Job trotz ungutem Gefühl annehmen?
Ich habe mein Studium beendet und suche nun einen Job. Ich habe mich auf verschiedene Stellen in meinem Fachbereich beworben und hatte vor einigen Tagen ein Vorstellungsgespräch. Es stellte sich heraus, dass der Job genau die Sachen beinhalten würde, die ich nicht so toll finde. Ich hätte unter anderem keinen geregelten Tagesablauf, keinen festen Arbeitsplatz und würde in einem Bereich arbeiten, den ich als sehr belastend empfinde.
Ich habe mir eine Pro und Contra Liste gemacht, um alle Vor- und Nachteile auf einen Blick zusehen. Dabei habe ich nur 3 Punkte für den Job und 10 Punkte, die dagegen sprechen. Es stehen bei mir außerdem noch viele andere Bewerbungen offen, die sich besser anhören. Zudem habe ich ein gutes Zeugnis und bin erst seit ein paar Tagen arbeitslos. Ich grübele nun, ob ich den Job trotz des unguten Bauchgefühls und nur wegen des Geldes annehmen soll. Was würdet ihr mir raten?
Das ist eine sehr schwierige Entscheidung, die dir sicherlich niemand abnehmen kann. Auf der einen Seite würdest du dann zumindest einmal Geld verdienen, wenn du die Stelle annimmst. Du könntest dich ja trotzdem nach einer weiteren Stelle umschauen, müsstest aber vermutlich wenigstens die Probezeit absolvieren, bevor du einen anderen Job annehmen könntest. Diese kurze Zeit würde ich dann aber als akzeptabel ansehen, wenn du danach wirklich etwas für dich besser geeignetes in Aussicht stehen hast.
Auf der anderen Seite könntest du, wenn du dir aufgrund deiner Noten und Leistungen recht sicher bist, dass du auch nach kurzer Zeit eine andere Stelle, die dir vielleicht besser gefällt, bekommen kannst, die Stelle nicht annehmen. Ein Job, der soviele Nachteile wohl hat, wie du es gerade beschrieben hast, macht dir dann sicherlich auf Dauer wenig Spaß. Und Spaß sollte die Arbeit trotz allem auch machen.
Musst du dich denn gleich entscheiden oder hast du noch soviel Zeit, dass du deine nächsten Bewerbungen auf eine andere Stelle abwarten kannst? Wenn das nämlich der Fall wäre, würde ich zunächst noch eine weitere Stelle anschauen, bevor ich der ersten wirklich zusagen würde.
Ich an deiner Stelle würde das Jobangebot nicht annehmen. Du sagst, der Job bereitet dir quasi im Vorhienein schon Bauchschmerzen, da er gar nicht deinem Interessensgebiet entspricht. Es bringt nichts, irgendwo zu arbeiten, wo es einem gar nicht gefällt. Vorallen Dingen nicht, wenn man ein gutes Zeugnis und infolgedessen ja auch bessere Chancen auf eine bessere Arbeitsstelle hat.
Warte ersteinmal ab, ob du nicht den Zuschlag für eine andere Stelle bekommst. Wie du schon sagtest, lange auf der Suche bist du ja noch nicht. Wenn du wider Erwarten keinen Job bekommen solltest, der dir gefällt, kannst du immernoch einen Job annehmen, dem du nicht so positiv gegenüber stehst. Es ist dann zwar wahrscheinlich nicht der, der aktuell zur Debatte steht, aber unangenehmere Jobs sollte man eigentlich immer finden
Ich wünsche dir, dass du die für dich richtige Entscheidung findest, und natürlich ganz viel Glück und Erfolg im Berufsleben!
Ich denke, dass du in diesem Job nicht glücklich werden würdest. Ich weiß selbst, wie es ist, wenn man einen Arbeitsplatz hat, der einem eigentlich nicht zusagt und man sich trotzdem jeden Tag dorthin quälen muss und das kann es ja nicht sein. Die Idee mit der Pro und Kontra Liste finde ich sehr gut und diese zeigt ja auch schon ein eindeutiges Ergebnis an.
