IQ Test bei Tafelklassler "in"?

vom 07.09.2010, 23:16 Uhr

Ich kenne jetzt schon zwei Fälle im Bekanntenkreis, bei denen Eltern/ Großeltern ihre Erstklässler beim AKS austesten lassen haben, weil sie in der Schule so schlechte Noten mit nach Hause gebracht haben. In beiden Fällen kam heraus, dass das Kind angeblich überdurchschnittlich intelligent ist (in gewissen Teilbereichen), aber in anderen normal begabt oder sogar Defizite aufweist. Beide Kinder haben angeblich einen IQ von über 130.

Mich verwundert das gar nicht, da ich finde, dass Kinder immer intelligenter werden und ich auch der Meinung bin, dass ein IQ von 130 heutzutage gar nicht mehr so selten vorkommt. Außerdem finde ich, dass eine Hochintelligenz erst da vorliegt, wo ein Kind in allen Teilbereichen, die getestet wurden, über dem Durchschnitt ist. Es hat ja jeder eine besondere Begabung, und da überdurchschnittlich gut zu sein und in einem anderen Fach dafür Defizite aufzuweisen, sehe ich als normal an.

Nun meine Frage an euch: Was haltet ihr von diesen IQ- Tests? Was bringen sie den Kindern, was den Eltern? Und was sagen sie wirklich über die Intelligenz oder das Lernverhalten des Kindes aus? Meint ihr, dass die IQ- Tests zu einer allgemeinen Verbesserung der Situation beitragen oder einfach nur zur Beruhigung der Eltern dienen?

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beim AKS austesten lassen haben

Was ist AKS?

Außerdem finde ich, dass eine Hochintelligenz erst da vorliegt, wo ein Kind in allen Teilbereichen, die getestet wurden, über dem Durchschnitt ist. Es hat ja jeder eine besondere Begabung, und da überdurchschnittlich gut zu sein und in einem anderen Fach dafür Defizite aufzuweisen, sehe ich als

Das nennt man Inselbegabung, was bei hochbegabten Kindern und hochbegabten Menschen allgemein, durchaus normal ist. Sprich man weißt in manchen Bereichen weit überdurchschnittliche Intelligenz auf und ist mit anderen einfachen Sachen einfach überfordert. Genau deshalb ist es wichtig, Menschen mit einer Hochbegabung zu fördern.

Nun meine Frage an euch: Was haltet ihr von diesen IQ- Tests? Was bringen sie den Kindern, was den Eltern? Und was sagen sie wirklich über die Intelligenz oder das Lernverhalten des Kindes aus? Meint ihr, dass die IQ- Tests zu einer allgemeinen Verbesserung der Situation beitragen oder einfach nur zur Beruhigung der Eltern dienen?

Ich halte diese Tests durchaus für sinnvoll. Bei mir wurde in einem anderen Rahmen mit über 30 Jahren was ähnliches gemacht. Sagen wir mal so, hätte ich gewusst, dass ein IQ- Test mit dazu gehört, hätte ich die komplette Testung abgelehnt. Ich bin mit dem Ergebnis überfordert und stelle mir immer wieder die Frage, warum ist das früher keinem aufgefallen.

Ich habe auch durchaus eine typische "Karriere" wie hochbegabte Kinder. Erste Klasse super Leistungen, zweite Klasse- die Leistungen ließen nach. Ab der dritten Klasse war es aus. Fiel aber niemanden auf und ich wurde wie das kleine Dummchen behandelt. Ich erinnere mich, dass ich mich oft gelangweilt habe. Dann auch ausgestiegen bin und später den Anschluss nicht mehr geschafft habe. Mein Leben wäre anders verlaufen, wenn man da früher drauf geachtet hätte, was aber halt vor 30 Jahren auch noch nicht gemacht wurde.

Man kann die Kinder heute einfach auch anders fördern, weil man mittlerweile damit anders umgeht. Wobei die Förderung eher spezifisch ist. Auf das jeweilige Kind zugeschnitten. Man vermeidet das typische Verhalten, dass sich das Kind langweilt und aussteigt und nachher nicht mehr mit kommt.

Ich halte solche Tests aber nicht immer für sinnvoll. Ich habe auch schon von Eltern gelesen, die ihre Kinder mit aller Gewalt zu solchen Tests zerren wollten, nur weil die Kinder gut Memory spielen konnten oder so was in der Art. Ich denke, Eltern denke da oft auch nicht objektiv, sondern erwarten Wunder.

In einem Fall habe ich es erlebt, dass mir die Mutter erzählte, das älteste Kind sollte einen IQ Test machen. Auf Drängen des Vaters ( die Eltern leben getrennt) und dessen Eltern. Das Mädchen ist mit Sicherheit nicht dumm. Und auch wenn es doof klingt, ich halte beide Elternteile für ziemlich intelligent. Mir war klar, dass der Test nur gut ausfallen konnte. Ergebnis ist aber nun, dass Mädchen wird vom Vater auf einem Level gehalten, der in meinen Augen einem Kind nicht mehr entspricht. Leistungen schlechter als die Note 2 sind schlecht und das Kind bekommt umgehend Nachhilfe. Ich denke allgemein, bei einer Hochbegabung sollte man vor allem die Interessen des Kindes fördern und nicht die Ziele der Eltern verfolgen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Hallo Little Sister!

AKS nennt man hier bei uns den Arbeiterkreis für Sozialvorsorge. Diese Organisation ist dafür verantwortlich, dass Kindern, wenn sie Probleme in der Schule haben oder ähnliche Therapien, etc. brauchen, die richtige Behandlung zu Teil wird.

Zu deiner Aussage:

Das nennt man Inselbegabung, was bei hochbegabten Kindern und hochbegabten Menschen allgemein, durchaus normal ist. Sprich man weißt in manchen Bereichen weit überdurchschnittliche Intelligenz auf und ist mit anderen einfachen Sachen einfach überfordert.

Hier muss ich dir leider widersprechen. Eine Inselbegabung kommt weltweit nur sehr selten vor. Es handelt sich dabei um geistig behinderte Menschen, die in einem Teilbereich eine unglaubliche Hochbegabung aufweisen, in ALLEN anderen Bereichen aber geistig minder bemittelt sind.

Ich muss einfach sagen, dass die Intelligenztests heutzutage anders ausgelegt werden müssten. Ein IQ von über 130 ist heute schon alltäglich. Ich bin auch darüber und mir ist es in der Schule ähnlich wie dir gegangen. Es ist heutzutage normal, dass man einen IQ von über 130 hat. Die Menschen, vor allem die Kinder werden immer intelligenter und in der Schule wird auch heutzutage viel mehr abverlangt als in der Zeit, als ich oder meine Eltern noch die Schule besucht haben. Das kannst du ganz einfach nachprüfen, indem du den Lehrstoff eines Volks- oder Hauptschulklässlers mit dem Lehrstoff vergleichst, den wir früher durchgenommen haben.

Ich stelle mir das wie bei den Tieren vor, die durch diverse Umweltbedingungen Mutationen vornehmen, so ist es, denke ich auch, beim menschlichen Gehirn. Ich meine auch irgendwo gelesen zu haben, dass Informationen, die unsere Eltern in ihrem Gehirn gespeichert haben, weiter gegeben werden. Dies würde meine Theorie bereichern, dass Menschen immer intelligenter werden.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 08.09.2010, 13:25, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


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