Wer bezahlt anonyme Geburten?
Werdende Mütter die in einer Notlage sind, haben ja auch die Möglichkeit anonym zu entbinden. Das kann unter anderem in Krankenhäusern stattfinden, denke ich. Nur ich frage mich, wer die Kosten übernimmt? An sich muss doch auch ein Krankenblatt angelegt werden. Wichtige ärztliche Details muss die werdende Mutter doch eh angeben. Wie halt Allergien auf Medikamente und so. Und während einer Geburt braucht eine Frau ja auch durchaus mal Medikamente und so. Mit wem rechnen die entbindenden Stellen ab? Und wie sieht es mit der Nachsorge bei der Mutter aus? Und es können ja auch Komplikationen auftreten, wie zum Beispiel ein Kaiserschnitt oder der Tod der Mutter bei oder kurz nach der Geburt. Wie sieht das dann aus?
Das gleiche habe ich mich bei der Babyklappe gefragt, wo das Kind ja ebenfalls ohne Identität medizinisch versorgt wird und in der Regel eine Zeit lang im Spital bleibt. Auch da habe ich mich gefragt, werd da die Kosten übernehmen wird, beziehungsweise mit welcher Krankenkasse das Spital dann abrechnet.
Ich denke einmal, dass die Kosten auf Staatskosten gehen. Das wäre zumindest naheliegend. Solange die Mutter noch im Spital ist, werden die Kosten denke ich ebenfalls dem Staat zur Last fallen und für die Nachsorgeuntersuchung, müsste die Mutter ja zu ihrem Frauenarzt gehen und das würde dann denke ich ihre Krankenkasse übernehmen.
Kinder werden in Deutschland generell kostenlos medizinisch versorgt. Das ist in Deutschland nicht das Problem. Das Problem ist hier halt in meinen Augen, dass man in Deutschland so gut wie keine Chance hat, ohne Versicherungskärtchen behandelt zu werden.
Bei den Babyklappen ist es so, dass die zum Großteil entweder an irgendeine Organisation angebunden sind oder in irgendeiner Form ein Verein sind, die mit Spenden arbeiten. Die Kosten werden also in irgendeiner Form gedeckt, auch ohne staatlichen Mittel. Und wie gesagt, Kinder werden in Deutschland medizinisch eh kostenlos versorgt. Zumindest die Grundversorgung.
Und wenn eine Nachsorge bei einem Frauenarzt stattfindet, muss ja auch ein Versichertenkärtchen vorgelegt werden oder es wird eine Rechnung gestellt. Nur wer zahlt die? Und es wird kein Arzt einen Menschen behandeln, ohne eine Karte anzulegen. Anonym wäre das dann aber nicht mehr.
Meine Nachsorgeuntersuchung bestand aus einem normalen Frauenarztbesuch 6 Wochen nach der Geburt. Bei dieser Untersuchung wurde nichts Besonderes gemacht, außer eben eine normale Untersuchung. Es wurde auch nicht als Nachsorgeuntersuchung vermerkt, sondern eben als eine normale gynäkologische Kontrolluntersuchung, dabei wurde auch kontrolliert, ob sich die Gebärmutter gut zurückgebildet hat, aber das kann man eben im Rahmen einer normalen Untersuchung feststellen. So wird es denke ich auch den Krankenkassen verrechnet.
Auch in Österreich braucht man immer eine e-card! Ich habe erst letzte Woche die Kostenaufstellung für mich und meinen Sohn bekommen. Da war ersichtlich, dass die Geburt und der gesamte Spitalsaufenthalt auf Kosten meiner Krankenkasse ging, die Untersuchungen laut Mutter/Kind Pass danach gingen auf Kosten der Krankenkasse meines Sohnes, die allerdings die gleiche ist.
Irgendwer muss ja auch in Deutschland die medizinische Versorgung von Kindern zahlen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass das die Ärzte gratis machen. Aber wenn das in Deutschland eben irgendeine Stelle alles einheitlich übernimmt (da du ja geschrieben hast, dass Kinder für die Grunduntersuchungen nichts zahlen müssen) wird diese Stelle dann vielleicht auch die Kosten der Geburt übernehmen.
Nachtrag: Das Internet hilft wie so oft weiter und macht schlauer. Ich kann mich erinnern, dass das Spital in dem ich entbunden habe, auch anonyme Geburten angeboten hat. So habe ich da einmal nachgesehen und bin auch gleich fündig geworden, auch wenn es ein österreichisches Beispiel ist. Vielleicht ist es in Deutschland ähnlich.
Demnach werden die Kosten sowohl für die Mutter als auch für das Kind vom Krankenhaus selber getragen. Die Mutter gibt beim Einchecken irgendeinen Namen an, mit dem sie angesprochen werden möchte. Unter diesem Namen wird dann auch der Verlauf der Geburt archiviert und unter diesem Namen kann sie dann eben auch die Untersuchungen auf Kosten des Krankenhauses machen.
Die Behandlung des Kindes zahlt in Deutschland der Staat, also indirekt jeder, der auch Steuern zahlt. In Österreich wird das nicht anders sein. Die Behandlung der Mutter wird dann von ihrer Krankenkasse bezahlt, wenn sie denn überhaupt zum Arzt geht.
