Oktoberfest: Promis halten sich nicht ans Rauchverbot
Das 200. Oktoberfest ist noch nicht zu Ende, dennoch gibt es bei den Wirten der Bierzelte ärgerliche Gesichter. Der Grund sind viele unverbesserliche Prominente, die sich nicht an das Rauchverbot in den Festzelten halten. So darf dort dieses Jahr zum ersten Mal nicht mehr geraucht werden. Schon bevor es losging, befürchtete man, dass es deswegen immer wieder Ärger, vielleicht auch Prügeleien geben würde. Trotzdem ist es besser gelaufen, wie man gedacht hatte.
Das „normale“ Volk hält sich an das Rauchverbot, prominente Raucher interessiert das aber nicht immer. Gerade die aber werden oft im Fernsehen gezeigt, bestes Beispiel dafür ist Stefan Effenberg, der darüber auch noch witzelte. Auch Leute wie Ralf Möller wollten nicht mit gutem Beispiel vorangehen und rauchten ihre Zigarre. So geben solche Prominente als Vorbilder ein schlechtes Bild von sich ab, sie animieren auch noch diejenigen, die sich ans Rauchverbot halten, ebenfalls wieder zu rauchen.
Während der einfache Oktoberfestbesucher bei einem Verstoß gegen das Rauchverbot befürchten muss, aus dem Zelt geworfen zu werden, passiert den Prominenten nichts. Wer von den Wirten wird einen Prominenten deswegen wohl rauswerfen? Die Promis sind doch immerhin die beste Werbung für das Zelt und den Wirt. Sie werden eingeladen, einige bekommen sogar Geld für ihr Kommen. Ich bin der Meinung, das Rauchverbot gilt für jeden, auch für einen Ralf Möller oder einen Stefan Effenberg. Man sollte seine Glaubwürdigkeit nicht verlieren und das Rauchverbot durchsetzten, gerade weil solche Vergehen auch noch im Fernsehen gezeigt werden.
Das Messen mit zweierlei Maß ärgert mich. Als Normalsterblicher muss man also Sanktionen befürchten wenn man sich nicht an das Rauchverbot hält, trägt man aber ein bekanntes Gesicht auf seinen Schultern darf man sich offensichtlich fröhlich darüber hinweg setzen. Wie ungerecht ist dass denn!?
Wäre ich (ich bin Raucher) in einem der Promi-Festzelte und würde ich sehen wie in den VIP-Bereichen geraucht wird, würde ich mir echt veräppelt vorkommen. Ist man ein Mensch zweiter Klasse weil man sein Leben nicht in lächerlichen Privat-Soaps über die eigene Ehe breit tritt oder sein Gesicht nicht in Filmen zeigt? Muss man sich als „normaler“ Mensch wirklich zum Rauchen auf die Straße schicken lassen während hochbezahlte Promis das Zelt vollqualmen dürfen?
Ich kann mir schon vorstellen, dass die Wirte Hemmungen haben die geladene Prominenz zu ermahnen oder gar vor die Tür zu setzen weil sie befürchten Gäste zu verlieren die Sektflaschen im Preissegment von mehreren hundert Euro bestellen und die Exklusivität des Zeltes nachlassen könnte. Schließlich könnte ein Herr Effenberg seine Freunde bei der Hand nehmen und das Zelt wechseln. Würde sich aber jeder der Wirte an die Richtlinien halten, gäbe es keine Ausweichmöglichkeit. Wer also auf der Wies‘n feiern wollte, müsste sich schlicht an die Regeln halten die für ALLE gelten. Mal davon abgesehen, dass gerade die Prominenten, die auf der Wies’n immer vor der Kamera landen doch auch diejenigen sind, die von der entstehenden Publicity nur profitieren können. Nur wenn sie sich auf solchen Events in Dirndl und Krachledernen zeigen bleiben sie im Gespräch, andernfalls müssten sie irgendwann den Bewerbungsbogen fürs Dschungelcamp ausfüllen.
Durch das Rauchverbot hat es schon viel Ärger gegeben. Hier betrifft es das Rauchen auf dem Oktoberfest. Auch hier muß sich jeder Besucher an das Rauchverbot halten. Überwiegend sind normale Bürger anzutreffen. Ferner tummeln sich auch viele sogenannte Prominente in den Festzelten. Es ist erst einmal festzustellen, was eigentlich Prominente oder prominent heißt. Als Prominente werden hervorragende, bedeutende Persönlichkeiten laut Duden bezeichnet. Aber ist ein Stefan Effenberg eine solche Persönlichkeit? Ich sage "nein"! Vielleicht war er vor vielen Jahren einmal ein guter, doch unbeherrschter Fußballer. In den Jahren danach hat er sich aber durch einen sehr schlechten Lebenswandel ausgezeichnet. Ralf Möller kenne ich nicht.
