Keine Diäten mehr bei Diabetis?

vom 01.08.2010, 10:53 Uhr

Der normale Blutzuckerwert liegt ja um die 100mg/dl. Mir ist schon oft aufgefallen, dass Diabetiker ihre Werte verharmlosen, weil der Arzt gesagt hat, dass es gar nicht so schlimm ist, wenn es weit drüber liegt. So hat eine Bekannte immer einen Nüchternwert um die 150mg/dl und meint dann, dass sie eben eingach mehr spritzt und schon ist es ok. Sie isst Marmelade, Honig, Butter und andere Dinge, die früher bei Diabetis untersagt waren. Auch meine Schwiegermutter bekam vom Arzt gesagt, dass sie nicht groß auf die Ernährugn achten muss, wenn sie regelmäßig Blutzuckerwerte bestimmt und danach spritzt.

Ist es heutzutage üblich, dass man eher empfohlen bekommt mehr zu spritzen, als auf die Ernährung zu achten? Ich weiß, als mein Vater, vor vielen Jahren, an Diabetis erkrankte, dass meine Mutter wirklich bei der Essenszubereitung auf einige Dinge achten musste und auch mein Vater nicht so riesige Portionen essen durfte. Fastfood war verboten und Süßigkeiten durfte er, wenn überhaupt, nur mäßig die Süßigkeiten für Diabetiker essen.

Warum wird heute bei Diabetis nicht mehr auf Diät gesetzt, sondern auf mehr Insulin? Das kann doch nicht gesund sein. Als mein Vater nicht auf die Ernährung achtete, hat der Arzt damals gesagt, dass zu viel Insulin auch nicht gut wäre. Er konnte nicht hören und die Durchblutungsstörungen, die durch den hohen Blutzuckerwert ausgelöst wurden, wurden so schlimm, dass er ein Bein verlor, das Augenlicht verlor und auch geistig verwirrt war, als er viel zu jung starb.

Sind die heutigen Erkenntnisse wirklich so, dass mehr Insulin nicht schadet und man auch zuckerhaltige Produkte essen kann? Meine Bekannte isst auch Süßigkeiten und spritzt dann eben etwas mehr. Sie macht sich keine Sorgen, wenn der Blutzuckerwert dann bei 200 mg/dl liegt. Muss man echt nicht mehr auf die Ernährung achten?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Also das man bei Diabetes keine Diät mehr macht ist heutzutage normal, allerdings muß man sehr wohl auf die Ernährung achten. Ich kann es jetzt zwar nur von einem Diabetiker sagen der "nur" Tabletten nimmt und noch nicht spritzen muß, aber ich denke das es hier nicht besonders viel anders ist. Wir haben erst einen Kurs für Diabetiker besucht und hier war es eigentlich für alle gleich.

Also verbotene Lebensmittel gibt es wirklich nicht mehr. Diabetiker dürfen alles essen, aber je nachdem was es ist, weniger. Ich denke hier zum Beispiel an Bananen oder Weintrauben. Diese sind sehr süß und ein Diabetiker darf eben nicht allzuviel davon essen. Laut der Kursleiterin sind Süßigkeiten, die für Diabetiker gemacht sind, Schrott weil sie genauso süß sind als andere. Nur das sie einen anderen Zucker enthalten. Hier empfiehlt sie das man normale Süßigkeiten isst, dafür weniger.

Ich weiß es auch von meinem Onkel der auch Diabetiker isst und spritzt das er einfach mehr spritzen muss wenn er mehr gegessen hat. Mein Mann nimmt Tabletten und muß sich umso mehr halten. Wichtig ist es bei der Ernährung auf die Kohlehydrate zu achten.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Diabetiker Lebensmittel sind überflüssig

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



1) heisst es Diabetes und 2) hast Du mal Deine Bekannte gefragt, wo ihr Zielwert liegt? Der ist bei den Diabetikern recht unterschiedlich und hat in erster Linie etwas damit zu tun, dass der Blutzuckerspiegel nicht zu viele Hoch und Tiefs ab. Das sind letztendlich dann die Dinge, die über Folgeschäden entscheiden.

Ein Diabetiker soll heutzutage möglichst "normal" leben und sich nicht abgrenzen, daher ist die Empfehlung heute, das zu essen, was man essen möchte, aber eben alles verinsulieren. Normal im Sinne einer "gesunden Ernährung", die für alle gelten sollte ;). So mache ich es zumindest. Lediglich bei Getränken und normalen Blutzuckerwerten greife ich auf diätische Getränke zurück, wenn ich keine Lust auf Wasser bzw. leichte Saftschorlen habe. Viele Diabetiker machen noch den Fehler und berechnen lediglich die Broteinheiten, aber nicht Fett und Eiweiss. Fett und Eiweiss verzögern die Aufnahme der Kohlenhydrate ins Blut, so ist zB Butter und Marmelade nicht unbedingt so "fies" und "gemein", wie es aussieht. Mal esse ich das als Insulinpumpenträgerin auch, aber in gewissen Maßen, vielleicht alle 1 bis 2 Wochen einmal.

Wenn man die Lebensmittel richtig mit Insulin abdeckt, ist das nicht schädlich. Die Bauchspeicheldrüse macht es eben von sich aus, der Insulin spritzende Diabetiker von aussen. Bei einem Diabetiker, der lediglich über die Ernährung und Bewegung seinen Blutzuckerspiegel senken soll, also Anfangsstadium eines Typ2, sieht es etwas anders aus. Der muss sich dann an gewisse Regeln und Vorgaben halten. Dann kommen Tabletten, helfen diese nicht mehr, wird mit Insulin eingestellt. Bei einem Typ1 muss sofort Insulin gegeben werden, weil dessen Bauchspeicheldrüse keines oder nur noch wenig produziert, bis die Produktion komplett eingestellt ist. Das kann man auch nicht aufhalten.

Süssigkeiten für Diabetiker sind in erster Linie deswegen Schwachfug, weil nicht nur der Zucker durch Fruchtzucker, was oft Durchfall verursacht, ausgetauscht wurde, sondern auch noch mit Fett angereichert wurde. Das kann man ja selbst ganz gut im Supermarkt mal vergleichen. :)

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



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