Traumatischer Schwangerschaftsabbruch

vom 04.08.2008, 00:41 Uhr

Jess0708 hat geschrieben:@Sorae
Falsch, mein Freund hat die 112 angerufen, ich bin ja auch nicht blöde und der dortige Mensch am Telefon sagte zu ihm, dass ich aufgrund der Nähe einfach wieder in die Praxis zurück gehen solle und diese dann den Notarzt bei Bedarf rufen können.

Ja sicher, keine Ahnung was das von Dir soll, ich habe nicht auf sterbenden Schwan gemacht, ich wollte mich einfach nur in Ruhe von den Strapazen erholen und nicht in einem Krankenhaus rumliegen. Ich habe nicht gemeckert das niemand kam, ich habe schlichtweg verurteilt das ein Notarzt einen in die Praxis zurück schickt, obwohl man die Sachlage geschildert hat.


Genau du sagst es, wenn man keine Ahnung hat dann sollte man einfach mal die Klappe halten ! Wer die 112 anruft, der bekommt keinen Notarzt ans Telefon sondern einen Mitarbeiter der Zentralen bzw. Örtlichen Rettungsleitstelle die integriert sein kann, oder auch nicht je nach Bundesland.

Wer dort ans Telefon geht, sind ausgebildete Rettungsassistenten mit mehrjähriger Berufserfahrung auf verschiedenen Rettungsmitteln, die Zeitgleich noch eine Feuerwehrtechniche Ausbildung haben mit ebenfalls mehrjähriger Berufserfahrung und die keine medinzische Hilfe am Telefon leisten müssen, sondern delegieren und disponieren. Auf gut Deutsch, sie schicken das was nötig ist raus zum Patienten hin und das war es dann ...

Und es macht Sinn, wenn man schon in einer Praxis etwas hat dann auch dort zu einem Arzt zu gehen. Denn immerhin würde es auch dauern bis ein Rettungswagen kommt und diese 10 Minuten Anfahrtszeit können schon zu viel sein, wenn es sich darum bedarf akut medinzische Hilfe zu brauchen. Und von dort aus hätte dann auch ein Fachpersonal einen Rettungswagen bestellen können mit einer weit aus sicheren Diagnose als du es dir erwartest. Und was hättest du dir bitte erwartet von einem Rettungswagen ?

Ich sehe schon du hast gar keine Ahnung, ein Rettungswagen mit seinen Diagnostikmöglichkeiten und auch wenn man sich ein Notarzteinsatzfahrzeug dazu holt, sind beschränkt und belaufen sich ausschliesslich auf das was das Personal sieht und bei einer äusserlich, körperlichen Untersuchung feststellt ! Damit wärst du am Ende eh im Krankenhaus gelandet, da wir auch nicht zaubern können und direkt vor Ort alles gut wird. SOmit für mich unmissverständlich wieso du dich nicht an den Ratschlag gehalten hast, denn in einer Arztpraxis wie kann man auf einen Rettungwagen bestehen und dann muss der Arzt einen anrufen bzw. anrufen lassen, da es sonst auf die Schine unterlassene Hilfeleistung geht ! Da er eine ausbildung in dem medinizschen Bereich hat, ist er sogar zu weiteren Maßnahmen verpflichtet aufgrund der Garantenstellung - wenn er das nicht macht, dann kann man so etwas Anzeigen. Und eine Anzeige muss ja niemand aus der Familie mitbekommen, ausser du erzählt das. Denn auch die Polizei hat etwas, das man Schweigepflicht nennt !

Wirst du aber nich gemacht haben, so wie du hier abgehst ohne eine wirkliche Ahnung zu haben. Und im übrigen ist es auch entscheident was dein Freund am Telefon dem Leitstellendisponenten erzählt, denn der an der anderen Seite des Telefones sitzt sieht dich nicht, kennt dich nicht und muss sich auf die Angaben des Anrufers verlassen. Aber der eigene Freund ist natürlich unfehlbar und hat alles richtig dargestellt :wink:.

Die Geschichte passt für mich hinten und vorne nicht zusammen, auch wenn du es hier nun versuchst anders darzustellen. Und aufgrund der Tatsache, das ich bereits seit mehreren Jahren selbst im Rettungsdienst und auch in der Rettungsleitstelle arbeite, und mich auch mit der dazu gültigen Gesetzeslages auskenne (n muss), weiß ich sehr genau wie so etwas von statten geht und was die Leute einem am Telefon alles erzählen und man dann hinterher in diversen Foren oder Blogs lesen kann, wie "unfähig doch der Mensch am Notruf sei".

