Discounter ruinieren kleine Geschäfte!

vom 10.09.2010, 21:31 Uhr

Neulich war ich mal wieder bei einem Discounter und war erstaunt, wie viele Leute hier kaufen. Denn es ist doch eigentlich eine Frechheit, wie diese Discounter die ganzen kleinen Geschäfte kaputtmachen. Sicher sind die Angebote dort besser.

Aber ist es nicht verwunderlich, dass man immer weniger verdient, wenn man auch immer weniger durch solche Märkte ausgibt? Wie denkt ihr über Discounter und dadurch in meinen Augen auch euren Verdienst? Denn es ist immer so, dass Angebot und Nachfrage auch den Verdienst jedes einzelnen von euch bestimmen. Das würde mich wirklich interessieren.

» EU Verpackung » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Das mag ja alles in allem sein, aber glaubst du wirklich, die Firmen geben ihren Mitarbeitern mehr Geld, wenn diese verstärkt in anderen Geschäften einkaufen die teurer sind? Wenn ich rechne, was ich in einem Discounter für meinen Wochenendeinkauf brauche und was in einem anderen Geschäft, dann unterscheidet sich das doch deutlich. Viele Menschen können es sich nicht leisten, in einem teuren Supermarkt einzukaufen. Discounter sind aus diesem Grund nichts schlechtes und das es sie gibt und sie sich so verbreiten, zeigt doch auch die Nachfrage. Zudem gibt es auch viele, die nicht arbeiten und Sozialleistungen beziehen. Dort wird sich durch den Ort, wo sie letztendlich einkaufen, sicherlich nichts an ihrem monatlichen Einkommen verändern.

Zudem werden viele Discounterprodukte bei den Markenherstellern produziert, also verdienen diese trotzdem daran. Deshalb verstehe ich nicht, warum die Gehälter der Leute etwas damit zutun haben, wo sie einkaufen gehen. Das Angebot bestimmt die Nachfrage, so heißt es doch. Und es gibt genügend Discounter und die werden gut besucht, das muss ja schließlich einen Grund haben. Sicherlich ist es schade, dass daran viele kleine Geschäfte kaputt gehen. Aber die Leute können sich das anders einfach nicht mehr leisten. Ich persönlich bin auch nicht bereit dazu, so viel mehr Geld für meine Lebensmittel auszugeben, wenn ich weiß, ich bekomme es in ähnlicher Qualität günstiger.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich habe als Verkäuferin schon in kleinen Geschäften, wie auch bei einem großen Discounter gearbeitet. Beim Discounter hatte ich einen wesentlich höheren Stundenlohn, als in den kleinen Geschäften. Also habe ich im Endeffekt mehr verdient.

Und ich frage mich welche kleinen Geschäfte du meinst. Meinst du einfach Supermärkte wie Rewe im Vergleich zu Discountern wie Aldi und Konsorten? Oder meinst du kleine Läden wie die Metzgerei oder Bäckerei um die Ecke? Zumindest die kleinen Metzgereien und Bäckereien um die Ecke können die Preise die von Discountern angeboten werden nicht anbieten. Einer meiner Arbeitgeber sagte mal als Vergleich, die Angebote die der Supermarkt (es war kein Discounter) die Woche hat an Fleisch, da bekommt er noch nicht mal ein halbes Schwein für. Also vom Kilogrammpreis her. Und da hat er noch Knochen und sonstigen Abfall. Die ganzen Ketten können einfach günstiger Einkaufen und damit auch den Rabatt an ihre Kunden weitergeben.

Mein Vater hatte eine Metzgerei. Meine Tante erzählte immer und ich gebe ihr da Recht, dass man da hätte einschreiten müssen, als in den Supermärkten angefangen wurde, Fleisch und Wurst zu verkaufen. Das ist nun aber sicherlich schon 30 Jahre her, als die damit begonnen haben.

