Ekel vor manchen Fleischsorten

Mein Sohn muss eine strikte Diät einhalten und laut einem Blutallergietest darf er eben leider alle gängigen Fleischsorten nicht essen, dazu gehört Fleisch vom Schwein, Pute, Huhn und Rind. Da mein Sohn jedoch sehr gerne Fleisch gegessen hat und es auch nicht empfehlenswert ist ein Kind vegetarisch zu ernähren, habe ich mir andere Fleischsorten überlegt. Es gibt da ja doch auch noch einiges an Auswahl: Kaninchen, Lamm, Reh, Hirsch, Pferd und dergleichen. Nun bin ich selber sicher alles andere als eine Vegetarierin. Auch zu meinem Speiseplan gehörte schon immer Fleisch und ich hatte nie wirklich ein Problem damit. Meine Mama hat auch gleich gemeint, dass sie mir einen Hasen und Rehfleisch besorgen kann und irgendwie bin ich aber von all diesen Fleischsorten stark abgeneigt.

Ich habe gleich gesagt, dass ich es echt nicht schaffe, dass ein Kaninchen oder dergleichen auf meinem Küchentisch liegt. Ich finde diese Einstellung auch nicht korrekt, weil entweder man ist zu jedem Fleisch abgeneigt oder zu keinem. Wenn man sich das jetzt genau überlegt, sollte es doch eigentlich mehr oder weniger egal sein, ob nun ein Schwein geschlachtet wird oder eben ein Kaninchen. Nur weil das eine Tier vielleicht süßer aussieht als das andere? Und ein Reh soll es nicht sein, weil es Bambi gibt oder wie? Diese Begründungen sind doch alle lächerlich und das ist mir auch bewusst.

Trotzdem kann ich diese Gedanken nicht abschalten, auch wenn ich mich selber nicht verstehe. Bei meiner Nachbarin ist es ähnlich. Irgendwie haben wir darüber gesprochen, dass ich noch immer keine passende Wurst für meinen Sohn gefunden habe und sie meinte, ich soll sie einfach selber machen. Ich meinte, dass mir das zu umständlich ist und sie hat gemeint, sie hat das sowieso schon vorgehabt einmal auszuprobieren und sie wird eine machen und hat mich eben nochmal konkret gefragt, welche Fleischsorten mein Sohn essen darf. Auch sie hat daraufhin gemeint, dass sie das mit diesen Fleischsorten nicht machen möchte. Auch sie konnte mir keinen vernünftigen Grund dafür nennen.

Wie ist das bei euch? Wenn ihr keine Vegetarier seid, ist es euch dann komplett egal, um welches Tier es sich handelt? Am Geschmack kann es bei mir nun nicht liegen, da ich vorher noch nie eines dieser Fleischsorten gekostet habe. Mittlerweile habe ich meinem Sohn schon ein Rehfleisch gekocht und ich habe widerwillig zumindest ein wenig gekostet und ich muss sagen, dass es butterweich war und auch sehr gut geschmeckt hat. Trotzdem will ich kein Rehfleisch auf meinem Küchentisch haben. Ist doch nicht mehr normal!

Ich esse gerne Fleisch und ich kann deine Probleme vollkommen nachvollziehen. Ich habe zwar nichts gegen Kaninchen oder Reh, im Gegenteil, ich esse sehr gerne Kaninchen. Da gibt es ja auch eine Menge Menschen, die niemals ein Kaninchen essen würden, weil sie eben einen kleinen Mümmler im Kinderzimmerkäfig haben oder Kaninchen einfach so klein und putzig sind. Finde ich schwachsinnig, vielleicht aber auch nur, weil ich nie ein Kaninchen besessen habe.