Interessante Tatsache, einen Fall habe ich noch in Erinnerung bei dem der Mann angerufen hat seine Frau liegt im Bett und bewegt sich nicht, wir sollen was schicken. Ganz normal gesagt, es kann ein paar Minuten dauern ich schicke sofort jemanden. 6 Minuten später war der Rettungswagen vor Ort und nach 9 Minuten das Notarzteinsatzfahrzeug. In der Zeit hat der junge Mann seine Frau ins Auto gesetzt und war richtung Klinikum (ca. 40 Minuten Anfahrt für einen Privatpkw gefahren) und schreibt dann im Internet, "sie haben mir keinen Rettungswagen und Arzt geschickt, deswegen ist meine Frau gestorben". Dieser Fall ging dann auch vor Gericht da ich als Telefonistin von dem Mann wegen unterlassener Hilfeleistung angezeigt wurde, und konnte anhand der Telefonbänder sowie den weiteren Daten beweisen, dass dem nicht so war ... Interessant, wie sich doch Leute im Internet dann mit solchen Geschichten profillieren müssen und wie schnell der Schuss nach hinten los gehen kann.

Im übrigen bin ich als Leistellenmitarbeiter dafür verpflichtet, dass ich medinische Hilfe zukommen lasse wenn es in meinen Augen erforderlich ist und auch die Entscheidung dazu treffe. Deswegen darf ich dich auch an eine Praxis verweisen die in der nähe ist, wenn die Sachlage nach meinem Einschätzen nicht so schlimm ist bzw. wenn man direkt im Treppenhaus der Praxis liegt, dann soll mal grad jemand den Arzt von oben holen ... und wenn dein Freund nichts sagt über die Problematik, dann selbst Schuld hat er versagt und nicht der Leitstellenmitarbeiter.

Liebe Grüße
Sorae

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Also es liegt mir fern mich in einem Forum zu streiten und es ist mir letzten Endes auch völlig egal, ob Du diese Geschichte glaubst oder nicht. Es ist nur in meinen Augen von Sozialverhalten völlig inkorrekt einen Menschen der Lüge zu bezichtigen, nur weil man als nicht anwesende Person meint man sei intelligenter und habe mehr Ahnung. Eine Verkäuferin aus einer Bäckerei in Hessen weiß schließlich auch nicht was die Kollegen in Bremen tun, aber egal. Nein, der eigene Freund ist natürlich nicht unfehlbar, niemand ist unfehlbar, ich war allerdings live dabei, wenn gleich ich auch nicht alles mitbekommen habe, weiß ich dennoch das mein Freund denen alles genau so geschildert hat, wie es war. Das ich nicht in die Arztpraxis zurück wollte lag an der dortigen Behandlung denn in meinen Augen sind diese Leute erst daran Schuld gewesen das es mir so ging. Ich wollte vom Notarzt nur ins Krankenhaus oder zu einem anderen Arzt gebracht werden, wollte die Gesichter in der Pfuschpraxis nicht mehr sehen.

Der Notarzt hatte gesagt, dass die Ärzte oben in der Praxis gern noch einmal anrufen können, wenn Bedarf besteht, aber der Arzt hat keinen Handlungsbedarf gesehen, ich nenne das Angst, denn es hätte ja rauskommen können, dass er einen Fehler gemacht hat. Im übrigen wurde im Entlassungsbericht vom Krankenhaus wo ich die zweite OP gemacht habe vermerkt, dass eine unsachgemäße Behandlung die Ursache für meine Blutungen sein könnten.

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo Jess 0708!

