Wie den eigenen Musikgeschmack herausfinden?
Ich habe mal darüber nachgedacht, welche Musikrichtung ich eigentlich am meisten mag und ich bin verwunderlicher Weise zu dem Ergebnis gekommen, dass ich nicht wirklich auf irgendeine Musikrichtung besonders stehe. Mir gefallen viele Titel aus den Charts und sonst gibt es auch aus dem Rock, dem Pop und noch vielen anderen Musikrichtungen Songs, die mir gefallen.
Ich finde es ein wenig verwunderlich, denn so wie ich das mitbekomme, haben viele Leute ihren eigenen Musikgeschmack und das hören sie dann ständig. Ich könnte es allerdings nicht aushalten stundenlang House oder Techno zu hören, denn auf Dauer wird mir das zu langweilig.
Wie ist das bei euch? Denkt ihr, dass jeder einen eigenen Musikgeschmack hat oder kann es auch sein, dass man alles mögliche quer durch die Charts hindurch mag? Woran könnte es liegen, dass jemand mehrere Musikrichtungen mag und jemand nur eine?
Das ist überhaupt nicht verwunderlich, es geht doch heute erstaunlich vielen Menschen so, dass sie sich nicht auf bestimmte Richtungen festlegen, sondern alles mögliche hören. ''Charts'' ist heute doch auch schon eine Art Musikgeschmack. Viele Menschen hören an Musik nur das Zeugs, was so im Radio oder Fernsehen kommt und richten sich einfach nach der Menge. Andere Menschen brauchen auch erst eine Weile, bis sie was gefunden haben, was ihnen gefällt, weil sie es erst überhaupt nicht richtig bemerken. Meine kleine Cousine ist hierfür ein wirklich gutes Beispiel. Sie hat sich nie wirklich was aus Musik gemacht und es war ihr egal, was gerade so lief. Einmal war sie dann jedoch bei mir zu Besuch und ich hörte gerade ein bisschen Indie, dass mir ein wenig bei einem anderen Stück weiterhelfen sollte. Meine Cousine, damals 7 Jahre alt, war auf einmal ganz aus dem Häuschen und total begeistert von der Musik.
Mir ist aufgefallen, dass es dabei besonders um die Menschen geht, die kein eigenes Musikinstrument spielen können. Solche Menschen hören sehr oft nichts bestimmtes, sondern schalten einfach nur das Radio ein und haben im CD Regal ''The Dome'' oder sonst irgendwelche CDs mit Charts stehen. Das ist nicht immer so, aber häufig. Menschen die ein Instrument spielen, haben oft ein besseres Gehör, ein besseres Gespür für Musik und können sich somit nicht mehr alles mögliche anhören.
Ich selbst zum Beispiel, konnte schon als Kind kein Radio hören und Charts waren mir immer schon absolut verhasst. Ich hasste dieses emotionslose Gedudel, das meist wirklich nur dafür geschaffen zu werden schien um irgendwelche Teens in Discos bei Laune zu halten. Absolut anspruchslos und langweilig. Inzwischen habe ich mich bei instrumentaler Musik (Klassik, Filmmusik, zeitgenössische Klassik usw.) und (Punk) Rock wiedergefunden. Ich könnte es mir übrigens auch absolut nicht vorstellen nur eine einzige Musikrichtung zu hören oder nur eine einzige Band. Ich sehe aber recht häufig Menschen, die genau das tun. Mein Nachbar, nur um ein Beispiel zu nennen, hört ACDC und er hört nur ACDC. Sowas kann ich überhaupt nicht verstehen.
Ich denke daher, dass nicht alle Menschen unbedingt ihren eigenen Musikgeschmack haben müssen. Menschen die sich weniger mit Musik beschäftigen und sie nur zum tanzen oder als Hintergrund brauchen, finden die Charts völlig ausreichend und hören sich eben das an, was im Radio kommt. Anderen Menschen gefällt sowas eben nicht und sie suchen daher nach anderen Richtungen. Generell würde ich aber ''Charts'' schon als eine Art eignen Musikgeschmack bezeichnen, weil es heutzutage sehr sehr viele Menschen gibt, die nur sowas hören.
Ein eigener Musikgeschmack hat sich bei mir nur sehr bedingt entwickelt. Dies ist in meinem Fall darauf zurückzuführen, dass ich mich in meiner knappen Freizeit, obwohl ich ein bisschen Klavier spiele und regelmäßig und leidenschaftlich gerne singe, eher anderen Hobbys, meiner Familie und meinen Freunden widme. Ein weiteres Problem ist, dass mir als Schülerin nicht übermäßig viel Geld für CDs zur Verfügung steht, deswegen gebe ich mich meist mit dem zufrieden, was im Radio läuft.
Mein Musikgeschmack ist also nicht besonders individuell. Es gehören Charts dazu, die ich meist neben dem Aufräumen oder dem Schreiben dudeln lasse, weil mir eine komplett stille Wohnung eher zu wider ist. Wenn ich die eintönigen und sich in der Dauerschleife ständig wiederholenden Charts nicht mehr hören kann, wechsle ich meistens zu einem Sender mit klassischer Musik, die ich persönlich sehr entspannend finde. Wenn ich hingegen etwas Energischeres benötige, was beispielsweise beim Sport der Fall ist, besitze ich noch einige CDs mit Rock und Heavy Metal.
