3jährige beißt Nägel und Haut
Neuerdings werde ich beinahe wahnsinnig, weil meine dreijährige Tochter, wenn sie gerade die Hände frei hat, einfach wie wild auf den Nägeln herum kaut, diese abbeißt, bis sie blutet und auch die Haut rundherum abbeißt. Ich bin wirklich ratlos, denn sie hat das früher nie gemacht. Als ich sie gefragt habe, woher sie das habe: Das habe sie von einem anderen Kind in der Spielgruppe gesehen, hat sie geantwortet. Allerdings liegt es bei uns ein wenig in der Familie. Mein Papa und meine Oma väterlicherseits haben ganz stark das Problem des Fingernägelbeißens und Hautbeißens.
Probiert habe ich schon alles mögliche. Ich habe ihr immer wieder die Finger aus dem Mund genommen, sie über die Konsequenzen aufgeklärt. Ich habe ihr versprochen, wenn sie aufhört mit dem Beißen darf sie sich die Fingernägel anmalen- nichts hilft. Was soll ich denn noch tun? Das ist doch furchtbar in diesem Alter schon?
Ich selbst habe ebenfalls seit meiner Kindheit an den Fingernägeln gekaut. Auch meine Eltern waren verzweifelt und haben ständig und mit diversen Mitteln versucht, es mir abzugewöhnen- ohne Erfolg. Am Besten half es allerdings tatsächlich mit einem Mittel aus der Apotheke, das ähnlich wie Nagellack aufgetragen wurde und extrem grauslich geschmeckt hat!
Übrigens habe ich mir im Laufe der Jahre selbst das Nägelkauen abgewöhnt und merke, dass ich nur manchmal in stressigen Situationen oder wenn ich arg nervös bin, kurz davor bin, wieder zu kauen.
Bitte vergiss ganz schnell solche barbarischen Ratschläge, die Händes deines Kindes in Salzwasser zu baden. Oftmals hört man solche Rezepte von älteren Leuten, die es genauso gut finden, Kindern bei Ungehorsam eine Ohrfeige zu geben. Kindern absichtlich Schmerzen zuzufügen ist absolut grausam und verurteilungswürdig!
Auch der Nagellack, der bitter schmeckt, ist eher grenzwertig, wenn das Kind gleichzeitig auch an der Nagelhaut knabber. Da der Nagellack, anders als normaler Nagellack eher flüssig ist, läuft er auch meist ein wenig auf die Nagelhaut und brennt dort. Diese leidvolle Erfahrung habe ich auch mit meinem Nägelbeißerkind gemacht.
Schimpfen und das Kind anderweitig fürs Nägelbeißen zu bestrafen wird auch nicht funktionieren. Danach hat das Kind nur noch mehr Stress, den es durch Nägelbeißen abbauen wird. Es ist besser, das Kind abzulenken und mit etwas spannendem zu beschäftigen, wo es seine Hände braucht und nicht knabbern kann.
Was auch die Sache erleichtert, ist dass man täglich die Nägel sehr gut manikürt und rund feilt und danach poliert. Wenn nämlich keine Ecken und Kanten an den Nägeln hervorstehen, hat man weniger Ansatzpunkte um die Nägel anzubeißen. Das half bei meinem Kind gut.
Hatte denn deine Tochter schon mal lackierte Nägel? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass farbiger Nagellack erst als Bestechungsmittel funktioniert, wenn die kleinen Mädchen Blut geleckt haben. Ich habe dann immer die Nägel, die nicht angebissen waren lackiert, was den Ehrgeiz geweckt hat, dass sie alle Nägel lackiert haben wollte. Auch Du solltest Dir die Nägel lackieren, da Du als Mutti als weibliches Vorbild zum Nacheifern anregst. Es ist viel spannender, wenn man sich wie Mutti die Nägel lackieren darf.
Dann lohnt es noch, nach einer möglichen Ursache für das Beißen zur forschen. Manchmal sind das ganz banale Dinge, die man als Erwachsener übersieht. Ein Streit der Eltern, ein neues Geschwisterchen oder der Wechsel der Kindergartengruppe können beispielsweise schon ausreichen. Wenn man dann die Stressquellen mit dem Kind abarbeitet, wird oft auch das Beißen besser.
Es ist mit Sicherheit eine "dumme" Angewohnheit. Da würde ich aber keinen Nagellack kaufen für ein Kind in dem Alter. Wie würde das den aussehen? Also ich denke sie kaut auf den Nägeln bzw. auf der Nagelhaut dann rum wenn sie nervös ist. Hat sie Probleme im Kindergarten die sie vielleicht nicht sagen kann oder die sie sich nicht traut Euch zu sagen?
