Einen Hund auf Zeit aufnehmen?! Was ist zu beachten?
Ich bin recht aufgeregt seit gestern, denn eventuell bekomme ich für eine längere Zeit einen Hund an die Hand, und da sollte ich mich schon mal drauf vorbereiten. Ich habe ja nun Reptilien, Erfahrungen mit Katzen, Igel und so weiter machen dürfen, und bin bei Hunden zeitweise unsicher, weil ich deren Verhalten einfach noch nicht kenne.
Nun ist es aber so, dass ich vielleicht für eine längere Zeit einen Hund beaufsichtigen soll (wir reden hier vermutlich von einem Zeitraum der mehr als ein paar Monate beträgt), wenn es wirklich dazu kommt. Wer meinen Beitrag letztens zufällig gelesen hat, der erinnert sich vielleicht daran, dass ich von einem großen Hund geschrieben habe, der mein Gesicht ablecken wollte, und ich musste mein eines Auge dabei zukneifen, und bin doch etwas mit meinem Gesicht ausgewichen und habe mich so seiner "Danksagung" (?) ein wenig entzogen. Um den Hund geht es hier.
Ich werde zwar noch Treffen haben mit dem Besitzer der mir sicherlich noch jede Menge Informationen gibt, und auch schaut, ob ich überhaupt seine Aufgabe zeitweise übernehmen kann, und natürlich auch den Hund besser kennen lernen, aber ich möchte mich einfach eindecken mit Informationen über Hunde, damit ich gut mit ihm umgehen kann.
Ich habe zum Glück auch einen Freund dort in der Nähe, der schon einen Familienhund hatte, mit dem ich auch schon mal herum getollt bin, aber wirklich großartige Erfahrungen mit Hunden habe ich nun wirklich nicht. Der Besitzer lässt mir sicherlich alles da an Hundezubehör, was man verwenden kann und was er besitzt, nur an was sollte ich dann noch denken? Hundefutter fällt mir dazu ein, und ich frage mich, ob es auch für Hunde so ein Buch gibt wie "Katzen würden Mäuse kaufen"? Das Gassi gehen ist natürlich enorm wichtig. Nur wie lange und wie oft geht man denn wirklich mit einem Hund raus, damit er es wirklich gut hat?
Gibt es so ein Buch, indem man lesen kann, wie man mit einem Hund umzugehen hat, damit er glücklich ist? Am besten auch gleich mit einer Beschreibung was verschiedene Gebärden zu bedeuten haben? Also mit einer möglichst genauen und detaillierten Beschreibung von vielen Verhaltensweisen, und nicht nur die Sachen, die man ohnehin schon weiß? Zudem vielleicht ein Übersicht von Krankheiten, und wie man die als Halter frühzeitig erkennen kann? Ich kenne halt für meine Haustiere solche Bücher, wo wirklich sehr vieles drin besprochen wird, und wo man halt auch auf Nachfrage immer dieselben Bücher empfohlen bekommen würde von Leuten die Ahnung haben. So etwas für den Hund wäre jetzt genau das richtige für mich.
Nun habe ich mir auch überlegt, ob ich dann eventuell an so einer Art Hundetraining mit ihm teilnehme. Ich weiß nur gar nicht, was so etwas kostet und wo man sich danach erkundigt, und welche Anbieter es da überhaupt gibt, bzw. welche Anbieter überhaupt seriös sind. Oder gibt es so etwas auch sogar umsonst? Also er muss oder braucht keine Kunststückchen lernen, aber ich dachte, dass es vielleicht für ihn ganz nett wäre, wenn wir mal etwas speziell auf den Hund ausgerichtetes machen würden. Ich habe damit ja keinerlei Erfahrung. Also wer etwas weiß, schreibt mir bitte, damit ich dann mit dem Hund eine möglichst angenehme und auch für ihn wertvolle Zeit verbringen kann.
Ich fasse mich kurz, das gilt eigentlich für jeden, der überlegt sich einen Hund anzuschaffen oder der schon einen hat:
- sich Dir eine "tierische" Bekanntschaft, mindestens eine. Denn Du wirst mit dem Hund nie so spielen könne wie ein anderer Hund
- Gassi ist toll, aber noch lang nicht alles. Es gibt ganz viele Übungen, vom Pfötchengeben, Sitz, Platz, usw. Die sind natürlich auch dazu da, dass der Hund hört, aber vor allem sind sie Beschäftigung für den Hund. Üb neue Sachen ein, mach die Übungen auch daheim.
