Mit leerem Tank fahren wirtschaftlicher?

vom 20.08.2010, 10:41 Uhr

Nachdem hier ja schon darüber diskutiert wurde, dass viele Autofahrer ihren Tank immer erst fast so leer fahren, dass sie liegen bleiben, bin ich auf die Idee gekommen, dass es vielleicht doch wirtschaftlicher sein könnte, wenn man eventuell immer nur so viel tankt, dass man die nächste Strecke schafft, die man fahren möchte. Dadurch wäre das Auto dann entsprechend viel leichter und man müsste ja dann gleichzeitig weniger Gewicht in Bewegung setzen und in Bewegung halten.

Natürlich müsste dann immer eine Tankstelle in der Nähe oder auf der Strecke sein, aber das sollte ja eigentlich kein Problem darstellen, da es ja eigentlich überall genügend Tankstellen gibt. Auch der Benzinpreis könnte dem Plan einen Strich durch die Rechnung machen. Deswegen würde ich diesen in diesem Gedankenspiel einfach einmal als konstant festlegen wollen.

Wäre es dann wirklich so, dass man dadurch Kraftstoff einsparen kann? Wie hoch kann die Einsparung an Kraftstoff sein, wenn man zum Beispiel anstatt mit vollem Tank eben nur ein paar Liter durch die Gegend fährt und damit vielleicht 40 Liter beziehungsweise 40 Kilogramm weniger befördern muss?

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ganz pauschal lässt sich die Frage natürlich nicht beantworten. Man muss hinzurechnen, dass man bei jedem Tanken wieder Zeit verliert, was die persönlichen Kosten einer solchen Fahrweise natürlich auch steigert. Darüber hinaus ist man weniger flexibel und verzichtet auf den Komfort nicht ständig tanken zu müssen.

Letztlich müsste in eine solche Rechnung auch einberechnet werden, dass man deutlich öfters zu einer Tankstelle fährt, dort den Motor wieder neustartet und wieder neu beschleunigt.

Angenommen man hat etwa 40 L Spielraum bis die Tankanzeige verrückt spielt. Weiter nehmen wir an, dass das Auto im Durchschnitt 6 L / 100km (was wir als konstanten Wert betrachten) verbraucht. Als Tagesstrecke wählen wir 100km - also 6 L im Tank. Wir gehen davon aus, dass 1 L Benzin ein Gewicht von 1 kg hat und verlassen uns auf die Faustformel "0,5 L extra pro 100kg/100km".

Bei normaler Fahrweise fährt das Auto im Schnitt 20 kg Sprit mit sich herum (vorausgesetzt der Tank wird jedes mal leer gefahren). Dies entspricht auf 100km 0,1 L. Somit haben wir einen Durchschnittsverbrauch, wenn wir keinen Tank mit schleppen müssten von 5,9 L / 100km. Bei der neuen Fahrweise wären wir bei 3 kg im Schnitt. Daraus ergibt sich ein zusätzlicher Verbrauch von 0,5*3/100 L = 0,015 L. Man würde somit 5,915 L statt 6 L verbrauchen. Man würde also pro 100km 0,085 L sparen.

Mit 40 L würde man somit 676,24 km statt 666,67 km fahren können - also knapp 10km weiter fahren. Dafür müsste man aber fast 7 mal tanken. Mit einer Anfahrt zur Tankstelle (Hin- und Rückfahrt) von 1km wäre der Nutzen also praktisch wieder kompensiert.

Angenommen man wohnt direkt bei der Tankstelle, ließe sich folgern, dass man durch die 0,085 L die man spart pro 100 km bei einem Benzinpreis von (1,35 €/L) 11,4ct sparen.

Ich würde es also lieber seien lassen, insofern ich mich nicht verrechnet haben. Das Ausbauen der Rückbank und der Musikanlage ist da wohl effizienter.

Benutzeravatar

» mich » Beiträge: 665 » Talkpoints: 2,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also ich kannte bisher nur den Wert von 0,2 L Sprit/100 Km bei einhundert Kilogramm an Mehrgewicht. Wenn mein Wert stimmt ist es also noch weniger an Gewinn und damit könnte das Hobby des wenigen Tanken sogar zum Minusgeschäft werden.

Schon betrachtet, aber trotzdem noch einmal wegen des großen Einflusses auf das Sparpotential, die zusätzlichen Wege beim Tanken betragen mindestens zweihundert Meter, egal an welcher Tankstelle ich meinen Tank befülle. Da ich diese Strecke meistens nicht im vierten oder fünften Gang fahre verdoppele ich praktisch den Benzinverbrauch zusätzlich noch auf dieser Strecke.

Benutzeravatar

» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^