Beim Lügen ertappt und trotzdem nicht zugeben?
Heute war ich zu tiefst erschüttert. Mein Stiefvater sollte sich um zwei Wochen ein Telefonat führen und dafür sorgen, dass mir etwas zugeschickt wird. Angeblich hat er da auch angerufen und es sollte auf dem Weg zu mir sein. Ende der ersten Woche habe ich dann nachgefragt, weil so ein Schreiben per Post nur max. drei Tage dauert. Angeblich hätten die das vergessen zu schicken und er würde sich darum kümmern, dass ich es so schnell wie möglich erhalte.
Heute habe ich ihn so lange genervt, bis er da "nochmal" angerufen hat. Er hatte das Telefon laut ich konnte hören, dass die da von nichts wussten. Er hatte gar nicht angerufen. Die Information, die man ihm dann telefonisch mitteilte, hätte ich vor zwei Wochen schon gebrauchen können. Ich habe dann gesagt, dass ich schon enttäuscht bin, dass er gelogen hat. Er hätte mir ja sagen können, dass er es vergessen hat. Ich habe ihn zwischenzeitlich sogar gefragt, ob er mit die Telefonnummer gibt damit ich da selber anrufen kann - das wollte er nicht, weil er die kennt.
Dann hat er doch allen ernstes immernoch abgestritten, dass er da nicht angerufen hat. Meine Mutter meinte dann, das hat er wohl gemacht, weil er nicht als Depp dastehen wollte. Ich hätte es trotzdem besser gefunden, wenn er es zugibt. Er hätte auch sagen können, dass er keine Lust hat, sich darum zu kümmern, dann hätte ich das irgendwie selber in die Hand genommen und so habe ich mich irgendwie darauf verlassen, dass das seine Richtigkeit hat.
Ich würde hier nicht sagen, dass dein Stiefvater (unbedingt) gelogen haben muss. Teilweise gibt es auch so schlechten Support, dass dieser das einfach verschlampt. Ich habe das selber schon erlebt, als es um den Support einen Internetproviders ging, da ich neben der anrufenden Person gesessen habe. Jedes mal kam ein anderer Sachbearbeiter an, nachweislich eingegangene Schreiben (per Einschreiben) sollten nicht angekommen sein und angeblich getätigte Vermerke wurden nicht erledigt. (Was dann in einem ca. zweimonatigen Internetverlust resultierte)
Ist auch wirklich doof bei so etwas zu lügen. Wo bei man hier die Möglichkeit auch nicht außer Acht lassen darf, dass er vielleicht wirklich angerufen hatte und nur eine inkompetente Person am anderen Ende hatte, die weder vermerkt hat, dass er angerufen hat, noch diesen gewünschten Vorgang in die Wege geleitet hat.
Auch könnte es ja wirklich gut sein, dass dein Stiefvater wirklich der festen Überzeugung ist, dass er da wirklich angerufen hat. Vielleicht weil er es geträumt hat oder, da lehne ich mich auch mal aus dem Fenster, er inzwischen etwas älter geworden ist und die Situation wirklich einfach verpeilt (was wir dann aber wirklich nicht hoffen wollen, so geht es meiner 85 jährigen Oma gerade).
Ansonsten wird mit Sicherheit die Begründung deiner Mutter stimmen. Er wollte sich nicht die Blöße geben und eingestehen, dass er es einfach vergessen hat. Einfach aus Stolz. Das wäre dann echt keine schöne Sache von ihm. Man wüsste dann nicht wann man sich auf diese Person verlassen kann und wann nicht. Wenn sie noch nicht einmal zugibt gelogen zu haben, wenn sie des lügens überführt ist .
Glaube aber nicht, dass er die etwas böses wollte und den Anruf nicht getätigt hat, da er einfach keine Lust hat. Das wäre dann natürlich noch eine Stufe härter so etwas zu behaupten und dann einfach aus Faulheit oder Desinteresse nicht zu tun. Hoffe für dich, dass es nicht daran lag sonst wäre da Verhältnis zu deinem Stiefvater echt nicht so gut, um nicht zu sagen, gestört.
Ich kann ausschließen, dass es ein Problem beim Telefonieren gab, oder er eine inkompetente Person am anderen Ende der Leitung hatte. Wie gesagt kennt er diejenigen, bzw. diejenige. Das ist ihre Nummer, nur sie geht dran und die beiden per Du (sie arbeiten quasi zusammen: er ist Steuerberater und sie auch irgend so etwas nur in einer anderen Kanzlei).
