Welcher Hund ist für welchen Besitzer geeignet?

vom 11.09.2010, 21:40 Uhr

Wir haben hier ja oft mehrere Fragen über Hunde, Hunde Anschaffung etc.. Hierbei fallen auch oft wieder die Worte wie Familienhunde, Jagdhunde und so weiter. Jeder weiß, dass ein jedem Hund ein Ruf voreilt, jedoch auch gewisse Eigenschaften bewiesen sind. Wie kommt man darauf, pauschal zu sagen, dass dieser und jene Hund für einen Besitzer geschaffen ist, oder sie gut zusammen passen. Ich selber finde, dass zum Beispiel Hunde wie Labrador und auch der Golden Retriever durchaus für Familien und auch für Anfänger geeignet sind. Sie haben einen guten Ruf, sind sehr lernfreudig, haben ein gutes Wesen und lassen daher auch viel mit sich machen. Sicherlich ist es so, dass jeder Hund nur so gut wie seine Erziehung ist. Ich selber wurde schon von einem Golden Retriever gebissen, da das Herrchen absolut überfordert war.

Jedoch sehe ich bei den gerade genannten Hunden eben als Vorteil für Hunde Anfänger, eben den Ruf, dass da schon die Gesellschaft nicht Vorwürfen gegenüber treten und sich dann auch Menschen mit solchen Hunden eher eventuell Hilfe suchen, falls der Hund nicht der brave verschmuste Hund ist.

Ich selber finde schon, dass ein Berner Sennenhund schon ein wenig Erfahrung haben sollte, wer ihn halten will. Das kommt dadurch, dass der Hund größer ist und dazu auch schwerer und noch mehr Power hat und solche Hunde muss man händeln können auch wenn diese Schmuser sind. Wenn man dann weiter geht nach oben, finde ich den Schäferhund und auch den Rottweiler. Beide brauchen einen absoluten Leitwolf, denn sonst kann es nach hinten gehen. Jedoch ist auch der Rottweiler einer der sehr agil ist, sehr viel lernen kann, doch eben die richtige Handhabung braucht um ein "Super" Hund zu werden. Vor allem hat man eben auch bei diesem Hund leider den schlechten Ruf und damit muss man auch klar kommen.

Eben aus der Sache mit dem Ruf, sollten meines Erachtens, dann Pitbull und andere Hund in wirklich nur erfahrene Hände kommen. Ein Hund merkt wenn das Gegenüber Respekt oder Angst hat und will sich dann behaupten. Doch wie will ein unerfahrender Führer die absolute Rolle des Rudelführers übernehmen? Genauso ist es auch bei den kleineren Hunden. So würde ich niemals einen Spitz oder Dackel einem Anfänger geben, da diese Hunde ein nicht so gutes Nervenkostüm haben und auch sehr oft aus Angst beißen. Doch viele nehmen auch kleine Hunde, denn die machen ja nichts. Doch mal ganz doof gefragt, woher kommt diese Fehleinstellung?

Wieso wird heutzutage nicht mehr gefragt, wie gut man sich mit einer Rasse auskennt? Wie gut man sich mit Hunden allgemein auskennt? Die einzigen Fragen, was ein Tierheim oder auch Züchter stellt, ist ob man arbeitet und somit für den Hund sorgen kann, wie viel Zeit dann der Hund alleine ist oder ob jemand dann auf den Hund aufpasst und wie viel Platz vorhanden ist, also die Wohnsituation hinterfragt. Jedoch habe ich andere Fragen so gut wie nie gehört und das finde ich ganz ehrlich total schwach! Findet ihr, dass es auch eigentlich zu einfach ist, an einen Hund zu gelangen, im Grunde auch ohne absolutes Wissen.

Es fängt ja im Grunde auch schon damit an, dass eigentlich keiner weiß, egal ob es sich um einen Rüden handelt oder um Fähe. Die meisten wissen nicht über die Läufigkeit, Paarungsverhalten oder sonstiges und dieses wird auch nicht übermittelt bei einer Übernahme, Kauf oder wie man es sonst nennen will.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Auch wenn Rasse bestimmte Eigenarten haben, können die Tiere der gleichen Rasse völlig verschieden sein, und ich denke, die meisten sind am ehesten mit der Aufzucht und der Erziehung eines Welpen überfordert. Daher denke ich, dass erwachsene Tiere für Anfänger am Besten geeignet sind. Der Charakter dieser Hunde ist bereits ausgeformt, und die Vorbesitzer oder der Tierschutz können recht gut beurteilen, ob er zu der Familie passt.

