Dialekt oder Hochdeutsch mit den Kindern sprechen
Grooovegirl hat geschrieben:Meine Eltern haben mit mir immer hochdeutsch gesprochen, ich beherrsche aber auch fließend unseren heimischen Dialekt, der wirklich sehr schlimm ist.
Wirklich grässlich, da muss ich Dir unbedingt zustimmen. Ich mag den Dialekt auch nicht. Wenn es denn wenigstens noch unverfälschtes Magdeburger Platt wäre. Das ist ja kein Dialekt sondern eine eigenständige Sprache. Aber so mal zur Vorstellung, Naddel und Marcel S. aus der letzten Big-Brother-Staffel stammen aus meinem Landkreis. Wenn man dann mal jemanden diesen Dialekt recht unverfälscht sprechen hört.
Da spreche ich lieber hochdeutsch, wie viele meiner Bekannten auch. Und dies vermittle ich auch meinem Kind. Da aber genügend Menschen in der Umgebung, gerade die Älteren, noch sehr diesen Dialekt sprechen, hat mein Kind da auch schon ab und zu entsprechende Einfärbungen, aber das ist meist schnell wieder vergessen, da er mit dem Hochdeutschen die ersten fünfeinhalb Lebensjahre aufgewachsen ist und auch weiter wird.
Dabei habe ich nichts gegen Dialekte an und für sich. Und so wie das Plattdeutsche bewahrt wird, sollten auch nicht alle Dialekte nicht aussterben. Was den unsrigen aber betrifft, bin ich recht zufrieden, dass der im Norden Anhalt-Bitterfelds zusehends ausstirbt.
Wenn ich mit meinem Sohn allein bin, spreche ich oft norddeutsches Platt mit ihm, allein, weil ich den Dialekt sehr gern mag und auch gern hätte, dass mein Sohn ihn zumindest verstehen kann. Ich singe ihm abends auch immer ein Lied auf Plattdeutsch vor, neben zweien auf Hochdeutsch.
Mein Mann versteht und spricht kein Platt, also reden wir immer Hochdeutsch, wenn er da ist. Da wir im Rheinland leben, herrscht hier dann noch ein anderer Dialekt vor, den ich zwar zum größten Teil verstehe, aber auch nicht sprechen kann. Was er sich da annimmt, muss also aus dem Umfeld kommen, wie von Spielkameraden und Nachbarn.
Ich finde es schön, Dialekte zu pflegen und in vielen Regionen ist es inzwischen auch wieder üblich, dass in Kindergärten und Schulen Dialekt gesprochen wird, um das alte Brauchtum zu erhalten.
Ich spreche hochdeutsch mit meinen Kindern und würde auch bei sich einschleichendem Dialekt sofort gegensteuern. Das ist ein Manko, wenn man naicht fähig ist, sich in korrektem Hochdeutsch zu artikulieren! Gerade auch, da es Dialekte gibt, die leider mit mangelnder Bildung oder mangelndem Niveau gleichgesetzt werden.
Allerdings habe ich es auch leicht, ich spreche zeimlich reines hochdeutsch, da meine Eltern beide ebenso sprechen und auch meine gessamte Verwandtschaft. Außer meinem Großvater, der, wenn er wollte, gutes Plattdütsch konnte, und meiner Großmutter, die manchmal klingt wie Heidi Kabel in ihren besten Jahren, sprechen alle stets hochdeutsch.
Ich ahbe viele Jahre in Berlin gewohnt, und seit ich nicht mehr dort wohne, sage ich machmal scherzeshalber: "Dett weeßte, wa!?!" am Ende meiner Sätze. Die multiplen Satzzeichen sind hier nur zur Verdeutlichung des Tones, in dem ich sowas sage, kein Zeichen eines zerrütteten Geistes, wie Terry Pratchett einst schrieb.
Ich bin bei meinen Eltern mit einem hessischen Dialekt aufgewachsen. Allerdings nicht das, was man von den Frankfurtern so kennt, sondern etwas anders und ich finde den Dialekt auch besser wie den Frankfurter.
