Erfahrungen mit Stevia

Über Stevia, die süßende Wunderpflanze aus Südamerika wird ja in letzter Zeit sehr viel berichtet. Ich bin deswegen auch neugierig geworden. Wer hat Erfahrungen mit Stevia als Süßungsmittel. Die Blätter und der Extrakt daraus sollen ja einen ziemlich starken Kräutergeschmack haben und sich also nicht so gut zum Süßen von Kaffee oder zum Backen eignen.

Aber wie sieht es mit dem weißen Pulver aus? Ist das neutraler? Wenn ja, eignet es sich auch zum Backen? Ich bin gespannt auf Eure Antworten!

Ich habe gute, als auch weniger gute Erfahrungen mit Stevia gemacht. Da es bei uns leider nur als Kosmetikprodukt verkauft wird, ist es wirklich schwer einen Süßstoffersatz ohne den oft beschriebenen Beigeschmack zu erhalten. Inzwischen habe ich einen guten Anbieter über Amazon gefunden und beziehe nun dort meinen Zuckerersatz, denn meinen morgendlichem Tee genieße ich dann doch lieber in süßer Form.

Jetzt fehlt nur noch die Lebensmittelzulassung in Deutschland, dann ich kann ich zukünftig auch meinen Gästen im Restaurant eine süße Alternative servieren.

Auch ich habe sehr gute Erfahrungen mit Stevia gemacht. Ich habe Stevia als sogenanntes Steviosid benutzt, in einer flüssigen Darreichungsform. Diese Variante hat den Vorteil, dass sie gut dosierbar ist, indem man ganz einfach die Tropfen zählt und in die entsprechende Zuckermenge umrechnet. Besonders einfach kann man damit seine Tees süssen.

Zum Beigeschmack möchte ich sagen, dass dieser nicht sonderlich auffällig war. Man merkte eine leicht bittere Note, aber keinesfalls eine völlige Geschmacksverfremdung, die viele Anwender schildern. Was sehr deutlich fehlt, ist der "runde Geschmack", der bei dem Süßen mit Zucker auftritt. Am einfachsten ist der Vergleich mit dem Geschmack eines Light-Getränkes, um den Nachgeschmack eines mit Stevia gesüßten Getränkes zu beschreiben.

Insbesondere beim Backen habe ich mit Steviosid eher enttäuschende Erfahrungen gemacht, da das Endprodukt meistens weniger gut aufgegangen ist und oftmals sehr trocken geschmeckt hat. Ich vermute, dass es daran liegt, dass Zucker eine grössere Masse hat, die der Teig zum optimalen Gelingen benötigt, die ja bei wenigen Tropfen Stevia nicht mehr gegeben ist. Je nachdem welches Stevia-Pulver man verwendet - es gibt die getrockneten Blätter der Steviapflanze als Pulverform, aber auch ein Extrakt daraus als Steviosid Pulver (geschmacksneutral, da es von Aromastoffen befreit wurde) - vermute ich ähnliche Schwierigkeiten, da man ja deutlich weniger davon als Zucker verwendet.

Glücklicherweise hat mittlerweile die positive Wirkung von Stevia auch in Deutschland eine wachsende Aufmerksamkeit erzielt, so dass sich bei Amazon schon einige Rezeptbücher mit Stevia finden lassen, mit deren Hilfe man sicherlich gute Anhaltspunkte finden kann, um auch herkömmliche Rezepte mit Stevia umsetzen zu können.

Man bekommt übrigens auch Steviapflanzen in vielen Gärtnereien und auch als Samen. Letztere sind bei mir leider immer verschimmelt, da sie viel Feuchtigkeit benötigen. Die Blätter kann man einfach ernten und trocknen und ja nach Wunsch mahlen oder einfach ganz zum Süßen verwenden.