Feigenkaktuszucht in unseren Regionen lohnenswert?

vom 29.08.2010, 18:26 Uhr

Wie ich hier Kennenlernen von Kaktusfeigen und Umgang damit geschrieben habe, mag ich sehr gerne Kaktusfeigen. Ich würde auch gerne hier in Deutschland die Kaktusfeigen essen und habe mir überlegt, ob die Zucht einer Opuntie (= Feigenkaktus = Opuntia ficus-indica) bei uns sinnvoll und lohnenswert ist.

Von meiner Mutter, die früher auch einmal einen Feigenkaktus besessen hat, weiß ich, dass der Kaktus gut gewachsen ist. Auch abgefallene Blätter haben wieder neue Blätter bekommen und er hat sogar geblüht. Früchte hat er allerdings, soweit ich mich erinnern kann, nie bekommen oder wenn dann nur sehr kleine und mickrige, die nie grün geworden sind. Der Feigenkaktus stand, sobald es wärmer geworden ist, immer bei uns auf der Terrasse. Überwintert hat er immer bei uns im Keller.

Hat von euch jemand einen Feigenkaktus, der gut wächst und der auch reife Kaktusfeigen trägt, die man ernten und essen könnte? Braucht man für die Zucht einen Wintergarten oder ein Gewächshaus? Ein Feigenkaktus ist sicherlich nicht winterhart, oder? Oder reicht es, wenn der Kaktus im Wohnzimmer steht, damit er Früchte bekommt?

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also ich habe selber "Fruchtkakteen" - einmal einen Feigenkaktus und eine Pitahaya. Prinzipiell ist der Anbau und die Ernte möglich, wenn auch unter schwereren Bedingungen als in den Breiten, aus denen er stammt.

Im Grunde braucht die Kaktusfeige nur:
- warmer Standort
- sehr heller Standort
- nährstoffarmer Boden
- Gießen mit Trockenperioden

Helligkeit ist eigentlich das Wichtigste, da die Kaktusfeige sonst schnell anfängt zu vergeilen - zu kalt sollte es sie auch nicht haben, im Winter sind 6 Grad das mindestens einzuhaltende Minimum.

Das mit der Ernte ist so eine Sache, ohne Gewächshaus oder zumindest einen Wintergarten würde ich da die Chancen niedrig ansetzen. Denn in der Regel fehlt im Wohnzimmer
- ein gleichbleibend hohes Temperaturniveau (25 Grad +),
- eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit und vor allem:
- viel direktes Licht.

Gerade erstes und letzteres sind im Grunde dafür entscheidend, wie gut die Ernte ausfällt. Dazu kommt das ohnehin nicht so sonnige Wetter in unseren Breiten. Ohne technische Hilfsmittel (spezielle Lampen) bzw. ohne geeigneten Raum würde ich sagen, dass es in Deutschland, vor allem Norddeutschland, reine Glückssache ist ob Du mehr als nur mickrig ernten kannst.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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