Am schlimmsten ist es, ein Tier nach den Aussehen auszusuchen und gar nicht an dessen Bedürfnisse zu denken z.B. sind Border Collies in vielen Familien unterfordert. Du hast schon Recht, man sollte sich vor Kauf genau über eine Rasse informieren.

» Ashley1979 » Beiträge: 138 » Talkpoints: 7,17 » Auszeichnung für 100 Beiträge


kleineliebe hat geschrieben:Ich selber finde, dass zum Beispiel Hunde wie Labrador und auch der Golden Retriever durchaus für Familien und auch für Anfänger geeignet sind. Sie haben einen guten Ruf...

Eben aus der Sache mit dem Ruf, sollten meines Erachtens, dann Pitbull und andere Hund in wirklich nur erfahrene Hände kommen. Ein Hund merkt wenn das Gegenüber Respekt oder Angst hat und will sich dann behaupten. Doch wie will ein unerfahrender Führer die absolute Rolle des Rudelführers übernehmen?

Was hat der Ruf einer Hunderasse denn damit zu tun ob man ein Rudel führen kann oder nicht? Ein Pitbull gehört wegen seines schlechten Rufes nicht in Anfängerhände? Ich würde 70% der langjährigen Hundehalter hier kein solches Tier oder eine andere anspruchsvolle Rassen mit tollem Ruf anvertrauen.

Mein Problem mit dem Wort Familienhund ist, dass die Leute meinen diese Hunde müssen wunderbar mit Kindern auskommen, machen nichts lieber als mit ihnen zu toben, sind leicht zu erziehen und brauchen sonst nicht viel Zuwendung. Das sind Erwartungen die die Hunde erfüllen können aber eben nicht müssen. Wenn ich sehe wie eine aus der Straße hinter ihrem Golden Retriever wie ein Fähnchen im Wind an der Leine hängt, wenn dieser wieder einen Feind gesichtet hat, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Anfangs hat sie noch von dieser tollen Rasse geschwärmt und groß rumposaunt, dass ihr Sohn (8 Jahre alt) fest versprochen hat täglich mit dem Hund die Runde nach der Schule zu drehen. Jetzt hat selbst ihr Mann Mühe den Hund zu halten.

Dieser gute Ruf ist aber nicht nur wegen gewissen Erwartungen totaler Blödsinn sondern auch gefährlich. Wenn den Leuten immer weiter eingeredet wird, dass Rasse X nie zu Aggressionen neigt oder immer alles über sich ergehen lässt, achtet man weniger auf die Signale, die einem der Hund sendet - bis es eben knallt. Und dann fragt man sich wieder wie ein Familienhund zu so einer Tat fähig sein konnte. Als wären die angeblich lieben Rassen keine stinknormalen Hunde.

kleineliebe hat geschrieben:Jedoch sehe ich bei den gerade genannten Hunden eben als Vorteil für Hunde Anfänger, eben den Ruf, dass da schon die Gesellschaft nicht Vorwürfen gegenüber treten und sich dann auch Menschen mit solchen Hunden eher eventuell Hilfe suchen, falls der Hund nicht der brave verschmuste Hund ist.

Das sehe ich anders. Gerade weil es doch angeblich so tolle Hunde sind wird man auf die Gutmütigkeit setzen und Risiken eingehen (siehe oben). Die Leuten reagieren je nach Rasse bei gleichem Verhalten verschieden. Das ist wie bei den Kleinhunden wo man über Drohgebärden lacht. Bei Familienhunden würden man schmunzeln und bei kräftigen Hunden wie Rotti und Co ruft man sofort die Polizei.

Meine Schäferdame braucht keinen angeblichen Superleitwolf sondern wie jede andere Rasse Erziehung, Konsequenz und Beschäftigung. Und obwohl es einige Vorurteile gibt, kann ich sie bedenkenlos zwischen meinen tobenden Neffen lassen. Sie bleibt trotz Gekreische, das sie von Daheim nicht kennt, und obwohl sie einiges abbekommt ganz lässig. Sie, die böse DSH dessen Vorgeschichte keiner kannte, ist im Umgang mit Kindern perfekt geworden - dank richtiger Erziehung. Nicht wegen der Rasse, weil sie damit aufgewachsen ist oder so. Man muss halt schon darauf achten, dass der Hund eine gewisse Reizschwelle hat und kein Nervenwrack ist. Gerade da denke ich immer wieder an AmStaff und Bulli. Verhasste Rassen die aber ein wirklich tolles Wesen haben können.

kleineliebe hat geschrieben:Findet ihr, dass es auch eigentlich zu einfach ist, an einen Hund zu gelangen, im Grunde auch ohne absolutes Wissen.

