Hochwasser-wieso Keller nicht sofort Leerpumpen?
Ich habe gerade die Bilder vom aktuellen Hochwasser an der Neiße gesehen. Dabei wurde von Experten des THW dringend davor gewarnt die voll gelaufenen Keller sofort in Eigeninitiative Leer zu Pumpen um mögliche Bauschäden zu vermeiden.
Ich denke mal dass ich mich nicht verhört habe und die Aussage so gemacht wurde, leider wurde das auch nicht weiter erläutert oder die Gründe dafür benannt. Ich dachte bisher immer das man so schnell wie möglich seinen Keller Leeren sollte gerade um keine Bauschäden zu erhalten und auch um die stinkende Brühe so schnell wie möglich los zu werden.
Was für Bauschäden könnten denn drohen wenn ich mich sofort an die Arbeit mache? Ich könnte mir zwar vorstellen dass alte und baufällige Häuser auf Grund der unterschiedlichen Druckverhältnisse ins Wanken geraten, bin mir aber nicht sicher ob das wirklich möglich ist.
Die Ursache liegt hier ganz einfach in der Physik. Das verhältnis zwischen Druck und Unterdruck ist hier die eigentliche Ursache. Durch einen gewissen Druck der sich dann auf einmal aufbaut, kann beispielsweise ein Bauwerk instabil werden. Dann hat man mit dem sogenannten sofortigen Leerpumpen in Wirklichkeit noch mehr Schaden angerichtet.
Daher sollte man damit lieber warten denn ansonsten schadet man nur die Bausubstanz. Gewisse Schäden sind bei einem solchen Unwetter nun einmal nicht vermeidbar. Aber gefährdet man die Statik, hat man dann allerdings ein sehr extremes Problem.
Ich denke auch das Problem wird dann einfach sein, dass ein Gegendruck von innen fehlt. Das Grundwasser drückt ja immer weiter auf den Boden des Hauses ein, egal ob du was abpumpst oder nicht. Aber wenn drinnen ein gewisser Wasserpegel steht, hält der dagegen. Ansonsten könnten da sicher Schäden am Fundament entstehen.
Die Warnung vor dem leichtfertigen Auspumpen ist tatsächlich berechtigt und lässt sich rein physikalisch auch leicht erklären: Wasser hat ein Gewicht von genau einem Kilogramm pro Liter. Das sind bei einem Kubikmeter Wasser genau Eintausend Kilogramm also eine Tonne. Wenn man dann die Wassersäule zum Maße nimmt, dann weiß man, dass eine Wassersäule von einem Meter einen Druck von etwa einer Tonne pro Quadratmeter Wand verursacht.
Wird nun der Keller von eindringendem Wasser befreit, dann ist die Gefahr einfach da, dass das Haus noch von Wasser umgeben ist, dann drückt das Wasser auf das Gemäuer, es gibt aber keinen Gegendruck. Einstürzen wird davon erst mal kein Gebäude, sehr wohl bilden sich aber unter Umständen Risse im Fundament, durch die dann weitere Schäden verursacht werden.
Als hochwassererprobter Kellernutzer kann ich nur raten, dass man bei Gefahr den Keller bis zu einer angemessenen Höhe leert und dann eben bis zu einer bestimmten Wassersäule abpumpt. Ich bin inzwischen dazu übergegangen, erst ab 50 Zentimeter die Pumpe anzuwerfen. Sonst ist es einfach zu mühselig, dann die Elbe dann so viel Hochwasser führt, dass das Wasser zu schnell wieder nachläuft.
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