Ich muss ehrlich sagen, wenn mir das so passiert wäre, dann wäre ich weitere Schritte gegangen und hätte es nciht auf sich beruhen lassen. Ich hätte die Arztpraxis verklagt und wenn die Ärzte aus dem Krankenhaus dir noch den "Pfusch" bescheinigen, hast du mit einem guten Anwalt auch die Möglichkeit, Schmerzensgeld einzufordern.
Klar, kann dir keiner das wieder gut machen, was du erlebt hast. Aber wenn jeder, der sowas erlebt es auf sich beruhen lässt, dann macht die Praxis so weiter und andre Frauen erleben das gleiche wie du.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Jess0708 hat geschrieben:Der Notarzt hatte gesagt, dass die Ärzte oben in der Praxis gern noch einmal anrufen können, wenn Bedarf besteht, aber der Arzt hat keinen Handlungsbedarf gesehen, ich nenne das Angst, denn es hätte ja rauskommen können, dass er einen Fehler gemacht hat. Im übrigen wurde im Entlassungsbericht vom Krankenhaus wo ich die zweite OP gemacht habe vermerkt, dass eine unsachgemäße Behandlung die Ursache für meine Blutungen sein könnten.

Lesen hilft, dein Freund hat nicht mit einem Notarzt telefoniert wenn er die 112 angerufen hat, sondern mit einem Leitstellenmitarbeiter. Was das ist, habe ich bereits oben geschrieben.

Und wenn man es schon schriftlich hat, steht auch oben da zu ausserdem lese ich da das wörtchen "könnte" was auch noch einen Unterschied aus macht. Ach und meine Meinung dazu kennst du ja bereits, aber noch einmal ganz langsam:

Medinisches Fachpersonal sowie die Polizei unterliegen der Schweigepflicht, sonmit hätte es deine Verwandtschaft nicht erfahren ausser du legst den Wert drauf und einen Krankenhausbesuch kann man auch immer mit anderen Dingen begründen, das Verhalten vollkommen inkorret, aber jeder wie er meint.

Und ich meine schon, dass ich die Arbeiten meiner Kollegen beurteilen kann da es feste Richtlinien gibt, quasi schon vorbestimmt ist was gesagt wird und wie gehandelt werden muss - und in dem Falle ist das korrekt und entspricht dem wie Verfahren wird. Nicht jeder ist unfehlbar, aber ich kann dir sagen auf der Leitstelle wird so etwas hundertfach täglich erledigt, dein Freund setzt bestimmt nicht jeden Tag in seinem Leben einen Notruf ab. Meine Meinung kennst du dazu, die Geschichte ist in sich nicht schlüssig und damit für mich nicht Glaubhaft. Andere mögen das anders sehen und dadurch das emotionale erreicht werden in Form von Mitleid, und das habe ich nicht. Für mich war es das hier.

Liebe Grüße
Sorae

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Auch ich habe vor Jahren abgetrieben. Ich war schwanger aber die Umstände passten gar nicht. Ersten war ich noch nicht bereit die Verantwortung für ein Kind zu übernehmen, zweites war für mich immer klar, Kinder nur in einer Familie und drittens war ich Single, kein Vater dazu also keine Familie. Zu diesem Zeitpunkt war ich gerade des Berufes wegen ins Ausland gegangen und stellte zwei Wochen später fest, dass ich schwanger bin. Habe mir einen Termin geben lassen beim Frauenarzt und erfuhr, dass ich in der 5. Schwangerschaftswoche war. Leider war in diesem Land die Abtreibung eine Sache, die nicht gerne gesehen und vorgenommen wurde. Man hätte mit Sicherheit jemanden gefunden der es gemacht hätte aber legal wurde es wohl bloß bei Leuten gemacht deren Lebenssituation es nicht zuließ, dazu gehörte ich nicht.

Ich also zu ProFamilia nach Deutschland, der Termin war auch alles andere als toll und anschließend zu einem Frauenarzt in Deutschland der den Abbruch vornehmen wollte. Da es noch so früh war riet man mir dazu den Abbruch durch Hilfe einer Tablette die vor den Muttermund gelegt wird durchzuführen, ersparte mir das Krankenhaus. Ich verlohr die Tablette aber der Abbruch klappte tortzem nur leider blieb ein Stück Fruchthülle zurück, die meinem Körper nachwievor glauben ließ ich sei schwanger, mit allen Begleiterscheinungen :uebel: bevor es zur Ausscharbung kam, löste sich dieses Problem von alleine.

