen beendet ist.
Oft bleibt aber eines oder zwei der Kinder noch in der Küche um irgendetwas zu erzählen - meist einer der Jungs der mir seinen neuesten Liebesbrief zeigt damit ich ihm die Rechtschreibfehler verbessere
Hi,
gut an der beschriebenen Situation finde ich, dass da jemand ist (damit meine ich die 11 Jahre alte Schwester), die einen starken eigenen Willen hat und auch bereit ist, diesen durchzusetzen. Schwierig ist es nur, diesen Willen in sinnvolle Richtungen zu lenken. Darüber herrschen allerdings zwischen Eltern und Kindern in diesem Alter grundsätzlich verschiedene Auffassungen.
Nach meiner Meinung müssen beide Seiten über die eigenen Anteile an der Situation nachdenken. Will die Tochter sich auf diesem Weg für etwas "revanchieren", ist das so etwas wie eine Retourkutsche? Wenn ja, wofür? Da helfen nur, wie heißt es immer so schön, "ergebnisoffene" Gespräche; u.U. müssen auch die Eltern etwas verändern.
Wichtig finde ich, den zweifelsfrei vorhandenen starken Willen nicht zu brechen.
Ich finde es ehrlich gesagt nicht besonders auffällig, dass deine Schwester mit 11 Jahren mal eine Zeit lang keine Lust auf lange und breite Gespräche mit der Mutter und der Schwester hat. Das ist doch in dem Alter normal. Sie kommt grade in die Pubertät oder steckt vielleicht schon mitten drin und da ist es doch immer so, dass man sich ein bisschen von der Familie abgrenzt. Ich denke, dass es der größte Fehler ist, wenn ihr euch permanent darüber aufregt und sie somit ständig in den Mittelpunkt stellt. Nehmt es doch einfach so hin und sprecht alleine über irgendetwas.
Dass sie allerdings ständig zu spät zum Essen kommt würde ich auch nicht tolerieren. Deine Mutter sollte ihr das noch mal in aller Ruhe sagen und beim nächsten Mal sollte es dann Konsequenzen haben. Du solltest dich dabei aber nicht einmischen, da dies die Aufgabe deiner Mutter ist.
Es ist sicher nicht verkehrt, sich beim Essen über seinen Tag zu unterhalten, aber man kann doch niemandem solche Gespräche aufzwingen. Wenn deine Schwester im Moment keine Lust hat sich zu unterhalten dann ist das doch eine Meinung, die genauso legitim ist wie euer Gesprächsbedarf. Und anscheinend ist es ja nicht so, dass sie generell keine Lust auf Gespräche hat, sie hat nur keine Lust auf gesprächige Familienidylle am Tisch,
Eine andere Sache ist allerdings das zu spät kommen. Natürlich ist es verständlich, dass man manchmal in der Mitte von irgendwas ist und dann nicht einfach alles stehen und liegen lasse möchte, wenn man zum Essen gerufen wird, aber wenn das dauerhaft vorkommt finde ich es schon ziemlich unhöflich. Ich würde in so einem Fall wahrscheinlich irgendwann völlig davon absehen Bescheid zu sagen. Normalerweise gibt es ja immer ungefähr um die gleiche Zeit Essen und in dem Alter kann man ja die Uhr lesen.
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