Genauso schwachsinnig finde ich, kein Pferdefleisch zu essen, weil man eben Reiter ist oder generell was weiß ich für ein Problem damit hat, dass so schöne, gutmütige, treue Pferde geschlachtet werden. Tja und jetzt kommt der springende Punkt: Ich habe schon einmal Pferdefleisch gegessen. In Würstchen, es hat nicht viel anders geschmeckt als normale Wiener, nur irgendwie würziger. Es hat mir geschmeckt, aber trotzdem habe ich es nur widerwillig gegessen. Und ohne dass es mir jemand aufträgt, würde ich mir bestimmt kein Pferdefleisch kaufen, obwohl ich es gar nicht mal so unlecker fand. Und da habe ich wohl das gleiche Problem wie du - ich bin mir vollkommen bewusst, dass Pferde ganz normale Schlachttiere sind, ich verniedliche sie auch nicht, ich bin nie geritten, ich habe sogar regelrecht Angst vor Pferden, weil ihre Köpfe so groß sind und ich als kleines Kind mal gebissen wurde Pferde sind Fleisch im Supermarktregal. Und es schmeckt gut. Dessen bin ich mir vollkommen bewusst, aber trotzdem habe ich eine Abneigung dagegen, Pferd zu essen! Bloß: Warum nur?

Im Gegenteil zu dir habe ich kein Problem mit Kaninchen oder Reh. Und deswegen komme ich zu einer Überlegung. Vielleicht ist es ja einfach so, dass wir diese unterbewusste und scheinbar grundlose Abneigung gegenüber Reh oder Pferd oder Kaninchen verspüren, weil wir es eben nicht gewohnt sind! Man muss ja schon zugeben, dass es ungewöhnliche Fleischsorten sind, die nicht jeden Tag auf den Tisch kommen, so wie Schwein oder Rind oder Geflügel. Wahrscheinlich ist es ganz einfach Gewohnheitssache.

Kaninchen zum Beispiel gab es bei uns schon, als ich noch klein war. Mit einer cremigen Sahnesauce im Backofen, dazu Nudeln oder Kartoffeln, ich bin es gewohnt Kaninchen zu essen, so wie ich es gewohnt bin, Huhn zu essen. Pferd wurde uns nie aufgetischt und vielleicht hege ich deswegen eine unerklärliche Abneigung dagegen, weil es eben irgendwie nicht normal für mich ist, Pferd zu essen?

Mein Vater experimentiert mittlerweile öfters mit ungewöhnlichen Fleischsorten, bei uns gab es Strauß und Taube und Wildschwein (und eben auch Pferd). Und bei all diesen Fleischsorten, auch wenn sie mir geschmeckt haben, hatte ich diese Abneigung, unerklärlich irgendwie. Dabei sind Strauß und Taube ja eigentlich auch nichts anderes als große bzw. kleine Hühner, ist ja alles sowieso Geflügel. Und trotzdem habe ich mich innerlich dagegen gesträubt.

Also denke ich wirklich, dass es irgendwo wohl eine Sache des Unterbewusstseins ist. Wahrscheinlich haben wir uns auf vier, fünf Fleischsorten konzentriert während unserer Kindheit, das hat sich so bei uns eingeprägt und der Rest, den wir jetzt, da wir älter sind, ist einfach ungewohnt und "nicht normal" für uns. Bei anderen Menschen mag es der Süßheitsfaktor der Kaninchen Klopfer oder der Bambi-Rehe sein, aber da es das bei uns nicht ist und wir uns dessen vollauf bewusst sind - welche andere Erklärung kann es geben?

Oh und noch eine Sache fällt mir ein: In anderen Ländern werden täglich Heuschrecken, Mehlwürmer, Affen, Hunde oder Quallen gegessen. Würden wir das je tun, so ganz normal zum Mittagessen? Ich denke doch eher nicht. Es ist also alles bloß Sache der Gewohnheit

Ich habe eigentlich mit den meisten Fleischsorten keine Probleme. Vielleicht kommt das aber daher, dass meine Großeltern früher einiges an Tieren hatten und dort auch immer geschlachtet wurde. So war es für mich schon als Kind normal, dass Kaninchen, Tauben, Fasane und ähnliches "Getier" auf den Tisch kamen.Auch mussten wir als Kinder immer mit helfen, wenn es an die Zubereitung ging. Also Federn rupfen, ausnehmen und was es so gibt.