Dann waren früher auch Menschen anders berufstätig als Heute. Meistens war die Hausfrau daheim und hatte Zeit zum Einkaufen. Heute arbeiten meistens beide Elternteile. Da "genießt" man es, wenn man nur in einen Markt muss. In einem Supermarkt oder Discounter bekommt man fast alles an einem Ort. Es sind also nicht nur die Betreiber selbst, die kleine Fachgeschäfte kaputt machen, sondern auch der Kunde, der halt lieber nur in ein Geschäft geht. Und ganz ehrlich, wenn du einkaufen gehst, gehst du dann erst zum Obsthändler, dann zum Metzger, dann zum Bäcker? Bei Aldi, Rewe und allen anderen bekommst du alle Sachen auf einmal und brauchst nur ein Geschäft aufsuchen. Und dort hin müsste man eh, weil man ja außer Fleisch, Wurst, Brot, Obst und Gemüse auch noch die Dinge aus dem Supermarkt braucht.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Vampirin hat geschrieben:Deshalb verstehe ich nicht, warum die Gehälter der Leute etwas damit zutun haben, wo sie einkaufen gehen. Das Angebot bestimmt die Nachfrage, so heißt es doch.

Wenn es so einfach wäre, gäbe es auch den Weihnachtsmann - mal kurz (und hoffentlich verständlich) ausgedrückt: "Kleine Geschäfte" zahlen ihren Mitarbeitern meist höhere Gehälter und bürgen für mehr Sozialleistungen (was auch ein Gehaltsfaktor ist) und haben ein höheres "Mitarbeiter pro Kunde / qm usw." Verhältnis - umgedreht ist das jeweils bei den Discountern.

Heißt: Geht man zu einem Discounter unterstützt man Niedriglohnpolitik, Jobabbau (da eben weniger Angestellte benötigt werden) sowie (siehe LIDL und Schlecker) auch Mitarbeiterausbeutung und offenen Rechtsbruch. Und bezogen auf die Gehälter: Man unterstütz somit eine Niedriglohnpolitik, da man bei Discountern einen niedrigeren Stundenlohn bekommt als in einem Fachgeschäft.

Vampirin hat geschrieben:Und es gibt genügend Discounter und die werden gut besucht, das muss ja schließlich einen Grund haben. [...] Aber die Leute können sich das anders einfach nicht mehr leisten.

Das ist doch Blödsinn, man kann es sich immer leisten - ging früher ja auch, und da war das Gefälle Lohn/Preise auch nicht anders. Nur mittlerweile spart man halt aus Gier wo es geht, das wird wohl eher der Grund sein - eben immer schön nach dem Motto "Ich zahl doch nicht woanders mehr, wenn ich es billig haben kann.".

LittleSister hat geschrieben:Die ganzen Ketten können einfach günstiger Einkaufen und damit auch den Rabatt an ihre Kunden weitergeben.

Die müssen noch nicht einmal ihre Rabatte weitergeben, sondern nur ihre Marge. Mal als Vergleich: Ein "kleiner Laden" hat eine Marge von 40 - 80 % - bei einem Discounter liegt diese teilweise unter 1 - 2 %!

LittleSister hat geschrieben:Und ganz ehrlich, wenn du einkaufen gehst, gehst du dann erst zum Obsthändler, dann zum Metzger, dann zum Bäcker?

Bei uns gibt´s sowas, das nennt sich Wochenmarkt bzw. "Einkaufsmeile" / Galerie - da geht das problemlos.

Natürlich zerstören Discounter kleine Läden - aber eben in Zusammenarbeit mit den "Geiz ist geil" Kunden. Aber: Es überleben auch genug kleine Läden, z. B. die, die sich spezialisiert haben! Hier haben Discounter keine Chance, da diese Läden eine eher kleine und oft auch noch dazu vermögende Schicht anziehen - also Menschen die nicht auf Teufel komm raus in einen Discounter gehen - und dazu natürlich eine Qualität und einen Service anbieten können, der weit über dem von Discountern liegt.