In meinem Umfeld habe ich allerdings die Erfahrung gemacht, dass es immer weniger Menschen gibt, die auf die Frage nach ihrem Musikgeschmack gezielt mit einer bestimmten Richtung antworten können. Viel öfter hört man: „Ein bisschen hiervon, ein bisschen davon“. Ich kann das schlecht kritisieren, schließlich bekäme man von mir kaum eine andere Antwort, andererseits finde ich es immer schön, wenn jemand enthusiastisch über eine Musikrichtung oder eine LieblingsBand berichten kann; und nein, das Verhalten von kleinen Mädchen, die einen gutaussehenden Star unabhängig von der Musik anhimmeln, zähle ich nicht dazu.
Bei der Jugend in meinem Alter habe ich beobachtet, dass die Wenigsten einen eigenen Musikgeschmack, egal ob vorhanden oder nicht, ausleben und sich sehr stark von der Masse beeinflussen lassen, was dazu führt, dass auf jeder Party ungefähr das gleiche läuft, was ich persönlich sehr schade finde. Auch habe ich beobachtet, dass Jugendliche, die einen für diese Altersgruppe eher ungewöhnlichen Musikgeschmack, wie beispielsweise klassische Musik, angeben, oftmals schief angesehen werden. Da wundert es kaum noch, dass sie sich mit der Äußerung darüber eher zurückhalten.
Wie schnell man sich vor allem als Kind beeinflussen lässt, habe ich selbst schon erfahren dürfen. Als kleines Mädchen hörte ich meist das, was mir von meinen Eltern vorgesetzt wurde, dann kam allerdings eine Freundin von mir auf den Geschmack und schaffte sich alle alten CDs von der Band Rosenstolz an. Sie spielte mir einige Lider vor, erzählte begeistert von der Gruppe und schon am nächsten Tag kaufte ich mir ebenfalls die Platten. Es dauerte kaum zwei Tage, bis wir beide voller Begeisterung die vulgärsten Lieder der Band sangen, allerdings hielt der Spuk nicht lange an, da besagte Freundin recht schnell ihren Geschmack wechselte. Rosenstolz alleine anzuhimmeln machte irgendwann kaum mehr Spaß und so schraubte ich den Konsum ebenfalls langsam aber sicher zurück.
Ich denke also, dass sich der Musikgeschmack sehr stark durch die Umwelt beeinflussen lässt. Dazu zähle ich Freunde, Familie und Ähnliches. Menschen, die ihren eigenen Geschmack unabhängig von äußeren Einflüssen entwickeln, gibt es meiner Meinung nach in eher geringer Anzahl, allerdings schätze ich diese Eigenständigkeit dennoch sehr.
Du mischt hier zwei Sachen zusammen, die für mich nicht zusammen gehören. Musikgeschmack und Musikstil sind zwei völlig verschiedene Dinge.
Natürlich hat jeder, der Musik hört einen eigenen Musikgeschmack, denn jeder, der Musik hört wird bestimmte Stück mögen und bestimmte Stücke nicht mögen. Und da dieses "Mögen" rein subjektiv ist, ist das eben der Musikgeschmack dieser Person. Ist doch eigentlich völlig logisch, oder? Ob sich der Musikgeschmack nun auf wenige Musikstile beschränkt oder ob man unabhängig von diesen Schubladen, die sowieso immer durchlässiger werden, seine Lieblingsmusik findet, ändert nichts an dieser Tatsache.
Woran es nun liegt, dass manche Leute nur eine Musikrichtung mögen? Ich würde schätzen, dass es in vielen Fällen einfach am Umfeld liegt oder auch an mangelnden Gelegenheiten. Jemand, der zum Beispiel nur die Charts, die gängigen Radiosender und ähnliches als Quellen für neue Musik kennt, wird wahrscheinlich nicht oft mit weniger kommerzieller Musik in Berührung kommen. Und jemand, der im Freundeskreis lauter Rap Fans hat wird davon vor allem in jungen Jahren, sicher oft in diese Richtung beeinflusst werden und du musst ja auch bedenken, dass gerade Jugendlichen oft nicht nur die Musik sondern auch ein bestimmtes Image oder ein bestimmter Lifestyle mit verkauft werden.
Wie alt bist du denn? Ich glaube, mich erinnern zu können, dass du mal etwas von 12 oder 13 geschrieben hast. In dem Alter fängt man doch eigentlich erst an, sich für Musik zu interessieren. Klar, dass man sich da zuerst an seinen Freunden orientiert und an dem, was gerade "angesagt" ist. Die Charts sind ja insofern auch nicht schlecht, dass sie - wenn auch nicht viele, trotzdem ein paar - unterschiedliche Musikstile umfassen, meist House, Hip-Hop, ein bisschen Rock und natürlich seichten Pop.
