Irisdiagnostik wirklich zuverlässig?

vom 29.07.2010, 10:24 Uhr

Der Hausarzt einer guten Bekannten macht Irisdiagnostik und angeblich liegt er fast immer richtig, was die Krankheiten seiner Patienten betrifft. Er braucht kaum seine Gerätschaften und wenn, dann nur um die Diagnostik zu bestätigen. Meine Bekannte schwört auf Irisdiagnostik. Der Arzt braucht angeblich nur den Patienten in die Augen zu sehen und schon weiß er, welche Krankheit der Patient hat und wo er dann ansetzen muss um zu sehen, wie weit die Krankheit fortgeschritten ist. So hat er auch die Gallensteine meiner Bekannten entdeckt.

Was ist Irisdiagnostik und wie zuverlässig ist diese Irisdiagnostik? Kann man wirklich so genau in den Augen sehen, was man für eine Krankheit hat? Ist das eine Gabe des Arztes, die nicht angelernt ist, sondern angeboren? Wird sowas auch im Medizinstudium durchgenommen? Oder ist es eher Scharlatanerie?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Heilpraktiker oder auch Anthroposophische Ärzte (also Ärzte, die ganzheitliche Medizin betreiben) machen häufig Irisdiagnostik. Bücher zum Thema gibt es auch eine Menge. Ich denke schon, dass das funktioniert. Nicht nur mittels Irisdiagnostik, auch am Gesicht an sich kann man dem Menschen angeblich seine Leiden ansehen.

Jedes Gesicht ist anders, das Gesicht ist angeblich der Spiegel der Seele. Und nur in einem gesunden Menschen steckt eine gesunde Seele. Irgendwie hängt das zusammen. Es gibt gewisse Veränderungen, die für einen Fachmann ersichtlich sind, die zeigen was man an Krankheiten hat. Bestimmte Organe stehen für bestimmte Regionen der Augen oder des Gesichts und daran erkennt der Arzt die Krankheit.

Ich bin keine Fachfrau und weiß leider nicht genau wie das funktioniert. Aber ich habe schon viel darüber gelesen und kann mir gut vorstellen, dass es tatsächlich geht. Es gibt viele Berichte im Netz darüber, viele Bücher und viele Alternativmediziner handeln nach dieser Methode. Also muss es damit etwas auf sich haben. Und wenn bei deiner Bekannten die Befunde stimmen, die er anhand der Irisdiagnostik macht, dann ist das wieder ein Beweis mehr das hier etwas dran sein muss.

Vielleicht weiß ja jemand anderes hier genauer, wie das funktioninert.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Diese Form bzw. Art der Diagnostik ist purer Unfug, denn die Resultate bei einer solchen Untersuchung sind leider sehr ernüchternd. An vielen Universitätskliniken ist daher diese Untersuchungsform bei den Spezialisten äußerst umstritten. Beispielsweise liegt bei den Tumorpatienten die Trefferquote bei der Diagnose bei ungefähr 10 Prozent.

Bei seltenen Krankheiten oder erblich bedingten Krankheiten kommt in der Regel überhaupt keine brauchbare Diagnose ans Tageslicht. Bei den untersuchten Patienten können sich erstellte Fehldiagnosen als sehr fatal auswirken. Daher sollte man unbedingt anderen Untersuchungsmethoden den Vorrang geben.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



karlchen66 hat geschrieben:Diese Form bzw. Art der Diagnostik ist purer Unfug, denn die Resultate bei einer solchen Untersuchung sind leider sehr ernüchternd. An vielen Universitätskliniken ist daher diese Untersuchungsform bei den Spezialisten äußerst umstritten. Beispielsweise liegt bei den Tumorpatienten die Trefferquote bei der Diagnose bei ungefähr 10 Prozent.

Wenn ich schon lese, dass diese Methode bei Spezialisten umstritten ist, bekomme ich schon fast einen Anfall. Das hat nichts mit dir zutun, also nicht falsch verstehen. Aber sicherlich ist bei Schulmedizinern alles irgendwie umstritten, was sie nicht selbst machen oder belegen können.