Mir fallen da spontan einige Fischgeschäfte oder Fleischgeschäfte ein in die ich öfters gehe, sowie Bäcker, Konditoren usw. - man bekommt eben, verglichen damit, im Discounter nur Dreck und auch Dinge, für die im Discountersegment keine Nachfrage besteht, z. B. Kalbsbries, verschiedene Meeresfrüchte (nicht nur Scampi :D), noch echtes Hausgemachtes usw. sowie eine entsprechende Beratung und Bedienung (z. B. gleich vor Ort filetieren lassen). Nur ist Qualität und Service, solange nicht ein faustdicker Skandal dranhängt, kein Kriterium mehr - zumindest nicht für die meisten Kunden.

Wenn man allerdings versucht als kleiner Laden mit der Massenumsätzen mitzuhalten und sich auf das gleiche niedrige Niveau herablässt, kann man eben nur untergehen.

Was den Verdienst angeht: Ich finde es ehrlich gesagt in diesem Fall gut, dass die Reallöhne absinken, sowohl die der Kunden als der Beschäftigten. Immerhin ist diese Misere durch "Geiz ist geil" Mentalität hausgemacht, dass man sich gegenseitig sozusagen die Jobs wegspart und den sozialen Abstieg herbeiwirtschaftet. Eine bessere Metapher für "das eigene Grab schaufeln" sieht man selten :D.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Subbotnik hat geschrieben:
Vampirin hat geschrieben:Deshalb verstehe ich nicht, warum die Gehälter der Leute etwas damit zutun haben, wo sie einkaufen gehen. Das Angebot bestimmt die Nachfrage, so heißt es doch.

Wenn es so einfach wäre, gäbe es auch den Weihnachtsmann - mal kurz (und hoffentlich verständlich) ausgedrückt: "Kleine Geschäfte" zahlen ihren Mitarbeitern meist höhere Gehälter und bürgen für mehr Sozialleistungen (was auch ein Gehaltsfaktor ist) und haben ein höheres "Mitarbeiter pro Kunde / qm usw." Verhältnis - umgedreht ist das jeweils bei den Discountern.

Aldi beispielsweise zahlt überdurchschnittlich und ist auch ein Discounter. Das weiß ich zumindest von meinem Freund, der Einzelhandelskaufmann ist. Also denke ich, so pauschal kann man es nicht sagen, dass der Discounter automatisch weniger zahlt. Nur weil Lidl & Co. ihre Mitarbeiter vielleicht so behandeln, ist das nicht pauschal so zu sehen.

Subbotnik hat geschrieben: Heißt: Geht man zu einem Discounter unterstützt man Niedriglohnpolitik, Jobabbau (da eben weniger Angestellte benötigt werden) sowie (siehe LIDL und Schlecker) auch Mitarbeiterausbeutung und offenen Rechtsbruch. Und bezogen auf die Gehälter: Man unterstütz somit eine Niedriglohnpolitik, da man bei Discountern einen niedrigeren Stundenlohn bekommt als in einem Fachgeschäft.

Zu Lidl und Schlecker gehe ich seit den Skandalen nicht mehr, also unterstütze ich so etwas auch nicht. Aldi hingegen ist bekannt dafür, dass er so etwas eben nicht macht. Vielleicht macht er dafür andere Dinge, die ich nicht weiß, aber er beutet seine Mitarbeiter nicht derart aus.

Subbotnik hat geschrieben:
Vampirin hat geschrieben:Und es gibt genügend Discounter und die werden gut besucht, das muss ja schließlich einen Grund haben. [...] Aber die Leute können sich das anders einfach nicht mehr leisten.

Das ist doch Blödsinn, man kann es sich immer leisten - ging früher ja auch, und da war das Gefälle Lohn/Preise auch nicht anders. Nur mittlerweile spart man halt aus Gier wo es geht, das wird wohl eher der Grund sein - eben immer schön nach dem Motto "Ich zahl doch nicht woanders mehr, wenn ich es billig haben kann.".

