Diensthabende Hebamme ablehnen

Ich denke hin und wieder darüber nach ob wir eventuell ein zweites Kind möchten und irgendwie ist der Wunsch schon da. Allerdings kommt mir dann immer wieder gleich der Gedanke an die Geburt, den die erste Geburt war ein Horror, dank der Hebamme. Leider gibt es in der Umgebung kein anderes Krankenhaus, sodass nur dieses eine in Betracht kommt. Jetzt ist die Überlegung ob es Möglich ist von vorne herein eine bestimmte Hebamme auszuschließen, oder ob man dann einfach die nehmen muss die gerade Dienst hat. Wobei in diesem Krankenhaus immer zwei Hebammen Dienst haben.

Bei der ersten Geburt habe ich mir nicht so viele Gedanken darum gemacht. Habe es einfach auf mich zukommen lassen, aber leider hatten wir so viel Pech mit der Hebamme. Sie war einfach ein Horror um genau zu sein. Soviel ich weiß gibt es in diesem Krankenhaus die Möglichkeit einer Wahlhebamme nicht. Wie habt ihr das gemacht. Einfach die genommen die da war oder auch schon mal gesagt das ihr mit der oder der nicht klar kommt. Irgendwie ist das so ein Gedanke der mir bei der Überlegung von einem Geschwisterchen für unsere Maus immer wieder durch den Kopf geht. Darf oder Kann man eine diensthabende Hebamme ablehnen?

Wie soll das gehen? Du planst ja die Geburt nicht an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Stunde und wenn du keine "Haushebamme" hast, die auch Beleghebamme im Krankenhaus ist, in dem du entbinden willst, dann musst du die Hebamme nehmen, die gerade Dienst hat. Sie werden für dich nicht eine Hebamme nach Wunsch aus der Freizeit holen, damit du zufrieden mit der Geburt bist.

Wenn 2 Hebammen anwesend sind, werden diese auch so arbeiten, wie sie gerade zur Verfügung stehen und wenn die eine Hebamme gerade frei ist, wenn du in den Wehen liegst, musst du diese auch nehmen. Wenn jeder diese eine Hebamme ablehnen würde, dann würde die zweite Hebammke routieren, während die andere dann wunschgemäß nicht gebraucht wird. Logischerweise wird das nicht gehen.

Frage doch mal deine betreuende Hebamme, ob sie eventuell mit ins Krankenhaus gehen würde, wenn es soweit ist. Manche Krankenhäuser machen das und dann hast du eine Hebamme dabei, die dir vertraut ist. Aber wenn das Krankenhaus das nicht macht, dann kannst du die Hebamme nicht wählen, wenn gerade mehrere Geburten sind.

Soweit ich weiß hast du das Recht darauf jemanden abzulehnen und das muss das Krankenhaus auch akzeptieren. Sobald du die Krankenhaustüren betreten hast gibst du weder deinen Kopf an der Rezeption ab, noch deinen freien Willen. Alles was gegen deinen freien Willen geht, könnte man als Körperverletzung ansehen.

Wie lange ist die Geburt deines Kindes her? Eventuell hat sich schon einiges beim Hebammenpersonal getan und du wirst gar nicht mehr auf sie treffen. Da es meist etwas Zeit gibt, wenn man zur Geburt fährt, solltest du die Zeit nutzen um dein Anliegen mit deinem Arzt zu besprechen. Der wird sicherlich Verständnis zeigen. Pech ist es natürlich, wenn an diesem Tag nur diese Hebamme zur Verfügung steht.

Die Geburt deines ersten Kindes liegt ja schon eine ganze Zeit lang zurück. Bist du dir sicher das die betreffende Hebamme dort noch arbeitet? Und ich dachte an sich, ihr seid nach der Geburt eures Kindes weiter weg gezogen, dann müsste ja jetzt auch ein anderes Krankenhaus zu erreichen sein oder?

