netbank verschenkt (bis zu) 65 Euro bei Kontoeröffnung

vom 28.06.2010, 11:44 Uhr

Gerade ein interessantes Angebot der Bank netbank gefunden: Derzeit bieten sie bei einer Kontoeröffnung eine Barprämie oder Gutscheine im Wert von bis zu 65 Euro, wobei davon 50 Euro garantiert sind. Weitere 15 Euro lassen sich durch ein (einfaches) Minispiel auf der Homepage "freischalten". Selbst wenn das Minispiel nicht klappen sollte, kann man es beliebig oft wiederholen.

Zur Auswahl stehen neben der Barprämie auch Gutscheine in gleicher Höhe von Amazon, Mediamarkt, Ikea, etc.. Anscheinend sitzt das Werbeetat bei dieser Bank sehr locker. Das Konto ist für Schüler und Studenten kostenlos. Bei regelmäßigem Gehaltseingang (Höhe egal, ab 0,01 Euro lt. Homepage) gibt es 1,6 % Zinsen und dann ist das Konto auch für Berufstätige kostenlos. Auch gibt es eine Kreditkarte, die im ersten Jahr kostenlos ist. Vielleicht hat hie ja jemand Interesse daran.

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Es bleibt mir auch ein Rätsel, wie hier der Nutzen für die Bank errechnet wird. Aber ich bin mir sicher, dass es sich letztlich für die Bank rechnet und sie hier auch bei dieser Aktion nicht draufzahlt sondern neue Kunden und steigende Umsätze generiert.

Das Angebot ist da übrigens (bis auf diese 15 Euro die man noch extra zur Werbeprämie bekommt) eines von vielen. Und was die Kostenfreiheit angeht, sehe ich das schon etwas kritisch. Schließlich ist die Kontoführungsgebühr vorhanden und wird eben nur ausgesetzt, wenn die Bedingung (regelmäßiger Geldeingang) erfüllt wird.

Nutzt man das Konto aber sowieso als Gehaltskonto, dann ist hier die Hürde wenigstens recht niedrig. Andere Banken verlangen da weit höhere Einkommen oder gar Guthaben über einen längeren Zeitraum. Das verschleiert eben immer ein bisschen die Tatsache, dass doch Gebühren anfallen können.

Ebenso ein Trick (wenn man so will) ist die kostenlose Kreditkarte im ersten Jahr. Die Bank setzt vermutlich (und das könnte das Geheimnis hinter dem Erfolg sein) auf die "Trägheit der Kundschaft". So kann es sehr gut sein (Spekulation!), dass Kunden die Kreditkarte bekommen, diese aber über Jahre praktisch nicht nutzen, dafür jedoch ab dem zweiten Jahr regelmäßig die Gebühr bezahlen. Und es ist nicht auszuschließen, dass bei anderen (selteneren) Leistungen diese Bank mehr verlangt als andere.

Der Kunde selbst mag das bemerken, aber für eine Reaktion (Bankwechsel) zu träge sein. Immerhin ist es ja auch jetzt schon so, dass man die Kunden wohl nur mit relativ hohen Prämien zu einem Wechsel bewegen kann. Wie eben die Netbank unter Beweis gestellt hat. :)

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich weiß ja nicht wo du diese Information her hast, aber bei der Netbank fallen keine Kontoführungsgebühren an. Ich habe auch ein Konto bei dieser Bank und habe bisher noch keinen Cent für die Kontoführung bezahlt. Außerdem habe ich dieses Konto auch nicht besonders viel genutzt, sodass ich auch davon ausgehe, dass die Kontoführung generell kostenlos ist und nicht an einen bestimmten Geldeingang oder andere Voraussetzungen gebunden ist.

Dass die Banken in der heutigen Zeit immer wieder solche Angebote machen kann ich mir auch nur schwer erklären. Wenn ich zum Beispiel das Angebote der Netbank einmal mit dem aktuellen Angebot der Comdirect vergleiche, dann sehe ich, dass diese sogar noch mehr Geld für die Eröffnung eines Kontos ausschütten werden. Hier werden aktuelle einmal 50 Euro für den werbenden Kunden und einmal bis zu 100 Euro für den geworbenen Kunden ausgeschüttet.

Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass die Bank dann so schnell einen solchen Betrag wieder an diesen Kunden verdienen kann, sodass der Betrag ausgeglichen werden kann. Alleine durch ein paar Euro, die auf dem Konto "geparkt" werden, kann man doch nicht diese Kosten decken.

Weiß vielleicht jemand ob sich diese Aktionen wirklich lohnen, oder will man damit einfach nur Kunden anlocken und muss wirklich darauf hoffen, dass diese dann weitere kostenpflichtige Angebote annehmen, sodass man daran wieder etwas verdienen kann?

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wie ich mir gestern von einem Berater des Finanzdienstleister tecis habe sagen lassen, dienen Tagesgeldkonten im Allgemeinen als "Türöffnerprodukte". Diese erfüllen also genau den Sinn, Kunden zu binden. Für einen Kunden ist es häufig nun einmal die einfachste Lösung, sich bei einem Anbieter einen Großteil der Produkte, die einen interessieren zu erwerben.

Anders ist das bei den Banken nicht, denn diese hoffen mit Provisionen und anfangs hohen Zinsen, Kunden zu binden und für unlukrativere Geschäfte zugängig zu machen. Deswegen muss ich, auch wenn ich ein ähnliches Thema (Bank of Scotland) eröffnet habe - davor warnen, auf die unlukrativeren Produkte einzugehen bevor man zig Vergleiche angestellt hat.

