Nebenberuflich selbstständig, Business- oder privates Konto?

Ich möchte mich gern nebenberuflich selbstständig machen und da wollte ich gern wissen ob es Sinn macht wenn ich mir da ein Business Girokonto mache oder ob das auch über mein privates Konto laufen kann?

Außerdem wollte ich wissen mit welchen Kosten ich da rechnen muss oder ist das kostenfrei wenn man erst anfängt. Wo kann ich mich da schlau machen, fällt euch dazu was ein was ich sonst noch wissen müsste ehe ich zur Bank gehe?

Bei fast allen Banken ist es verboten ein vorerst privates Girokonto zu gewerblichen Zwecken zu nutzen. Du brauchst ein Geschäftskonto und das erhältst du bei den meisten Banken die eben auch mit gewerblichen Kunden zusammenarbeiten. Kostenfreie Gewerbliche Konten gibt es nach meinem Wissen nicht. Die Konten bei Volksbanken und Sparkassen sind im Vergleich zu anderen Banken grundsätzlich teurer.

Wo bitte steht denn, dass es verboten ist ein privates Konto für gewerbliche Zwecke zu nutzen? Es gibt, laut Aussage von mehreren Banken, nur die Variante, dass das kostenlose Konto dann kostenpflichtig wird oder man muss eben ein normales Einkommen vorweisen können, damit man es weiterhin als privates Konto führen kann. Aussagen kamen da von der Sparda und der Norris Bank.

Wobei es halt sinnvoller ist, wenn man Privat und Geschäft auch bei den Konten trennt. Man behält den besseren Überblick und kann sich auch viel Arbeit bei der Abrechnung sparen, wenn man einfach nur Ein- und Ausgänge der Reihe nach durchgehen muss.

Als ich damals bei meiner Sparkassenfiliale angefragt habe, ob ich aufgrund meiner Selbstständigkeit, die damals allerdings nicht einmal nur eine nebenberufliche Existenz war, sondern eine Vollselbstständigkeit, ein anderes Girokonto eröffnen muss, wurde mir von dort mitgeteilt, dass ich nicht dazu verpflichtet bin, zwei getrennte Konten für meine privaten und beruflichen Zwecke zu führen, sondern diese Möglichkeit, wie von Punktedieb erwähnt, der besseren Übersicht dienen soll. Auch teilte man mir damals mit, dass ich als Einzelunternehmer von meiner Bank keine Auflage dahingehend erhalte, ein kostenpflichtiges Girokonto eröffnen zu müssen, das für gewerbliche Kunden vorgesehen ist. Ich habe damals dann nach Rücksprache mit meiner Sparkasse ein zweites Girokonto eröffnet, das mit den gleichen Konditionen geführt wurde wie mein reines Privatkonto.

Insofern meine auch ich, dass es hier überhaupt keine Verpflichtungen gibt und schon gar keine rechtlichen. Dass es ein Gesetz gibt, welches vorschreibt, dass ich irgendwelche zusätzlichen Gebühren an ein Kreditinstitut leisten soll, nur, weil ich selbstständig bin, ist natürlich Unsinn und das wäre auch reichlich absurd. Wie es die Banken letzten Endes gern sehen wollen, wird in den dortigen Geschäftsbedingungen und Preislisten zu finden sein. Da ich mir aber kaum vorstellen kann, dass eine Bank einen Kunden möglicherweise allein aufgrund der Tatsache verlieren will, dass dieser mit all seinen Konten zu einer verhandlungsbereiteren Bank wechselt, nur, weil seine Hausbank ihm ein gebührenpflichtiges Business-Konto aufdrücken wollte, kann ich mir nicht vorstellen. Es wird also nötigenfalls eine reine Verhandlungssache sein, ob das Geschäftskonto ein kostenpflichtiges Kontomodell werden muss.

Es wurde ja nach kostenlosen Geschäftskonten gefragt. Und diese gibt es nicht. Von der Norris Bank weiß ich, dass man deren Girokonto für gewerbliche Zwecke nutzen darf, wenn man eben noch Lohn oder Gehalt bekommt. Das war damals bei mir leider nicht gegeben und daher war eine Kontoeröffnung für mich halt nicht machbar.

Bei der Sparda-Bank wird es etwas anders gemacht. Allerdings müssen dann eben bei den Geschäftskonten Gebühren bezahlt werden, was bei privaten Konten nicht der Fall ist. Man müsste halt dort das private Konto auf Geschäftskonto umwandeln.