Männer halten sich oft für klüger, Frauen eher nicht
Schade, dass du den Zusammenhang von
Mandragora hat geschrieben:Was hat man denn da für Frauen befragt? Rentner, die es aus alten Zeiten gewöhnt sind, sich vornehm und bescheiden zurückzuhalten? Oder unterwürfige Ehefrauen?
und
Mandragora hat geschrieben:Von daher hat es gar nicht so viel mit Unterwürfigkeit zu tun, eher mit Vorsicht und Perfektionismus. Ja, so sind die Frauen, bedacht und perfektionistisch, während Männer es nicht ganz so genau nehmen.
nicht erkennst. Besonders Rentnerinnen sind meist noch emanzipierter, als junge, studierte Frauen heutzutage, das haben schon viele seriöse und fundierte Studien ergeben. Die von dir angesprochene Unterwürfigkeit findet sich nämlich definitiv nicht in zahlreich verschaukelten und ausgeleierten Schubladen. Viel eher versteckt sie sich unter dem Mantel der Perfektion, Frauen meinen und werden so erzogen, dass sie locker viele Aufgaben gleichzeitig und das perfekt ausführen müssen. Der Gesellschaft ist mittlerweile klar, dass Frauen genau so arbeiten und lernen können, wie Männer. Die Pflichtenverteilung hat dies aber noch nicht erkannt und die Frau wird deshalb doppelt belastet, der gesellschaftliche Drucke wird durch Medien und Marktwirtschaft noch verstärkt.
Genau so verhält es sich mit der von dir angesprochenen Bescheidenheit und dem Geprahle der der Männer: All das sind sexistische Vorstellungen, mit denen Kinder auf- und verzogen werden. Damit ändert man keine Gesellschaft, sondern belastet sie.
Grundsätzlich denke und hoffe ich, dass es nicht vom Geschlecht abhängig ist, ob sich jemand für einen tollen, intelligenten Hecht hält oder seinen Intellekt (und vielleicht alles andere auch) unter den Scheffel stellt. Allerdings habe ich auch schon Menschen beiderlei Geschlechts erlebt, die voll und ganz in das Bild passen, das dieser britische Psychologe zeichnet. Wenn ich an Situationen denke, in denen Männer sich als besonders intelligent hervorgetan haben, während Frauen ihre geistigen Fähigkeiten eher abgewertet haben, fällt mir schon auf, dass ich solche Situationen häufiger erlebt habe als die umgekehrte Variante - also Frauen, die mit ihrem Intellekt prahlen und Männer, die sich als weniger intelligent ausgeben als sie eigentlich sind.
Mir fallen solche Männer, die sich als besonders schlau darstellen müssen, meistens sehr negativ auf. Ich habe dazu immer das Bild im Kopf von solchen selbstherrlichen Typen, die sich selbst in den Mittelpunkt stellen müssen und niemanden zu Wort kommen lassen, wenn es um die Lösung von Problemen geht, da sie ohnehin der Ansicht sind, alles dreimal besser zu können als alle anderen Menschen. Auf der anderen Seite gibt es leider auch immer wieder Frauen, die sich selbst nicht viel zutrauen und sich und ihre Leistung in vielen Bereichen viel schlechter einstufen, als das objektiv der Fall ist.
Ich denke auch, dass ein großer Faktor, der zu dieser Entwicklung beiträgt, die oft unterschiedliche Erziehung von Jungen und Mädchen ist. Zudem bekommen viele Kinder zuhause genau dieses Bild vermittelt. Der Vater steht oft beruflich (weit) über seiner Frau und wirkt vielleicht allein aufgrund dieser Tatsache schon intelligenter als seine Frau. Persönliche Eindrücke werden ja auch durch berufliche Stati gebildet und orientieren sich oft an den Leistungen der entsprechenden Personen. Jemand, der in seinem Beruf etwas erreicht hat, wird daher sicher häufig auch als intelligenter angesehen als derjenige, der nur auf niedrigem Niveau oder gar nicht arbeiten geht. Diesen Eindruck bekommen auch viele Kinder in ihren Familien vermittelt, wenn der Vater täglich unterwegs ist und die Mutter immer nur im Haushalt zu tun hat.
Zudem denke ich auch, dass das Ergebnis dieser Untersuchung in sehr vielen Fällen von der beruflichen Situation der untersuchten Personen abhängig ist. Wer sich im Beruf zu behaupten weiß und viel Energie in seine Karriere gesteckt hat, weiß meistens auch, was er geleistet hat und auch, dass er mit sich und seiner Leistung zufrieden sein kann. Diesen Menschen fällt es dann auch leichter, sich selbst wertzuschätzen. Manche schießen dabei auch schnell über das gesunde Maß hinaus. Jemand der keine oder nur wenig Bestätigung von außen erfährt, wird sicher dann auch Probleme damit haben, sich selbst angemessen einzuordnen.
Ich kenne zum Glück auch Gegenbeispiele, also unter anderem auch Frauen, die sehr wohl wissen, wo sie stehen und was sie können. Allerdings handelt es sich dabei ausnahmslos um Frauen, die beruflich und sozial echte Gleichberechtigung leben und beruflich erfolgreich sind. Die Männer, die ich kenne und die sich für dümmer halten als sie eigentlich sind, sind eigentlich alles welche, die auch in anderen Lebensbereichen wenig erfolgreich sind.
Die Lebensumstände spielen schon eine bedeutende Rolle und viele Frauen sind hierbei noch nicht bei der vollkommenen Gleichberechtigung angekommen.
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