Reduzierung des Stammsortiments für Weihnachtsartikel
Ich war vorhin mal wieder einkaufen. Da ich die Woche ein wenig gesundheitlich gehandikapt war und nichts mehr zum Trinken im Haus war, war das auch dringend nötig. An sich brauchte ich nur was zum Trinken. Und das muss bei mir Cola- Light einer Billigfirma sein.
Meine Einkäufe erledige ich zu Fuß. Der Discounter ist in der Nähe. Der hat vor etwa einem dreiviertel Jahr erst umgebaut. Seitdem ist in dem Laden eh kaum noch Platz. Die Getränke, vor allem die Getränke der Billiganbieter, stehen an sich palettenweise mitten im Gang. Die Markengetränke sind in einzelnen Flaschen im Regal zu finden und auch nie in der Menge wie die billigen Getränke. Am Dienstag habe ich das letzte Sixpack mitgenommen und dachte mir so, ach die bestellen das bestimmt nach. Gestern war die Stelle leer und auch die Stelle daneben, wo sonst halt ein anderes Getränk steht. Gut dachte ich mir, dann kommt die Lieferung halt am Donnerstag und kaufte, weil es schon spät war, halt ein Markengetränk. Heute waren noch mehr Plätze frei.
Daraufhin befragte ich einen Mitarbeiter, ob die heute die Lieferung des Getränkes bekommen haben. Ob denn da nichts mehr steht? Nein. Mittlerweile war ja sogar die leere Palette weggeräumt worden. Aber gut. Ja sie bräuchten den Platz für die Weihnachtsartikel. Ich stutzte und fragte, ob man dann bis Weihnachten mein Cola- Light komplett aus dem Sortiment nehmen würde. Das wohl nicht, man würde es halt irgendwie noch mit ins Regal passen. Im Regal ist aber nicht wirklich Platz, deshalb frage ich mich noch, wie die das machen wollen. Und sehr überzeugend klang der Mitarbeiter nicht. Ich sehe kommen, dass sie doch was für die Weihnachtsartikel aus dem Stammsortiment nehmen. Der Mitarbeiter bat mir auch an, sämtliche Filialen ab zu telefonieren, ob man irgendwo noch was hat. Nur bringt mir das wenig, wenn ich zu Fuß unterwegs bin. Der nahm aber ganz selbstverständlich an, dass ich natürlich mit dem Auto unterwegs bin.
Wenn ich das richtig verstanden habe, musste die halt die Getränke ( es fehlt ja nicht nur die Light- Version) ab verkaufen, um Platz zu schaffen. Was aber die Leute in der Zwischenzeit kaufen, scheint den Verantwortlichen egal zu sein. Ich bekam die Auskunft, dass man eventuell nächste Woche mein Getränk wieder rein bekommen wird. Und ich bin ehrlich gesagt schon verärgert, weil das Getränk ja bereits seit Dienstag ausverkauft ist. Und ich frage mich, warum man Stammartikel raus nehmen muss, um Weihnachtsartikel ins Programm aufnehmen zu können. Saisonware gibt es das ganze Jahr über, die wird auch untergebracht. Und das man eventuell zu Weihnachten mehr Platz braucht, müsste den Planern, die den Markt erst Anfang des Jahres umgebaut haben, doch klar gewesen sein. So überraschend kommt Weihnachten ja nicht. Mit ein wenig mehr Planung hätte das doch kein Problem sein dürfen, oder sehe ich das falsch?
Ob es wirklich an den Weihnachtsartikeln liegt, dass plötzlich etwas aus dem Stammsortiment genommen wird, wage ich mal zu bezweifeln. Ich denke eher mal, dass es an der Einkaufs-Politik des Discounters liegt, dass dann eben bestimmte Getränke (oder eben auch andere Produkte) nicht mehr im Sortiment geführt werden.
Zumindest in meiner Firma kenne ich das so, dass von Zeit zu Zeit geprüft wird, was wie gut oder eben auch schlecht läuft und dann das Sortiment bereinigt wird. Da fallen dann auch schon mal Artikel raus, bei denen einige Kunden aber auch Verkaufsleiter fragen, wieso ausgerechnet der?!
Ein weiterer Grund, dass es ausgerechnet das Getränk nicht mehr gibt. Ein bestimmter großer Konzern (zu dessen Gruppe auch Discounter gehören) fängt derzeit an, die Lieferanten gehörig zu gängeln. Erfüllen diese bestimmte Vorgaben nicht (die natürlich mit nicht gerade geringen Kosten verbunden sind), dann werden die halt mal ausgelistet. Vielleicht ist das ja derzeit so ein Grabenkampf.
Mir wurde halt gesagt, dass sie quasi die ganze Insel, in deren Bereich halt ein Teil der Getränke stehen, ab verkauft werden sollte um dort dann Weihnachtsartikel zu präsentieren. Und ich verstehe halt nicht, warum man das nicht anders regeln kann. Es geht ja nicht nur um das von mir bevorzugte Cola- Light, sondern da fehlte noch mindestens ein anderes Getränk.