Mit viel Bewegung und viel Denkaufgaben wirst Du einen ganz ausgeglichenen Hund bekommen.
Das werden viele jetzt anders sehen, aber trotzdem: zeig dem Hund von Beginn an, wer jetzt das Kommando hat - nämlich DU! Natürlich wird er sein Herrchen/Frauchen vermissen, aber mehr "Verantwortung" Du dem Hund überlässt, umso länger wird er seine alte Bezugsperson vermissen. Ein ganz einfaches Mittel ist dabei das Füttern von Hand und wenn es Dir zu eklig ist, dann halte wenigstens den Napf in der Hand. Je klarer Du es schaffst dem Hund zu vermitteln, dass er bei Dir sicher ist und Dich als neue Bezugsperson akzeptiert, umso leichter wird es über die gesamte Dauer.
Ich drück Dir dazu ganz fest die Daumen, das klappt schon!
Schau dir bitte zuerst die Landeshundeverortnung für dein Gebiet an. Du schreibst etwas von einem großen Hund. Auch wenn er kein Listenhund oder ein Mix daraus ist, könnte es Ärger mit dem Ordnungsamt geben. Das kann dir auch dann passieren, wenn er die Zeit über nicht auf dich angemeldet wird. Bei uns muss jeder, der einen Hund (40/20) an der Leine führt, den kleinen Sachkundennachweis gemacht haben. Dieser gilt für Hunde ab 40cm Schulterhöhe oder ab 20kg Körpergewicht. Es sei denn man hat vorher schon mindestens 3 Jahre einen Hund gehalten/angemeldet. Dann ist der Test nicht nötig.
betty hat geschrieben:Mit viel Bewegung und viel Denkaufgaben wirst Du einen ganz ausgeglichenen Hund bekommen. Je klarer Du es schaffst dem Hund zu vermitteln, dass er bei Dir sicher ist..., umso leichter wird es über die gesamte Dauer.
Das sind bereits die wichtigsten Punkte die man beachten sollte. Bewegung, Auslastung und Sicherheit. Ein Hund sollte vernünftig ausgelastet werden - körperlich und vom Kopf her. Frag seinen Besitzer was ihm besonders liegt. Spürarbeit, Apportieren, Fährte, etc und lass es dir zeigen. Davon habt ihr beide mehr als von reiner Dressur. Wieviel Auslauf er braucht kann man so nicht sagen. Das hängt von seiner Kondition ab. Damit er sich etwas mehr bewegen kann, würde ich für die ersten Wochen eine lange Leine besorgen. Je schneller ihr zusammenwachst umso eher kannst du ihn frei machen. Lass ihn vorher, so lange er nicht sicher zurückkommt, nicht los. Ich kenne leider einige die meinen, dass es ok ist, weil der Hund irgendwann zurückkommt. Das Wild, das dann gehetzt wird und auch der Jäger, sehen es sicherlich anders.
Den richtigen Hundetrainer zu finden ist nicht einfach. Jeder kann sich so nennen und Stunden geben. Auf dem SV-Platz hier wird bei jeder Kleinigkeit ein Stachelhalsband umgelegt. Hund zieht - Stachler, Hund sitzt nicht innerhalb von einem Wimpernschlag - kräftiger Ruck am Stachler, etc. Viele machen das nicht mit weil sie herzlos sind sondern, weil sie den Leuten glauben und vertrauen. Sind ja schließlich Hundetrainer. Achte darauf wie gearbeitet wird. Immer mit dem Gedanken, dass der Hund aus Respekt folgen soll. Nicht weil er vor dir oder möglichen Konsequenzen Angst hat. Kein Leinengeruppel, keine Hilfsmittel die erschrecken sollen und schon gar nicht den Hund unterwerfen. Ob mit Nackengriff oder angeblichem Alphawurf. Leitwolf ist nicht der, der am lautesten rumbrüllen oder andere aufs Kreuz legen kann. Man sollte sich aber auch nicht zum Futterbeutel auf 2 Beinen machen, indem man nur über Futter oder gut zureden arbeitet.