Auf jeden Fall wurde bei uns zu Hause überwiegend Dialekt gesprochen und auch die anderen Leute aus dem Dorf haben mit uns Kindern immer im Dialekt gesprochen. Nichtsdestotrotz habe ich immer ein fast perfektes Hochdeutsch gesprochen, mit einigen wenigen Einflüssen des Dialektes. Es gibt nämlich vereinzelte Wörter, die ich gerne benutzt habe, einfach weil dann jeder wusste und weiß, was ich meine.
Persönlich hat mir der schwäbische Dialekt immer schon gut gefallen, und mein Traum war es, dort mal zu wohnen. Mich hat es dann allerdings vor 4 Jahren nach Bayern verschlagen. Und dort im Allgäu wo ich jetzt wohne, wird auch ein teilweise sehr breiter Dialekt gesprochen. Anfangs hatte ich wirkliche Schwierigkeiten damit, weil mich haben zwar die meisten verstanden, aber ich wusste sehr oft nicht, was die Leute von mir wollten. Da fand ich es dann schon ungünstig, dass gerade die alteingesessenen kein Hochdeutsch sprechen können oder wollen.
Mittlerweile habe ich mir den Dialekt schon sehr angewöhnt und ich habe auch kaum mehr Verständigungsprobleme, es sei denn, ich fahre in meine alte Heimat. Da versteht mich dann kaum einer mehr und ich muss mich sehr anstrengen, den dortigen Dialekt zu sprechen, bzw. mich auf Hochdeutsch sehr konzentrieren. Ich merke aber auch immer wieder, dass hier in Bayern die Kinder mit einem breiten Dialekt aufwachsen. Das würde ich mit meinen Kindern wohl auch so machen, denn ich finde, Dialekt ist ein Stück Kultur und darf einfach nicht verloren gehen.
Zwar sollte man auch darauf achten, dass die Kinder ebenso dem hochdeutschen mächtig sind, aber ob es jetzt deutliche Nachteile hat, dass Kinder mit einem Dialekt aufwachsen, glaube ich nicht. Und sollte es dem Kind doch Probleme bereiten, zwischen Dialekt und Hochdeutsch zu unterscheiden, bzw. macht es öfter Rechtschreib- und Grammatikfehler, so sollte man sich dann doch dazu aufraffen, und mit dem Kind Hochdeutsch reden und schreiben lernen.
Dieses Thema haben wir beim letzten Babytreffen diskutiert, was sinnvoll wäre. Ich persönlich habe keinen besonderen Dialekt, da meine Eltern auch nicht im Dialekt mit uns gesprochen haben und in der Schule und im anderen Umfeld war es auch mehr oder weniger Hochdeutsch. Obwohl das einige Deutsche vielleicht anders sehen, da ich ursprünglich aus Wien komme und natürlich gibt es auch einen Wiener Dialekt, aber es gibt dort eben auch sehr viele die noch eher hochdeutsch sprechen, zumindest im Vergleich zu anderen Bundesländern.
Inzwischen wohne ich im Burgenland und da gibt es teilweise schon einen argen Dialekt. Zwar nicht so extrem wie in Tirol oder Vorarlberg, aber wenn hier einer so richtig im Dialekt loslegt, verstehe ich ihn auch kaum. Ich kann mich noch erinnern, als ich eingezogen bin, hat der Küchenaufsteller im tiefen burgenländischen Dialekt gesprochen. Ich habe ihn kaum verstanden!
Mit meinem Sohn rede ich auch eben das Hochdeutsch aus Wien. So könnte man es vielleicht treffender formulieren, weil es doch auch ein wenig anders ist als das klassische Hochdeutsch in Deutschland. Die anderen Familien vom Babytreffen reden mit ihren Kindern eigentlich eher im Dialekt. In manchen Situationen reden sie dann aber doch auch Hochdeutsch, wie zum Beispiel beim Babytreffen auch. Sie haben gemeint, dass sie automatisch auf Hochdeutsch umschalten, wenn eben jemand dabei ist, der nicht im Dialekt spricht, in dem Fall eben ich.
Mein Sohn wird durch das Umfeld später sicher auch den Dialekt lernen. Das finde ich auch gut, weil er wächst ja hier auch auf und irgendwie gehört da finde ich der Dialekt auch dazu. Ich finde es aber schon wichtig, dass Kinder auch Hochdeutsch lernen und eben nicht nur den Dialekt und das sollte meiner Meinung nach auch schon vor der Schulzeit sein. Wer erst in der Schule mit Hochdeutsch konfrontiert wird, wird denke ich auch sicher mehr Probleme in Deutsch haben, da es in manchen Regionen dann ja wirklich fast so wie eine Fremdsprache ist.