Das sehe ich persönlich nicht so. Wie gesagt, wenn ich vergleiche, was ich beispielsweise bei Rewe für einen Wochenendeinkauf brauche, dann komme ich beim Discounter günstiger weg. Und ich kann es mir momentan zumindest nicht leisten, jedes Wochenende 50 Euro nur für Lebensmittel hinzulegen! Wenn man ein wenig gesund leben will und frisches auf dem Speiseplan steht, geht das nicht über einen normalen Supermarkt.

Früher sind meine Eltern auch schon zu Penny gegangen und nicht nur in teure Supermärkte. Das heißt für mich, dass es früher auch nicht anders war als es heute ist, es gibt heute nur mehr Discounter als früher.

Ich lebe ganz sicher nicht nach dem Motto, dass ich überall sparen will oder nach der "Geiz ist Geil" Mentalität. Ich gehe auch gern mal in einen Bio Supermarkt und die sind nicht gerade billig. Aber das kann ich mir aktuell nicht leisten, also gehe ich zum Discounter. Die einzige Ausnahme die ich mir gönne ist ein Metzger für Wurst und Fleisch und, wenn ich es schaffe, auch mal auf den Markt frisches Obst und Gemüse kaufen.

Es gibt garantiert noch mehr Leute, die es sich nicht leisten können. Denn ein normaler Supermarkt ist teurer, das kann man nicht wegdiskutieren.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Vampirin hat geschrieben:Und ich kann es mir momentan zumindest nicht leisten, jedes Wochenende 50 Euro nur für Lebensmittel hinzulegen! Wenn man ein wenig gesund leben will und frisches auf dem Speiseplan steht, geht das nicht über einen normalen Supermarkt.

Das ist doch ziemlich Quatsch, wenn man sich einmal die Mühe macht, dann kann man schon günstig auch im Supermarkt oder auch beim Einzelhändler einkaufen. Das Problem ist doch aber wirklich die Geiz ist Geil-Mentalität, die damit einher geht, mehr auf Quantität als auf Qualität zu achten. Gestern habe ich in einem Lebensmittel-Fachgeschäft auch Bekannte getroffen, die angeblich kein Geld haben und nur mal gucken wollten. Die waren dann erstaunt, wie viel ich da für die Gesamtsumme von 13 Euro bekommen habe. Die Bekannten waren dann erstaunt, wie viel man doch bekommt.

Ich denke aber zusätzlich, dass viele Menschen einfach in Discounter gehen, da Jammern heute einfach dazu gehört. Man stünde ja als Außenseiter da, würde man nicht übers Geld jammern. Da schwimmt man dann lieber mit dem Strom und so manch einer schaltet dann auch schnell mal das Hirn ab. Auch das ruiniert die Einzelhändler zusehends. Und wenn man dann mal weiter denkt: nicht die Discounter ruinieren die kleinen Einzelhändler sondern die Kunden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Vampirin hat geschrieben:Aldi beispielsweise zahlt überdurchschnittlich und ist auch ein Discounter. Das weiß ich zumindest von meinem Freund, der Einzelhandelskaufmann ist. Also denke ich, so pauschal kann man es nicht sagen, dass der Discounter automatisch weniger zahlt. Nur weil Lidl & Co. ihre Mitarbeiter vielleicht so behandeln, ist das nicht pauschal so zu sehen.

Einfach mal Google aufrufen und einen beliebigen Discountername + Überstunden eingeben ;) - da kommst Du z. B. auf zig solcher Seiten wie dieser Arbeitgeber ALDI. Die hohe Vergütung rinnt nämlich ganz schnell zusammen, wenn man weit über der vereinbarten Stundenzahl arbeiten darf und das nicht abgegolten wird. Und hier hat jeder Discounter bis jetzt schön ins Klo gegriffen bzw. da gehört es zum (internen) Geschäftsmodell. Was denkst Du wohl, warum man dort keine Betriebsräte oder Gewerkschaften will?