Oft werden solche Ticks von Nervosität ausgelöst bzw. irgendwelchen Problemen. Das kann noch so eine banale Kleinigkeit sein. Mein Sohn ist zum Beispiel super sensibel. Der bekommt schon keine Luft mehr weil er sich so aufregt und reinsteigert wenn mal was ist.
@Monefö und alle anderen: Danke für eure Antworten. Ihr habt mir etwas weiter geholfen. Das mit dem Nägel lackieren habe ich auch vor gehabt, leider schafft sie es keinen einzigen Tag, nicht zu beißen, weshalb ich ihr die Nägel nicht lackiert habe. Ich selber fange nun auch nicht an, meine Nägel deshalb zu lakieren.
Das mit den Problemen: Ich bin mir sicher, wenn sie sich "outen" würde, wäre sowohl das Nägelbeißproblem sowie auch das "Hosenmach- Problem", das sie seit neustem hat, erledigt. Vielen Dank trotzdem für euere Hilfe. Das mit dem Feilen finde ich die beste Idee von allen, vielen Dank!
Du schreibst, dass dein Kind drei Jahre alt ist. Leider ist sie in dem Alter noch viel zu klein, um sich outen zu können. Erstens sind in dem Alter die meisten Kinder noch nicht so weit, dass sie bewusst über ihre Gefühle nachdenken und diese selbst verstehen. Das äußerste, was man erhält sind Aussagen wie: Ich bin sauer. Oder: Mein Bruder ist doof. Wenn man fragt, warum das so ist, antworten Kinder in dem Alter meist in etwa so: Weil ich sauer bin. Oder: Weil er doof ist.
Es bleibt einem als Elternteil leider nur übrig, selbst die Detektivarbeit zu zu verrichten und nach möglichen Ursachen zu suchen. Falls dein Kind in den Kindergarten geht, frage mal die Erzieher, ob dein Kind sich vielleicht in letzter Zeit irgendwie verändert hat.
Als eines meiner Kinder auch anfing zu beißen, habe ich mich zu dem Thema belesen. Beim Nägelbeißen kommt man sehr schnell in einen Teufelskreis hinein. Was meiner Erfahrung nach auch gut gegen Nägelbeißen hilft ist, wenn man dem Kind sanft die Hand aus dem Mund nimmt, einen Kuss auf die Kinderhand drückt und dem Kind ernst und liebevoll in die Augen sieht. Danach erklärt man dem Kind, dass man es sehr lieb hat und nicht möchte, dass es sich selbst weh tut. Das sieht das Kind als Liebesbeweis und nicht als Bestrafung.
Natürlich sieht es gewöhnungsbedürftig aus, wenn ein drei Jahre altes Kind bunte Fingernägel hat. Man muss aber auch keine auffälligen Farben verwenden. Farblosen Lack sieht man eigentlich nur, wenn man es weiß oder sehr genau hinsieht. Auch ich wurde wegen meinem Kind da mehrmals auf der Straße (vor allem von älteren Personen) angesprochen. Ich habe das den Leuten erklärt, dass es eine Belohnung ist und ausnahmslos alle haben darauf sehr positiv reagiert.
Also ich bin selber Kindergartenpädagogin und weiß wirklich nicht, was in meiner Tochter vorgeht. Sie bekommt eigentlich alles, was sie möchte, natürlich auch genug Liebe und Aufmerksamkeit. Wir machen viel mit ihr, gehen fast jeden Tag lange spazieren und spielen mit ihr, weil sie ja ein Einzelkind ist.
Trotzdem beißt sie immer Nägel und ich komme nicht auf den Hintergrund drauf. Es ist wie verhext. Vielleicht bräuchte ich wirklich einmal eine neutrale Person, der würde vielleicht der Grund auffallen. Mir ist aber auch aufgefallen, dass sie extrem nervös ist. Sie kommt jetzt nicht einfach auf die Idee, Nägel zu beißen, sondern sie macht das, wenn sie gerade nichts tut, also in der Hand hat. Das kommt entweder unter Tags vor, wenn sie selber nicht weiß, was sie spielen soll- dann sage ich meistens, sie soll ein Spiel bringen und dann geht es wieder. Oder eben sie beißt vor dem Einschlafen, weil sie nicht weiß, was sie sonst tun soll.
Ich habe ihr schon vorgeschlagen, sie soll statt dessen in die Decke beißen oder am Leintuch mit der Hand reiben, aber das klappt auch nicht sehr lange, hör ich schon wieder das knabbern. Es ist wirklich gruselig.
Das sollte doch kein Vorwurf sein, dass ihr nicht gut zu ihr seid. Vielleicht wäre ein neutraler Beobachter wirklich eine gute Idee für euch, denn ohne dein Kind zu sehen, kann man nichts dazu sagen.