Ich kenne keinen richtigen Züchter, der seine Zöglinge an den erstbesten abgibt. Auch die Tierheime hier hinterfragen einiges. Bei den Orgas ist es wirklich ein Problem, weil viele die Hunde nur so schnell wie möglich vermitteln wollen. Am schlimmsten sind aber die privaten Verkäufer und Hobbyzüchter. Man muss sich nur mal den Tiermarkt auf DHD anschauen. Da gibt es teilweise Preise, bei denen man sich zu spontanen Käufen hinreißen lässt. Sicherlich der falsche Weg sich für einen Hund/eine Rasse zu entscheiden aber Geiz ist halt geil.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Sorry kleineliebe, aber auf der einen Seite machst Du hier den Pseudoaufklärer und kommst dann mit so einem Wust an Pseudowahrheiten an, wo sich jeder erfahrene Halter an den Kopf greift!

kleineliebe hat geschrieben:Sie haben einen guten Ruf, sind sehr lernfreudig, haben ein gutes Wesen und lassen daher auch viel mit sich machen.

Leg mal einen Golden Retriever an eine 2 Meter Kette und lass ihn den ganzen Tag allein - da kannst Du mal ganz schnell feststellen, wie lernfreudig, gutmütig und wenig reizbar er dann noch ist. Der Ruf sagt nichts aus und ist was für Leute, die auch auf dem Polenmarkt Hunde kaufen und sich nach 2 Stunden als Profis fühlen, weil er noch nicht tot ist.

kleineliebe hat geschrieben:Ich selber wurde schon von einem Golden Retriever gebissen, da das Herrchen absolut überfordert war.

Passt aber wenig mit der Aussage davor zusammen.

kleineliebe hat geschrieben:Jedoch sehe ich bei den gerade genannten Hunden eben als Vorteil für Hunde Anfänger, eben den Ruf, dass da schon die Gesellschaft nicht Vorwürfen gegenüber treten und sich dann auch Menschen mit solchen Hunden eher eventuell Hilfe suchen, falls der Hund nicht der brave verschmuste Hund ist.

Nur mal so - wenn ein Staffordshire beißt ist er gleich ein Kampfhund, der dem Besitzer weggenommen werden sollte - wenn ein Schäferhund oder ein Retriever beißt findet man fast immer eine Ausrede, warum der Hund das nicht so gemeint hat. Da ist wohl klar, welcher Halter mehr Druck hat sich darum zu kümmern, dass sein Hund keinen Mist baut.

kleineliebe hat geschrieben:Ich selber finde schon, dass ein Berner Sennenhund schon ein wenig Erfahrung haben sollte, wer ihn halten will.

Man braucht generell Erfahrung! Ein Golden Retriever lässt sich auch nicht leichter führen als ein Rottweiler, denn kein Hund bringt ein "Erfahrungsreservoir" für unfähige Halter mit. Wenn man keine Ahnung hat ist der beste Hund ein "Leihhund" (Tierheim Gassi gehen, Hundeplatz usw.), damit man sich erst einmal ein paar Grundkenntnisse erwirbt.

kleineliebe hat geschrieben:Das kommt dadurch, dass der Hund größer ist und dazu auch schwerer und noch mehr Power hat und solche Hunde muss man händeln können auch wenn diese Schmuser sind.

Was hat denn das Gewicht und die Größe damit zu tun? Kein Hund fällt ausgewachsen vom Himmel und so gesehen ist der perfekte Anfängerhund ja ein Bullterrier, denn der ist klein,, wiegt wenig, kompakt und passt auch in eine Alditüte.

kleineliebe hat geschrieben:So würde ich niemals einen Spitz oder Dackel einem Anfänger geben, da diese Hunde ein nicht so gutes Nervenkostüm haben und auch sehr oft aus Angst beißen.

Auch das ist ein reines Gerücht - die einzigen Tiere, wo man wirklich noch belegen kann, dass sie schwerer kontrollierbar sind und eher zum (angst)beißen neigen als andere sind Hybride bzw. Tiere mit starken Wildeinschlag. Mein Wolfhund ist trotzdem ein Schmusehund und wird nur auf Kommando aggressiv - weil es eben letzten Endes immer am Halter liegt!

So Sprüche sind was für die Halter, die ihre eigene Unfähigkeit nicht zugeben wollen und es stattdessen auf den Hund schieben und dass man es mit der Rasse ja so schwer hat.

kleineliebe hat geschrieben:Findet ihr, dass es auch eigentlich zu einfach ist, an einen Hund zu gelangen, im Grunde auch ohne absolutes Wissen.

Der einzige Punkt wo ich zustimmen kann - gilt aber auch für anderen frei erwerbliche Hauseinrichtung wie z. B. Kinder :D.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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