Und sie hat am Telefon nicht etwas gesagt: Ach stimmt, hab vergessen, das zu schicken, sondern: "Was soll ich? Wozu? usw.". Hätte er schonmal angerufen, wüsste sie ja ein paar Fakten. Dem war aber nicht so.
Ich weiß also ziemlich sicher, dass es sich um eine Lüge handelt.
Glaube aber nicht, dass er die etwas böses wollte und den Anruf nicht getätigt hat, da er einfach keine Lust hat.
Nein, das ist wirklich nicht so. Er wird es vergessen haben. Nur habe ich wirklich oft danach gefragt. Ich muss das Schreiben dringend abgeben und vor dem der es erhalten soll stehe ich nun als unzuverlässig da, weil er gelogen hat. Das ist mir dem Anderen gegenüber natürlich peinlich.
Vielleicht hat Dein Stiefpapa aber doch angerufen, nur war zu diesem Zeitpunkt keiner erreichbar und er hat es dann vergessen? Oder, oder. Daher würde ich auch erst mal nicht unbedingt eine Lüge vermuten, sondern eher, dass Dein Anliegen später in Vergessenheit geriet. Daher wäre seine Aussage ja wirklich keine richtige Lüge
Allerdings frage ich mich, was es Dir, außer der Genugtuung bringt, wenn Dein Vater seine (eventuelle) Lüge zugibt? Gar nichts oder? Denn egal wie es nun zu der späten Erfüllung der Aufgabe gekommen ist hast Du doch nun einen Trumpf in der Hand: solltest Du noch mal eine Hilfe benötigen und dies eigentlich auch allein erledigen können, dann kannst Du ihn ja daran erinnern, wie es bei diesem Mal gelaufen ist und ihn so ein wenig erpressen, dass er Dir gleich die entsprechenden Kontaktdaten gibt und Du so etwas selbst erledigen kannst.
Naja, JotJot, ich kann schon verstehen, dass sie etwas entsetzt ist, dass ihr Stiefvater ihr ins Gesicht lügt. Eigentlich erwartet man von nahestehenden Personen ja Ehrlichkeit. Von daher fände ich es vermutlich auch sehr seltsam, wenn offensichtlich erscheint, dass eine Aussage nicht den Tatsachen entspricht und die Person dann trotzdem darauf besteht. Ich denke, sie will nicht die Genugtuung, dass er das vor ihr zugibt gelogen zu haben, sondern sie ist einfach irritiert, dass er es getan hat und weiter tut.
Winny: Vielleicht hat dein Stiefvater sich ja auch eingebildet, dass er es getan hat. Mir ist es hin und wieder auch schon passiert, dass ich felsenfest überzeugt war etwas erledigt zu haben und dann auch darauf bestanden habe, wenn ich darauf angesprochen wurde. Allerdings habe ich dann, wenn ich feststellen musste, dass ich mich doch mal wieder geirrt hatte nicht weiter darauf beharrt, sondern es meiner Schusseligkeit zugeschrieben, die ja meist auch Schuld war.
Ich will deinen Stiefvater keineswegs in Schutz nehmen, denn es spricht zumindest für ungesunde Dickköpfigkeit auf etwas zu bestehen, was offenkundig nicht der Fall ist. Aber womöglich ist das der Grund. Oder er mocht es nicht zugeben und hat gedacht, er fliegt nicht auf. Und nun kann er nicht mehr zurück und beharrt um so verbissener darauf. Da spielt dann wohl der Stolz eine große Rolle. Nicht besonders erwachsen, so ein Verhalten aber leider häufiger als man so annehmen würde.
Sorcya hat geschrieben:Naja, JotJot, ich kann schon verstehen, dass sie etwas entsetzt ist, dass ihr Stiefvater ihr ins Gesicht lügt. Eigentlich erwartet man von nahestehenden Personen ja Ehrlichkeit. Von daher fände ich es vermutlich auch sehr seltsam, wenn offensichtlich erscheint, dass eine Aussage nicht den Tatsachen entspricht und die Person dann trotzdem darauf besteht.
Mir erscheint es aber schon merkwürdig, wenn hier jeder auf seiner Meinung besteht und dem einen Beteiligten dann auch gleich eine Lüge unterstellt wird. Wie schon erwähnt, ist der Stiefvater nun mal der Meinung, dass er nicht gelogen hat und es gibt nun wirklich etliche Gründe warum das so sein könnte. Wenn man dies nicht akzeptiert, dann erscheint es mir schon so, dass die Frage etwas mit Genugtuung und nichts anderem zu tun hat.
