Phimose (Vorhautverengung) Salbe oder OP?!?

vom 07.10.2010, 14:44 Uhr

Ich hoffe dass mir hier jemand seine Erfahrungen berichten kann.
Ich habe einen 4 Jahre alten Sohn bei dem sich seit Geburt an die Vorhaut nicht zurückziehen lässt. Wir haben schon die Ratschläge und Anweisungen der Kinderärzte befolgt, wie zum Beispiel der Versuch nach einem schönem langen Bad oder mit etwas Babyöl abreiben und dann vorsichtig probieren. Leider blieb alles erfolglos. Nun waren wir in einer Klinik die sich auf Kinderurologie spezialisiert hat und haben unseren kleinen Mann dort untersuchen lassen. Was wir bekamen, war ein Rezept für eine Salbe ( Jellin-Creme ), der Arzt nannte sie kindgerecht "Zaubersalbe", die wir täglich 2 mal für je 5 Minuten auf die Vorhaut einmassieren sollen. Diese Salbe soll bewirken das die Haut dünner wird und somit auch flexibler und dehnbarer. Als ich mir die Salbe dann anschließend aus der Apotheke geholt hatte und mir zu Hause die Inhaltsstoffe und Nebenwirkungen durchgelesen habe, war ich erst einmal ganz schon erschrocken. Cortison ist da zum Beispiel jede Menge drin. Das setzt sich doch auch an die Organe und schädigt diese oder?!
Kann mir hier vielleicht eine Mutti oder ein Mann mit solchen Erfahrungen weiterhelfen. Bis jetzt haben wir die Creme noch nicht aufgetragen.

Wenn wir das mit der Creme nicht hinbekommen, bleibt dann wohl nur noch ein chirurgischer Eingriff unter Vollnarkose. Wer hat das schonmal durchgemacht?

» Cinderella27 » Beiträge: 45 » Talkpoints: 23,04 »



Hallo!
Ich bin zwar kein Mann, kann Dir aber von den Erfahrungen eines guten Freundes berichten. Er hat sich erst im Erwachsenenalter an der Vorhautverengung gestört weil sie ihn nie schmerzlich beeinträchtigt hat. Die Verengung wurde dann bei einer Routineuntersuchung beim Urologen als bedenklich eingestuft, weil durch die Verengung auch Prostatakrebs begünstigt werden kann (wie genau habe ich mir leider nicht behalten) und es natürlich irgendwo auch eine Sache der Hygiene ist.

Mein guter Freund fragte nach seinen Möglichkeiten und wurde informiert, dass die Salbe bei ihm leider nicht helfen würde weil die Verengung zu ausgeprägt sei. Einzige Alternative war also der operative Eingriff, bei dem die Vorhaut entsprechend entfernt wurde. Von dem Eingriff an sich hat er nichts mitbekommen weil er örtlich betäubt wurde, allerdings hatte er nach dem Eingriff schon Schmerzen. Geschlechtsverkehr war erst mal 14 Tage tabu, den Grund kann man sich lebhaft vorstellen. Allerdings hatte er laut eigener Aussage auch so gar kein Bedürfnis nach Sex weil der bloße Gedanke an eine mögliche Erektion ihm den Angstschweiß auf die Stirn getrieben hat. Bei Deinem Sohn ist an so etwas ja noch nicht wirklich zu denken, von daher hat er schon mal ein „Problem“ weniger wenn es doch zum operativen Eingriff kommen sollte.

An den ersten beiden Tagen nach dem Eingriff trug er lockere Jogginghosen um Reibung und Druck zu vermeiden. Die Wundheilung verlief jedenfalls völlig unproblematisch und nach zwei Tagen war der Schnitt so weit verheilt, dass er sich auch nicht mehr einschränken musste. Rückblickend meinte er, er würde das allerdings nicht noch mal machen weil es ihm doch arg unangenehm war sein bestes Stück operieren zu lassen geschweige denn es einem Arzt in dieser Form zu zeigen. Schließlich hatte er mit der Vorhautverengung auch keine Probleme. Er sagte auch, ihm wäre es lieber gewesen er hätte die Prozedur als Kind hinter sich gebracht, dann würde er sich sicher nicht mehr daran erinnern.