Vampirin hat geschrieben: Zu Lidl und Schlecker gehe ich seit den Skandalen nicht mehr, also unterstütze ich so etwas auch nicht. Aldi hingegen ist bekannt dafür, dass er so etwas eben nicht macht. Vielleicht macht er dafür andere Dinge, die ich nicht weiß, aber er beutet seine Mitarbeiter nicht derart aus.

Siehe oben - jeder Discounter hat Dreck am Stecken. Der eine schafft es eben in die Tagesmedien, der andere nur ins Abendprogramm.

Vampirin hat geschrieben:Das sehe ich persönlich nicht so. Wie gesagt, wenn ich vergleiche, was ich beispielsweise bei Rewe für einen Wochenendeinkauf brauche, dann komme ich beim Discounter günstiger weg.

Jotjot hat ja alles dazu gesagt. Und Ich wette 10:1, dass ich das widerlegen kann - allein schon deswegen, weil ich günstiger direkt irgendwo einkaufe als beim Discounter! Da war ich früher auch anderer Meinung, bis ich mich gewundert habe, dass ich da alles zu den gleichen Preisen und günstiger aber in besserer Qualität oder sogar größerer Menge bekomme! Klar, Himbeeren mitten im Winter gibt´s dann nicht zum Schnäppchenpreis.

Vampirin hat geschrieben:Wenn man ein wenig gesund leben will und frisches auf dem Speiseplan steht, geht das nicht über einen normalen Supermarkt.

Richtig, deswegen kauft man da ja auch nicht ein, sondern holt es sich direkt vor Ort. Mittlerweile gibt es auch in fast jeder Gegend irgendeinen Zusammenschluss von Bauern, die große Bestellungen (müssen dann halt ein paar Kunden zusammenkommen, die fahren dann nicht wegen einer Tomate durch die Gegend) ausliefern, so dass man nicht einmal die Fahrtkosten zum Hof hat.

Vampirin hat geschrieben:Es gibt garantiert noch mehr Leute, die es sich nicht leisten können. Denn ein normaler Supermarkt ist teurer, das kann man nicht wegdiskutieren.

Nur mal so, da ich so langsam glaube, dass hier ein Missverständnis vorliegt: Ein Supermarkt ist im Grunde fast genau das gleiche wie ein Discounter und hat mit dem Thema "kleines Geschäft" nichts zu tun, denn auch dass ist ein Großeinkäufer. Und sowohl ein Supermarkt, als auch ein Discounter, haben das gleiche Geschäftsmodell - Gewinn wird über Masse gemacht sowie mit einer Mischkalkulation. Denn die vermeintlich billigen Produkte (Lockangebote) werden mit teuren aufgemischt - eben aus dem Grund, der oben schonmal genannt wurde: Die meisten sind dann doch zu faul, noch einen Laden weiterzugehen. Und deswegen kommt man sogar beim (Bio) Direkteinkauf vor Ort teilweise günstiger bzw. gleicht teuer weg.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich bin der Meinung, das nicht die Supermärkte oder Discounter die kleinen Geschäfte in den Untergang gezwungen haben, sondern eher die Einkaufszentren. Denn wer läuft schon gern zwei Stunden durch die Innenstadt und nach jedem Geschäft ist mehr zu tragen, wenn ich das alles bequem in einem Haus haben kann?

Ich gebe zu, das ich da auch lieber in ein größeres Einkaufszentrum fahre. Eben weil ich alles unter einem Dach habe und zudem dort auch Wetterunabhängig von Geschäft zu Geschäft laufen kann. Und auch dort finde ich private Einzelhändler mit vernünftigen Preisen, aber eben auch mit Service. Da muß ich nicht nur beim Discounter einkaufen gehen, wenn ich Geld sparen will.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Subbotnik hat geschrieben:Einfach mal Google aufrufen und einen beliebigen Discountername + Überstunden eingeben ;) - da kommst Du z. B. auf zig solcher Seiten wie dieser Arbeitgeber ALDI. Die hohe Vergütung rinnt nämlich ganz schnell zusammen, wenn man weit über der vereinbarten Stundenzahl arbeiten darf und das nicht abgegolten wird. Und hier hat jeder Discounter bis jetzt schön ins Klo gegriffen bzw. da gehört es zum (internen) Geschäftsmodell. Was denkst Du wohl, warum man dort keine Betriebsräte oder Gewerkschaften will?