Die Irisdiagnostik ist auch nicht als einzige oder allein für sich gesehene Diagnosemaßnahme sinnvoll, sondern im Zusammenspiel mit weiteren. In der Homöopathie beispielsweise kann man dadurch das entsprechende Mittel finden, auf das der/die Patient/in anspricht oder nicht. Als puren Unfug würde ich das nicht bezeichnen. Das klingt für mich nach Unwissenheit. Es gibt belegte Fälle, die beweisen, dass man mit diesem Diagnoseverfahren gewisse Leiden finden und beheben kann. Ob das für deine Beispiele zutrifft weiß ich nicht, würde ich aber auch nicht zwingend behaupten wollen. Denn ein Tumor ist nicht die Ursache einer Krankheit, sondern ihr Symptom. Das bedeutet, wenn eine Irisdiagnose gemacht wird, findet der Arzt eine andere Krankheit heraus, aus dieser dann der Tumor resultierte. So kann sie durchaus wieder Sinn ergeben. Aber um das zu wissen muss man sich, so wie ich es schon lange tue, damit eingehender befassen und recherchieren.

Natürlich sollte man sich nicht ausschließlich darauf verlassen, aber im Gesamtbild mit anderen Maßnahmen ist sie durchaus sinnvoll! Wer noch nie bei einem ganzheitlichen Arzt war, der sollte mal dorthin gehen und ihn nach einer Irisdiagnostik befragen. Ich glaube da würde jeder mit einer positiveren Meinung wieder heraus gehen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



@Vampirin
Diese Untersuchungsmethode ist umstritten und man kann diese Ergebnisse auch nachlesen. Natürlich benötigt ein Arzt nur einen Hauptschulabschluss, um beispielsweise an einer Universität arbeiten zu können. Dann weiß er auch nicht genau worüber er spricht. Aber nun einmal im Ernst, denn die erzielten Ergebnisse sprechen eine eindeutige Sprache.

Die von dir genannten zusätzlichen Untersuchungen sind Untersuchungen nach der Schulmedizin und nicht als eine Ergänzung zu sehen. Sie geben dann nur etwas mehr Auskunft in Bezug auf die vielleicht richtige Diagnose. Beschränkt man sich allerdings nur auf die Art der Untersuchungen, hat man in jedem Fall sichere Ergebnisse.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Irisdiagnostik ist nicht einmal umstritten, es ist einfach nur esoterischer und pseudowissenschaftler Humbug - genauso wie Anthroposophie und anderer Müll.

Diamante hat geschrieben:Was ist Irisdiagnostik und wie zuverlässig ist diese Irisdiagnostik?

Um mal die Zuverlässigkeit zu konkretisieren: Die Ergebnisse die mit der Irisdiagnostik festgestellt werden liegen nachweislich nicht über oder unter der Zufallsquote. Heißt: Ich kann da auch einen medizinischen Amatuer raten lassen, was derjenige denn für eine Krankheit hätte und er hätte ein genauso "gutes" Trefferbild wie Ärzte, die die Irisdiagnostik anwenden.

Diamante hat geschrieben:Kann man wirklich so genau in den Augen sehen, was man für eine Krankheit hat?

Natürlich - wenn man eine Augenkrankheit hat. Woran sollen es sonst Augenärzte feststellen, am großen Zeh? Ansonsten: Unfug!

Diamante hat geschrieben:Ist das eine Gabe des Arztes, die nicht angelernt ist, sondern angeboren?

Das ist eine Gabe, die nicht angeboren noch angelernt ist, sondern eingebildet.

Diamante hat geschrieben:Wird sowas auch im Medizinstudium durchgenommen?