Generell ist es möglich Behandler abzulehnen. Nur wie das praktisch aussieht, ist eine Sache für sich. Du schreibst ja es gibt zwei Hebammen pro Schicht. Also sind in dem Krankenhaus vielleicht zehn Hebammen maximal angestellt. Wenn du nun noch eine ablehnst, besteht die Gefahr trotzdem, dass du in der Zeit gebärst, in der die beiden zusammen Schicht haben. Oder du eine so lange Geburt hast, dass du eventuell sogar mehrfach an die abgelehnten Kräfte gerätst. Oder du hast das Glück und es ist eine Hebamme da, die du magst und sie hat mit der Hebamme Dienst, die du nicht magst und die Hebamme, die du magst muss bei einem Notfall bleiben.

Ich kann dir nur von meinen Erfahrungen mit dem ablehnen von Behandlern in einem Krankenhaus berichten. Allerdings bezogen auf einen anderen Bereich. Ich habe auch Gründe, warum ich bestimmte Behandler ablehne. Und in meinem Fall ist eine Zusammenarbeit nur möglich, wenn ich dazu bereit bin. Was halt nur funktioniert, wenn ich den Behandler nicht ablehne. Und den Fall gibt es bei mir leider öfters.

In einem Fall ging es um die ambulante Anbindung an ein Krankenhaus. Eine Möglichkeit an einen niedergelassen Arzt angebunden zu werden gab es nicht. Die Ärztin die aber dort behandelte lehnte ich ab. Die zweite Ärztin die dort behandelte, wollte mich nicht behandeln. Mit viel Glück hat sich ein Arzt, der dort an sich keine ambulanten Patienten behandelt, bereit erklärt mich zu behandeln. Der Arzt ist in dem Haus Oberarzt. Hier in Deutschland gibt es Oberarztbehandlung sehr, sehr selten für Krankenkassenpatienten. Sprich ein absolutes Ausnahmeding. Und eine Zeit lang fand ich es ganz gut. Aber mir sind mehr als einmal enorme Nachteile dadurch entstanden.

Ich habe auch schon Personal von der Pflege abgelehnt. Was auch immer wieder zu Konflikten führte. Wobei ich offen sagte, warum ich diese Personen ablehnte und es auch nichts mit der Person direkt zu tun hatte. Ist nur problematisch gewesen, da ich ja in irgendeiner Form trotzdem auf diese Person der Pflege angewiesen war. Man sagte mir zwar, dass sei kein Problem. Auch die Schwester selbst sagte mir das und das sie es nicht persönlich nimmt. Aber sie hat es mich trotzdem spüren lassen.

Ich würde mich an deiner Stelle erst mal kundig machen, ob die Hebamme überhaupt noch in dem Krankenhaus arbeitet. Dann kannst du eventuell immer noch eine andere Möglichkeit suchen. Mir würde halt noch eine freiberufliche Hebamme einfallen.

Und ich würde auch die Entscheidung, ob man ein weiteres Kind bekommt nicht zwingend von der Hebamme abhängig machen. Aber vielleicht kannst du auch einfach mal mit deinem Frauenarzt über deine Gedanken sprechen. Der hat sicherlich auch noch Ideen, wie du damit umgehen kannst und weiß eventuell noch andere Lösungen.

Ich glaube auch nicht, dass du bei der nächsten Geburt eine große Wahl hast, wenn nur zwei Hebammen Dienst haben. Ich denke einmal, dass du zwar, wenn du wieder diese schreckliche Hebamme zugeteilt bekommen solltest, Widerspruch dagegen einlagen kannst und versuchen kannst, dass dich die andere, diensthabende Hebamme betreut, aber ob das wirklich funktioniert, vor allem, wenn gerade beide Hebammen im Einsatz sind, vermag ich eher zu bezweifeln.

Was du auch machen kannst, ist im Krankenhaus, in dem du entbinden willst, zu fragen, ob du deine eigene Hebamme mit ins Krankenhaus bringen kannst, die dich dann betreut. Dann könntest du dir eine freiberufliche Hebamme suchen, dich von ihr betreuen lassen und sie bei der Geburt deines zweiten Kindes dabei sein lassen. Das müsste, soweit ich weiß, in einigen Krankenhäusern gehen.