Das Verhalten deines Stiefvaters finde ich unmöglich und auch sehr verletzend. Von nahestehenden Menschen erwartet man doch eigentlich, dass sie einem nicht dreist ins Gesicht lügen, sondern aufrichtig und ehrlich sind. Es kann immer mal passieren, dass man von jemandem um einen Gefallen gebeten wird und letztendlich vergisst, sich um die Sache zu kümmern. Man kann nie tausendprozentig sicher sein, dass man wirklich an alles denkt. Allerdings sollte man doch dann, wenn man etwas vergessen hat, auch dazu stehen und demjenigen, der einen um den Gefallen gebeten hat, nicht irgendwelche Märchen erzählen.
Es ist ja noch zu verstehen, dass dein Stiefvater das Telefonat offensichtlich vergessen hat. Alles weitere finde ich unverschämt. Er hätte dir meiner Meinung nach einfach sagen können, dass er vergessen hat, bei der entsprechenden Person anzurufen. Zwei Aspekte seines Verhaltens finde ich besonders schlimm. Als du ihn gebeten hast, dir die Telefonnummer zu geben, damit du dich selbst um den Verbleib des erwarteten Schreibens kümmern kannst, hat er sich ja offensichtlich geweigert und dir gesagt, dass er die Person kennt und sich daher selbst um die Sache kümmern will. Allerdings frage ich mich, ob das wirklich der Hauptgrund war. Vielleicht wollte er einfach nicht, dass herauskommt, dass er bei dieser Stelle letztendlich überhaupt nicht angerufen hat. Ebenfalls sehr frech finde ich die Tatsache, dass dein Stiefvater die Schuld für dieses Versäumnis anderen Leuten auflastet. Denn letztendlich hat er das Telefonat ja nicht geführt, behauptet aber dass derjenige, den er anrufen sollte, die Schuld dafür trägt, dass du dein Schreiben bislang nicht erhalten hast. Solche Leute, die eigene Fehler nicht eingestehen können und sogar anderen die Schuld für ihre eigenen Fehler aufbürden, finde ich wirklich entsetzlich.
Dein Stiefvater hat sich in meinen Augen auch gnadenlos lächerlich gemacht, als er dann endlich bei der entsprechenden Person angerufen hat und scheinbar dort auch noch gelogen hat. Denn wenn diese Leute dort noch nichts davon wussten und ihm das auch mitgeteilt haben, so dass du es über das laut gestellte Telefon hören konntest, gehe ich davon aus, dass er dort auch gesagt hat, dass er ja schon einmal angerufen habe und nun nachhören wolle, was aus dem angeforderten Schreiben geworden ist.
Ich frage mich, warum dein Stiefvater sich in dieser Weise verhalten hat. Es ist doch keine Schande, mal etwas zu vergessen. Allerdings ist es eine Schande und auch eine ziemliche Frechheit und ein Vertrauensbruch einen nahestehenden Menschen, der einem vielleicht sogar etwas bedeutet, so dumm anzulügen und dann auch noch stur bei dieser Lüge zu bleiben. Ich würde diesem Mann nichts mehr glauben und ich würde ihn auch nie wieder mit einer Aufgabe betrauen, da er dazu offensichtlich nicht geeignet ist - nicht weil er es vergessen könnte, sondern weil er nicht über genug Rückgrat verfügt, um Fehler einzugestehen.
Ich habe auch schon Erfahrung mit einer solchen Sache. In dem Fall hatte ich meine Krankenversicherungskarte bei meinen Großeltern in Polen vergessen. Auch ich habe dann immer wieder mit meiner Oma telefoniert, damit sie mir die Karte per Einschreiben schickt. Bekommen hab ich die Karte dann ganze drei Monate später, obwohl meine Oma die ganze Zeit über meinte, sie hätte sich schon drum gekümmert und würde die Sachen bald schicken.
Ich finde es schon sehr mies, wenn man bei einer Lüge erwischt wird und trotzdem dabei bleibt. Das ist zeugt wirklich schon schlechtem Charakter. Aber irgendwann ist es mir dann auch egal und ich wollte nur meine Sachen wieder haben. Man sollte sich auf die Familie verlassen können und wenn man das schon nicht kann, dann sollen sie auch dazu stehen und es nicht auch noch verleugnen.
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