Zwar konnte ich nie zusehen, wie ein Kaninchen geschlachtet wurde, aber sobald es dann gehäutet war, hatte ich kein Problem mehr damit. Auch heute habe ich kein Problem damit, so etwas zu verarbeiten. Wobei man ja nicht gleich ein ganzes Kaninchen kaufen muss, die gibt es ja auch zerlegt.

Was ich nicht essen mag ist Pferdefleisch. Genau begründen kann ich dies aber nicht. Vielleicht, weil ich Pferde sowieso nicht sonderlich mag. Oder weil die eben zum reiten da sind und nicht zum essen Ebenso mag ich exotische Tierarten nicht essen. Das ist aber wohl einfach eine Sache der europäischen Herkunft.

Ich bin Fleischesser und habe mit keiner Fleischsorte Probleme. Wenn es hier auch Meerschweinchenfleisch geben würde, würde ich es auch probieren, obwohl ich selber Meerschweinchen halte. Ich habe auch schon mal Nutria gegessen. Auch Kanguruh oder Straußenfleisch ist ein sehr leckeres Fleisch.

Ich sehe keinen Unterschied, ob ich ein halbes Hähnchen auf dem Teller habe oder eine Wachtel oder ein Kaninchen. Ich denke, dass man wenn man gegen eine Fleischsorte ist, überlegen sollte, dass die Tiere, die man essen würde genauso getötet werden und meist schlimmer gehalten werden als manche Tiere vor die sich manche Leute ekeln. Ein Reh, dass geschossen wird, weil der Bestand verringert werden muss hatte bestimmt ein erfüllteres Leben als ein Schwein im Stall. Ein Reh frisst Pflanzen und ernährt sich nicht von Abfällen wie ein Schwein.

Da ich gerne Fleisch esse, mache ich mir zwar Gedanken über die Haltung, aber ich mache mir keine Gedanken, was es für eine Fleischsorte ist. Ein Kaninchen richtig zubereitet schmeckt besser als ein Huhn vom Grill. Ein Straußensteak schmeckt zarter als manches Rindersteak. Und aus Pferdefleisch kann man hervorragendes Gulasch, super zarte Rouladen und leckeren Sauerbraten machen.

Auch exotische Tiere würde ich auf jeden Fall essen. Ich würde auch Krokodil probieren, wenn es das hier geben würde. Und Schlange soll auch hervorragend schmecken habe ich mir sagen lassen. Ich kann die Leute nur bedingt verstehen, die bei Fleischsorten derartige Unterschiede machen. Ob "Bambi", "Klopfer" oder "Fury". Es sind genauso Tiere wie "Schweinchen Babe" oder der "Gockel Konstantin". Man kann, wenn man es genau nimmt immer eine Parallele ziehen zu süßen Tieren, die man mal im Fernsehen gesehen hat.

Den einzigen Unterschied, den ich machen würde ist, dass ich keine Tiere essen könnte, denen ich einen Namen gegeben habe und die ich selber gefüttert habe. Also könnte ich selber keine Schlachttiere halten und sie dann auch verspeisen. Das Gefühl zu haben das Tier zu verspeisen, was Vertrauen zu mir hatte und dass möglicherweise bei mir Schutz gesucht hat und auf den Namen gehört hat würde ich nicht gut finden.