Ich kann dich da sehr gut verstehen, da es mir genau gleich gegangen ist wie dir. Allerdings denke ich leider auch, dass du da keine Chance haben wirst, dass du eine andere Hebamme bekommst, als die, die gerade Dienst hat. Es sei denn, du vereinbarst vorher, dass du eine private Hebamme hast, die die ganze Zeit über bei dir bleibt. Wie viel das kostet, weiß ich allerdings nicht.

Wenn ich wieder ein Kind bekommen würde, würde ich meine Frauenärztin engagieren, die auch Hausgeburten durchführt und würde zusehen, dass ich eine Hausgeburt machen kann, denn nochmals so etwas würde ich mir nicht antun wollen.

Wenn in dem Krankenhaus genügend Hebammen vorhanden sind, dann würde es denke ich rein theoretisch kein Problem mit der Wahl geben, wenn sie eben gerade zu der Zeit auch Dienst und Zeit hat. Ich denke schon, dass da Wünsche respektiert werden.

Ich sehe jedoch eher ein praktisch durchführbares Problem. Wie du bereits beschrieben hast, haben nur zwei Hebammen Dienst. Wenn die eine gerade mit einer anderen Geburt beschäftigt ist, wird sie fürchte ich nicht extra wechseln und die andere bekommt dann die andere Hebamme. Ich fürchte, dass du da eben die zur verfügung stehende Hebamme nehmen musst, weil ja sonst keine Wahl bleibt.

Ich habe in der Schwangerschaft auch einen Geburtsvorbereitungskurs in einem Spital in meiner Nähe gemacht. Den Kurs hat eine Hebamme geleitet, die ich jedoch so gar nicht ausstehen konnte. Wenn ich also in dem Spital entbunden hätte, hätte ich wohl oder übel auch damit rechnen müssen, dass gerade diese Hebamme zu dieser Zeit Dienst hat.

Das wollte ich jedoch nicht und ich habe mich dann für ein anderes Spital entschieden. Dieses war zwar weiter weg, aber das habe ich in Kauf genommen, allerdings schon mit dem Hintergedanken, dass es unter Umständen auch schnell gehen muss und ich dann eben eventuell doch in dem Spital mit der unsympathischen Hebamme lande. Aber oft genug hat man ja auch genügend Zeit und so war es bei mir dann auch. So konnte ich dann in einem Spital mit total lieben Hebammen entbinden. Dafür bin ich bis heute extrem froh, weil sie mir bei einer wirklich wunderschönen Geburt geholfen haben.

Da dein Spital nun scheinbar keine eigene Hebamme akzeptiert, würde ich mir als Option eben auch ein anderes Spital überlegen. Bedenke jedoch, dass es vor allem bei der zweiten Geburt rascher gehen kann, aber eben auch nicht muss. Ich hatte bei meinem Sohn das Glück, dass ich einen tröpfchenweisen Blasensprung hatte. So war die längere Anfahrtszeit nicht so das Problem. Dort habe ich dann ein paar Stunden warten müssen, bis es dann zu einer regelrechten Blitzgeburt von nur 30 Minuten kam! Die Hebammen haben auch gemeint, dass ich mir bei der nächsten Geburt gut überlegen soll, ob ich mich wieder für dieses Spital entscheiden werde, da es beim zweiten Kind oft eben rasch gehen kann und ich hatte doch eine Anfahrtszeit von einer guten Stunde.

Wenn du dich nicht für das nächstgelegene Spital entscheiden solltest, musst du auch damit rechnen, dass dich ein Krankenwagen nicht kostenlos zu deinem Wunschspital bringt und bei einem totalen Blasensprung können sie es sogar ablehnen. Bei einem Blasensprung sollte man jedoch liegend transportiert werden und so kannst du unter Umständen auch auf einen Krankenwagen angewiesen sein!