Comdirect wirbt in der Tat aktuell mit 2,1% Zinsen und 50€ Startguthaben. Dieses Guthaben erhält man allerdings nur, wenn man mindestens 5 Transaktionen über 25€ oder mehr hatte (wobei von einem Girokonto zu Comdirect und zurück auch ginge). Ich habe dort mir ebenfalls ein Konto eingerichtet und werde auch hierfür Kunden an.

In jedem Fall habe ich von vielen Menschen und Quellen gehört/gelesen, dass das sogenannte Bankhopping aufgrund der Provisionen und der schwankenden Zinsen aktuell ziemlich lukrativ sei und häufiger durchgeführt werden würde. Ich habe dies - wie gesagt - nun auch betrieben und freue mich über die Startguthaben, die ich erhalten habe und noch erhalten werde. ;)

» Goldenboss » Beiträge: 396 » Talkpoints: -6,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge



In jedem Fall habe ich von vielen Menschen und Quellen gehört/gelesen, dass das sogenannte Bankhopping aufgrund der Provisionen und der schwankenden Zinsen aktuell ziemlich lukrativ sei und häufiger durchgeführt werden würde.

Genau das ist ja der Punkt, an dem ich mich frage, ob es wirklich so viel Sinn macht solch hohen Provision für die Eröffnung eines Kontos auszusetzen. Denn es werden ja nicht gerade wenige Kunden sein, die einfach einmal ein Konto bei einer Bank eröffnen um die Provision zu bekommen und dieses dann nach ein paar Monaten direkt wieder kündigen. Viel einfach lässt sich ja in der heutigen Zeit auch kein Geld "verdienen".

Auch wenn dies wirklich nur zum Anlocken dienen soll, dann muss man doch schon einige Angebote annehmen bis die Bank den Betrag der Provision wieder verdient hat. Gibt es denn dann wirklich so viele Kunden, die sich durch die Provision locken lassen und dann auch noch so viele weitere, kostenpflichtige Leistungen dazu bestellen, sodass da wirklich so viel Gewinn seitens der Bank gemacht wird?

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Natürlich sind diese "schwarzen" Schafe, die tatsächlich nie wieder etwas bei einer Bank machen, nicht erfreulich für die Banken. Andererseits gibt es genug Kunden, die diese Türöffnerprodukte tatsächlich als Anlass für das Erwerben weiterer "Angebote" nehmen und somit das schon anteilig finanzieren. Darüber hinaus musst du bedenken, dass Banken vom Staat gefördert werden und die Institute somit ohnehin nichts verlieren können. Im schlimmsten - nicht eintretendem Fall, könnte die Bank somit zumindest keine Gewinne machen.

» Goldenboss » Beiträge: 396 » Talkpoints: -6,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Goldenboss hat geschrieben:In jedem Fall habe ich von vielen Menschen und Quellen gehört/gelesen, dass das sogenannte Bankhopping aufgrund der Provisionen und der schwankenden Zinsen aktuell ziemlich lukrativ sei und häufiger durchgeführt werden würde.

Und genau in dem Punkt würde ich widersprechen und ziehe in Zweifel, dass das Bankenhopping in großem Stil stattfinden wird. Dafür sind die Kunden dann doch zu träge. Dass dem so ist, zeigt sich ja gerade darin, dass die Anreize recht hoch gesetzt werden müssen, um überhaupt Bankkunden dazu zu bewegen, die eigene Bank zu verlassen und zu wechseln! Wäre der gewöhnliche Kunde hierzu schneller bereit, wäre die Wechselprämie mit Sicherheit nicht so hoch. Dann sollte es eigentlich schon genügen, wenn die Konditionen eben besser sind als bei der Konkurrenz.

Das es sich aber so verhält muss noch nicht mal am unmündigen oder wirtschaftlich unvernünftig handelnden Kunden liegen. Vielmehr scheuen die Meisten vermutlich den dahinter stehenden Aufwand. Oftmals ist es ja nicht damit getan, dem eigenen Arbeitgeber den Wechsel der Bankverbindung mitzuteilen. Hier muss oftmals wesentlich mehr gemacht werden und den Aufwand dürften die meisten scheuen.

Negativ kann sich der häufige Wechsel u.U. auch auf die Kreditwürdigkeit auswirken. Also sollte man, wenn man kurz vor einer Kreditbeantragung steht, nicht unbedingt unmittelbar vorher 3-4 solcher Hopps machen. Denn idR. hält man ja zumindest über die Kündigungszeit dann mehrere Konten, was den eigenen Score negativ beeinträchtigt.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Beim Bankhopping ist ja nicht zwingend gegeben, dass man die eigene Bank verlassen muss. Natürlich gibt es Angebote, die genau dieses erfordern, aber Girokonten und Tagesgeldkonten kann man ja normalerweise mehrere haben bei unterschiedlichen Instituten.

Ich habe mich diesbezüglich vor kurzem in einem anderem Forum umgeschaut, die sich genau mit diesem Thema beschäftigt. Daher kann ich sogar mit Sicherheit sagen, dass einige Menschen dieses Bankhopping betreiben. Einige sind sogar durchaus gewillt, ihr Geldmarktdepot komplett umzuziehen, um 50 oder je nach Einlagen 500€ zu erhalten, schließen ihr altes Depot und ziehen danach wieder zurück, um erneut die Konditionen des alten Depots zu haben.

Sicherlich ist das Bankhopping bei Geldmarktdepots in einer Grauzone, aber was Girokonten und Tagesgeldkonten angeht, ist das absolut kein Problem.

» Goldenboss » Beiträge: 396 » Talkpoints: -6,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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