Ich kann mich Diamantes Meinung nur anschließen. Anstatt darüber nachzudenken, was für eine Fleischsorte ich gerade esse, denke ich lieber mal darüber nach, wie das Tier gehalten wurde. Da hat sie vollkommen recht, dass viele dieser süßen Tiere, die wir eher als Haustiere kennen, weit besser gehalten werden als es bei einem Schwein oder Rind der Fall ist. Also deine Probleme mit der Fleischsorte kann ich für meinen Teil gar nicht nachempfinden.

Seit jeher esse ich gerne Fleisch. Als Kind macht man sich darüber natürlich noch keine Gedanken, aber auch später dann fand ich nichts schlimmes dabei. Deswegen habe ich auch allerlei Fleischsorten gekostet und kann auch hier wieder in vielen Punkten Diamante beipflichten. Vor allem Ente, Lamm, Reh, Hirsch und Strauß schmecken köstlich. Wobei mir Känguruh oder Pferd nicht so zusagt. Das ist halt wieder Geschmackssache.

Gäbe es hier noch exklusivere Fleischsorten, so würde ich die auch probieren (ja ich weiß, das klingt barbarisch). Egal ob Haifischflosse, Meerschweinchen oder Tiger. Wichtig finde ich dabei nur, dass die Tierrasse nicht vom Aussterben bedroht ist und außerdem eine gute Haltung genießt. Ansonsten finde ich das unverantwortlich. Wasi ch von Heuschrecken, Würmern, Maden und ähnlichem halten soll, weiß ich nicht so recht. Damit habe ich noch nicht wirklich Bekanntschaft gemacht. Ich bin noch nichtmal direkt abgeneigt, aber eben auch nicht interessiert.

Für mich spielt es aber auch noch eine Rolle, welcher Teil des Tieres verwertet wurde. Ich mag zum Beispiel Leber oder Niere gar nicht gerne. Das liegt aber nicht daran, dass ich das abstoßend finde, mir missfällt einfach der Geschmack. Das kann ich wirklich gar nicht genießen.

Ein Tier zu zubereiten, welches ich selbst aufgezogen habe, fiele mir denke ich auch schwer. Ob ich danach Gewissensbisse hätte, kann ich nicht sagen, ich denke aber schon. Immerhin kommt es während das Tier noch lebendig ist zu einer Art Bindung und ich denke, mir fiele es schwer, dieses Tier dann zu schlachten. Auch wenn daran nichts anders ist, als an einem gekauften Stück Fleisch.

Was ich auch nicht mit meinem Gewissen vereinbahren könnte, wäre die Tatsache, dass das Tier gerade eben vor der Schlachtung gequält worden ist und einen qualvollen Tod erlitten hat. Leider ist dies auch bei vielen Massentierhaltungen im östlichen Bereich so. Wenn ich hingegen bei einer Schlachtung dabei bin (das Tier aber nicht slebst aufgezogen habe und nicht kannte), so macht mir das nichts aus. Ich war auch des öfteren auf Schlachtfesten eines Verwandten, der dafür extra ein Schwein gezüchtet hat. Solange ich weiß, dass es das Schwein gut hatte und es auch ohne absichtliches Schmerzzufüge geschlachtet wurde, ist das völlig in Ordnung.

Interessanter Weise habe ich in erster Linie Probleme damit, das Fleisch gewisser Sorten zuzubereiten. Meine Mama hat mir das Rehfleisch zum Beispiel netter Weise gleich klein geschnitten, dann war es in Ordnung für mich es zum Kochen zu verwenden. Gekostet habe ich es jedoch seltsamer Weise dann doch eher widerwillig, obwohl ich zugeben muss, dass es butterweich war und gut geschmeckt hat.

Ich habe auch schon einige exotische Tiere gegessen. Ich war einmal australisch essen und da habe ich es sogar interessant gefunden, Tiere wie Krokodil, Känguruh und noch irgendwas war bei der Platte dabei, zu verkosten. Ich habe es sogar interessant gefunden, dass man zum Beispiel beim Krokodil in der Mitte den Knochen hatte, also man konnte sich regelrecht vorstellen, dass das gerade ein Teil des Schwanzes war. Ich musste es jeoch nicht selber zubereiten und vielleicht war es deswegen in Ordnung für mich?