Irisdiagnostik ist wie gesagt eine reine Pseudowissenschaft und esoterischer Schwindel - sowas wird also nicht im Studium durchgenommen, genauso wie anderer Käse aus der Richtung. So etwas kann man nur in (meist) speziellen Vereinen oder Schulen lernen, die sich dafür ordentlich bezahlen lassen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


An der ganzen Angelegenheit ist ein Körnchen Wahrheit dabei, welches als ein Argument für die Irisdiagnostik ausgenutzt wird. Personen mit einem geringen Wissen in der Richtung sind natürlich die idealen Opfer.

Ein Augenarzt sollte beispielweise die Iris des Auges untersuchen, denn er kann auch spezielle Diagnosen stellen. Eine defekte Iris im Auge ist leider in der heutigen Zeit keine Seltenheit. Die Sehfähigkeit ist bei den betroffenen Personen eingeschränkt. Weiterhin kann unter Umständen auch eine rheumatische Erkrankung vorliegen. Dies muss allerdings ein Orthopäde genau abklären.

Aber genau diesen Fakt machen sich beispielsweise unseriöse Ärzte zum Nutzen, weil sie hier speziell auf andere Krankheiten schließen. Dabei ist eben nur sicher, dass es sich um eine Einschränkung der Sehkraft handeln kann oder vielleicht eine rheumatische Erkrankung vorliegen kann. Allerdings können diese Diagnosen auch nur spezielle Fachärzte bestätigen.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



karlchen66 hat geschrieben:An der ganzen Angelegenheit ist ein Körnchen Wahrheit dabei, welches als ein Argument für die Irisdiagnostik ausgenutzt wird.

Da ist überhaupt kein Körnchen Wahrheit dabei - wenn ein Augenarzt eine Diagnose stellt geschieht dies nicht auf Basis der "Irisdiagnostik", sondern ganz allein auf schulmedizinischen Erkenntnissen.

Gleiches gilt für eine fachübergreifende Diagnose - auch hier führt keine Raterunde wie bei der Irisdiagnostik zum Ergebnis.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Bloß das meinte ich damit allerdings nicht. Das Körnchen Wahrheit bezog ich allerdings auf die Personen mit dem geringen Wissen, denn die fallen auf eine solche Form der Diagnostik immer noch rein. Dadurch wird diese Methode auch in gewissen Bevölkerungskreisen immer sehr populär sein. Nur ein Augenarzt kann klare und vor allem eindeutige Diagnosen stellen.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich zähle mich dann mal zu dem primitiven Personenkreis.:lol: Ich sehe das ganz anders, nämlich das Irisdiagnostik tatsächlich funktioniert, aber ähnlich gehandelt wird wie Osteopathie oder Chiropraktik oder ähnliche Sachen. Wenn man sich damit nicht auskennt und man auf einen Scharlatan hereinfällt kann man dem ganzen natürlich sehr skeptisch gegenüber stehen. Erwischt man aber einen wirklich guten, der es nicht in einem Wochenendkurs gelernt hat, sondern tatsächlich, dann sieht die Sache schon ganz anders aus.

Ich glaube schon das Irisdiagnostik gut und auch sehr zuverlässig ist.
Wenn man mal bei einem älteren Arzt war, merkt man das die sehr häufig direkt auf den ersten Blick erkennen was einen zu ihnen führt. Einfach aufgrund eines Blickes ins Gesicht, und am besten in die Augen.

Die jüngeren Ärzte verlassen sich sehr auf Blutwerte und so weiter, ein erfahrener Arzt, so hab ich es tatsächlich erlebt, sieht einem Patienten schon eher an was ihn zum ihm führt.

Mein Vater war zudem mal hier bei einer Irisdiagnostik und sie hat da auch erkannt das er Probleme mit der Bauchspeicheldrüse hat und das er Probleme mit dem Darm hat.

Es ist wirklich faszinierend, aber anscheinend kann man in der Iris und an der Färbung erkennen wo im Körper gerade was schief läuft oder schief gelaufen ist. Darüber kann man sogar einiges im Internet nachlesen.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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