Vielleicht ist sie ja einfach hochbegabt und fühlt sich geistig unterfordert, wenn sie gerade nichts zur Beschäftigung hat und wie üblich beim Einschlafen tatenlos im Bett liegen soll? Laut dem, was ich in meiner Ausbildung gelernt habe ist es bei Mädchen so, dass man bei Selbstverletzungen immer auch an diese Ursache denken sollte.
Möglicherweise hat dein Kind einfach eine äußerst lebhafte Phantasie und stellt sich ihr Zimmer so vor, dass überall Drachen und Elfen hausen. Bei Kindern kommt das auch vor, dass sie von ihren eigenen Phantasieprodukten so bebeistert sind, dass sie anfangen sich vor ihnen zu ängstigen. Das könnte ich auch sehr gut nachvollziehen, denn als Kind habe ich auch eine Weile Angst vor der Hexe von Hänsel und Gretel gehabt, die natürlich nicht real existent war. Allen Erklärungen zum Trotz, dass die Hexe ja verbrannt wurde, war ich mir sicher: Die wohnt bei uns im Haus und will mich erschrecken.
Vielleicht ist euer Kind einfach ein sehr geselliges Wesen und sehnt sich nach einem Spielgefährten oder ein Geschwisterchen? Auch das kann von Ferne natürlich nicht sagen. Da es eurem Kind gut geht, wird es wohl eine Ursache haben, die man als Erwachsener ziemlich leicht als banal abstempeln würde.
Ja ich denke schon, dass sie etwas weiter ist, als andere Kinder in diesem Alter. Das fällt auch vielen Menschen rundherum auf. Deshalb kaufe ich ihr immer die passenden Lektüren oder mache mit ihr Spaziergänge um ihr dies oder das zu erklären, weil sie sehr wissbegierig ist. Dass sie hochbegabt ist, wage ich mich noch nicht in Betracht zu ziehen, weil ich nicht als eingebildet da stehen will und bestreite das auch immer wieder, wenn andere die Vermutung äußern.
Auch damit, dass sie ein Geschwisterchen möchte, hast du natürlich recht. Ich denke aber, dass es keine gute Entscheidung ist, jetzt ein Geschwisterchen her zu tun, nur weil sie es möchte. Mein Partner und ich haben uns beide dagegen entschieden.
Nun ist ja der Kindergarten wieder los gegangen, sie freut sich sehr, dass sie als Dreijährige schon mit den "Großen" mitgehen kann und ich hoffe schon, dass es nun besser wird. Ich werde euch auf jeden Fall auf dem laufenden halten und danke euch für die vielen Tipps
Ich kenne auch die Eltern, die mit ganz normalen Kindern herum laufen und permanent behaupten, die Kinder seien hoch begabt. Mir ist es aber immer noch lieber, wenn die Eltern versehentlich der Meinung sind, ihre Kinder sind hoch begabt und fördern sie. Zumindest so lange sie sie nicht überfordern oder drillen. Angemessene Förderung hat noch keinem Kind geschadet.
Warum ist man denn aber eingebildet, wenn das eigene Kind tatsächlich hochbegabt ist? Man muss damit ja nicht überall angeben! Außerdem hat eine Hochbegabung eines Kindes nicht zwangsläufig etwas mit der Intelligenz der Eltern zu tun, auch wenn viele Eltern das gerne hätten. Es kamen auch schon hoch begabte Kinder aus Elternhäusern, wo keiner der Eltern auch nur einen Schulabschluss hatte. Manchmal ist das eben eine Laune der Natur, die man nicht selbst verschuldet hat. Aus einem normal intelligenten und normal gebildeten Elternhaus kann als auf jeden Fall ein hoch intelligentes Kind entstehen. Das hat dann auch das Recht, entsprechend gefördert zu werden.
Auch wenn ein Kind in einer Sache hochbegabt ist, zum Beispiel eine mathematische Hochbegabung hat, muss es nicht sein, dass es in allen Lebensbereichen besonders intelligent ist. Wenn Du Dich mal an euren Kinderarzt oder an das nächst gelegene SPZ wendest und dem das auch genau so sagst, dass du immer wieder von anderen hörst, dass dein Kind außergewöhnlich begabt zu sein scheint und du das überprüfen willst, wird man Dich auch ernst nehmen und nicht veralbern. Zudem kann Dir auch kein Arzt verübeln, wenn Du nach der Ursache für das Nägelbeißen suchst. Ich fände es sehr schade für deine kleine Tochter, wenn sie wirklich hoch begabt wäre und sie nicht die Anregung bekommt, die sie verdient hat. Schließlich kann kein Kind etwas dafür, wenn es hochbegabt ist. Wenn dein Kind geistig behindert wäre, würdest Du es ja auch ganz selbstverständlich zur Förderung bringen, oder?
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