Auch wenn da die Auswahl nicht groß ist, kann man über die Charts auch auf den Geschmack kommen. Wenn dir ein Lied gefällt, kannst du zum Beispiel auf Youtube nach weiteren Songs von dem Künstler suchen, dann findest du vielleicht ähnliche Gruppen, die dir gefallen und so weiter. So kann man herausfinden, welche Musik einem zusagt und was nicht. Aber durch Charts-Hören allein wirst du, denke ich, keinen eigenen Musikgeschmack entwickeln.
Klar, es gibt Leute, die sich nicht für Musik interessieren und das Radio nur als Hintergrundgeräusch laufen lassen. Aber manche geben auch vor, einen Musikgeschmack zu haben, kennen dann aber nur einzelne Songs, die gerade in den Charts sind. Das finde ich ziemlich peinlich für erwachsene Menschen. Dann gibt es noch diese meist 14- bis 16jährigen Mädchen, die zusammen mit ihren 20 Freundinnen Punkrock (bei den Jungs ist es Hip-Hop) hören und sich ganz individuell vorkommen. Das ist aber eigentlich nur Gruppenzwang und bedeutet nicht, dass jeder von ihnen einen eigenen Musikgeschmack hat.
Mein Musikgeschmack hat sich auch langsam entwickelt. Als Kind habe ich natürlich die Musik meiner Eltern mitgehört und war ein großer Fan von Adriano Celentano . Mit 11 oder 12 habe ich Radio gehört, MTV geschaut und hatte auch "The Dome"-CDs. Schnell hat sich aber herausgestellt, dass mir von der Musik, die in den Charts war, Eminem am meisten gefiel und ich schaffte mir nach und nach alle Alben an. Da war ich ungefähr 13. Mit der Zeit erweiterte ich dann meine CD-Sammlung um Alben von Tupac und - ja ich gebe es zu - 50 Cent. Aber mit 15 hörte ich dann eines Tages "Soulstorm" von Patrice im Radio und war hin und weg. Nach einer längeren Jack Johnson- und Cranberries-Phase kam ich über einen französischen Reggaesong in der Schule wieder darauf zurück. Seitdem höre ich vor allem Reggae. Über Youtube, Konzerte und Festivals habe ich viele Künstler aus der ganzen Welt gefunden, die meinen Musikgeschmack geprägt und erweitert haben und auch immer wieder ein bisschen verändern.
Natürlich muss man sich mit der Musik befassen wollen und - vor allem in deinem Alter wichtig - den Mut haben, seinen eigenen Geschmack zu zeigen. Vielleicht hast du ja auch so ein Aufwacherlebnis wie ich mit dem Reggaesong aus der Französischstunde, den ich daheim sofort im Internet gesucht habe. Über diesen bin ich auf einen Afrikaner - Tiken jah Fakoly - gekommen, der mir die Augen geöffnet hat. Zum ersten Mal habe ich wirklich die Musik gehört, die am meisten zu mir passt und das habe ich sofort gespürt. Das war ein sehr emotionaler Moment .
Genau so einen Moment wünsche ich dir auch! Probier einfach rum, erzwinge nichts, aber hör dir viele verschiedene Sachen an. Irgendwann findest du etwas, was dich wirklich umhaut. !
Ich möchte meinen das ich einen recht festgelegten Musikgeschmack habe, der kaum von anderen Menschen in meinem Leben beeinflusst wurde. So höre ich am liebsten Metal bzw. Screamo und kann mich auch den ganzen Tag damit abfinden ohne das es mir zu eintönig wird. Ich selbst spiele Gitarre seit nunmehr 7 Jahren und kann mich demnach sehr schnell für Stücke mit Band begeistern. Gegen Klassik und Alternative bin ich auch nicht abgeneigt, denn auch dort findet man genug Einflüsse die einen inspirieren. Klassik kommt bei mir jedoch meistens nur zum Vorschein wenn ich mich entspannen möchte.
Was ich so gut wie garnicht leiden kann sind Genres wie Hip Hop, Rap, House/Techno und Pop. Es stört mich wenn Artisten ihre Stücke nicht selbst schreiben, kein Instrument spielen, alles am Computer bearbeitet und künstlich verzerrt wird oder nur ein Beat untergemischt wird. Es geht ja sogar soweit das viele solcher 'Künstler' Playback während einem Konzert laufen haben, weil sie entweder lieber Entertainer spielen wollen oder weil sie es ohne Bearbeitung live einfach nicht zufriedenstellend auf die Reihe bekommen.
Bei anderen Menschen ist es mir ehrlich gesagt vollkommen egal was für Musik sie hören, solange sie mich nicht damit belästigen indem ich es mir über längere Zeit anhören muss oder indem sie sich anscheinend keine Kopfhörer leisten können und erwarten das der ganze Bus mithört. Aus dem Grund gibt es mir bei auch kaum Einflüsse anderer Leute, habe mich nie sonderlich für die Geschmäcker von anderen in Richtung Musik interessiert und da es mir auch herzlich egal ist ob einige Leute mich schief angucken wegen meinem Geschmack, bleibe ich einfach bei der Musik die ich leiden mag.
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