Für mich war es damals die richtige Entscheidung, ich kann offen damit umgehen und es ist kein Thema in meinem Leben das ich strickt verbanne oder todschweigen muss. Ich komme damit klar auch wenn mich andere für eine "Mörderin" halten und es nicht verstehen können, was mich zu diesem Schritt bewegte. Es ist mein Körper und es war die richtige Entscheidung, habe eigentlich nie darunter gelitten dieses Kind nicht zu bekommen.
Mittlerweile habe ich Familie und bin glücklich so wie es ist. Die Art und Weise des Abbruchs war das einzige was mich an dieser Sache störte. Aber woher soll man es besser wissen.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


hallo,
mir ist auch sowas passiert .Ich habe schon Familie, zwei kinder im alter vom 6 und 10 Jahren.Vor 2 Jahren bin ich ungewollt schwanger geworden,dann hat sich die Frage gestellt,ob wir das Kind behalten wollen oder nicht.Da wir in sehr schlechte finanzielle Situation sind,haben wir uns entschieden zum Abbruch. Ich habe sehr gelitten unter diese Umständen :shock: ,(Ich wollte es gerne behalten)es war immer hin und her bis ich mich entschieden habe.bin auch zu pro Familie,mein Gynäkologe hat mir eine Adresse von Ärztin gegeben,wo ich hinsollte!
1.Das erste mal verlief normal,in der Vollnarkose,war auch nur eine Praxis ,sollte mich dort hinlegen,in meinem Klamotten wie ich auch ankam.nach der OP war alles in Ordnung, aussehr meinen Bauchschmerzen.
2.Nach zwei Wochen musste ich zum Nachkontrolle zum meinem Gynäkologe,ich hatte immer noch ab und zu mal schmerzen und mein Arzt fragte mich:Waren sie schon bei der abtreibung?Es ist immer noch was da ,sieht sehr gros aus.musste sofort noch den selben Tag wieder hin.aber weil das schon nachmittag wurde,konnte mir der Arzt keine Vollnarkose geben,und so haben sie mich überredet mit lokal Betäubung.dann erfolgten 4 Spritzen in Muttermund rein,es waren höllischen schmerzen,habe das ganze Komplet mitgekriegt wie sie in mich fummelten mit so vielen schmerzen,könntet ihr nicht vorstellen,sogar die Reste habe ich gesehen in einem Glasbehälter.was kann noch schlimmer kommen,mann leidet schon psychisch genug...
3.Es vergehen Wochen ,wollte damit abschließen,wir feierten meiner Tochter Geburtstag,plötzlich fing ich an zu bluten,aber so,das ich unter der dusche stante,es liefen von mir 3 große blutige schwämme raus, überall Blut ich war in Panik ,mir war schlecht,konnte mich nicht beruhigen,aber ich habe zum diesem Zeitpunkt meine Periode erwartet,dachte ich es gehört dazu nach dem 2 Eingriffen.So vergeht ungefähr ein Monat,ich hatte immer mal schmerzen im Unterbauch,habe mir dabei aber nichts gedacht.Meine nächste Periode bekam ich nicht,ich war volle Angst,was schon wieder los ist(Mein Mann und ich haben beschlossen,das er sich sterilisieren lässt,nachdem was schon passiert war).Ich habe mir 3 oder 4 Tests gekauft ,manchere waren negativ manchere leicht positiv.Also bin ich wieder zum Gynäkologe,er war sich nicht 100%sicher,aber er hat schon wieder was gesehen,
Darauf habe ich bestanden das ich ins Krankenhaus gehen möchte,und nicht wieder dort wo ich schon mal war.
Im Krankenhaus,nach Untersuchungen von mehreren Ärzten wussten die immer noch nicht ob das immer noch eine alte Schwangerschaft,oder neue ist!Also haben sie mir Blutuntersuchungen gemacht,nach 3 Tagen hat es sich bestätigt ,es ist immer noch das alte Schwangerschaft.So bin ich wieder in OP diesmal in der Vollnarkose.

Ich habe sehr viel durchgemacht,innerhalb von 3 Monaten 3 mal OP,die Psyche war natürlich auch kaputt,mann kann damit nicht abschließen,was mir diese Ärztin angetan hat,wünsche ich nicht meinem Feind!!!Ich habe mich auch gefragt,vielleicht ist das eine strafe vom Gott,weil ich dieses Schritt gewählt habe.

Ich habe das der AOK überprüfen lassen,es hat sich bestätigt das diese ärztin an mich gepfuscht hat!!!



Liebe Gruße
Amalie

» amalie » Beiträge: 1 » Talkpoints: 1,90 »


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