Ich habe keine eigenen Kinder, aber es gibt zahlreiche kleine Kinder in der Familie, die wir häufig sehen. Wir sprechen mit den Kindern auf jeden Fall Hochdeutsch, das ist sehr wichtig für die spätere Sprachentwicklung. Ich selbst bin nur mit Hochdeutsch aufgewachsen, da mein Vater mir so das Schreiben und Lesen erleichtern wollte. Kinder haben es schwer, wenn sie nur Dialekt können, die Sprache richtig zu verwenden und zu schreiben. Sicherlich ist das nicht bei allen Kindern der Fall, viele können trotzdem gut schreiben und sprechen, selbst wenn sie nur Dialekt können. Aber dennoch würde ich auf Hochdeutsch plädieren. Deshalb würde ich auch bei meinen eigenen Kindern großen Wert darauf legen, dass Hochdeutsch gesprochen wird.
Sicherlich ist es nicht schlimm, wenn man manchmal in den Dialekt kommt. Das passiert ja allein schon aus Gewohnheit. So lernen die Kinder auch etwas Dialekt mit, was nicht zwingend schlimm sein muss. Aber generell würde ich schon auf das Hochdeutsch Wert legen, denn nur so haben die Kinder später in der Schule weniger Probleme mit der Rechtschreibung.
Also normalerweise bemühe ich mich, mit meinem Kind Dialekt zu sprechen, denn ich finde, dass ihr erst einmal die Muttersprache, und das ist meiner Meinung nach der Dialekt, erlernt werden sollte, bevor sie die "Fremdsprache", wie ich sie immer bezeichne, Hochdeutsch erlernt.
Allerdings ertappe ich mich, sehr wahrscheinlich auch durch meinen Beruf bedingt, immer wieder darin, dass ich ein Kauderwelsch zwischen Dialekt und Hochdeutsch spreche. Was ich aber lustig finde: Bei Rollenspielen, und das machen auch Kinder automatisch, wird immer hochdeutsch gesprochen.
Ich würde mit einem Kind immer Hochdeutsch sprechen, da es später sonst Probleme im ganz normalen Alltag haben wird, wenn es für das Kind normal ist, Dialekt zu sprechen. Es gibt ja durchaus Leute, die auch mal aus ihrer kleinen Region herauswollen, in der ein bestimmter Dialekt gesprochen wird. Der Dialekt wird dann unter Umständen zum Problem, da ihn außerhalb der Heimatregion keiner versteht. Abgesehen davon wirkt es auf mich immer ein bisschen unbeholfen und unprofessionell, wenn jemand einen Dialekt spricht. In manchen Jobs kann man durch einen Dialekt schon Schwierigkeiten haben. Wenn jemand im Vorstellungsgespräch in Hamburg einen stark sächsischen Dialekt vorbringt, macht das nicht gerade den besten Eindruck. Wenn es sich dann noch um einen Job mit Kundenverkehr handelt, ist die Anstellung wohl so gut wie ausgeschlossen.
Abgesehen davon wirkt sich ein Dialekt oft auch auf die Grammatik und Rechtschreibung aus. Wenn dann jemand so schreibt, wie er in seinem Dialekt sprechen würde, ist das Ergebnis alles andere als akzeptabel. In der Schule und bei der Arbeit kann man so etwas nicht tolerieren. Ich kann mir vorstellen, dass gerade Kinder es schwer haben, die korrekte Rechtschreibung und Grammatik zu erlernen, wenn zuhause immer ganz anders gesprochen wird als es in der Schule gelehrt wird.
Es ist sicher ganz nett, wenn jemand einen regionalen Dialekt beherrscht, allerdings sollten diese Leute immer auch normales Hochdeutsch sprechen und dieses im Alltag auch verwenden. Dialekte kann man mit Freunden oder mit der Familie sprechen beziehungsweise in einem Heimatverein aufleben lassen. In der Schule, im Job und bei Behördengängen und ähnlichem sollte man Hochdeutsch sprechen.
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