Musik von Alexander Marcus

vom 28.08.2010, 13:49 Uhr

Vielleicht kennt jemand ja auch schon Alexander Marcus (www.alexander-marcus.de), das Alter Ego von Felix Rennefeld. Wer ihn meist zum ersten Mal sieht, hält ihn ja oft für einen totalen Spinner - weswegen es sich gerade hier lohnt, auch ein zweites Mal hinzusehen, natürlich vor allem bei seinen Videos! Ich persönlich mutiere so langsam zum Fanboy, einerseits wegen seiner groovigen und eingängigen Mucke mit Ohrwurmpotenzial (ganz schlimm!) im House Stil als auch wegen seiner bis ins Lächerliche übersteigerten Selbstpräsentation und Texte, die den deutschen Schlager einmal schön durch den Kakao ziehen und wieder zurück. Das ganze firmiert dann übrigens als das neue Genre "Elektrolore" (Elektro und Folklore).

Gerade bei Songs wie Papaya, Hawaii Toast Song, 123 Lorelei, Florida Lady (mit Frauenarzt & Manny Marc) oder Toni der Rodelkönig (wieder mit Frauenarzt und Manni Marc) denkt man erst einmal "Hä? Was das für ein Schrott!" und dann summt man sie auf einmal beim Wasserspender vor sich hin :D. Und bei schlechter Stimmung sorgen allein die Videos immer für einen Lacher...

Benutzeravatar

» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Der Kerl passt ganz gut in die Musikwelle, die sich nicht sehr ernst nimmt. Dabei trifft er den Stereotyp des schleimigen, neureichen BWL-Studenten ganz gut, besonders das entrückte Silbereisen Grinsen schlägt dann noch die Brücke zur Volksmusikszene.

Ähnliche Sachen gibt es aber schon länger, zum Beispiel Mambo Kurt , der ja schon ein paar Jahre über diverse Festivals geistert oder das wie ich finde weibliche Gegenstück zu Alexander Marcus Die toten Crackhuren im Kofferraum. Bei allen Dreien fragt man sich, inwiefern sie sich selbst noch ernst nehmen und spielen die Rollen des Musikers deutlicher, als andere Popstars, die sich immer um Authentizität bemühen.

Benutzeravatar

» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Klar, wobei man Mambo Kurt ja nicht so wirklich mit ihm vergleichen kann. Mambo Kurt spielt ja mehr Mainstreamsachen nach und bei Mambo Kurt sieht man ja auf den ersten Blick, in welche Richtung es gehen soll.

Bei Alexander Marcus fragt man sich ja beim oberflächlichen Hinsehen und Hinhören ja anfangs wirklich, ob der das auch ernst meint - schließlich gibt es derzeit in der deutschen Volksmusik / und bei den Schlagern genug Interpreten, die oft genauso schmalzige und sinnfreie Texte schön auf "modernen" Beats mit einer fast schon ekelerregenden Dauerfröhlichkeit präsentieren - und das ernst meinen (zumindest nach außen).

Klar erinnert er an BWL Schleimis, aber ich glaube eher, dass hier konkret auf glattgegelte Schlager & Volksmusikjüngelchen angespielt wird, von denen Florian Silbereisen ja nur einer unter vielen ist - und man traut es sich kaum auszusprechen: wohl noch der harmloseste! Auf der anderen Seite reißt er natürlich auch das typische Schwulenklischee an, weswegen er von beiden Seiten, sowohl Schwulen als auch Schwulenhassern wohl auch regelmäßig Anfeindungen abbekommt.

Benutzeravatar

» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^