Naja, aber meinst du wirklich, dass es sowas nur bei den Discountern gibt? Aus meinem Umfeld kenne ich sowas von sehr vielen Betrieben, egal ob klein oder groß. Wirklich auf jede Stunde geachtet wird da nur bei staatlichen oder halbstaatlichen Betrieben. Genauso kenne ich auch einige Filialen von Discountern, bei denen schon darauf geachtet wurde, dass die Überstunden nicht ausufern und der Großteil davon bezahlt wurde.

Genauso kann man ja zu den Spitzelaffären mittlerweile sagen, dass es schon fast einfach zu sein scheint Unternehmen zu finden, die nicht bespitzeln als andersrum. Gut das ist jetzt sehr zugespitzt, aber wir wissen doch mittlerweile alle, dass dies kein alleiniges Problem von einigen wenigen bösen Discountern ist, sondern scheinbar eine Frage der Moral einer neuen Managergeneration.

Genauso kenne ich es aus eigener Erfahrung genauso wie die Vampirin, dass die Discounter im Schnitt schon billiger sind. Aber eben nur dann, wenn man die Eigenmarken kauft und als Vergleichsprodukt heranzieht. Bei frischen Sachen sieht das sicherlich oft wieder anders aus, zumindest dann, wenn man Sachen vergleicht, von den es keine Eigenmarken gibt. Also oft Obst und Gemüse (wobei aber da bei mir der Wochenmarkt auch meist teurer ist, zumindest dann, wenn es deutsche Händler sind) oder frisches von der Fleischtheke. Sowas bieten die Discounter ja nicht wirklich, sondern meist nur die größeren Supermärkte und teurer als der Metzger um die Ecke sind sie dabei aber oft auch nicht. Über die Qualität kann man natürlich streiten, da hat der Metzger doch schon seine Vorteile, aber das lässt er sich eben auch bezahlen (meine Erfahrung).

Klar kann man sagen, dass Geld dafür ist da. Sicherlich kann jeder der beim Discounter einkaufen geht, auch mal 20 Euro mehr pro Woche für Lebensmittel ausgeben. Aber bei vielen Menschen fehlen die 20 Euro dann halt an anderer Stelle und das Geld fehlt dem Einzelhandel oder der Kultur, weil dann da gespart wird.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich dachte immer mit den kleinen Geschäften sind die sogenannten Tante-Emma Läden gemeint. Hier in der Provinz gibt es nur noch ganz wenige solcher kleinen Läden und die meisten haben auch nur Stundenweise auf und werden von Rentnern betrieben denen das Gebäude auch gehört.

Die Einkaufsmöglichkeiten der großen Supermärkte und deren Preise sind natürlich eine große Konkurrenz, dazu kommt aber noch die gewachsene Mobilität der Dorfbewohner. Selbst betagte aber rüstige Rentner fahren als Freizeitvergnügen einmal in die Woche mit ihrem Auto in die Kreisstadt um ihren Wochenbedarf zu decken. Gekauft wird in den kleinen Läden nur wenn etwas vergessen wurde oder man Lust auf ein Schwätzchen hat.

Die Preise in den kleinen Läden sind wirklich um ein vielfaches höher. Ich war neulich in so einem kleinen Markt auf dem Dorfe und habe gesehen dass sie die Lätta für 1,99 Euro verkaufen. Da ist es doch ganz natürlich wo der Kunde seinen Grundbedarf deckt. Ich habe aber durchaus Verständnis für diese Preiskalkulation. Auf Grund des geringen Umsatzes muss ein Stück Butter eben den Umsatz bringen als wenn zehn Stück verkauft würden.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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