Gnocchi selber machen - Rezept gesucht

vom 02.10.2010, 17:06 Uhr

Da Kartoffeln die Woche im Supersonderangebot waren, habe ich nun eine für mich recht große Menge daheim. In der Regel mache ich daraus Röstkartoffeln. Gelegentlich koche ich meine Kartoffeln auch mal in Gemüse mit oder so. Salzkartoffeln mag ich gar nicht. Somit würde ich gerne mal was Neues ausprobieren.

Gnocchi sind ja an sich aus Kartoffeln. Deshalb denke ich, das wäre mal eine andere Variante. Nur habe ich keine Ahnung, wie man die Gnocchi zubereitet. Ich kann mich erinnern, dass dazu gekochte Kartoffeln benötigt werden. Werden die mit Schale, wie Pellkartoffeln, gekocht oder ohne Schale, wie Salzkartoffeln? Was brauche ich für Gnocchi noch? Ich kenne bisher nur abgepackte Gnocchi. Die habe ich meistens gebraten und dann mit Sahne oder so aufgegossen. Ich weiß aber, dass man die an sich erst kocht. Vor allem wenn man sie selber macht. Hat jemand von euch vielleicht ein erprobtes und einfaches Rezept? Möglichst mit Zutaten die in jedem Haushalt zu finden sind? Also Mehl, Eier, Speisestärke habe ich daheim. Und Seiten wie Chefkoch sind mir bekannt und ich suche bewusst erprobte Rezepte.

Und kann man Gnocchi einfrieren? Wenn ja, roh oder bereits gekocht? Was ist beim Einfrieren von Gnocchi zu beachten?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Naja, mit dem erprobten Rezept ist das hier so eine Sache. Kartoffeln sind Naturprodukte, deren Feuchtigkeitsgehalt abhängig von der Kartoffelsorte und der Lagerungsweise schwankt. So kann man solche Rezepte eigentlich nur pi mal Daume angeben. Wichtig ist auch, dass man für Gnocchi, genau wie für Kartoffelklöße, am besten eine mehlig kochende Sorte verarbeitet. Vorwiegend festkochende Sorten eignen sich zur Not auch, benötigen aber etwas mehr Mehl. Im Grunde dämpft man die Kartoffeln in der Schale, wie bei Pellkartoffeln.

Bitte nicht die Kartoffeln in Wasser liegend garen, da sie sonst zu viel Feuchtigkeit ziehen. Man benötigt dafür unsäglich viel Mehl um den Kartoffelpamps wieder fest zu bekommen. Die Zubereitung erfolgt genau nach dem Rezeptprinzip wie bei gekochten Klößen aus der deutschen Hausmannskost. Nach dem Pellen drückt man die Kartoffeln noch heiß durch eine Kartoffelpüreepresse. Für 2 Portionen wären das 250 g rohe Kartoffeln, 1 kleines Ei, ca 150 g Mehl, etwa 1 TL Salz. Das ganze wird zügig durchgeknetet, nachdem man die gedrückten Kartoffeln etwas abkühlen lassen hat. Sonst holt man sich leicht Brandblasen. Wenn man zu lange knetet, wird der Teig leicht zäh.

Der Teig ist gut, wenn er weich aber trotzdem gut formbar ist. Man rollt den Teig zu Rollen, die etwa so dick wie dein Daumen sind. Davon schneidet man dann lauter gleich große Stücke ab, die etwa Gnocchigröße haben. Die Formung erfolgt entweder dadurch, dass man nun in jedes Gnocchi mit dem Finger eine kleine Mulde drückt, das ist die einfacher Methode. Anspruchsvoller ist es schon, wenn man die Gnocchi mit der Gabel auf dem Blech einzeln so hin und her rollt, dass sich das Gabelzinkenmuster rund um den Minikloß abdrückt. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, Gnocchi immer auf einer bemehlten Arbeitsfläche auszurollen.

Gegart werden die Gnocchi wie Nudeln in reichlich heißem Salzwasser, das bei Gnocchi im Gegensatz zu Nudeln nur leise mit kleinen Bläschen sieden darf. Wenn die Gnocchi an die Wasseroberfläche schwimmen, sind sie gar. Danach werden sie mit dem Schaumlöffel aus dem Kochwasser gesammelt und abgetropft.

Die Weiterverarbeitung ist denkbar einfach: Die Portion, die man verzehren will, kann man nun mit der bevorzugten Soße vermengen und servieren. Die andere Portion kann man gekocht beispielsweise einfrieren und dann bei Bedarf durch anbraten wieder auftauen. Ich habe noch nie versucht, die Gnocchi ungekocht einzufrieren, ich vermute aber, dass sie dann verklumpen und unansehnlich werden.

Wenn man mal gerade keine Kartoffeln loszukriegen hat, kann man auch auf fertigen Kloßteig zurück greifen, falls dieser mindestens zur Hälfte aus gekochten Kartoffeln besteht. Das geht schnell und unkompliziert und gelingt auch leicht.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Wie unendlich umständlich.

Hier die Zubereitung, wie sie die meisten unserer Freunde aus Italien machen:
Pellkartoffeln vom Vortag
Mehl
Prise Salz

Du schnappst die Kartoffeln, reibst sie auf der Reibe, das geht leichter als die Nummer mit der Quetsche und die Masse wird fluffiger. Dann schaufelst du in der Schüssel ein Viertel der Kartoffelmasse zur Seite und füllst es mit Mehl auf, da die grobe Schätzung immer lautet: 3/4 Kartoffelmasse, 1/4 Mehl.
Dann das Mehl mit der Hand unterheben, so das eine lockere, krümelige Masse entsteht (ähnlich wie beim Krümelkuchen), die ca. eine halbe Stunde stehen lassen, damit das Mehl genug Zeit hat aufzuquellen.
Dann aus der Masse Rollen formen, zerschneiden und zu kleinen Bällchen rollen, einmal kurz drauf drücken und ab ins kochende Salzwasser. Sobald sie beim kochen hochkommen mit dem Schaumlöffel abschöpfen und mit etwas Butter übergießen, damit es nicht so verklebt.
Vorteil: Auf diese Weise werden die Gnocci für gewöhnlich locker und leicht und tendieren nicht zum zähen Gipsknödel en Miniature. Und es geht schnell. Und unkompliziert.
Eier und ähnliches kann man dranmachen, sorgt aber meistens für mehr Ärger, als Nutzen. Sagt meine Großmutter, welche die Dingerchen schon seit jahrzehnten durch den Kochtopf scheucht. :wink:

Gnocci einfrieren geht einfach: Gekocht einfrosten. Dann in kaltes Wasser legen und rausnehmen, wenn es kocht, da werden sie ziemlich leicht, nicht klitschig und bis in den Kern gar.

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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