Man könnte hier zig Tipps geben aber 1:1 kannst du diese eh nicht anwenden. Es gibt nicht die eine richtige Methode für alle Hunde und du musst auch schauen mit welcher Methoden du dich am wohlsten fühlst und dein eigenes Mittelding finden. Das ist wichtig, denn der Hund wird schnell merken ob das Show ist oder nicht. Bsp: Du kannst ihn nicht mit harter Stimme ansprechen während deine Körpersprache etwas völlig anderes sagt. Oder du machst Daheim alles um ihm zu zeigen wer das Sagen hat, lässt dann aber draußen, wo es darauf ankommt, die Schultern hängen und schlenderst da lang. Das wird man dir in einer guten Hundeschule genauer erklären. Viele bieten Schnupperkurse an. Ich würde sie mir jetzt schon ohne Hund anschauen und dann entscheiden wohin du mit ihm gehen willst. Kostenlos wirst du das aber nicht finden. Am günstigsten sind die Vereine auf Hundeplätzen. Da zahlt man in der Regel einen Jahresbeitrag und kann dann sooft man möchte am Unterricht teilnehmen oder die Geräte nutzen.
Für die ersten Tage rate ich es langsam anzugehen. Es ist natürlich ein Schock für den Hund, wenn er aus seiner gewohnten Umgebung gerissen wird aber - um es mal ganz einfach auszudrücken - Hunde sind Egos. Gib ihnen Futter, Wasser und ein sicheres Rudel und die alten Besitzer sind schnell vergessen. Er wird sich anfangs evtl zurückhalten und erst mal die Lage checken. Lass ihn erstmal einfach machen ohne zu sehr auf ihn einzugehen. Wichtig ist aber, dass du von Anfang an Regeln einhältst. Wenn er etwas nicht nehmen oder machen soll, dann bleibt es auch dabei. Möchtest du dass er sich hinsetzt dann soll er es auch ausführen. Wende dich nicht genervt ab oder lass ihm Sachen durchgehen, weil er erst eingezogen ist.
Das Futter komplett umstellen würde ich nicht. Irgendwann zieht er wieder zu seinen eigentlichen Besitzern und bekommt wieder das übliche Zeug. Sollte ich das falsch verstanden haben und du gehst da nur mittags vorbei um ihn auszuführen, kannst du natürlich auch mit ihm Nasenarbeit machen und ihm zeigen wo deine Grenzen sind. Vom Rest würde ich aber die Finger lassen. Wenn zwei gleichzeitig an einem Hund rumerziehen, womöglich noch mit verschiedenen Methoden, verwirrt das den armen Kerl nur unnötig.
Dass du bei der Danksagung ausgewichen bist, ist nicht tragisch. Wenn du das nicht willst würde ich das aber auch deutlich zeigen. Entweder wegdrehen, die Hand dazwischen halten oder seinen Kopf leicht zur Seite schieben. Meine weiß bei wem sie das machen darf und, dass sie bei mir den Sabberlappen bei sich behalten soll. Sie deutet es nur kurz aus sicherer Entfernung an.
Der Hundebesitzer sollte dir sagen, was sein Hund bislang bekommen hat und auch das Futter stellen, denn ein rascher Futterwechsel ist nicht gut für das Tier und sollte, wenn vom Hundebesitzer auch erlaubt, über einen Zeitraum von einer Woche erfolgen, wo du langsam das neue Futter reinmischt und das alte Futter langsam reduziert wird.
Halte auch Rücksprache, ob der Hund Trocken- oder Feuchtfutter bekommt, wenn er z.B. bislang nur Trockenfutter bekommen hat, und du ihn auf Feuchtfutter umstellst, kann es sein, dass er später bei seiner Rückkehr Trockenfutter verweigert.
Erkundige dich, wo in deiner Nähe Hunde freilaufen dürfen, denn nur weil kein Verbotsschild dort steht, heißt es noch lange nicht, dass Hunde dort freilaufen dürfen. Auf Sportplätzen ist es generell verboten.
Zu deiner eigenen Sicherheit solltest du dich auch erkundigen, ob der Hund eine Hundehaftplichtversicherung hat und ob Tierhüter mitversichert sind. Der Hundebesitzer sollte dir auch sagen, ob der Hund mit Artgenossen verträglich ist. Dies ist auch wichtig für den Freilauf, denn wenn der Hund nicht 100% hört, kann schnell eine Beißerei in Gange sein.
Ansonsten solltest du ihn nicht Dinge erlauben, die bei seinem Besitzer verboten sind, also sprich noch einmal mit diesem.
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