Aber wo bleibt dann da noch die Logik hängen? Bei anderen Fleischsorten habe ich ja auch kein Problem damit es zuzubereiten und anschließend zu essen. Ich muss jedoch auch sagen, dass ich kein Huhn rupfen könnte oder so, soweit geht es dann doch auch wieder nicht.

Auch Straußenfleisch habe ich schon einmal gegessen. In der Nähe meiner Eltern gibt es eine Straußenfarm und da haben wir vorher sogar noch die Farm besucht und trotzdem konnte ich danach das Straußenfleisch essen. Komischer Weise hatte ich jedoch beim Straußenei meine gedanklichen Probleme. Das alles ist doch mehr als nur unlogisch und es wäre echt interessant woran es liegt, dass man sich bei gewissen Sachen ekelt und bei anderen nicht. Beim Straußenei lag es vielleicht daran, dass mein Bruder bei der Zubereitung gesagt hat, dass es stinkt. Da ich Anosmie habe und demnach selber nichts riechen kann, konnte ich mir selber kein konkretes Bild davon machen und für mich sind Sachen die stinken, automatisch als Schlecht eingestuft und vielleicht lag es daran, dass ich das dann nicht genußvoll essen konnte.

Ich esse aus religiösen Gründen nur bestimmte Fleischsorten und finde auch den Gedanken an anderes Fleisch eher unappetitlich. Wobei das natürlich schlicht anerzogen und keine natürliche Abneigung ist.

Abgesehen davon könnte ich mir aber auch nicht vorstellen, Fleisch von bestimmten Tieren, die ich zum Beispiel als Zoobewohner oder als Haustiere kenne, zu essen. Es klingt für mich reichlich komisch, Hund- oder Kängurufleisch zu essen. Allerdings ist das eben auch wieder eine Frage der Sozialisation in einer bestimmten Kultur.

Ich finde es aber auch gar nicht unlogisch, dass es dir teilweise nichts ausmacht, ungewöhnliche Fleischsorten zu essen, während du die Zubereitung nicht so unpreblematisch findest. Ich esse zum Beispiel auch gerne Rindfleisch, finde es aber auch eklig, wenn ich eine gehäutete ganze Kuh beim Fleischer hängen sehe - ich finde diese Reaktion, so sinnlos sie auch ist, ziemlich normal. Nicht umsonst wollen viele Kinder zeitweise Vegetarier werden, nachdem sie gesehen haben, wie Lämmchen geschlachtet werden oder so.

Da fällt mir doch spontan die Frage ein: Kann dein Sohn Lammfleisch essen? Das ist natürlich nicht das gesündeste Fleisch und auch nicht gerade billig, aber ab und zu stellt das vielleicht eine Alternative dar. Ich bin mir leider nach deiner Formulierung nicht ganz sicher, ob er "nur" Schwein, Pute, Huhn und Rind nicht essen darf, oder auch andere Sorten. Der Begriff "gängig" ist ja ziemlich relativ, viele Leute essen zum Beispiel sehr gerne Hasenbraten, obwohl dir das irgendwie zuwider ist.

Ansonsten würde ich dir vielleicht empfehlen, dich mit Fisch vertraut zu machen, wenn du dich mit dem erwähnten Tierfleisch partout nicht anfreunden kannst. Es gibt so viele verschiedene Fischsorten, die man auf so viele verschiedene Arten zubereiten kann - da findet ihr bestimmt einige leckere Möglichkeiten, die ich euch auch vom Preis und vom Aufwand her zusagen.

