Endung des Nachnamens bei Heirat

vom 30.08.2010, 21:36 Uhr

Mir ist aufgefallen, dass in vielen Ländern, wie zum Beispiel in Griechenland, der Nachname der Frau anders endet, als der Nachname des Mannes. Also nehmen wir an, die Frau heiratet einen Nikopolidis, so würde die Frau Nikopolidou heißen.

Woher kommt die verschiedene Endung des Nachnamens und was hat sie für eine Bedeutung. Wäre es auch im deutschsprachigen Raum sinnvoll, als Frau eine andere Nachnamensendung zu haben?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Im polnsichen ist das genauso. Da haben auch die Frauen eine andere Endung am Nachnamen als die Männer. Meine Tante heißt mit Nachnamen "Bilinska" und mein Onkel "Bilinski". Das hat aber eine rein grammatische Bedeutung. Im polnischen ist es so, dass sie die Wörter in männlich, sächlich und weiblich unterscheiden. Wir machen das im deutschen durch der, die, das. Diese Artikel setzten wir vor das Wort. Aber in anderen Sprachen bekommen die Wörter das Geschlecht durch eine bestimmte, festgelegte Endung zugewiesen. Im polnischen zum Beispiel für weiblich: a und für männlich: i. In anderen Sprachen, wie zum Beispiel bei deinem Beispiel griechisch, hat das sicherlich den gleichen Hintergrund.

Da Frau und Mann aus biologischer Sicht ganz klar von einander zu unterscheiden sind, passen sich die Namen nun den bereits vorhandenen Geschlechtern an. Dass heißt, dass Frauen am Nachnamen die weibliche Endung bekommen und Männer die männliche. Ganz logisch eigentlich. Aber für die deutsche Sprache würde das wenig Sinn machen, weil unsere Grammatik nach ganz anderen Regeln aufgebaut ist.

» Katjaactress » Beiträge: 246 » Talkpoints: 1,17 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Von meinem früheren Au-Pairmädchen weiß ich, dass es bei tschechischen Nachnamen genauso ist. Die Frauen übernehmen den Namen des Mannes, nur dass hinten noch ein -ova drangehängt wird. Ich kenne mich jetzt mit der tschechischen und griechischen Sprache nicht so aus, aber ich nehme mal an, dass es grammatikalische Gründe haben wird, dass Männer und Frauen andere Endungen an ihrem Nachnamen haben.

Übrigens gibt es so etwas im Deutschen auch: Hier in Bayern wird die Frau Meier zum Beispiel die "Meierin" genannt und die Frau Huber ist die "Huaberin". Aber das sagt man auch nie zu der Person selbst, sondern nur, wenn man ber sie redet. Genau wie man im Gespräch über den Herrn Müller einfach "der Müller" sagt.

Wirklich notwendig ist das aber doch eigentlich nicht. Normalerweise spricht man jemanden ja als "Herr/Frau XY" an und das reicht zur Geschlechterunterscheidung völlig aus.

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» microonde » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also das mit der Grammatik war mir bisher unbekannt, klingt für mich aber sehr logisch, vielen Dank für die Erklärung! Ich habe auch bereits tschechische weibliche Nachnamen mit der Endung -ova entdeckt.

Ein genialer Vergleich finde ich den mit der Meierin und Huberin, wenn man über die Nachbarn spricht. Das stimmt also tatsächlich. Vielen Dank für euere genialen Antworten!

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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