Fahrtkostenbeteiligung bei öffentlichen Verkehrsmitteln?
LittleSister hat geschrieben:Es geht meiner Bekannten eher nicht darum halt ihre Kosten rein zu bekommen. Es geht ihr, wie gesagt, um das Prinzip. Und es ist halt nicht so, dass da mal irgendwas zurück kommt, sondern das als Selbstverständlichkeit von seitens des Mannes erwartet wird. Und das ist das, was meine Bekannte so nervt.
Das kann ich schon irgendwie nachvollziehen. Oft ist es ja nicht so, dass man wirklich eine finanzielle Beteiligung erwartet, aber zumindest einfach anerkannt sehen möchte, dass man dem anderen etwas gibt. Zwar stehe ich dieser Form der Dankbarkeit skeptisch gegenüber, verstehe das Gefühl aber schon und will auch gar nicht die Denkweise anderer verurteilen - immerhin bin ich nicht in der beschriebenen Lage. Allerdings habe ich mir Dankbarkeit zu erwarten grundsätzlich abgewöhnt, wenn ich gebe, dann aus freien Stücken und nicht in Erwartung irgendwelcher Gegenleistung. Wenn doch etwas kommt, dann super, wenn nicht ist es auch in Ordnung.
Aber wie schon erwähnt ist es je nach Lage sicher nicht vermessen, eben doch etwas zu erwarten. Allerdings sollte man dann auch klare Regeln dazu aufstellen, was man erwartet - in diesem Falle eben Pünktlichkeit. Wobei ich mich ohnehin frage, warum diese Freundin wegen des längeren Gartenaufenthaltes des Mannes nicht pünktlich sein kann?! Dass sich die Freundin der Fahrkartenbesitzerin eher nach ihr richtet als umgekehrt ist in meinen Augen nicht zu viel erwartet, aber auch das sollte man eben klar zum Ausdruck bringen, weil das eben anderen Menschen nicht klar ist. Die sind so einfach gestrickt.
Egal aus welchem Grund so ein Frust übrigens entsteht, ich denke, dass man aus seinem Herzen grundsätzlich keine Mördergrube machen sollte und sich doch lieber ansprechen sollte, was einen stört. Sicher muss man unter Umständen auch mit Gegenwehr rechnen, aber dann kann man immer noch überlegen, wie man sinnvoll reagiert.
Diamante hat geschrieben:Auch wenn ich hier wohl die einzige Person bin, die so denkt, halte ich eine Bedeiligung an den Fahrtkosten für übertrieben. Die 30 Euro im Monat müsste die Frau sowieso bezahlen und sie kann die Karte auch tagsüber nutzen und nicht nur für den Weg zur Arbeit. Wenn man es genau nimnmt, dann wären allerhöchstens 5 Euro für angebracht und da die andere Familie von Hartz 4 lebt und die Frau ja auch ohne die andere Frau die Fahrtkosten tragen müsste, finde ich das überzogen.
Aber das kann man meiner Meinung nach auch genau anders herum sehen: wenn die Kollegin die Bekannte von LittleSister nicht hätte, dann müsste sie jede Fahrt selber bezahlen oder sich eine eigene Monatskarte kaufen. Deshalb ist es eigentlich schon angebracht, wenn man sich prozentual an dieser Karte beteiligt. Zudem es wohl so ist, wenn ich das richtig verstanden habe, dass die Bekannte die Karte nur speziell für die Fahrt zur Arbeit gekauft hat und ansonsten diese Karte nicht kaufen würde.
@diezeuxis: Das ist zwar richtig. Aber ich würde mir schäbig vorkommen, wenn ich diese Karte sowieso kaufen würde um damit zur Arbeit zu kommen und ich eine Kollegin und auch Freundin mitnehmen würde und mir dann ein paar Euro dafür geben lassen würde. Da würde es mir nicht ums Prinzip gehen. Ich würde einzig und alleine nicht auf meine Kollegin warten, wenn sie meint später kommen zu müssen. Die Freifahrt würde sie von mir nur bekommen, wenn man sich zeitmäßig auf sie verlassen kann.
Sicher hat die Frau die Karte gekauft um zur Arbeit zu kommen. Aber das ändert nichts daran, dass die Karte auch anderweitig verwendet werden kann und sie nicht nur für die Zeit gedacht ist, wo 2 Personen damit fahren können. Bei einer Karte, die 30 Euro kostet, wäre allerhöchstens eine Kostenteilung möglich, die für die andere Frau ca 5 Euro beträgt. Und ich persönlich würde mir echt schäbig vorkommen diese zu verlangen.
@Diamante
Ich bin auch nicht unbedingt der Typ, der an seinen Freunden noch etwas verdienen möchte, abr dennoch halte ich es für angemessen, wenn die Kollegin sich an der Karte beteiligen würde. Ein Teilung von halb/halb ist vielleicht wirklich übertrieben, aber da sie ja sowieso zur Arbeit fahren muss und eine Karte kaufen müsste, wenn sie nicht von der anderen mitgenommen werden würde, wäre es schon eine deutliche Ersparnis für sie, wenn sie für dengleichen Service eben nur 10 Euro im Monat bezahlt..
Wie gesagt, es ist eine heikle Sache und ich bin mir an sich auch selber nicht sicher, was ich denken soll. Auf der einen Seite klar, die Kosten entstehen eh. Auf der anderen Seite, müsste die Freundin halt die Fahrkarte sonst halt kaufen. Ich würde mir sowohl als Fahrkartenbesitzerin komisch vorkommen, aber ganz ehrlich auch als Mitnutzerin. Ich würde mich als Mitnutzerin wie eine Schnorrerin fühlen, die auf Kosten anderer lebt.
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