Ehrlich gesagt konnte ich es noch nie verstehen, wenn sich jemand total anstellt und etwas, das er nicht kennt nicht essen will. Das ist aber nicht nur bei Fleisch so, sondern auch bei anderen Sachen, wie zum Beispiel exotischen Gerichten. Wahrscheinlich hat das viel mit der Erziehung zu tun, denn meine Eltern kochen beide gerne und probieren immer wieder neue Sachen aus und wenn ich etwas nicht essen mochte, musste ich es zumindest probieren, bevor ich etwas anderes bekommen habe.

Für mich macht es keinen Unterschied, ob eine Kuh, eine Pute, oder ein Reh für mein Mittagessen sterben musste. Also für mich haben alle diese Tiere den gleichen Stellenwert und die gleiche Daseinsberechtigung. Das Reh hatte wahrscheinlich sogar ein wesentlich schöneres Leben aus das Hähnchen, das fast jeder als "normales" Essen betrachtet.

Es gibt aber durchaus auch Fleischsorten vor denen ich mich ekle. Ich esse lieber wenig Fleisch und kaufe dafür hochwertige und magere Sorten. Schweinefleisch, das diese schwammige Fettschicht hat, bekomme ich nicht runter, egal in welcher Form es zubereitet wird. Aber ich habe es eben vorher probiert und meine Abneigung beruht auf diesen Erfahrungen und nicht auf "was der Bauer nicht kennt ...".

Ich ekele mich generell eigentlich nur vor Hähnchen, Enten und Gänsen, die noch nicht fertig gerupft sind oder Restfedern haben. Das finde ich wirklich absolut ekelig und musste auf diesem Gebiet leider auch schon Erfahrungen machen, weil meine Oma einen Bauernhof hat, auf dem ich schon des öfteren in den Ferien Hühner rupfen musste. Sowas kann ich wirklich gar nicht leiden und auch das abschneiden des Kopfes und der Beine missfällt mir zutiefst. Mit allem anderen habe ich weniger Probleme.

Ich habe in meinem Leben auch schon Kaninchen, Reh und Wildscheinfleisch zubereitet und hatte in keinem Fall Probleme damit. Ich bin mit diesen Fleischsorten aber auch schon mehr oder weniger aufgewachsen, da ich den Geschmack von Schweinefleisch nicht mag und es daher auch nicht esse. Ich habe gar kein Problem damit, dieses Fleisch zuzubereiten, vorausgesetzt aber, ich habe Fleischstücke vor mir und nicht noch das halbe Kaninchen. Damit würde ich wohl auch nicht ganz klarkommen.

Ich kann mir aber vorstellen, dass das bei dir einfach daran liegt, dass du dieses Fleisch nicht gewohnt bist und es dir vom Geruch und von der Konsistenz her fremd vorkommt, so dass du dich davor ekelst, da es nicht so ist wie das bekannte Schweinefleisch. Ich denke man kann das mit Meerestieren Vergleich. Ich habe in meinem Bekanntenkreis Leute, sehr gerne Hummer essen und diesen eben auch zubereiten. Einmal hatten wir dann aber die Gelegenheit auf frische Shrimps und da standen wir dann plötzlich alleine da, weil die beiden sich sich partout nicht an die Shrimps wagten. So mussten wir diese alleine ''schälen'' und so weiter, aber beim Essen waren sie wieder voll dabei. Es ist wahrscheinlich einfach nur die Angst vor dem Unbekannten.

tournesol hat geschrieben:Wie ist das bei euch? Wenn ihr keine Vegetarier seid, ist es euch dann komplett egal, um welches Tier es sich handelt? Am Geschmack kann es bei mir nun nicht liegen, da ich vorher noch nie eines dieser Fleischsorten gekostet habe. Mittlerweile habe ich meinem Sohn schon ein Rehfleisch gekocht und ich habe widerwillig zumindest ein wenig gekostet und ich muss sagen, dass es butterweich war und auch sehr gut geschmeckt hat. Trotzdem will ich kein Rehfleisch auf meinem Küchentisch haben. Ist doch nicht mehr normal!