Manchmal verzichten Ärzte auch auf ihr Gehalt (beispielsweise bei einem Todesfall bei der Behandlung) und lassen es direkt spenden. Das kann ich mir in einem solchen Fall auch vorstellen, da ja immerhin das Leben des Kindes gerettet wurde und es nicht auf einem Bahnhofsklo zur Welt kommen musste.
LittleSister hat geschrieben:Das Problem ist hier halt in meinen Augen, dass man in Deutschland so gut wie keine Chance hat, ohne Versicherungskärtchen behandelt zu werden.
Das ist aber großer Blödsinn. Wo hast du das denn her? Ich werde zwar so ziemlich bei jedem Arztbesuch darauf angesprochen, dass mit meiner Karte irgendetwas nicht stimmen würde (entweder soll der Chip defekt oder die Karte abgelaufen sein) und werde trotzdem jedes Mal (ohne die Karte) behandelt, wenn ich einfach meine Adresse sage.
Ok ich drücke es anders aus. Kinder oder für Kinder muss in Deutschland niemand was für die medizinische Behandlung zahlen. Klar muss für bestimmte, eher außergewöhnliche Sachen, eine Zuzahlung geleistet werden, aber die Grundversorgung ist kostenlos. Wie auch die meisten Medikamente. An sich alle Medikamente, aber bestimmte Behandlungen müssen auch in Deutschland selbst übernommen werden. Die Kosten werden an sich in der Regel von den Krankenkassen übernommen. Aber ich bezweifle, dass man ein krankes Kind nicht behandeln würde in einem Krankenhaus. Ein kranker Mensch wird aber durchaus weggeschickt. Und ja ich habe das schon erlebt.
Anonym ist für mich auch, dass keiner weiß, dass ich entbunden habe. Im Falle einer Untersuchung bei einem Frauenarzt, der wie du schreibst ja auch die Rückbildung der Gebärmutter kontrolliert, wäre das Ganze ja nicht mehr anonym. Außerdem würde die Krankenkasse wohl mit Recht fragen, wo denn das Kind ist. Und warum es keine Vorsorgeuntersuchungen gab? Und warum es keine Rechnungen von der Entbindung gibt? Da wären wir wieder bei dem Fall, nehmen wir mal an, im Umfeld der Mutter wird eine Kinderleiche gefunden. Da würden sowohl die Krankenkasse, wie auch der Frauenarzt der die Nachsorge gemacht hat, hellhörig werden.
Ach ja für die Entbindung muss in Deutschland, soweit ich das weiß, zugezahlt werden. Und wenn es nur das Krankenhaustagegeld ist. Da bin ich mir aber nicht sicher.
pepsi-light hat geschrieben:Das ist aber großer Blödsinn. Wo hast du das denn her? Ich werde zwar so ziemlich bei jedem Arztbesuch darauf angesprochen, dass mit meiner Karte irgendetwas nicht stimmen würde (entweder soll der Chip defekt oder die Karte abgelaufen sein) und werde trotzdem jedes Mal (ohne die Karte) behandelt, wenn ich einfach meine Adresse sage.
Dann hast Du aber in der Regel auch unterschrieben, dass Du noch immer bei der von Dir angegebenen Kasse versichert bist und im Zweifelsfall selbst für die Behandlung aufkommst. Das ist aber inzwischen ein recht geringes Risiko, da ja die Versicherungspflicht in Sachen Krankenversicherung besteht.
Und in Deutschland werden auch nur die Kinder kostenlos behandelt, die über die Familienversicherung in der Krankenkasse versichert sind, und auch da werden inzwischen immer häufiger kleinere Zuzahlungen für bestimmte Medikamente fällig. Auch die grundsätzlichen Schwangerschaftuntersuchungen sind noch kostenlos, ebenso wie die Entbindung. Aber das kann schon von Krankenkasse zu Krankenkasse verschieden sein.
Daher wird die Entbindung in der Regel von der Solidargemeinschaft aller Krankenversicherten getragen und wenn die Frau in der gesetzlichen Kasse wäre, dann wäre das ja ohnehin der Fall und so gesehen entsteht auch niemandem ein Schaden.
Das ist aber großer Blödsinn. Wo hast du das denn her? Ich werde zwar so ziemlich bei jedem Arztbesuch darauf angesprochen, dass mit meiner Karte irgendetwas nicht stimmen würde (entweder soll der Chip defekt oder die Karte abgelaufen sein) und werde trotzdem jedes Mal (ohne die Karte) behandelt, wenn ich einfach meine Adresse sage.
Ich stand schon dabei, wie man jemanden ohne Versicherung aus dem Krankenhaus entlassen hat, weil keiner für die Kosten auf kam. Und ich stand auch schon beim Arzt und wurde nicht behandelt, weil ich keine Überweisung dabei hatte und auch die 10 Euro nicht bezahlen konnte. Die Praxisgebühr hatte ich aber bereits beim Hausarzt bezahlt, aber hatte keine Überweisung dabei. Und ich stand auch schon mit einem nicht gültigem Versichertenkärtchen beim Arzt. Auch hier keine Behandlung, wenn kein gültiges Versichertenkärtchen vorliegt.
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