Das Kortison in der Salbe enthalten ist, ist bei der Anwendung an einem Kind natürlich nicht so schön. Die Anwendung dauert ja nicht ewig sondern nur ein paar Wochen und erspart dem Kind unter Umständen einen operativen Eingriff. Außerdem vertraue ich in diesem Punkt dem Urteil des Arztes, also denke ich, dass Du die Salbe bedenkenlos anwenden kannst.

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» ichwars » Beiträge: 562 » Talkpoints: 3,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Mein Sohn hatte eine starke Phimose und wurde mit knapp 3 Jahren beschnitten. Es war nicht tragisch, die OP ging ziemlich ratzfatz und er konnte auch schon kurz darauf wieder nach Hause, da er die Narkose prima vertragen hatte. Der Penis musste noch etwas über eine Woche lang mit Fettgaze verbunden werden und er wollte eine Zeitlang nicht gerne auf die Toilette, da sein Penis rot aussah und er meinte, dass das Blut sei (es war aber gerötet und nicht blutig, aber er assoziierte es halt so).

Schmerzen hatte er keine, nur das Wechseln der Fettgaze war jedes Mal ein Terz. da keiner ihn an seinem guten Stück anfassen sollte. Schlussendlich machte er es tatsächlich selber, ich zeigte ihm, wie er die Gaze falten muss und er konnte es auch, anders wäre es kaum gegangen, da ihn sonst 2 Personen hätten festhalten müssen.

So Sitzbäder mit Kamille sollte er auch machen, allerdings haben wir das zugegeben nicht täglich gemacht, sondern alle 2 Tage. Die OP ist nun schon fast 2 Jahre her und alles ist gut verheilt. Ich würde es wieder machen, wobei ich zugeben musste, dass wir sowieso eine Beschneidung in Erwägung gezogen hatten.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Von einer Salbe, die bei einer Phimose helfen soll, habe ich bisher wirklich noch nichts gehört, aber in dem Fall wirst du wohl dem Arzt vertrauen müssen. Dass die salbe Cortison enthält, ist natürlich nicht schön, aber wenn es wirklich gesundheitsgefährdend wäre, würde die Salbe wohl kaum auch Kindern verschrieben werden. So viel Cortison wird über die Haut meiner Meinung nach nicht aufgenommen. Kritischer würde ich das Ganze sehen, wenn er Tabletten mit Cortison schlucken sollte.

Ich selber hatte als Kind eine Phimose und wurde ambulant unter Vollnarkose operiert. Also ich kam morgens in die Klinik, dann war der 20 minütige Eingriff und mittag oder im frühen Nachmittag konnte ich wieder nach Hause. Damals war ich 7 oder 8 Jahre alt. Leider musste zweimal operiert werden, da beim ersten Eingriff nicht genügend Vorhaut entfernt worden war.

Natürlich wäre es schön, wenn eurem Sohn der Eingriff erspart werden könnte, denn der Eingriff selber ist nicht so schlimm, aber man hat schon ein paar Tage Schmerzen danach beim Verbandwechsel oder beim Wasserlassen. Ich würde euch raten, dass ihr es einfach mal mit der Salbe versucht und schaut, ob es ausreichend ist. Je älter euer Sohn wird, desto grösser wird natürlich auch sein Schamgefühl und gerade wenn er in die Pubertät kommt und dann operiert werden müsste, wäre das doch unangenehmer. Deshalb solltet ihr schauen, wenn ein chirurgischer Eingriff notwendig sein sollte, dass ihr dies möglichst bald machen lasst, am Besten vielelciht auch noch vor der einschulung, denn natürlich würden dumme Fragen kommen, wieso er denn gefehlt hat, denn ein paar Tage würde er dann schon in der Schule fehlen.

ichwars hat geschrieben:Bei Deinem Sohn ist an so etwas ja noch nicht wirklich zu denken, von daher hat er schon mal ein „Problem“ weniger wenn es doch zum operativen Eingriff kommen sollte.

Da muss ich dich leider enttäuschen: auch bei kleinen Jungs kann schonmal eine Erektion entstehen. Natürlich sind damit noch keinerlei sexuelle Gedanken verbunden, die diese auslösen, aber es gibt sie dennoch, wenn auch deutlich seltener als ei jungen Männern ab der Pubertät.

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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