Diese Menschen sollten sich dem allgemeinem Rauchverbot unterordnen und das Rauchen auch in einem Festzelt unterlassen. Schlimm ist es besonders, wenn sie als Werbe-Ikonen eingeladen wurden, dafür eventuell noch eine Menge Geld kassieren und sich dann so aufführen. Ein konsequenter Rausschmiß wäre angebracht, auch wenn das eine Mindereinnahme bedeutet für den Wirt. Unter Umständen kann auch die Polizei hier eingreifen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die anderen Wies`n-Besucher sich über soviel Frechheit geärgert haben. Für das nächste Oktoberfest im kommenden Jahr schlage ich vor, dass sich alle Festzeltwirte vorher absprechen und einig sind, diesen sogenannten Prominenten das Rauchen zu verbieten . Eventuell kann das schon auf der Einladungskarte vermerkt sein. Selbst, wenn dann eine Absage erfolgen sollte, wäre das Nichtkommen einiger "Promis" nicht schade.
Ich kann meinen Vorrednern da nur zustimmen. Warum sollten Prominente Rechte haben, die man als Normalverdiener nicht hat? Und warum sind diese "Promis" der Meinung, das sie sich nicht an Verbote halten müssen? Selbst wenn sie wirklich berühmt werden, haben sie sich an Gesetze zu halten, andernfalls drohen eben Konsequenzen wie ein Rausschmiss. Warum sollte man für solche Leute eine Ausnahme machen?
Natürlich verstehe ich die Wirte, dass sie Angst haben, derart "wertvolle" Kunden zu verlieren, aber andererseits ist es den anderen Kunden gegenüber einfach nur unfair. Die werden schließlich auch aus dem Zelt geworfen. Am Besten wäre es wirklich, wenn die Wirte dafür eine eindeutige Regelung ausmachen würden und sich dann auch alle daran halten. Ansonsten sitzen nächstes Jahr die Prominenten dann eben in dem Zelt, in dem ihnen das Rauchen nicht verboten wird und die Besitzer hätten mit ihren Vorstellungen richtig befürchtet.
Interessant finde ich folgende Vorstellung: Irgendwo in der Menge sitzt unser "Uralt-Bundeskanzler" und raucht Kette, anderswo raucht ein erkennbar sozial Schwacher vor sich hin. Ich komme dazu, ärgere mich natürlich über das Gerauche und will die Übeltäter ansprechen ....aber, tue ich das wirklich? Eigentlich müßte ich, so flüstert mir zumindest mein Rechtsempfinden zu.
Ich denke, hier spielen archaische Mechanismen eine Rolle, nämlich schlicht und einfach das Recht der Stärkeren. Das politisches Urgestein ist in diesem Beispiel zweifelsfrei in der Rolle des Stärkeren (auch wenn er körperlich mehr als schwächelt....)., denn stell Dir vor, Du gehst zu ihm hin, bittest ihn das Rauchen einzustellen und er sagt einfach "Nein!". Peinlich, oder? Du stehst plötzlich alleine da, Unterstützung von der Umgebung wäre wohl nicht zu erwarten. Wenn wir ehrlich sind, fällt uns dieselbe Situation mit einem Unbekannten, erkennbar Schwächeren leichter; da würden wir eher etwas sagen.
Also, im Grunde genommen geben wir denjenigen, die sich über Verbote hinwegsetzen den Raum, den sie dann auch ausfüllen.
Das ist doch mal wieder typisch für unsere Gesellschaft das man selbst als X, Y oder Z Prominenter wichtiger ist als der normale Mensch. Der normale Bürger wird mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem Zelt geschmissen und kann nicht mal sein bezahltes Bier austrinken, obwohl er sich vielleicht nur eine Zigarette angezündet hat weil er es bei den Promis gesehen hat. und die Promis bekommen noch ein Bier extra umsonst einfach nur weil sie da sind. Da fühlt man sich doch gleich wie ein Mensch zweiter Klasse bloß weil man nicht zu den schlechten Soap Darstellern in dieser Gesellschaft gehört.
Also als ich mich auf der Wies'n im Zelt mal so umgesehen habe, zumindest in manchen der Zelten war das so, dass viele "normale" Personen auch geraucht haben! In der Box in der wir unseren Tisch hatten wurde sogar sehr viel geraucht und auch direkt vor der Bedienung! Also so eng wurde das in vielen Zelten sowieso nicht gesehen!
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