Leergut wird knapp
Aufgrund der Hitzewelle die zur Zeit herrscht, wird ja dazu geraten mehr zu trinken. Nun vermelden die ersten Getränkehersteller das sie mit dem Nachfüllen nicht mehr nachkommen. Problem ist nicht das Nachfüllen an sich, sondern das Fehlen von Leergut. Das betrifft zumindest die Mehrwegflaschen. In einigen Läden tauchen nun auch wieder Glasflaschen auf, die an sich schon längst aus dem Sortiment genommen wurden. Stilles Wasser von der Firma Appolinaris wird zur Zeit gar nicht mehr nachgefüllt, weil man dazu die Anlagen umstellen müsste und zur Zeit keinen Produktionsausfall möchte. Dafür würden die Kunden dann halt Wasser medium oder mit Kohlensäure kaufen.
Verschiedene Getränkehersteller geben wohl nur noch neue Ware raus, wenn die Händler raus, wenn die auch das entsprechende Leergut abliefern können. Die Firma Gerolsteiner kann wohl schon seit Tagen nicht mehr liefern und auch Coca-Cola hat im Werk Mannheim Lieferprobleme. Dort ist aber wohl auch der Personalabbau ein Grund für die Nachfüllschwierigkeiten. Einweggetränkehersteller scheinen diese Probleme aber nicht zu haben. Was aber wohl daran liegt, das die PET- Einwegflaschen geschreddert werden und aus dem enstehenden Plastikmüll neue Flaschen produziert werden.
Sehr interessant. Bestätigt meine Vermutung, die ich hatte, als ich letzte Woche für meine Familie Getränke geholt habe. Im Getränkefachmarkt sah die Plastikflaschen-Abteilung erschreckend leer aus, sodass ich selbst als Plastikflaschentrinker auf die ungewohnte Glasflasche zurückgreifen musste. Neben dem anderen Gewicht ist aber auch die Tatsache, dass in den meisten Glasflaschen nur 0,7 Liter hineinpassen anstatt der 1 Liter der Plastikflaschen, sodass man von denen mehr braucht. Wenn es ganz dick kommt, werden die Glasflaschen also auch noch rar, sodass die Getränkeproduzenten am Ende gar nichts mehr abfüllen können.
Es ist aber für mich unbegreiflich, wieso es so wenig (oder gar keine?) Reserven an Mehrwegflaschen gibt, immerhin ist ein Sommer nichts besonderes und kommt immer wieder. Da scheint auch ein gewisses Misswirtschaften seitens der Plastikflaschenproduzenten zu geben. Ich hoffe einfach, dass sie aus der derzeitigen Situation lernen.
Mein Freund hat letzten Freitag im Getränkemarkt noch gemeint, dass er sich wundert, dass er bis jetzt noch keine Meldung über Leergutknappheit gelesen hat. Denn eine Meldung dieser Art taucht doch jeden Sommer aufs neue auf, nachdem es für einige Zeit heiß war.
Ich denke, dass die Mehrwegflaschen schon ein Kostenfaktor für das Unternehmen sind und zwar nicht dann, wenn sie benötigt werden und im Umlauf sind, sondern wenn sie angeschafft werden und wenn sie nicht benötigt und gelagert werden müssen. Und man muss ja auch bedenken, dass längst nicht alles Mineralwasser von großen Unternehmen auf den Markt gebracht werden. Viele Wässer in den Perlenflaschen werden ja nur lokal vertrieben und kommen von Quellen in der Umgebung und ich denke, dass dahinter kleinere mittelständische Unternehmen stehen, die nicht unbedingt das Kapital haben um in mehr Flaschen zu investieren, die dann nur ein bis zwei Monate im Jahr benötigt werden.
Bei den Plastikflaschen hat man dieses Problem ja deshalb nicht, weil die Flaschen zwar wie Pfandflaschen behandelt werden aber eigentlich nur eine Verpackung sind, bei der man durch das Pfand erreicht, dass sie ordnungsgemäß entsorgt wird. Also wenn ein Unternehmen 10000 Plastikflaschen mehr bestellt, muss es sich keine Gedanken darüber machen, was aus diesen Flaschen wird, wenn der Mineralwasserverkauf wieder auf den Normalwert zurück geht.
Die Leergutknappheit herrscht momentan wohl nicht nur bei den Getränkeflaschen, denn unser Bierverleger hat heute nach leeren Krombacherfässern gefragt und ob er diese auch außerhalb der normalen Lieferzeiten abholen könnte. Seit dem leider auch diese Fässer von den Brauereien bepfandet werden, muss immer ein Mitarbeiter von uns mit dem Lieferanten zusammen die Anlieferung begleiten.
Diese Meldungen sind doch absolut typisch für das bekannte Sommerloch und hört oder liest man immer wieder im Hochsommer, sobald es etwas heißer geworden ist und auch für einige Tage bleibt.
Ich sehe da mehrere Gründe, die dabei zusammenkommen: zum einen wird natürlich deutlich mehr getrunken. Wenn man unterwegs ist, kauft man sich schnell mal eine Flasche Wasser und schon hat man wieder eine Pfandflasche mehr zu Hause herumstehen. Dann gibt es auch noch viele Leute, die sich Leitungswasse zum Mitnehmen in Pfandflaschen abfüllen. Das wird im Sommer sicherlich auch häufiger gemacht und dementsprechend werden die Flaschen auch wieder nicht abgegeben. Als dritten Punkt sehe ich hier ganz einfach noch die Urlaubszeit. Wenn man in Urlaub fährt, hat man genügend Vorbereitungen zu treffen und da kann es passieren, dass man eben nicht unbedingt die Zeit hat, die Pfandflaschen in den Laden zu bringen und schon sind wieder ein paar Flaschen nicht erreichbar für ein paar Wochen.
Es sollte eigentlich kein Problem darstellen für die Getränkehersteller, dass sie neue Flaschen produzieren, aber das möchten sie wohl nicht, da das ja wieder mit Mehrkosten verbunden ist, wodurch sich ihr Gewinn schmälert. Das ist nun einmal reine Marktwirtschaft.
Hallo,
so wie jeden Sommer klagen die Abfüller über fehlendes Leergut. Liegt vermutlich ganz einfach daran das die Leute bei diesen Temperaturen mehr Wasser lagern, anstatt 2 Kisten einzukaufen werden 5 oder sogar noch mehr gekauft weil nächste Woche könnte ja garnichts mehr im Supermarkt stehen. Diese 5 Kisten werden dann natürlich auch später erst wieder zurückgebracht und fehlen somit den Abfüllern.
Viele Flaschen landen bestimmt auch im Müll, ich kann mir nicht vorstellen das viele Leute den ganzen Tag leere Mehrwegflaschen mit sich rumtragen wegen ein paar Cent Pfand. Ich schmeiße selbst den Großteil der Pfandflaschen weg die ich wen ich unterwegs war erworben habe. Habe ganz einfach keine Lust diese den ganzen Tag mitzuschleppen.
Anscheinend haben mittlerweile aber auch etliche Abfüller Probleme mit dem was in die Flaschen hinein gehört. In zwei Netto Filialen in Hannovers Süden fand ich am Getränkeregal einen Zettel der auf Lieferschwierigkeiten seitens der Hersteller hinweist. Und zwar bei Einweg- und Mehrwegverpackungen.
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