So peinlich kann mangelnder Orientierungssinn werden

vom 30.07.2010, 12:01 Uhr

In der Ortschaft Hadda in Saudi Arabien steht seit rund 10 Jahren ein Moschee, was bis hier noch nichts besonderes ist. Nun hat man aber nach all den Jahren festgestellt, dass die Moschee offensichtlich falsch herum steht. Im Grunde wäre dies nun ein Grund sich zu grämen, allerdings ist es Bestandteil des moslemischen Glauben, sich beim Gebet stets nach Mekka hin zu verneigen.

Die Gebetsnische dieser Moschee zeigt leider nicht, wie eigentlich üblich, Richtung Mekka. Das kuriose ist, dass die Moschee nur rund 20 km von Mekka entfernt steht. Da sollte man eigentlich davon ausgehen, dass man seine nähere Umgebung so gut kennt, dass die Ausrichtung ein Kinderspiel sein müsste.

Wer für diesen peinlichen Fehler verantwortlich ist, steht laut dieser Meldung noch zur Debatte im Raum. Ich möchte jedenfalls nicht in der Haut des Verantwortlichen stecken!

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Das ist für einen Nicht-Muslimen, wie ich einer bin, eine wirklich lustige Geschichte, muss ich sagen. Die dort betenden Muslimen werden das sicherlich anders sehen, aber kann man nun nicht mehr rückgängig machen und wie du schon sagtest, in der Haut des Verantwotlichen möchte ich auch nicht stecken. Ich würde nun aber auch sagen, da diese Moschee nur 20 Kilometer von Mekka entfernt ist, ist es aufgrund der räumlichen Nähe zu Mekka nicht so dramatisch, wenn man sich mal in die falsche Richtung verbeugt.

Andererseits zeigt es doch auf erschreckende Weise wie beeinflussbar und gutgläubig der normale Mensch ist. Gerade aufgrund der Nähe zu Mekka hätte es doch den dort betenden Muslimen eigentlich deutlich früher auffallen müssen, dass dort etwas nicht stimmt. Aber nein: die Gebetsnische ist an dieser Seite eingerichtet und schon betet man automatisch in diese Richtung ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, ob das überhaupt die richtige Richtung ist.

Ich frage mich nur noch eins: wieso kommen sie denn erst nach zehn Jahren darauf, dass da was falsch ist? Leider ist dazu keine Angabe in der verlinkten Quelle zu finden.

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Für einen Nichtmuslim hat das durchaus einen gewissen komischen Moment. Ich kann mir aber vorstellen, dass das Muslims, vor allem streng gläubige, als Katastrophe sehen könnten. Um abschätzen zu können, welche Konsequenzen das auf den Gläubigen haben soll, in die falsche Richtung zu beten, kenne ich mich nicht gut genug mit dieser Religion aus. Wenn es aber eine Vorschrift gibt, wohin man beten soll, dann gibt es vermutlich auch die eine oder andere Konsequenz, wenn man diese Vorschrift missachtet.

Trotz alledem, über religiöse Gefühle sollte man nicht scherzen. Ich kenne auch jemanden, der im Urlaub in einem moslemischen Land die Quiblat-Pfeile in den Hotelzimmern und sonst wo umgedreht hat. Das sind die Pfeile, die den Gläubigen die Richtung weisen sollen. So etwas mag zwar für den Täter äußerst witzig erscheinen, ist aber im Grunde peinlich und respektlos.

Ich verstehe auch nicht, warum das erst so spät entdeckt wurde. Vor allem gibt es heute ja auch schon Apps fürs Handy, die einem die Richtung anzeigen und Kompasse gibt es auch schon seit Ewigkeiten. Es scheint hier wohl wirklich eher an einer gewissen Gutgläubigkeit zu liegen.

Das Problem mit der Richtung wurde laut der Meldung dadurch gelöst, dass die Betenden nun ihren Gebetsteppich einfach in die korrekte Richtung drehen. So weit war man also schon pragmatisch veranlagt.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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