Ob die nun mal wieder einen Herstellerwechsel haben oder nicht, wäre mir egal. Ok relativ egal. Aber ich bezweifle, dass die komplett Cola- Light eines Billiganbieters aus dem Sortiment nehmen. Und ich meine das andere fehlende Getränk ist Cola einer Billigmarke. Bezweifle ich auch, dass sie das komplett aus dem Sortiment nehmen. Wobei diese Eigenmarke noch mehr Produkte hat und die an sich auch alle noch im Regal stehen.
Und ich hatte vor etwa 1,5 Jahren in der Filiale schon mal das Problem, dass die über Wochen nicht in der Lage waren, an diese Filiale zu liefern. Alle anderen Filialen hatten das Produkt. Das ging bis zu einem Telefonat mit dem Bezirksleiter. Und ich bin mit der ganzen Art so unzufrieden gewesen, dass ich einen Teil meiner Einkäufe in der Zeit danach wo anders gemacht habe. Und ich habe vorher fast 100 Prozent meiner Einkäufe dort getätigt. Mittlerweile hatte ich mich damit abgefunden und habe wieder fast alle dort gekauft. Aber ich erwarte da dann zwar nicht das man mir den roten Teppich ausrollt oder so. Und Preiskämpfe können was schönes sein. Nur wandern damit ja auch Kunden ab. Wenn der Markt nicht so ideal liegen würde und der nächste Discounter ein Stück weg wäre und noch dazu dreckig und unhygienisch ist, würde ich meine Einkäufe schon lange wo anders machen.
Mich hätte diese Situation wohl auch verwundert und ehrlich gesagt hätte ich die Begründung des Mitarbeiters nicht geglaubt. Cola ist wohl wirklich eines der absoluten Standardprodukte und ich fände es merkwürdig, wenn man nicht zumindest immer eine Marken- und eine Billigcola kaufen könnte. Ich habe es nur einmal im Sommer erlebt, dass ein paar Softdrinks und eine Sorte Mineralwasser ausverkauft waren, allerdings wurden diese nach wenigen Tagen wieder nachgefüllt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Discounter wirklich nur Platz für Weihnachtssachen schaffen wollte. Ich weiß ja nicht, um welchen Discounter es sich handelt, aber gerade in diesen Läden habe ich es häufig (immer?) erlebt, dass es so etwas wie Wühltische gibt, in denen dann verschiedene Sachen angeboten wurden, oftmals auch Dinge aus dem Non-Food-Bereich. Wie du schon richtig geschrieben hast, gibt es das ganze Jahr über Saisonware und ich hatte in den vergangenen Jahren nie den Eindruck, dass Supermärkte ihre normale Produktpalette einschränken mussten, nur um die Weihnachtssachen unterbringen zu können. Selbst bei den Discountern, die oft recht enge Läden haben, gab es immer genug Platz für diese Sachen.
Ich kann mir auch nur vorstellen, dass es vielleicht Probleme zwischen dem Lieferanten und dem Discounter gibt, unter denen nun die Kunden leiden. Dass die Mitarbeiter des Discounters in so einem Fall irgendwelche Ausreden erfinden oder sich die Situation anderweitig zurechtbiegen, kann ich durchaus nachvollziehen. Schließlich wollen die Supermärkte ja auch nicht unbedingt, dass die Kundschaft erfährt, welche Probleme es vielleicht hinter der Fassade gibt. So etwas geht den Kunden auch nichts an.
Ein Supermarkt, der die gängigsten Produkte aus dem Regal nimmt und auf ein Minimum reduziert, schadet sich doch selbst. Ich denke nicht, dass ein Ladenbesitzer bewusst so kalkuliert und darauf setzt, seinen Saisonwaren einen Platz im Laden einzuräumen, während absolute Basics aus den Regalen verschwinden. Wenn man einen Supermarkt besucht, erwartet man als Kunde doch einfach, dass gängige Dinge vorrätig sind. Wenn ich in einen Supermarkt komme und dort keine Cola, kein Brot oder keine Milch vorfinde, würde ich das vielleicht ein- odert zweimal akzeptieren, dann aber einen anderen Laden aufsuchen.
Was mich auch irritiert ist die Sache mit dem kompletten Ausverkauf, wobei man doch eigentlich davon ausgehen sollte, dass der Laden ein Lager hat, wo überzählige Waren gelagert werden können. Wenn also kein Platz für eine ganze Palette Sixpacks mit Cola ist, sollte es doch zumindest möglich sein, einige Sixpacks lose vor das Regal zu stellen, so dass die Kunden dieses Produkt auch kaufen können. Alles zu verkaufen und dann nicht neu zu bestellen, erscheint mir total sinnlos und ich als ebenfalls betroffener Cola-Junkie kann mir vorstellen, dass du nicht begeistert über diese Situation bist.
Die Weihnachtsartikel werden ein Vorwand sein. Ich sehe es eher von der Seite, das Kunden für diese Getränke nun öfter in den Laden kommen werden, weil es halt nicht immer in ausreichender Menge vorhanden ist. Die meisten kaufen dabei ja noch mehr, als nur die Getränke, was insgesamt den Umsatz steigert.
Auch werden manche Kunden dann zum Markenprodukt greifen, wenn die Billigmarke gerade nicht verfügbar ist, was auch wieder zu Umsatzsteigerungen führt. Das ganze ist halt eine Änderung der Verkaufsstrategie um mehr Gewinn einzufahren.
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