Junge (11) kann gesunden Menschenverstand nicht anwenden!
@microonde
Er bekommt den sogenannten Förderkurs, weil er ein ausländischer Bürger ist. Das hat mit dem von mir beschriebenen Förderunterricht erst einmal nichts zu tun, denn Förderunterricht erhalten natürlich auch deutsche Schüler. Ich habe jetzt einmal zwei afrikanische Schüler gefragt, die bei mir im Haus wohnen. Beide bekommen Förderunterricht in Deutsch und auch einen Förderkurs in Deutsch. Aber beide Sachen unterscheiden sich von einander total.
Lass dir das doch einmal erklären und glaube nicht, dass beide Sachen auch der gleiche Unterricht ist. Der Junge benötigt schon das komplette Angebot, daher gibt es ja auch die beiden Varianten.
Ähm, Karlchen, was willst du denn an einem Schüler "stabilisieren"? Wenn er wirklich Defizite im Bereich der Lesekompetenz hat, dann hilft auch kein Förderkurs der einmal die Woche stattfindet- für dieses Problem gibt es noch gar keine erschöpfenden didaktischen Modelle. Dem Jungen kann es also nur gut tun, wenn er erstens Nachhilfeunterricht bekommt (bei Migranteneltern erfahrungsgemäß nicht selbstverständlich, das finde ich schon mal toll) und dann dabei auf einen Nachhilfelehrer trifft, der versucht Lücken zu schließen.
Die Lücken, die Migrantenkinder oft haben, ziehen sich nämlich über die gesamte vergangene Spracherwerbsphase hinweg. Text- und Satzmodelle ihrer Muttersprache lassen sich nicht auf das Deutsche übertragen und diese Dinge sind bereits beim Märchenvorlesebuch im Kleinkindalter relevant oder wenn kleine Kinder die Eltern fragen, was auf der Shampooflasche steht und diese es nicht sagen können, weil sie selbst erst dabei sind eine Sprache zu lernen. Das Problem dabei ist, dass es sich um nichtversprachlichtes Wissen handelt, was bei Schülern mit Schuleintritt voraus gesetzt wird. Und dieses Wissen muss in der Regel erfahren werden, die Zeit in der Schule reicht dafür oft nicht aus. Insofern kann es für den Schüler nur gut sein, wenn er im privaten Nachhilfeunterricht ein bisschen am Text spielt, ein Buch ließt, selbst etwas erzählt und verschriftlicht und sich mit einem Muttersprachler austauscht.
Das Argument, dass er keine Lust aufs Lernen hat, lasse ich hier auch nicht gelten. In der 5. / 6. Klasse sind Schüler eigentlich allesamt noch sehr motiviert und haben Spaß am Wissenserwerb. Und selbst die spätere Lustlosigkeit ist oft nur ein Symptom für tiefer gehende Lernschwierigkeiten.
@Feuerputz
Mit Stabilisieren meine ich ganz einfach das Verstehen der deutschen Sprache. Ich habe ja selbst afrikanische Schüler im Haus wohnen und die verstehen leider nicht immer alles. Das hat dann natürlich Folgen und zieht dann auch seine Kreise weiter. Daher muss man daran als einen der wichtigsten Punkte direkt arbeiten.
Ich denke das ist bei sehr vielen Nachhilfeschüler so. Ich habe auch schon jede Menge schwieriger Kandidaten gehabt und ich würde dir genau wie meine Vorredner auch dazu raten, dass Kind aufzugeben und mit seinen Eltern zu reden. Sie sollten den Jungen in einen professionellen Förderkurs stecken, wenn noch was aus ihm werden soll. Ich denke dass ist einfach fair, denn ich erlebe es immer wieder in meinem Umfeld, dass Nachhilfeschüler weiter und weiter unterrichtet werden, obwohl es nichts bringt. Aber die Leute, die die Kinder unterrichten wollen diesen Job eben nicht aufgeben, weil er nun mal Geld einbringt und manchmal denken sie, sie könnten dem Kind doch helfen, obwohl das leider meistens nicht der Fall ist.
Ich denke es ist einfach fair gegenüber den Eltern zu sagen, dass der Unterricht nichts bringt, wie man an den Leistungen des Kindes schließlich erkennen kann und dass man nicht weiter dafür bezahlt werden möchte. Ich denke man muss such dabei auch nicht schuldig fühlen und kann den Eltern klar ins Gesicht sagen, dass das Kind die Sachen nicht lernen wird, weil es entweder professionelle Hilfe braucht oder aber einfach nicht intelligent genug dafür ist.
Ich würde in diesem Fall nicht gleich darauf schließen, dass der Junge seinen gesunden Menschenverstand nicht einsetzen kann, sondern würde erst mal abklären, ob die Grundvoraussetzungen zur Lösung der Aufgabe überhaupt gegeben sind.
Das Leseverständnis ist ja nur eine der Voraussetzungen, aber kann der Junge überhaupt mit derartigen Aufgabenstellungen umgehen. Klar ist es für Erwachsene einfach solche Aufgaben zu lösen, aber die haben beispielsweise auch die Fähigkeit Textstellen einfach zu identifizieren, was ja scheinbar eines der Probleme war. Aber auch das muss man einfach erst lernen.
Weiterhin wäre es interessant auf wessen Intention der Junge den Nachhilfeunterricht besucht. So ganz abwegig ist der Gedanke nämlich nicht, dass dem Jungen die Schule und alles drum herum egal ist.
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