Sicherlich könntest du erstmal diese Stelle annehmen, aber vielleicht kommt genau jetzt ein noch besseres Angebot. Da so viel gegen diese Stelle spricht, würde ich an deiner Stelle wohl auch darauf verzichten und weiter suchen. Es nützt ja nichts, wenn du schon vorher ein ungutes Gefühl hast.
Im Grunde kann dir keiner die Entscheidung abnehmen. Und ich weiß nicht, ob dir helfen würde, wenn du weißt, wie andere reagieren würden. Ich zum Beispiel würde den Job annehmen. Ich würde aber immer weiter Bewerbungen schreiben und in der Probezeit kannst du problemlos kündigen. Du hast eventuell eine Kündigungsfrist, die du einhalten musst, kannst aber bequem wechseln.
Die Probezeit ist ja dafür da, dass der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber feststellen können, ob sie zusammen harmonieren und auch, ob der Job dir liegt. Vielleicht ist der Job ja gar nicht so schlimm, wie du jetzt denkst und dir gefällt der Job ja doch. Ich würde nichts unversucht lassen und ehe du dann nur noch Absagen hast, würde ich lieber den Job annehmen und mich weiter bewerben. Wie sagt man so schön? "Besser den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach". Versuche dein Glück bei der Firma und wenn es gar nicht geht, dann wechsel in einen anderen Job.
Ich finde, Diamante hat es schon sehr gut getroffen, denn eine Garantie, dass Du schnell ein Jobangebot bekommst, dass eher zu Dir passt, kann Dir niemand geben. Ich spreche da aus eigener Erfahrung weil ich auch schon in derselben Situation gesteckt habe und ich meine Entscheidung heute anzweifle weil sich bislang eben nichts mehr ergeben hat.
Ich dachte damals auch, dass es sicher nicht die letzte Gelegenheit gewesen ware die sich bietet – und noch ist ja bei mir auch nicht aller Tage Abend – die Realität sieht aber eben so aus, dass Du nicht der Einzige bist der bestimmte Qualifikationen nachweisen kann. Tritt jemand anderes in Konkurrenz zu Dir auf der beispielsweise weniger Gehalt verlangt, bist Du gnadenlos aus dem Rennen. Solltest Du Dich dafür entscheiden das Angebot anzunehmen, hast Du Dich ja nicht gleich auf ewig und drei Tage festgelegt. Du hast jederzeit die Möglichkeit Dich anderweitig zu bewerben und zu kündigen sobald Du eine Stelle gefunden hast, die Dir eher zusagt.
Für den Moment aber sollte wohl vorrangig sein, dass Du die Chance hast sofort aus der Arbeitslosigkeit auszusteigen, Geld zu verdienen, Erfahrung zu sammeln und damit Deine Möglichkeiten einen besseren Job zu finden, zu erhöhen. Ist man erst mal drin in der Arbeitslosigkeit kann es trotz guter oder sehr guter Qualifikationen schwer werden, wieder Einstieg ins Berufsleben zu finden. Ich bin mittlerweile so weit, dass ich das nächstbeste Angebot annehmen werde dass sich mir bietet. Wechseln kann man immer noch.
Ich persönlich würde sagen, wenn du ein schlechtes Gefühl hast, lass die Finger davon. Wenn man mit einem schlechten Gefühl an eine Sachen ran geht, kann das ganze nur schiefgehen, schließlich hast du die ganze Zeit im Hinterkopf das es schiefgeht.
Das funktioniert wie die Selbsterfüllende Prophezeiung. Was du natürlich machen könntest, den Job annehmen und den nur solange machen bis du eine neue bessere Stelle hast, schließlich kannst du in der Probezeit jederzeit kündigen. Allerdings ist das manchmal garnicht so einfach, wenn man erstmal in der Firma ist und auch einige Kontakte geknüpft hat, fällt es einem doch manchmal schwerer als man es vorher vermutet hätte.
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